Donnerstag, 3. Dezember 2015
Preiswürdiges von der LVZ. Oder: MPU in Höchstform
Hin und wieder philosophiere ich in meinem kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuch ein wenig über sprachliche Absonderlichkeiten. Die regelmäßigen LeserInnen dieses Blogs wissen das.
Meinen heutigen Denkanstoß lieferte mir ein "Bericht" in der Leipziger Volkszeitung (genau, die Lokalpostille mit dem Trend zur Lügenpresse) über die Umnutzung einer Fußballhalle zur Flüchtlingsunterkunft. Guckst Du hier http://www.lvz.de/Specials/Themenspecials/Fluechtlinge-in-Leipzig/Kickerhalle-in-Leipzig-Plagwitz-fuer-Fluechtlinge-bezugsfertig Dass im Zuge der Umnutzung den bisherigen Nutzern der sprichwörtliche Stuhl vor die Tür gestellt wurde, ist ein Kollaterlaschaden im Sinne von "non olet" (Für LVZ-Mitarbeiter: Geld stinkt nicht).
Mit der propagandistischen Aufarbeitung des Themas im Sinne von "Dor Sozialismus siecht" (Ach nein, das war ja früher mal) wurde Matthias Puppe, ein bewährter LVZ-Politschik, beauftragt. Gerüchte, dass er sein Kürzel MPU aus gutem Grund trage, gibt es, aber davon distanziere ich mich ausdrücklich. Beim SPD-Blatt arbeiten nur die Besten!
Zurück zum Thema: MPU schrieb in seinem gefälligen Werk darüber, warum und weshalb die Umnutzung der Fußballhalle ein Segen für Leipzig und den Weltfrieden und überhaupt und so ist. Und er lässt einen "Ausländerbehördenchef Darmstadt" und zwar "im Namen des Freistaates" zu Wort kommen.
Um mal journalistischen Minimalanspruch zu demonstrieren: Peter Darmstadt ist das, was man eine wunderliche Existenz nennt. Wer mehr wissen will, als MPU verrät (warum auch immer ...), möge diesen Namen mal in Verbindung mit Freital googeln ... Ums mal auf einen knappen Nenner zu bringen - der Typ wurde wohl als Chef der zentralen Ausländerbehörde irgendwie ent- oder versorgt. Aber "Ausländerbehördenchef Darmstadt" scheint eher das Niveau der LVz zu treffen.
Zurück zum Thema: Besagtem Peter Darmstadt lässt MPU ein wahrlich mpu-reifes Zitat durchgehen: "Asylbewerber sind passiv auch ein Wirtschaftsfaktor". Wenn man diese Worthülse mal in normales Deutsch übersetzt (noch ist das ja hier die Amtsprache), klingt das so: "An den Asylbewerbern verdienen sich einige Leute auf Kosten der Steuerzahler eine goldene Nase".
Man muss wohl MPU heißen und im Leipziger Haus an der Klagemauer einen Schlafplatz haben, um einem Worthülsenlieferanten so einen Spruch unkommentiert abzunehmen. Geh sterben, LVZ.

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