Mittwoch, 22. Juni 2016
Salut von nichtanwesenden Gardisten bei der LVZ. Oder: Lügenpresse reloaded
Vor einigen Jahren erlebte eine Journalistenkollegin ihr berufliches Waterloo. Sie berichtete für ein am Sonntag erscheinendes Anzeigenblatt über ein Volksfest am Kulkwitzer See, das sogenannte Seefest. Diese Party begann samstags und wurde sonntags fortgesetzt.
Alles klar soweit? Nun wurde das besagte Anzeigenblatt aber bereits am Sonnabend gedruckt, um am Sonntagmorgen verteilt zu werden. Die Kollegin war nicht dumm und empfand ihren Bericht einfach vor. Sie las die Ankündigung des Festes und schrieb freitags, wie toll es am Sonnabend gewesen ist oder besser hätte gewesen sein können oder so und schrieb, dass es am heutigen Sonntag (dem Erscheinungstag des Käseblattes) gleich nochmal so toll werden wird.
Der so entstandene Text erschien auf der Titelseite des "Sachsensonntags" und wäre bestenfalls als schönes Beispiel journalistischer Handwerkskunst (ja, auch das Vorempfinden gehört zum Handwerk) in Erinnerung geblieben.
Wäre ... wenn nicht ein kleines Detail ins Höschen der Kollegin gegangen wäre: Sie hatte sich um eine Woche vertan, das Seefest, über das sie euphorisch "berichtet" hatte, fand erst eine Woche später statt. Dumm gelaufen.
Das Prädikat "Dumme gelaufen" verdient übrigens auch der heutige Seite-1-Bericht meiner werten Kollegin Simone Prenzel von der Leipziger Volkszeitung, die fürs Muldentalblatt in epischer Breite einen Aufmacher geschrieben hat und darin über den ersten Abiturjahrgang am Freien Gymnasium Borsdorf berichtet, als wäre sie dabeigewesen.
War sie aber nicht. Wäre sie es, hätte sie sicher ein winziges Detail bemerkt, in dem sich Einladung und Veranstaltung unterscheiden. Hat sie aber nicht, und so dürfen die geneigten LeserInnen der örtlichen Qualitätspresse heute lesen, dass die "Salven der Leipziger Communalgarde lautstark krachten".
Taten sie aber nicht. Das heißt, sie taten es doch, aber nunmal nicht in Borsdorf, sondern ein paar Kilometer entfernt bei einer anderen Veranstaltung. Ebendiese hatte die Gardisten vom Borsdorfer Salvenkrachenlassen abgehalten. Aber nun steht's ja in der LVZ, da wird's schon so gewesen sein, gelle? Die LVZ ist doch keine Lügenpresse nicht.
PS.: Geht sterben, Holzmedien!

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Freitag, 6. Mai 2016
Komisch ...
... mein liebevoll gepflegter und von mir regelmäßig beäugter Honeypot sagt mir, dass jemand intensiv nach mir schaut und sich systematisch durch mein kleines, politisch nicht immer korrektes Tagebuch liest. Also ... ich habe dafür zwei Erklärungen anzubieten. Der eine Ansatz geht davon aus, dass mal wieder jemand versucht, mir ans breitgelatschte Füßchen zu pullern. Aber das glaube ich nicht wirklich, dazu ist die Auswahl der Postings zu ... inkonsequent und außerdem sollte es sich bei den üblichen Ansbeinpinklern herumgesprochen haben, dass ich ziemlich fit in punkto GG, StGB, PrG & umliegende Ortschaften bin.
Mir ist der andere Ansatz lieber, aber darüber erzähle ich hier (noch) nichts ... stay tuned.

Update 23052016: Heute früh wurde noch einmal ganz gezielt "the very best of" abgerufen ... das sieht nach einer Auftragsarbeit aus: Erst hat der Sachbearbeiter sich durch meine politisch nicht immer korrekten Postings gequält, nun hat el Cheffe zum Montagmorgen die Liste vors allerhöchstwichtige Auge bekommen. Schade, bei so pöhsen, pöhsen Postings dürfte es mit dem anderen Ansatz (s.o.) nun Essig sein. Aber wer mich nicht will, hat mich nicht verdient.

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Mittwoch, 20. April 2016
Blick nach Bayern. Oder: Pressekodex mit Hintertür bei der Süddeutschen
Wer in der heutigen, sehr interessanten Zeit als Journalist über Missetaten und Missetäter berichtet, hat's nicht leicht. Oft genug geraten dem Berichterstatter (wie stets mögen sich bei dieser männlichen Form auch die Damen angesprochen fühlen und, wenn's denn unbedingt sein muss, auch all die putzigen Trans- und Zwischendinger) Informationen auf den Tisch, bei denen zwischen Tat und Ethnie des Täters zumindest eine erkennbare Korrelation besteh; eine Korrelation, die auch der geneigten Leserschaft bekannt ist und deren schnödes Weglassen gern mit Begriffen wie "Zensur" und "Lügenpresse" kommentiert wird.
Aber da gibt es ja auch (noch) den Pressekodex, dessen Ziffer 12 folgende Empfehlung gibt: „In der Berichterstattung über Straftaten wird die Zugehörigkeit der Verdächtigen oder Täter zu religiösen, ethnischen oder anderen Minderheiten nur dann erwähnt, wenn für das Verständnis des berichteten Vorgangs ein begründbarer Sachbezug besteht. Besonders ist zu beachten, dass die Erwähnung Vorurteile gegenüber Minderheiten schüren könnte." Mehr unter presserat.de
Insbesondere linkslastige Schreibtischtäter legen diese Ziffer gern dahingehend aus, dass z.B. ein afghanischer Jungdynamiker, der einen Iraker per Messer zur Ader lassen will und von letzterem per Kantholz zur Unterlassung aufgefordert wird, zum Angreifer (männlich, 22) wird, der Kantholzschläger zum Angegriffenen (männlich, 31). Im Gegensatz dazu wird z.B. ein indigener Leipziger als solcher benannt und gern auch auf dessen sächsischen Dialekt vergewiesen. Die Leser, die sowohl die Quelle, also die Polizeimeldung, als auch die Veröffentlichung in der Presse kennen und vergleichen, kommen dann auf böse Gedanken.
Alles klar soweit? Dann lasst uns in den gottbegnadeten Freistaat Bayern schauen. Die Süddeutsche Zeitung hat für die fragwürdigen Empfehlungen des Presserates eine feine Lösung gefunden. Im Blatt berichtet die SZ über eine Schießerei, die gestern München in Atem hielt, politisch korrekt, nachzulesen hier: http://www.sueddeutsche.de/news/panorama/kriminalitaet-sorgerechtsstreit-loeste-polizei-grosseinsatz-in-muenchen-aus-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-160420-99-649666
Fazit: M (40) schießt M (24) im Rahmen eines Sorgerechtsstreites über den Haufen, die gleichfalls envolvierte W (24) bleibt unverletzt. M (40) erhielt durch die Polizei eine leichte Schusswunde und wurde einige Stunden später überwältigt.
Für die Leser, die noch über eine Restmenge an Realitätsbezug und Eigendenken verfügen, hält die SZ den folgenden Link bereit: http://www.polizei.bayern.de/muenchen/news/presse/aktuell/index.html/240129
Den linkscheuen Lesern sei verraten, dass man bei der bayerischen Polizei einige Informationen findet, die den Casus ein wenig erhellen.
Was lehrt uns das (für LVZ-Praktikanten: Was lernt und das?)? Die Münchner sind ganz schön hinterfotzig (so nennt man das wohl dort) und Sauhunde dazu, aber mir ist die Münchner Variante lieber als die Leipziger.

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Dienstag, 9. Februar 2016
Holzmedien im Niedergang. Oder: Mal wieder die LVZ
Was kommt heraus, wenn man political correctness, Linkslastigkeit und vorauseilenden Gehorsam mit Inkompetenz verrührt? Leider nur zu oft die Berichterstattung der Leipziger Volkszeitung.
Beispiel gefällig? Die Polizeidirektion Leipzig informierte in ihrem Mediendienst am 8. Februar 2016 sehr sachlich über einen Raub in der Leipziger Eisenbahnstraße. Im Schnelldurchlauf: Ein 21jähriger Tunesier erleichtert einen gleichaltrigen Inder um 20 Öcken und setzt sich damit in eine Schankwirtschaft (Letztere hieß sicher anders, aber ich weiß nicht, wie Häkelschrift geht). Die alarmierte Polizei nahm den mutmaßlichen Missetäter vorläufig fest. Ein paar Verzögerungen gab's, weil der Pfiffikus zu Protokoll gab, eine Rasierklinge verschluckt zu haben. Nachdem diese suizidale Schutzbehauptung dank der Erfindung eines gewissen Conrad Wilhelm Röntgen ausgeschlossen werden konnte, arbeitete die Polizei die räuberische Erpressung weiter auf und stellte "nebenbei" fest, dass der Täter nach Ablehnung seines Asylantrages ein knappes Jahr zuvor abgetaucht war. O-Ton Polizeibericht: "Im Ergebnis wurde ein Haftbefehl erlassen." Original: http://polizei.sachsen.de/de/MI_2016_40889.htm

Die Onliner der Leipziger Volkszeitung machten aus dieser Pressemitteilung ein wahrhaft gelungenes Stück politisch korrekter Kleinkunst, das ich hier in Teilen zitiere (weggelassen wurde der Mittelteil zur Rasierkling):
"Nach einem Raubüberfall am Sonntag im Leipziger Osten ist der mutmaßliche Täter gefasst worden. Nach Angaben der Polizei vom Montag hatte der junge Mann gegen 15.30 Uhr einen Passanten in der Eisenbahnstraße bedroht und Geld von ihm gefordert. Als sich das Opfer weigerte, zog der 21-Jährige ein Messer. Daraufhin übergab der Angegriffene Bargeld in Höhe von etwa 20 Euro.
Der mutmaßliche Täter konnte kurz darauf von der Polizei gefasst und aufs Revier gebracht werden. ...
Die weiteren Ermittlungen zum Fall der räuberischen Erpressung ergaben, dass ein Asylantrag des 21-Jährigen im Frühjahr 2015 abgelehnt worden war. Seither hatte er sich nicht mehr bei der Ausländerbehörde gemeldet. Die Polizei erließ Haftbefehl." Original: http://www.lvz.de/Leipzig/Polizeiticker/Polizeiticker-Leipzig/Mann-nach-Raub-in-Leipzig-gefasst-Taeter-gibt-vor-Rasierklinge-verschluckt-zu-haben

Dass die LVZ außer bei "indigenen Deutschen" bzw. "sächsischen Muttersprachlern" Hinweise zur Ethnie zumeist weglässt, ist ja (leider) normal. Dass dem Pressemitteilungsumschreiber aus dem Haus an der Leipziger Klagemauer allerdings die Sache mit dem Asylantrag durchgerutscht ist ... auweia. Da hätte man als guter LVZler doch auch etwas in der Art "wegen anderer Delikte ..." hinflunkern können, denn das buzzword "Asylantrag" lässt doch vermuten, dass hier kein Biodeutscher mit dem Messer rumgefuchtelt hat. Aber was soll's ... es sei vergeben.
Für meine Milde gibt es einen simplen Grund: Es kommt nämlich noch dicker. Zur Erinnerung noch einmal der letzte Satz: "Die Polizei erließ Haftbefehl."
Mal ehrlich: Um einen solchen Stuss zu schreiben, muss man sogar für die Verhältnisse des Leipziger Praktikantenzentralorgans überdurchschnittlich dämlich sein. Haftbefehle sind in Deutschland Sache eines Richters (noch), genau wie Durchsuchungsanordnungen (noch), Anordnungen einer Blutentnahme (noch) usw. Wer anderes glaubt, hat offensichtlich zuviel deutschen Krimischwachsinn geguckt. Zwecks Weiterbildung empfehle ich eine eingehende Lektüre der Grundrechte lt. Grundgesetz sowie ein wenig Wikipedia.

Ein Lichtblick: In der hölzernen Printausgabe der Leipziger Volkszeitung haben immerhin noch einige mir persönlich bekannte Journalisten die betriebswirtschaftlichen Säuberungsaktionen überlebt, darunter auch S.K., die aus der Polizeimeldung eine kurze, knackige und vor allem korrekte Nachricht gebacken hat. Geht doch ... noch. Das provoziert in mir natürlich die Frage, ob die Onliner der LVZ womöglich ein eigenes Staatsgebilde anstreben ... Nicht reden mit der Holzsparte können sie ja schon ganz gut.

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Dienstag, 19. Januar 2016
Qualitätsmedien reloaded. Oder: Praktikanten an die Macht
Dass ich mich gelegentlich am Niedergang der Leipziger Volkszeitung goutiere (ja, ich kann auch Fremdwort!), ist den geneigten LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches bekannt.
Und nein, heute lasse ich mich mal nicht über die notorische, presseratsaktenkundige Schleichwerberei des Holzmediums von der Leipziger Klagemauer aus, sondern über schlichtes Handwerk.
Beispiel gefällig: Die Muldentalausgabe der LVZ berichtet heute in ihrem Aufmacher über den Bau einer Hochwasserschutzmauer in Grimma, dabei kommt natürlich auch der omnipräsente Oberbürgermeister Matthias Berger zu Wort.
Fotograf Thomas Kube hat Berger sauber abgelichtet, das Resultat sieht so aus



und ist in der online-Ausgabe der LVZ zu berichtigen. Den Link lasse ich wegen der Paywall mal weg.
Soweit so gut. Doch in der heutigen Holzausgabe der MTL-LVZ waren offensichtlich Praktikanten am Werk, die dem Grimmaer OBM übel mitgespielt haben.

Das Resultat ist ausstellenswert (vorsicht, starker Tobak!):



Nun soll es ja Leute geben, die dem gelegentlich radladerfahrenden "Alphatier" (O-Ton LVZ) aus dem Grimmaer Rathaus einen Hang zur Selbstdarstellung und Schlimmeres vorwerfen, aber sowas hat Berger nicht verdient. Den Kopf abgeschnitzt, als hätte ein stockbesoffener Erzgebirgler sich als Männelmacher versucht, die linke Hand ein einziger Arbeitsunfall ... Bei der Volkshochschule gibt es auch Lehrgänge in Photoshop und Gimp, werte Praktikanten. Und ja, ich weiß, dass ein Freisteller durchaus tückisch sein kann und auch ein wenig Mühe macht, aber erstens ist Berger keine nackte DD-Blondine mit Pelzmantel und im Wind wallender Löwenmähne, also recht einfach zu bearbeiten. Und zweitens gibt es ja immer noch die Möglichkeit, den Mann grob zu markieren und mit "weicher Auswahlkante" zu versehen - das ist deutlich besser als ihn per digitalem Fleischerbeil zuzuspitzen, Ihr Künstler.
Apropos Künstler: Mangelnde handwerkliche Fähigkeiten offenbaren sich auch links vom Bild im umfließenden Text. Wobei: Da fließt nichts, da hat wohl ein Eskimo typografische Eiswürfel ins Layout gepinkelt.
Was lehrt uns das? (für die Praktikanten: Was lernt uns das?)
1. Setzen, 6.
2. Geht sterben, Holzmedien.
3. Bin ich mir natürlich bewusst, dass der Fisch zumeist vom Kopf her stinkt. Das überzogene Sparen an der Kernkompetenz bekommt einem Zeitungsverlag ebensowenig wie einem Fleischermeister. Nur dass die Fleischerei schneller pleite geht.

PS.: Am 20. Januar stellt die ivw die aktuellen Zahlen zur Auflagenentwicklung online.

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Dienstag, 5. Januar 2016
Heimlich, still und leise. Oder: Die Welt lässt den Nachtblog ruhen
StammleserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches dürfen sich heute wundern; es geht mal nicht gegen die Leipziger Volkszeitung*, denn auch andere Mütter haben schöne Töchter (oder besser: hässliche), sondern mir ist an der "Welt" etwas aufgefallen.
Also dann: Die "Welt" www.welt.de gönnte sich im Verbund mit einigen anderen Titeln ein aus meiner Sicht sehr sinnvolles Experiment. Weil ja "irgendwie immer Nachrichten" sind und ein wachsender Teil der Leserschaft auch irgendwie immer nach Neuigkeiten sucht (schuld ist das Neuland und dieses ganze Teufelszeug), kann eine "echte" Online-Redaktion nicht "nine to five" arbeiten. (Ein Einschub für die Onliner der Leipziger Volkszeitung: Ihr könnt das und genießt euer geregeltes Leben. Aber Ihr seid auch keine echte Online-Redaktion.)
Zurück zu Welt: Dort hatte man erkannt, dass eine echte Online-Redaktion immer wach, also 24/7
tätig sein muss. Und sowas kostet, denn auch Journalisten lassen sich Schichtarbeit bezahlen.
Also wurde in einem Agenturbüro in Sydney ein Schreibtisch samt Infrastruktur angemietet und die Nachtschicht nach Australien verlagert. Das las sich dann recht kurzweilig, guckst Du hier: http://www.welt.de/politik/ausland/article144823941/Russland-beansprucht-bei-UN-den-Nordpol-fuer-sich.html
Wenn nach Mitternacht in Deutschland die letzten Redakteure ins Koma fielen, meldete sich gegen 2 Uhr morgens die Nachtschicht, die ja eigentlich eine Tagesschicht antrat. Die Online-Ausgabe der Welt bliebt auch nachts aktuell und die in Australien tätigen Redakteure fanden's durchaus angenehm.
Aber irgendwie muss ein Erbensenzähler sich das ganze Projekt mal näher angeschaut haben. Und irgendwie muss dabei herausgekommen sein, dass die Holzmedien, deren Online-Redaktion "nine to five" tätig ist, auch schwarze Zahlen hinbekommen und dass doch folglich der ganze Aufwand mit der 24/7-Schreibe zwar ein toller Service, aber nicht systemrelevant ist.
So oder ähnlich sprach wohl der Erbsenzähler.
Wie ich darauf komme? Auffallend zeitgleich mit dem optischen relaunch von welt.de ist der Nachtblog in einen tiefen, tiefen Schlaf gefallen. Guckst Du hier http://www.welt.de/themen/nachtblog/
Aber vielleicht sehe ich das ja falsch und alles ist ein Versehen und der nach Sydney in Marsch gesetzte Redakteur hat seinen Dienstbeginn am 1. November 2015 verpasst, wurde im Flugzeugklo eingesperrt oder beim Surfen vom Hai gefressen ... Wer weiß, wer weiß ...

*In punkto LVZ habe ich etwas in Vorbereitung; aber genauere Informationen könnten einen Teil der LeserInnen verunsichern.

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Sonntag, 6. Dezember 2015
Längst überfällige Ehrung Nummer 2. Oder: Die nächste Klatsche für die LVZ ließ nicht lange auf sich warten.
Nanu, gibt's beim Presserat neuerdingst Wiederholungsrabatt? Meine Lokalpostille, die bereits vor einigen Jahren aus dem Lager der Qualitätsmedien ausgeschiedene Leipziger Volkszeitung LVZ, hat ja erst kürzlich eine öffentliche Rüge vom Deutschen Presserat kassiert. Guckst Du hier http://zeitungsdieb.blogger.de/stories/2548641/ Es ging wieder mal um Schleichwerbung.
Und weil einmal keinmal ist, hat der Presserat gleich nachgelegt und der LVZ nochmal gegen die Klagemauer gepinktelt. Im Klartext: Rüge Nummer 2 nur kurz nach Nummer 1.
Diesemal kann man unter www.presserat.de folgendes lesen: "Ebenfalls wegen Schleichwerbung gerügt wurde die LEIPZIGER VOLKSZEITUNG wegen der Veröffentlichung eines Fotos mit Unterzeile auf der Titelseite. Das Bild zeigte zwei junge Frauen mit Regenschirmen, auf die ein Stadtplan von Leipzig aufgedruckt ist, vor dem Kaufhof in Leipzig. In der Bildunterzeile hieß es, dass der Schirm u. a. bei Kaufhof für 19,99 Euro erhältlich sei. Mit der Veröffentlichung wurde die Grenze zur Schleichwerbung überschritten, da ohne redaktionelle Begründung eine einzelne Bezugsquelle hervorgehoben wurde."
Wobei sich mir nun zwei Fragen aufdrängen:
1. Ist das ja wirklich pingelig vom Presserat; schließlich hat die alte Hure LVZ nicht mehr so viele Freier, die fürs fürs Beinebreitmachen noch was auf den Klingelteller legen; da kann frau nicht zimperlich sein und muss nehmen, was kommt. Und Galeria (@Presserat: So heißt der Kaufhof in LE) kommt nunmal regelmäßig. Und Stammfreier dürfen bei der Hure ihres Vertrauens schon mal "ohne" (Pressekodex)
2. Ich bin gespannt, ob und vor allem wo die olle LVZ die Rüge ins Blatt bringt.

PS.: Herzlichen Dank an www.flurfunk-dresden.de für den Link, Link zurück http://www.flurfunk-dresden.de/2015/12/05/presserat-ruegt-lvz-wegen-schleichwerbung/

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Donnerstag, 3. Dezember 2015
Preiswürdiges von der LVZ. Oder: MPU in Höchstform
Hin und wieder philosophiere ich in meinem kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuch ein wenig über sprachliche Absonderlichkeiten. Die regelmäßigen LeserInnen dieses Blogs wissen das.
Meinen heutigen Denkanstoß lieferte mir ein "Bericht" in der Leipziger Volkszeitung (genau, die Lokalpostille mit dem Trend zur Lügenpresse) über die Umnutzung einer Fußballhalle zur Flüchtlingsunterkunft. Guckst Du hier http://www.lvz.de/Specials/Themenspecials/Fluechtlinge-in-Leipzig/Kickerhalle-in-Leipzig-Plagwitz-fuer-Fluechtlinge-bezugsfertig Dass im Zuge der Umnutzung den bisherigen Nutzern der sprichwörtliche Stuhl vor die Tür gestellt wurde, ist ein Kollaterlaschaden im Sinne von "non olet" (Für LVZ-Mitarbeiter: Geld stinkt nicht).
Mit der propagandistischen Aufarbeitung des Themas im Sinne von "Dor Sozialismus siecht" (Ach nein, das war ja früher mal) wurde Matthias Puppe, ein bewährter LVZ-Politschik, beauftragt. Gerüchte, dass er sein Kürzel MPU aus gutem Grund trage, gibt es, aber davon distanziere ich mich ausdrücklich. Beim SPD-Blatt arbeiten nur die Besten!
Zurück zum Thema: MPU schrieb in seinem gefälligen Werk darüber, warum und weshalb die Umnutzung der Fußballhalle ein Segen für Leipzig und den Weltfrieden und überhaupt und so ist. Und er lässt einen "Ausländerbehördenchef Darmstadt" und zwar "im Namen des Freistaates" zu Wort kommen.
Um mal journalistischen Minimalanspruch zu demonstrieren: Peter Darmstadt ist das, was man eine wunderliche Existenz nennt. Wer mehr wissen will, als MPU verrät (warum auch immer ...), möge diesen Namen mal in Verbindung mit Freital googeln ... Ums mal auf einen knappen Nenner zu bringen - der Typ wurde wohl als Chef der zentralen Ausländerbehörde irgendwie ent- oder versorgt. Aber "Ausländerbehördenchef Darmstadt" scheint eher das Niveau der LVz zu treffen.
Zurück zum Thema: Besagtem Peter Darmstadt lässt MPU ein wahrlich mpu-reifes Zitat durchgehen: "Asylbewerber sind passiv auch ein Wirtschaftsfaktor". Wenn man diese Worthülse mal in normales Deutsch übersetzt (noch ist das ja hier die Amtsprache), klingt das so: "An den Asylbewerbern verdienen sich einige Leute auf Kosten der Steuerzahler eine goldene Nase".
Man muss wohl MPU heißen und im Leipziger Haus an der Klagemauer einen Schlafplatz haben, um einem Worthülsenlieferanten so einen Spruch unkommentiert abzunehmen. Geh sterben, LVZ.

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Sonntag, 29. November 2015
Lügenpresse reloaded. Oder: Finden den Unterschied 3
Leipziger lustiges Zensurraten, die nächste Runde:
Bei einer Party in Dresden gab es eine versuchte Vergewaltigung.
Die ortsansässige Sächsische Zeitung berichtete darüber so:



Und nun der Bericht der Leipziger Volkszeitung, die sich mutmaßlich aus der selben Polizeimeldung bediente:



Finde den Unterschied. Geh sterben, Drecksblatt.


PS.: Drei Stunden später sah die Kommentarfunktion zum LVZ-Artikel übrigens so aus



Die gelöschten Einträge waren zumeist Hinweise auf die in der Sächsischen Zeitung nicht der Zensur zum Opfer gefallene Nationalität des mutmaßlichen Täters.

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Freitag, 27. November 2015
Lügenpresse reloaded. Oder: Finde den Unterschied! 2
Heute ist wieder mal lustiges Zensur-Raten angesagt. Für alle, die es noch nicht kennen: Meine Lokalpostille, die etwas heruntergekommene Leipziger Volkszeitung (LVZ), übernimmt einerseits Polizeimeldungen samt aller Tippfehler des schreibenden Beamten, andererseits entwickeln die Schreiberlinge an der Leipziger Klagemauer aber auch erstaunlichen Zensureifer, wenn in einer Polizeimeldung die Herkunft der Täter genauern angegeben wird. Aktuelles Beispiel:

So stand es heute in der Mitteilung der PD Leipzig:
"Fahrausweisprüfer geschlagen und verletzt
... Zwei Fahrausweisprüfer (38, 42) der LSB befanden sich gestern Abend in einer Straßenbahn der Linie 3 in Richtung Knautkleeberg. Der Ältere hatte einen Fahrgast ohne gültigen Fahrausweis festgestellt und rief seinen Kollegen zu Hilfe. Gemeinsam stiegen sie mit dem Mann aus der Bahn und liefen zum Fußweg. Als sie seinen Personalausweis sehen wollten, brüllte er sie an und wollte wegrennen. Doch sie konnten ihn festhalten. Er riss sich los, flüchtete erneut. Wieder gelang es beiden Mitarbeitern, den renitenten Mann auf einer Grünfläche zu stellen. Er beschimpfte beide, schlug um sich und traf dabei beide am Kopf. Der 38-Jährige rief die Polizei zu Hilfe. Währenddessen zog der Täter kräftig an der Umhängetasche seines Kollegen. Doch er stürzte dabei zu Boden, schlug mit den Füßen um sich und traf den jüngeren Mitarbeiter zweimal im Gesicht, wobei dieser Verletzungen davontrug und seine Brille zu Bruch ging. Polizeibeamte nahmen dann den Mann, einen Algerier (36), vorläufig fest. Beide Verletzte wurden in eine Klinik zur ambulanten Behandlung gebracht. Der 36-Jährige hat sich strafrechtlich zu verantworten. (Hö) "

Und bei der LVZ:
"Leipzig. Ein 36-jähriger Schwarzfahrer hat am Donnerstagabend zwei Fahrausweisprüfer in Leipzig angegriffen und verletzt. Wie die Polizei mitteilte, erwischten die beiden Kontrolleure den Delinquenten gegen 19.15 Uhr am Friedrich-List-Platz in einer Bahn der Linie 3 in Richtung Knautkleeberg. Sie zwangen den 36-Jährigen zum Aussteigen.
Dort wollte sich der Erwischte mehrfach losreißen, attackierte die Prüfer, schlug um sich und traf beide am Kopf. Die Polizei nahm den Täter vorläufig fest, die beiden Mitarbeiter wurden in eine Klinik gebracht und ambulant behandelt.
Von chg"

Finde den Unterschied!
Geh sterben, LVZ!

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