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Mittwoch, 2. April 2008
Herr, lass Hirn vom Himmel regnen statt kaputter Atomsprengköpfe oder: Dabbeljuh spinnt
zeitungsdieb, 15:11h
Herr, lass Hirn vom Himmel regnen – statt kaputter Sprengköpfe oder:
Dabbelljuh spinnt
Auch wenn’s nicht gerade dem Zeitgeist entspricht: Ich finde die USA gut. Das liegt an der Art und Weise, wie man dort mit der eigenen Vergangenheit umgeht. Mal eben die Ureinwohner mit allen seinerzeit zur Verfügung stehenden Mitteln fast ausgerottet, mal eben Millionen Sklaven verschlissen, mal eben Vietnam in die Steinzeit gebombt und den einen oder anderen Präventivschlag geführt – aber dabei weder Selbstbewusstsein noch Nationalstolz verloren. Als Deutscher mit verordnetem Kollektivschuldkomplex imponiert mir das. Und dazu kommt noch die Kultur: Die regelmäßigen Leser dieses kleinen Tagebuches wissen, dass ich ein Fan der Rambo-Filme bin. Der originalen Variante, nicht der durch den vorauseilenden Gehorsam der Kinowelt-Schnittmeister kastrierten Video-Edition. Und ich stehe auch heute noch zu meiner Überzeugung, dass es nicht wirklich falsch war, den Dikator Sadam Hussein unter Einsatz militärischer Mittel zu stürzen.
Dass die Amis es vermasselt haben und keinen Plan für das „Danach“ hatten, steht auf einem anderen Blatt. Die Chance, an Nationbuilding und friedlicher Umgestaltung mitzuwirken, haben wir Deutschen uns ja leider nehmen lassen. Hätten sich der Gazprom-Kanzler Gerhard Schröder und seine Adepten damals nicht so bockig verhalten, wäre im Irak möglicherweise einiges besser gelaufen.
Aber zurück zu den Amis. Deren mittlerweile zur lahmen Ente mutierter Präsident George W. Bush hat beim jüngsten Nato-Gipfel allerlei Worte zu seinem mutmaßlichen Erbe, einem in Europa stationierten Raketenabwehr-System verkündet. Offensichtlich will Dabbeljuh das Ding tatsächlich bauen. Und er demonstriert damit, wie sehr er mittlerweile unter Realitätsverlust leidet. Und er hat meine Sympathie für die Haudrauf-Politik der Amis ein wenig schwinden lassen.
Das liegt nicht daran, dass die Russen Gift und Galle gegen das Projekt spucken. Im Gegenteil: Das wäre ein Grund, das Vorhaben zu realisieren. Aber die geplante Raketenabwehr bringt uns in Europa alles andere als Sicherheit. Ganz gleich, ob irgendwann irgendein verrückter iranischer Kittelträger tatsächlich eine womit auch immer bestückte Rakete gen Westen schickt oder ob es ein Liebesgruß aus Moskau sein wird – sollte die Raketenabwehr tatsächlich funktionieren, wird sie das Ding bzw. die Dinger vom Himmel holen. Großer Jubel im Weißen Haus und umliegenden Ortschaften, denn der Einschlag findet nicht statt.
Die älteren unter den Lesern meines kleinen Tagebuches erinnern sich vielleicht noch an das Lied „Besuchen Sie Europa, solange es noch steht“, von Geier Sturzflug. Seinerzeit ging es um die von den in Europa stationierten Raketen ausgehende Gefahr. Jetzt ist das Lied wieder aktuell, die Gefahr geht nun allerdings von den abgeschossenen Flugkörpern aus, die samt ihrer nuklearen Fracht der Schwerkraft Folge leistend auf uns herabfallen werden.
Sicher, die Atompilze werden womöglich nicht gleich serienweise sprießen, denn Sprengköpfe werden erst während des Fluges scharfgemacht und müssen bei vorzeitigem Abbruch der Mission nicht unbedingt explodieren. Das haben die Amis gelegentlich unter Beweis gestellt, denn in den Jahren des kalten Krieges sind ihnen einige A- und auch H-Bomben mal eben so heruntergefallen. Ohne Knall.
Aber auch ungezündet ist der Inhalt eines Atomsprengkopfes nicht wirklich gesundheitsförderlich. Enthalten sein würden – je nachdem, welche Zutaten gerade im Angebot waren – Plutonium 239 bzw. Uran 235. Beide wünsche ich mir nicht in meiner näheren Umgebung, denn sie setzen Strahlung frei und sind – z.B. als bei Hautkontakt oder als Staub eingeatmet – schlicht und einfach hochtoxisch.
Im Klartext: Wer sich für einen Raketenabwehrschild ausspricht, der aufsteigende Flugkörper über Europa „abfangen“ soll, fängt ganz und gar nichts ab, sondern zerdeppert es nur und lässt es uns auf die Köpfe regnen. Denn auf die Schwerkraft ist Verlass. Im Unterschied zum Verstand von Dabbeljuh.
Dabbelljuh spinnt
Auch wenn’s nicht gerade dem Zeitgeist entspricht: Ich finde die USA gut. Das liegt an der Art und Weise, wie man dort mit der eigenen Vergangenheit umgeht. Mal eben die Ureinwohner mit allen seinerzeit zur Verfügung stehenden Mitteln fast ausgerottet, mal eben Millionen Sklaven verschlissen, mal eben Vietnam in die Steinzeit gebombt und den einen oder anderen Präventivschlag geführt – aber dabei weder Selbstbewusstsein noch Nationalstolz verloren. Als Deutscher mit verordnetem Kollektivschuldkomplex imponiert mir das. Und dazu kommt noch die Kultur: Die regelmäßigen Leser dieses kleinen Tagebuches wissen, dass ich ein Fan der Rambo-Filme bin. Der originalen Variante, nicht der durch den vorauseilenden Gehorsam der Kinowelt-Schnittmeister kastrierten Video-Edition. Und ich stehe auch heute noch zu meiner Überzeugung, dass es nicht wirklich falsch war, den Dikator Sadam Hussein unter Einsatz militärischer Mittel zu stürzen.
Dass die Amis es vermasselt haben und keinen Plan für das „Danach“ hatten, steht auf einem anderen Blatt. Die Chance, an Nationbuilding und friedlicher Umgestaltung mitzuwirken, haben wir Deutschen uns ja leider nehmen lassen. Hätten sich der Gazprom-Kanzler Gerhard Schröder und seine Adepten damals nicht so bockig verhalten, wäre im Irak möglicherweise einiges besser gelaufen.
Aber zurück zu den Amis. Deren mittlerweile zur lahmen Ente mutierter Präsident George W. Bush hat beim jüngsten Nato-Gipfel allerlei Worte zu seinem mutmaßlichen Erbe, einem in Europa stationierten Raketenabwehr-System verkündet. Offensichtlich will Dabbeljuh das Ding tatsächlich bauen. Und er demonstriert damit, wie sehr er mittlerweile unter Realitätsverlust leidet. Und er hat meine Sympathie für die Haudrauf-Politik der Amis ein wenig schwinden lassen.
Das liegt nicht daran, dass die Russen Gift und Galle gegen das Projekt spucken. Im Gegenteil: Das wäre ein Grund, das Vorhaben zu realisieren. Aber die geplante Raketenabwehr bringt uns in Europa alles andere als Sicherheit. Ganz gleich, ob irgendwann irgendein verrückter iranischer Kittelträger tatsächlich eine womit auch immer bestückte Rakete gen Westen schickt oder ob es ein Liebesgruß aus Moskau sein wird – sollte die Raketenabwehr tatsächlich funktionieren, wird sie das Ding bzw. die Dinger vom Himmel holen. Großer Jubel im Weißen Haus und umliegenden Ortschaften, denn der Einschlag findet nicht statt.
Die älteren unter den Lesern meines kleinen Tagebuches erinnern sich vielleicht noch an das Lied „Besuchen Sie Europa, solange es noch steht“, von Geier Sturzflug. Seinerzeit ging es um die von den in Europa stationierten Raketen ausgehende Gefahr. Jetzt ist das Lied wieder aktuell, die Gefahr geht nun allerdings von den abgeschossenen Flugkörpern aus, die samt ihrer nuklearen Fracht der Schwerkraft Folge leistend auf uns herabfallen werden.
Sicher, die Atompilze werden womöglich nicht gleich serienweise sprießen, denn Sprengköpfe werden erst während des Fluges scharfgemacht und müssen bei vorzeitigem Abbruch der Mission nicht unbedingt explodieren. Das haben die Amis gelegentlich unter Beweis gestellt, denn in den Jahren des kalten Krieges sind ihnen einige A- und auch H-Bomben mal eben so heruntergefallen. Ohne Knall.
Aber auch ungezündet ist der Inhalt eines Atomsprengkopfes nicht wirklich gesundheitsförderlich. Enthalten sein würden – je nachdem, welche Zutaten gerade im Angebot waren – Plutonium 239 bzw. Uran 235. Beide wünsche ich mir nicht in meiner näheren Umgebung, denn sie setzen Strahlung frei und sind – z.B. als bei Hautkontakt oder als Staub eingeatmet – schlicht und einfach hochtoxisch.
Im Klartext: Wer sich für einen Raketenabwehrschild ausspricht, der aufsteigende Flugkörper über Europa „abfangen“ soll, fängt ganz und gar nichts ab, sondern zerdeppert es nur und lässt es uns auf die Köpfe regnen. Denn auf die Schwerkraft ist Verlass. Im Unterschied zum Verstand von Dabbeljuh.
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