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Montag, 25. Januar 2010
Willkommen in der bunten Welt des Denglischen. Oder: Carp Hunter und andere Wunderlichkeiten.
zeitungsdieb, 12:19h
Die Deutschen haben’s nicht so mit ihrer Sprache. Zumindest nicht mit der Treue zu selber. Wann immer sich die Möglichkeit bietet, die eigene Sprache zu verhunzen oder aber durch vermeintlich innovative Vokabeln mit Migrationshintergrund zu verschlimmbessern, schlagen sie zu.
Beispiele gibt es reichlich. Fast schon legendär sind der Backshop und der Postpoint (man denke sich gelegentlich die Übersetzungen ins Deutsche dazu), aber natürlich auch so schöne Dinge wie der Info-Point der Deutschen Bahn. Und welcher Stino-Bürger gehobenen Alters versteht schon so spezielle Sachen wie „Point-of-Sale“ ...
Mitunter tragen die neudeutsch-denglischen Worte zur Erheiterung bei. Wenn Mandy und Cindy sich eine Tasche um die schwabbelige Taille schnüren, sprechen sie vom „Bodybag“ – dass der Ami das als Leichensack deutet, sei nur am Rande erwähnt. Ebenso wie das in Deutschland neuerdings sehr beliebte (und demnächst wieder stattfindende) Public Viewing – gemeinsames Glotzen in der Öffentlichkeit. Jenseits des großen Teiches steht diese Bezeichnung für die amtliche (=public, also öffentlich) Leichenschau. Nagut, beim Public Viewing zur WM werden auch wieder viele Scheintote zu besichtigen sein.
Ein sehr naturnah agierendes Unternehmen aus der Reisebranche wird in der Sächsischen Schweiz für Spaßtours. Immerhin ist das Wort „Spaß“ korrekt geschrieben und nicht in Verdrehung der Rechtschreibreform als „Spass“. Mein persönlicher Liebling in Sachen Sprachvernudelung kommt übrigens aus einer ganz anderen Ecke, aus der Oberlausitz. Dort gibt es eine Gruppe von Anglern, deren Leidenschaft dem Fangen kapitaler Karpfen gilt. Nun mag man über Menschen, die zum Zwecke der Ausübung ihres Steckenpferdes anderen Lebewesen ans Leben gehen, geteilter Meinung sein. Ich halte sowohl Jäger als auch Angler mehrheitlich für Tierquäler und Mörder, wobei ich diese Einschätzung ausdrücklich nicht auf diejenigen Vertreter beider Zünfte beziehe, die sich dem Waidwerk widmen und nicht nur so tun ...
Doch zurück zu den Oberlausitzer Karpfenangler. Die nennen sich Carp Fishing Group Oberlausitz und werben unter http://www.carp-fishing-group-oberlausitz.de für ihre friedvolle, naturnahe und tierliebende Tätigkeit. Den Lesern meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches sei diese Seite zur Lektüre empfohlen. Ein Erlebnis ist der durchaus kreative Umgang mit der deutschen Rechtschreibung – da wundert es wenig, dass die Carp-Fisher mehr zur englischen Sprache tendieren. So erfährt man auch, dass die unter Sportanglern (!, Betonung auf Sport) übliche Quäl-Praxis, die geschundene Kreatur, nachdem man sie aus ihrem Lebensraum gezerrt, vermessen, fotografiert und eventuellen Mittätern gezeigt hat, wieder ins Wasser zu setzen, mit dem schönen Spruch „Catch & Release“ umschreiben lässt.
Und überhaupt: Wer sich die Links zu anderen Seiten anschaut, kann eine neue Welt entdecken, die normalen Sterblichen zumeist verschlossen bleibt: Da gibt es Carp-Hunter, Carpland und German Carp Catcher.
Oh Herr, Du bist ein gütiger Gott, was Du in Deiner Gnade alles unter der Sonne existieren lässt ...
Beispiele gibt es reichlich. Fast schon legendär sind der Backshop und der Postpoint (man denke sich gelegentlich die Übersetzungen ins Deutsche dazu), aber natürlich auch so schöne Dinge wie der Info-Point der Deutschen Bahn. Und welcher Stino-Bürger gehobenen Alters versteht schon so spezielle Sachen wie „Point-of-Sale“ ...
Mitunter tragen die neudeutsch-denglischen Worte zur Erheiterung bei. Wenn Mandy und Cindy sich eine Tasche um die schwabbelige Taille schnüren, sprechen sie vom „Bodybag“ – dass der Ami das als Leichensack deutet, sei nur am Rande erwähnt. Ebenso wie das in Deutschland neuerdings sehr beliebte (und demnächst wieder stattfindende) Public Viewing – gemeinsames Glotzen in der Öffentlichkeit. Jenseits des großen Teiches steht diese Bezeichnung für die amtliche (=public, also öffentlich) Leichenschau. Nagut, beim Public Viewing zur WM werden auch wieder viele Scheintote zu besichtigen sein.
Ein sehr naturnah agierendes Unternehmen aus der Reisebranche wird in der Sächsischen Schweiz für Spaßtours. Immerhin ist das Wort „Spaß“ korrekt geschrieben und nicht in Verdrehung der Rechtschreibreform als „Spass“. Mein persönlicher Liebling in Sachen Sprachvernudelung kommt übrigens aus einer ganz anderen Ecke, aus der Oberlausitz. Dort gibt es eine Gruppe von Anglern, deren Leidenschaft dem Fangen kapitaler Karpfen gilt. Nun mag man über Menschen, die zum Zwecke der Ausübung ihres Steckenpferdes anderen Lebewesen ans Leben gehen, geteilter Meinung sein. Ich halte sowohl Jäger als auch Angler mehrheitlich für Tierquäler und Mörder, wobei ich diese Einschätzung ausdrücklich nicht auf diejenigen Vertreter beider Zünfte beziehe, die sich dem Waidwerk widmen und nicht nur so tun ...
Doch zurück zu den Oberlausitzer Karpfenangler. Die nennen sich Carp Fishing Group Oberlausitz und werben unter http://www.carp-fishing-group-oberlausitz.de für ihre friedvolle, naturnahe und tierliebende Tätigkeit. Den Lesern meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches sei diese Seite zur Lektüre empfohlen. Ein Erlebnis ist der durchaus kreative Umgang mit der deutschen Rechtschreibung – da wundert es wenig, dass die Carp-Fisher mehr zur englischen Sprache tendieren. So erfährt man auch, dass die unter Sportanglern (!, Betonung auf Sport) übliche Quäl-Praxis, die geschundene Kreatur, nachdem man sie aus ihrem Lebensraum gezerrt, vermessen, fotografiert und eventuellen Mittätern gezeigt hat, wieder ins Wasser zu setzen, mit dem schönen Spruch „Catch & Release“ umschreiben lässt.
Und überhaupt: Wer sich die Links zu anderen Seiten anschaut, kann eine neue Welt entdecken, die normalen Sterblichen zumeist verschlossen bleibt: Da gibt es Carp-Hunter, Carpland und German Carp Catcher.
Oh Herr, Du bist ein gütiger Gott, was Du in Deiner Gnade alles unter der Sonne existieren lässt ...
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