Montag, 7. Juni 2010
Merkels idealer Präsident. Oder: So wird Zeitung gemacht ...
Zu meiner morgendlichen berufsbedingten Lektüre zählt neben meiner Lokalpostille, der nach eigener Aussage dem Qualitätsjournalismus verpflichteten „Leipziger Volkszeitung“, u.a. die TAZ, welche mich mit schöner Regelmäßigkeit überrascht – und was kann man sich von einer gedruckten Zeitung Schöneres wünschen?
Meine Lokalpostille bestand heute im Wesentlichen aus ganzseitigen Anzeigen namhafter Discounter und Elektronikmärkte, der Raum zwischen diesen profitablen Flächen war zum größten Teil mit redaktionellem Füllwerk zugepappt, dass entweder bereits hinlänglich im Netz zu lesen war oder aber die Mühe des Augenaufklappens nicht wert ist; stimmt’s, Herr Mayer?
Die TAZ hingegen titelte heute hingegen ganzseitig unter der Überschrift „Merkels idealer Präsident“. Zwei blatthohe Textspalten, dazwischen blatthoch Joachim Gauck, ehemaliger Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes und jetziger Kandidat von SPD, Grünen und allmählich auch weiteren denkenden Menschen für das Amt des Bundespräsidenten.
Das sehr lesenswerte Plädoyer für Joachim Gauck stammt von Bundeskanzlerin Angela Merkel höchstselbst. Sie hat die rundum lobenden Worte am 22. Januar 2010 zum 70. Geburtstag Joachim Gaucks verkündet. Nachzulesen hier http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/danke-dass-es-sie-gibt/

Kann man die Verlogenheit einer Bundespolitik, die sich an Parteipolitik statt an Sachpolitik orientiert, besser illustrieren?

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