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Dienstag, 5. Januar 2016
Heimlich, still und leise. Oder: Die Welt lässt den Nachtblog ruhen
zeitungsdieb, 09:06h
StammleserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches dürfen sich heute wundern; es geht mal nicht gegen die Leipziger Volkszeitung*, denn auch andere Mütter haben schöne Töchter (oder besser: hässliche), sondern mir ist an der "Welt" etwas aufgefallen.
Also dann: Die "Welt" www.welt.de gönnte sich im Verbund mit einigen anderen Titeln ein aus meiner Sicht sehr sinnvolles Experiment. Weil ja "irgendwie immer Nachrichten" sind und ein wachsender Teil der Leserschaft auch irgendwie immer nach Neuigkeiten sucht (schuld ist das Neuland und dieses ganze Teufelszeug), kann eine "echte" Online-Redaktion nicht "nine to five" arbeiten. (Ein Einschub für die Onliner der Leipziger Volkszeitung: Ihr könnt das und genießt euer geregeltes Leben. Aber Ihr seid auch keine echte Online-Redaktion.)
Zurück zu Welt: Dort hatte man erkannt, dass eine echte Online-Redaktion immer wach, also 24/7
tätig sein muss. Und sowas kostet, denn auch Journalisten lassen sich Schichtarbeit bezahlen.
Also wurde in einem Agenturbüro in Sydney ein Schreibtisch samt Infrastruktur angemietet und die Nachtschicht nach Australien verlagert. Das las sich dann recht kurzweilig, guckst Du hier: http://www.welt.de/politik/ausland/article144823941/Russland-beansprucht-bei-UN-den-Nordpol-fuer-sich.html
Wenn nach Mitternacht in Deutschland die letzten Redakteure ins Koma fielen, meldete sich gegen 2 Uhr morgens die Nachtschicht, die ja eigentlich eine Tagesschicht antrat. Die Online-Ausgabe der Welt bliebt auch nachts aktuell und die in Australien tätigen Redakteure fanden's durchaus angenehm.
Aber irgendwie muss ein Erbensenzähler sich das ganze Projekt mal näher angeschaut haben. Und irgendwie muss dabei herausgekommen sein, dass die Holzmedien, deren Online-Redaktion "nine to five" tätig ist, auch schwarze Zahlen hinbekommen und dass doch folglich der ganze Aufwand mit der 24/7-Schreibe zwar ein toller Service, aber nicht systemrelevant ist.
So oder ähnlich sprach wohl der Erbsenzähler.
Wie ich darauf komme? Auffallend zeitgleich mit dem optischen relaunch von welt.de ist der Nachtblog in einen tiefen, tiefen Schlaf gefallen. Guckst Du hier http://www.welt.de/themen/nachtblog/
Aber vielleicht sehe ich das ja falsch und alles ist ein Versehen und der nach Sydney in Marsch gesetzte Redakteur hat seinen Dienstbeginn am 1. November 2015 verpasst, wurde im Flugzeugklo eingesperrt oder beim Surfen vom Hai gefressen ... Wer weiß, wer weiß ...
*In punkto LVZ habe ich etwas in Vorbereitung; aber genauere Informationen könnten einen Teil der LeserInnen verunsichern.
Also dann: Die "Welt" www.welt.de gönnte sich im Verbund mit einigen anderen Titeln ein aus meiner Sicht sehr sinnvolles Experiment. Weil ja "irgendwie immer Nachrichten" sind und ein wachsender Teil der Leserschaft auch irgendwie immer nach Neuigkeiten sucht (schuld ist das Neuland und dieses ganze Teufelszeug), kann eine "echte" Online-Redaktion nicht "nine to five" arbeiten. (Ein Einschub für die Onliner der Leipziger Volkszeitung: Ihr könnt das und genießt euer geregeltes Leben. Aber Ihr seid auch keine echte Online-Redaktion.)
Zurück zu Welt: Dort hatte man erkannt, dass eine echte Online-Redaktion immer wach, also 24/7
tätig sein muss. Und sowas kostet, denn auch Journalisten lassen sich Schichtarbeit bezahlen.
Also wurde in einem Agenturbüro in Sydney ein Schreibtisch samt Infrastruktur angemietet und die Nachtschicht nach Australien verlagert. Das las sich dann recht kurzweilig, guckst Du hier: http://www.welt.de/politik/ausland/article144823941/Russland-beansprucht-bei-UN-den-Nordpol-fuer-sich.html
Wenn nach Mitternacht in Deutschland die letzten Redakteure ins Koma fielen, meldete sich gegen 2 Uhr morgens die Nachtschicht, die ja eigentlich eine Tagesschicht antrat. Die Online-Ausgabe der Welt bliebt auch nachts aktuell und die in Australien tätigen Redakteure fanden's durchaus angenehm.
Aber irgendwie muss ein Erbensenzähler sich das ganze Projekt mal näher angeschaut haben. Und irgendwie muss dabei herausgekommen sein, dass die Holzmedien, deren Online-Redaktion "nine to five" tätig ist, auch schwarze Zahlen hinbekommen und dass doch folglich der ganze Aufwand mit der 24/7-Schreibe zwar ein toller Service, aber nicht systemrelevant ist.
So oder ähnlich sprach wohl der Erbsenzähler.
Wie ich darauf komme? Auffallend zeitgleich mit dem optischen relaunch von welt.de ist der Nachtblog in einen tiefen, tiefen Schlaf gefallen. Guckst Du hier http://www.welt.de/themen/nachtblog/
Aber vielleicht sehe ich das ja falsch und alles ist ein Versehen und der nach Sydney in Marsch gesetzte Redakteur hat seinen Dienstbeginn am 1. November 2015 verpasst, wurde im Flugzeugklo eingesperrt oder beim Surfen vom Hai gefressen ... Wer weiß, wer weiß ...
*In punkto LVZ habe ich etwas in Vorbereitung; aber genauere Informationen könnten einen Teil der LeserInnen verunsichern.
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