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Montag, 24. März 2008
Osterspaziergang +1 oder: Es läuft wieder ...
zeitungsdieb, 19:03h
Na endlich. Grausame Wochen liegen hinter mir. Wochen, in denen das Laufen nicht wirklich Spaß machte oder aber - der Vernunft gehorchend - gänzlich unterblieb. Schuld war wohl der Elbtunnelmarathon vom Januar. Wer die Strecke kennt, weiß um deren Enge. Will man überholen, muss man auf den inneren Fußweg hinauf, anschließend hinab auf die Fahr-(Lauf-)Bahn. Das häufige Hinab war es wohl, was mir einen Zwicker im rechten Oberschenkel beschert hatte.
Wer schon mit mir gelaufen ist, kennt mein reiches Spruchrepertoire. Darunter befindet sich auch die Weisheit, dass das, was vom Laufen kommt, auch durchs Laufen wieder verschwindet. Fast immer stimmte das bisher, in diesem Fall aber ... lief die Sache anders ab.
Aus dem Oberschenkelzwicker wurde trotz intensiven Draufrumtrampelns ein ordentlicher Schmerz, der im weiteren Verlauf in die Wade wanderte und sich letzten Endes zur überaus gepflegten Knochenhautentzündung auswuchs. Kohlblätter und Kühlung ließen das schlimmste Übel bald schwinden, aber beim Laufen blieben Schmerzen, Humpelei und der morgendliche Drang, beim Treppensteigen eine Seilwinde zu nutzen ...
Mein ansonsten deutlich über 100km liegendes, wöchentliches Trainingspensum schrumpfte arg, dafür holte ich mein Fahrrad aus dem Schuppen. Fast zwei Wochen Laufpause und der Verzicht auf den Start bei den 6 Stunden von Nürnberg waren die wohl schmerzlichste Konsequenz aus dem ignorierten Zwicker.
Heute nun wagte ich mich - einen Tag später als bei Goethe beschrieben - nach allzu langer Laufabstinenz an den Osterspaziergang. 15 kms bei sonnigem Spätwinterwetter ließen zwar erkennen, dass Radfahren kein Ersatz fürs Lauftraining ist, aber sie machten Mut, dass es nun wieder läuft. In Anlehnung an den ollen Geheimrat bleibt mir da nur eines zu sagen: Nun bin ich wieder Mensch, nun darf ich's sein ...
Wer schon mit mir gelaufen ist, kennt mein reiches Spruchrepertoire. Darunter befindet sich auch die Weisheit, dass das, was vom Laufen kommt, auch durchs Laufen wieder verschwindet. Fast immer stimmte das bisher, in diesem Fall aber ... lief die Sache anders ab.
Aus dem Oberschenkelzwicker wurde trotz intensiven Draufrumtrampelns ein ordentlicher Schmerz, der im weiteren Verlauf in die Wade wanderte und sich letzten Endes zur überaus gepflegten Knochenhautentzündung auswuchs. Kohlblätter und Kühlung ließen das schlimmste Übel bald schwinden, aber beim Laufen blieben Schmerzen, Humpelei und der morgendliche Drang, beim Treppensteigen eine Seilwinde zu nutzen ...
Mein ansonsten deutlich über 100km liegendes, wöchentliches Trainingspensum schrumpfte arg, dafür holte ich mein Fahrrad aus dem Schuppen. Fast zwei Wochen Laufpause und der Verzicht auf den Start bei den 6 Stunden von Nürnberg waren die wohl schmerzlichste Konsequenz aus dem ignorierten Zwicker.
Heute nun wagte ich mich - einen Tag später als bei Goethe beschrieben - nach allzu langer Laufabstinenz an den Osterspaziergang. 15 kms bei sonnigem Spätwinterwetter ließen zwar erkennen, dass Radfahren kein Ersatz fürs Lauftraining ist, aber sie machten Mut, dass es nun wieder läuft. In Anlehnung an den ollen Geheimrat bleibt mir da nur eines zu sagen: Nun bin ich wieder Mensch, nun darf ich's sein ...
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Mittwoch, 19. März 2008
Meine Lokalpostille LVZ oder: Qualitätsjournalismus aus der Medienstadt Leipzig
zeitungsdieb, 10:32h
Demnächst darf ich im Auftrag eines langjährigen Kunden mal wieder einer meiner Lieblingstätigkeiten nachgehen. Nein, ich rede nicht vom Laufen (an alle geneigten Leser dieses Tagebuches: Sollten Sie Ihre Veranstaltung noch mit einem „Irren“ veredeln wollen, der z.B. einen Marathon läuft, während sich ihre Gäste am Büfett laben – Anruf genügt!), sondern vom gescheit Daherreden. Ich soll netten Menschen etwas übers Zeitungsmachen erzählen, erhalte dafür nette Worte, freie Kost und eine erfreuliche Überweisung auf mein Geschäftskonto – was will man als Lebenskünstler mehr?
In Vorbereitung dieser Veranstaltung lese ich meine geliebte Lokalpostille samt ihrer Kreisausgaben derzeit etwas gründlicher als sonst. Mein Eindruck: Pisa ist keine Bedrohung, Pisa ist längst Realität. Was sich da alles an ausgemachten Dümm- und Grauslichkeiten in der Leipziger Volkszeitung findet, ist beeindruckend. Keine Angst, ich wettere jetzt nicht in gewohnter Weise über die laut Pressekodex verbotene Verknüpfung von wirtschaftlichen Verlagsinteressen und redaktionellem Teil, denn dann würde dieser Tagebucheintrag unlesbar, weil schlicht und einfach zu lang.
Mit fiel erst heute wieder die offenkundige Unwissenheit auf, die so mancher meiner geschätzten Berufskollegen wie ein Ehrenzeichen stolz vor sich herträgt. Beispiel gefällig? Ein Artikel über die Tücken des Lückenschlusses im DSL-Netz war mit „Gegen die DSL-Diaspora: Kupferkabel auf dem Vormarsch“ übertitelt. Mal abgesehen davon, dass der Verfasser des Textes nicht wirklich fit in punkto DSL, Telefonie etc. zu sein scheint und sich das Blähdeutsch der PR-Leute des Magenta-Riesen ohne erkennbare Gegenwehr einflößen ließ, hat er beim „Fremdwortwürfeln“ mit dem Griff nach der Vokabel „Diaspora“ ein ungeschicktes Händchen bewiesen. Da diese falsche Vokabel auch im Text auftaucht, kann sich der Missetäter auch nicht auf eine „einmalige Entgleisung“ berufen.
Nur zur Sicherheit und zum Zwecke der Bildung: Laut Duden bezeichnet das Wort „Diaspora“ (griechisch: Verstreutheit) ein „Gebiet, in dem die Anhänger einer Konfession in der Minderheit“ sind. Im aktuellen Sprachgebrauch wird das Wort sowohl für religiöse als auch nationale Minderheiten (Flüchtlinge, Vertriebene, Migranten) verwendet. Wer’s ausführlicher mag, wird u.a. hier http://de.wikipedia.org/wiki/Diaspora fündig.
Ein Stück flaches Land, auf dem die T-Com den Antrag auf Einrichtung eines DSL-Anschlusses mit freundlichen Worten „mangels Verfügbarkeit“ ablehnt, ist folglich keine Diaspora, sondern eine „Lücke im DSL-Netz“ bzw. ein „Weißer Fleck auf der DSL-Landkarte“. Sogar eine Formulierung der Art „DSL-Bermuda-Dreieck“ hätte ich (murrend zwar) akzeptiert. Aber nicht Diaspora, denn das ist in diesem Zusammenhang falsch – genau wie Enklave, Exklave …
Weshalb ich mich über diesen Fehler so ärgere? Weil eine Lokalpostille wie die „Leipziger Volkszeitung“, die sich nach eigenem Verständnis dem Qualitätsjournalismus verpflichtet sieht, solche Bolzen nicht verschießen darf. Auf ihrer Seite 1 ebenso wenig wie in einer Kreisausgabe – ganz gleich, ob Roger, Mandy oder die Praktikantin Sabrina die Spalten der Postille möglichst kostengünstig füllen …
In Vorbereitung dieser Veranstaltung lese ich meine geliebte Lokalpostille samt ihrer Kreisausgaben derzeit etwas gründlicher als sonst. Mein Eindruck: Pisa ist keine Bedrohung, Pisa ist längst Realität. Was sich da alles an ausgemachten Dümm- und Grauslichkeiten in der Leipziger Volkszeitung findet, ist beeindruckend. Keine Angst, ich wettere jetzt nicht in gewohnter Weise über die laut Pressekodex verbotene Verknüpfung von wirtschaftlichen Verlagsinteressen und redaktionellem Teil, denn dann würde dieser Tagebucheintrag unlesbar, weil schlicht und einfach zu lang.
Mit fiel erst heute wieder die offenkundige Unwissenheit auf, die so mancher meiner geschätzten Berufskollegen wie ein Ehrenzeichen stolz vor sich herträgt. Beispiel gefällig? Ein Artikel über die Tücken des Lückenschlusses im DSL-Netz war mit „Gegen die DSL-Diaspora: Kupferkabel auf dem Vormarsch“ übertitelt. Mal abgesehen davon, dass der Verfasser des Textes nicht wirklich fit in punkto DSL, Telefonie etc. zu sein scheint und sich das Blähdeutsch der PR-Leute des Magenta-Riesen ohne erkennbare Gegenwehr einflößen ließ, hat er beim „Fremdwortwürfeln“ mit dem Griff nach der Vokabel „Diaspora“ ein ungeschicktes Händchen bewiesen. Da diese falsche Vokabel auch im Text auftaucht, kann sich der Missetäter auch nicht auf eine „einmalige Entgleisung“ berufen.
Nur zur Sicherheit und zum Zwecke der Bildung: Laut Duden bezeichnet das Wort „Diaspora“ (griechisch: Verstreutheit) ein „Gebiet, in dem die Anhänger einer Konfession in der Minderheit“ sind. Im aktuellen Sprachgebrauch wird das Wort sowohl für religiöse als auch nationale Minderheiten (Flüchtlinge, Vertriebene, Migranten) verwendet. Wer’s ausführlicher mag, wird u.a. hier http://de.wikipedia.org/wiki/Diaspora fündig.
Ein Stück flaches Land, auf dem die T-Com den Antrag auf Einrichtung eines DSL-Anschlusses mit freundlichen Worten „mangels Verfügbarkeit“ ablehnt, ist folglich keine Diaspora, sondern eine „Lücke im DSL-Netz“ bzw. ein „Weißer Fleck auf der DSL-Landkarte“. Sogar eine Formulierung der Art „DSL-Bermuda-Dreieck“ hätte ich (murrend zwar) akzeptiert. Aber nicht Diaspora, denn das ist in diesem Zusammenhang falsch – genau wie Enklave, Exklave …
Weshalb ich mich über diesen Fehler so ärgere? Weil eine Lokalpostille wie die „Leipziger Volkszeitung“, die sich nach eigenem Verständnis dem Qualitätsjournalismus verpflichtet sieht, solche Bolzen nicht verschießen darf. Auf ihrer Seite 1 ebenso wenig wie in einer Kreisausgabe – ganz gleich, ob Roger, Mandy oder die Praktikantin Sabrina die Spalten der Postille möglichst kostengünstig füllen …
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Donnerstag, 13. März 2008
Inzest von Patrick und Susan, der Paragraph 173 und das Bundesverfassungsgericht. Oder: Eugenik und vielleicht bald auch Euthanasie
zeitungsdieb, 12:58h
So, das Bundesverfassungsgericht hat seine Entscheidung gefällt: Inzest bleibt verboten, der Paragraph 173 des Strafgesetzbuches, der „Beischlaf unter Verwandten“ unter Strafe stellt, ist in Übereinstimmung mit dem Grundgesetz. Aufhänger für dieses Urteil ist der von den Medien hinreichend breitgetretene Fall von Patrick und Susan. Dieses Geschwisterpaar wuchs getrennt auf, die beiden lernten sich erst 2000 kennen – und lieben. Inzwischen sind aus der Verbindung vier Kinder – zwei davon behindert – entstanden. Patrick wird nach dem BVG-Urteil wohl bald eine gegen ihn verhängte Haftstrafe von zweieinhalb Jahren antreten müssen.
Spätestens an dieser Stelle werden sich die regelmäßigen Leser meines kleinen Tagebuches die obligatorische Frage stellen, weshalb ich über dieses unerfreuliche Thema nachdenke. Ganz einfach – die Urteilsbegründung birgt reichlich Sprengstoff, der sicher noch den einen oder anderen Knall provozieren wird.
Die Karlsruher Richter haben die von Patrick angestrengte Klagen gegen den Inzestparagraphen mit 7:1 Stimmen angelehnt, lediglich Vizepräsident Winfried Hassemer stimmte gegen die Entscheidung seiner Kollegen. Begründet wurde das Urteil mit dem „Schutz der familiären Ordnung vor der schädigenden Wirkung des Inzests“. Das geht in Ordnung. Nachdenklich stimmt mich allerdings der zweite Teil der Urteilsbegründung. Dort ist davon die Rede, dass „Kinder von Geschwisterpaaren ein erhöhtes Risiko haben, schwerwiegende genetische Schäden zu erleiden“.
Das ist richtig und lässt sich statistisch belegen. Schon die erlaubte (!) und z.B. unter in Deutschland lebenden Türken weit verbreiteten Ehe zwischen Cousin und Cousine ersten Grades hat die Zahl genetisch bedingter Krankheiten stark ansteigen lassen. In England wird derzeit darüber diskutiert, wie man damit umgehen soll, dass Einwanderer aus Pakistan wegen der dort üblichen Ehen zwischen Cousin und Cousine ein 13-fach höheres Risiko haben, behinderte Kinder zu bekommen als der Rest der Bevölkerung. Und auch die „2-aus-4“-Quote von Patrick und Susan gibt Grund zum Nachdenken …
Zu denken gibt mir jedoch die Begründung des „Beziehungsverbotes“ mit dem erhöhten Risiko, Kinder mit schwerwiegenden genetischen Schäden zu zeugen. Kurz mal nachgedacht: Es gibt eine Menge schwerwiegender Krankheiten, die direkt oder in Form einer Anlage vererbt werden. Zu den bekanntesten zählen die Hämophilie (Bluter), die Sichelzellenanämie, der Albiniusmus und die Mukoviszidose – eine sehr beeindruckende Liste findet sich hier http://de.wikipedia.org/wiki/Erbkrankheit Erblich bedingt ist aber auch die Rot-Grün-Blindheit – ist die schwerwiegend?
Und dann gibt es noch eine Reihe von Krankheiten, die eine genetisch bedingte Disposition aufweisen. Im Klartext: Wenn Großvater und Vater mit 45 einem Schlaganfall erlegen sind, sollte das dem Sohn zu denken geben. Haben seine männlichen Vorfahren hingegen ein hohes Alter erreicht, obwohl sie als fleischgewordene Risikofaktoren durch die Gegend stampften, dann kann es auch der Filius wie Otto von Bismarck halten und seinen Tag mit zwei Kannen Bier und einer riesigen Pfanne Spiegelei beginnen – das nennt man genetisch bedingte Disposition. Die gibt es für Diabetes, diverse Herzkrankheiten, Krebserkrankungen, Rheuma, Schizophrenie und den vergleichsweise harmlosen Haarausfall.
Und jetzt erinnern wir uns noch mal an den Karlsruher Richterspruch: Der wurde zur Hälfte damit begründet, dass „Kinder von Geschwisterpaaren ein erhöhtes Risiko haben, schwerwiegende genetische Schäden zu erleiden“. Dieses erhöhte Risiko liegt aber auch für alle Kinder von Menschen vor, die ihrerseits eine genetische Krankheit aufweisen. Und was ist mit der Veranlagung für Krebs? Für Diabetes? Für Schlaganfall? Für ... Haarausfall? Schuppenflechte?
Mal weiterdenken: Sollte man da nicht auch ein Gesetz verhängen, so in der Art, dass nur körperlich und geistig gesunde Volksge... ähm: Bürgerinnen und Bürger natürlich, zur Verpaarung zugelassen werden. Oder, wenn’s an hinreichend idealem Menschenmaterial mangelt, dass zumindest eine Überprüfung des entstandenen Embryos vorgenommen und dieser im unerwünschten Fall ausgesondert wird? Zwar ist die pränatale Selektion – ähhhh: Diagnostik – in Deutschland verboten, aber unter Bezug auf den Richterspruch könnte man doch was drehen.
Stopp – das gab’s leider (fast) alles schon mal. Es hieß Euthanasie http://de.wikipedia.org/wiki/Euthanasie bzw. – soweit es sich nicht auf die Vernichtung, sondern auf die Verhinderung von Leben bezog – Eugenik http://de.wikipedia.org/wiki/Eugenik und wurde unter den Nazis als Rassenhygiene http://de.wikipedia.org/wiki/Nationalsozialistische_Rassenhygiene praktiziert. Brrrr.
Können oder müssen Verfassungsrichter solche Gedanken auch wälzen, oder dürfen sie – unabhängig – einfach so entscheiden? Mut macht mir da nur Gerichtsvizepräsident Winfried Hassemer, der seine Ablehnung des Urteils damit begründete, dasss die Berücksichtigung „eugenischer Gesichtspunkte“ – also des Risikos von Genschäden – von vornherein verfassungsrechtlich ausgeschlossen sei. Auch der Schutz der Familie werde mit der Norm nicht erreicht. „Es spricht viel dafür, dass die Vorschrift in der bestehenden Fassung lediglich Moralvorstellungen, nicht aber ein konkretes Rechtsgut im Auge hat.“
Spätestens an dieser Stelle werden sich die regelmäßigen Leser meines kleinen Tagebuches die obligatorische Frage stellen, weshalb ich über dieses unerfreuliche Thema nachdenke. Ganz einfach – die Urteilsbegründung birgt reichlich Sprengstoff, der sicher noch den einen oder anderen Knall provozieren wird.
Die Karlsruher Richter haben die von Patrick angestrengte Klagen gegen den Inzestparagraphen mit 7:1 Stimmen angelehnt, lediglich Vizepräsident Winfried Hassemer stimmte gegen die Entscheidung seiner Kollegen. Begründet wurde das Urteil mit dem „Schutz der familiären Ordnung vor der schädigenden Wirkung des Inzests“. Das geht in Ordnung. Nachdenklich stimmt mich allerdings der zweite Teil der Urteilsbegründung. Dort ist davon die Rede, dass „Kinder von Geschwisterpaaren ein erhöhtes Risiko haben, schwerwiegende genetische Schäden zu erleiden“.
Das ist richtig und lässt sich statistisch belegen. Schon die erlaubte (!) und z.B. unter in Deutschland lebenden Türken weit verbreiteten Ehe zwischen Cousin und Cousine ersten Grades hat die Zahl genetisch bedingter Krankheiten stark ansteigen lassen. In England wird derzeit darüber diskutiert, wie man damit umgehen soll, dass Einwanderer aus Pakistan wegen der dort üblichen Ehen zwischen Cousin und Cousine ein 13-fach höheres Risiko haben, behinderte Kinder zu bekommen als der Rest der Bevölkerung. Und auch die „2-aus-4“-Quote von Patrick und Susan gibt Grund zum Nachdenken …
Zu denken gibt mir jedoch die Begründung des „Beziehungsverbotes“ mit dem erhöhten Risiko, Kinder mit schwerwiegenden genetischen Schäden zu zeugen. Kurz mal nachgedacht: Es gibt eine Menge schwerwiegender Krankheiten, die direkt oder in Form einer Anlage vererbt werden. Zu den bekanntesten zählen die Hämophilie (Bluter), die Sichelzellenanämie, der Albiniusmus und die Mukoviszidose – eine sehr beeindruckende Liste findet sich hier http://de.wikipedia.org/wiki/Erbkrankheit Erblich bedingt ist aber auch die Rot-Grün-Blindheit – ist die schwerwiegend?
Und dann gibt es noch eine Reihe von Krankheiten, die eine genetisch bedingte Disposition aufweisen. Im Klartext: Wenn Großvater und Vater mit 45 einem Schlaganfall erlegen sind, sollte das dem Sohn zu denken geben. Haben seine männlichen Vorfahren hingegen ein hohes Alter erreicht, obwohl sie als fleischgewordene Risikofaktoren durch die Gegend stampften, dann kann es auch der Filius wie Otto von Bismarck halten und seinen Tag mit zwei Kannen Bier und einer riesigen Pfanne Spiegelei beginnen – das nennt man genetisch bedingte Disposition. Die gibt es für Diabetes, diverse Herzkrankheiten, Krebserkrankungen, Rheuma, Schizophrenie und den vergleichsweise harmlosen Haarausfall.
Und jetzt erinnern wir uns noch mal an den Karlsruher Richterspruch: Der wurde zur Hälfte damit begründet, dass „Kinder von Geschwisterpaaren ein erhöhtes Risiko haben, schwerwiegende genetische Schäden zu erleiden“. Dieses erhöhte Risiko liegt aber auch für alle Kinder von Menschen vor, die ihrerseits eine genetische Krankheit aufweisen. Und was ist mit der Veranlagung für Krebs? Für Diabetes? Für Schlaganfall? Für ... Haarausfall? Schuppenflechte?
Mal weiterdenken: Sollte man da nicht auch ein Gesetz verhängen, so in der Art, dass nur körperlich und geistig gesunde Volksge... ähm: Bürgerinnen und Bürger natürlich, zur Verpaarung zugelassen werden. Oder, wenn’s an hinreichend idealem Menschenmaterial mangelt, dass zumindest eine Überprüfung des entstandenen Embryos vorgenommen und dieser im unerwünschten Fall ausgesondert wird? Zwar ist die pränatale Selektion – ähhhh: Diagnostik – in Deutschland verboten, aber unter Bezug auf den Richterspruch könnte man doch was drehen.
Stopp – das gab’s leider (fast) alles schon mal. Es hieß Euthanasie http://de.wikipedia.org/wiki/Euthanasie bzw. – soweit es sich nicht auf die Vernichtung, sondern auf die Verhinderung von Leben bezog – Eugenik http://de.wikipedia.org/wiki/Eugenik und wurde unter den Nazis als Rassenhygiene http://de.wikipedia.org/wiki/Nationalsozialistische_Rassenhygiene praktiziert. Brrrr.
Können oder müssen Verfassungsrichter solche Gedanken auch wälzen, oder dürfen sie – unabhängig – einfach so entscheiden? Mut macht mir da nur Gerichtsvizepräsident Winfried Hassemer, der seine Ablehnung des Urteils damit begründete, dasss die Berücksichtigung „eugenischer Gesichtspunkte“ – also des Risikos von Genschäden – von vornherein verfassungsrechtlich ausgeschlossen sei. Auch der Schutz der Familie werde mit der Norm nicht erreicht. „Es spricht viel dafür, dass die Vorschrift in der bestehenden Fassung lediglich Moralvorstellungen, nicht aber ein konkretes Rechtsgut im Auge hat.“
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Montag, 10. März 2008
Der Problembär ist wieder da oder: Zehn Tage war der Kurt so krankt, jetzt spricht er wieder - Gottseidank.
zeitungsdieb, 16:33h
Problembär Kurt Beck ist genesen. Nachdem Grippe und vereiterte Dingsbumse im Hals ihn wohl ans Bett gefesselt hatten, gab er heute eine Pressekonferenz. Gesagt hat er eigentlich nichts, außer, dass ihn im Wesentliche alle Menschen missverstanden, er nie irgendein Versprechen gebrochen habe und dass Frau Lügilanti natürlich immer gern, aber das auf alle Fälle und jetzt erst recht.
So richtig schön war bei der Pressekonferenz allerdings die Vielzahl der Nebelgranaten, die Problembär Kurt Beck verschoss. Kaum eine Frage, auf die klar geantwortet wurde. Ein Lehrstück, dass ich nur zu gern in meinen Öffentlichkeitsarbeit-Seminaren auswerten werde.
Beispiel gefällig?
Frage: Halten Sie sich noch für den richtigen Parteivorsitzenden
Antwort von Kurt Beck: "Die SPD ist sehr zukunftsträchtig aufgestellt. Sie führt jetzt eine äußert schwierige Diskussion. Wie wir die inhaltliche Auseinandersetzung weiter führen, darüber werden wir weiter diskutieren." Und weiter: "Ich sehe überhaupt nicht, dass wir in irgendeiner rückwärtsgewandten Situation sind. Wir sind in einer fordernden Situation und wir werden sie bestehen."
Wie lautete die Frage doch eigentlich ...?
So richtig schön war bei der Pressekonferenz allerdings die Vielzahl der Nebelgranaten, die Problembär Kurt Beck verschoss. Kaum eine Frage, auf die klar geantwortet wurde. Ein Lehrstück, dass ich nur zu gern in meinen Öffentlichkeitsarbeit-Seminaren auswerten werde.
Beispiel gefällig?
Frage: Halten Sie sich noch für den richtigen Parteivorsitzenden
Antwort von Kurt Beck: "Die SPD ist sehr zukunftsträchtig aufgestellt. Sie führt jetzt eine äußert schwierige Diskussion. Wie wir die inhaltliche Auseinandersetzung weiter führen, darüber werden wir weiter diskutieren." Und weiter: "Ich sehe überhaupt nicht, dass wir in irgendeiner rückwärtsgewandten Situation sind. Wir sind in einer fordernden Situation und wir werden sie bestehen."
Wie lautete die Frage doch eigentlich ...?
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Hummelflug und Ausdauertraining mal anders
zeitungsdieb, 10:07h
Nein - ich versuche an dieser Stelle nicht, den Hummelflug von Rimski-Korsakow in Worte zu fassen. Obwohl ich dieses Musikstück sehr mag, vor allem in der Boogie-Version. Mir geht es um den wirklichen Hummelflug.
Den vergangenen Samstag verbracht ich nämlich mit einer nicht wirklich angenehmen Arbeit: Ich wühlte mich mit Kettensäge und Axt durch einen respektablen Berg Holz, um daraus kamintaugliche Stücke zu gewinnen, die - nach einiger Lagerung - meinem Wohnzimmer Wärme und der Umgebung Feinstaub spenden sollen. Dieser Holzaktion fiel mein sonnabendliches Lauftraining zum Opfer. Am Sonntagmorgen spürte ich jedoch, dass auch die Arbeit mit einem größeren Holzberg etwas mit Ausdauertraining zu tun hat. Wer's nicht glaubt, kann sich gern bei mir melden, ich hätte da noch einige Festmeter übrig ...
Aber zurück zum Sonnabend: Irgendwann fingen meine Ohren einen tiefen Brummton ein, den ich kannte, aber längere Zeit nicht mehr gehört hatte. Eine große Gartenhummel orgelte vor mir herum. Und spätestens in diesem Moment war klar: Das war's mit dem Winter. Wenn diese Pelzträger aus ihren Höhlen und anderen verstecken hervorkrabbeln und sich auf die Suche nach Nahrung machen, hat der Frühling begonnen.
Übrigens: Ich verkneife mir den von vielen Lesern meines Tagebuches sicher an dieser Stelle erwarteten Hinweis auf die Hummel, die ja eigentlich gar nicht fliegen kann. Diese Behauptung ist in etwa so zutreffend wie der "Fakt" des vermeintlich hohen Eisengehaltes im Spinat. Wer es nachlesen will, kann das z.B. hier de.wikipedia.org/wiki/Hummeln tun.
Den vergangenen Samstag verbracht ich nämlich mit einer nicht wirklich angenehmen Arbeit: Ich wühlte mich mit Kettensäge und Axt durch einen respektablen Berg Holz, um daraus kamintaugliche Stücke zu gewinnen, die - nach einiger Lagerung - meinem Wohnzimmer Wärme und der Umgebung Feinstaub spenden sollen. Dieser Holzaktion fiel mein sonnabendliches Lauftraining zum Opfer. Am Sonntagmorgen spürte ich jedoch, dass auch die Arbeit mit einem größeren Holzberg etwas mit Ausdauertraining zu tun hat. Wer's nicht glaubt, kann sich gern bei mir melden, ich hätte da noch einige Festmeter übrig ...
Aber zurück zum Sonnabend: Irgendwann fingen meine Ohren einen tiefen Brummton ein, den ich kannte, aber längere Zeit nicht mehr gehört hatte. Eine große Gartenhummel orgelte vor mir herum. Und spätestens in diesem Moment war klar: Das war's mit dem Winter. Wenn diese Pelzträger aus ihren Höhlen und anderen verstecken hervorkrabbeln und sich auf die Suche nach Nahrung machen, hat der Frühling begonnen.
Übrigens: Ich verkneife mir den von vielen Lesern meines Tagebuches sicher an dieser Stelle erwarteten Hinweis auf die Hummel, die ja eigentlich gar nicht fliegen kann. Diese Behauptung ist in etwa so zutreffend wie der "Fakt" des vermeintlich hohen Eisengehaltes im Spinat. Wer es nachlesen will, kann das z.B. hier de.wikipedia.org/wiki/Hummeln tun.
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Freitag, 7. März 2008
Dagmar Metzger, Frau Lügilanti oder: Chronik eines angekündigten politischen Todes
zeitungsdieb, 14:30h
Sie schaut hier https://darmstadt.more-rubin1.de/mandate_search_result.php?persnr=47 recht fröhlich aus der farbenfrohen Wäsche, lächelt verschmitzt in die Kamera, zwei kecke Strähnen, die aus dem Blondschopf hinunter zu den blauen Augen ragen, machen die Aufnahme noch ein Stück freundlicher. Die Rede ist von Dagmar Metzger, ihres Zeichens Stadtverordnete in Darmstadt und am 28. Januar als Mitglied des Hessischen Landtages gewählt. Genau wie Andrea Ypsilanti übrigens. Doch letztere ist der Landtagsdebütantin nicht mehr grün, denn diese hat angekündigt, Ypsilantis Traum von der dunkelrot ins Amt gehobenen rosarot-grünlichen Minderheitsregierung nicht zu unterstützen.
War die Sparkassenjustiziarin Dagmar Metzger noch vor wenigen Tagen außerhalb Darmstadts eine unbekannte Größe, so genießt sie heute bundesweite Aufmerksamkeit. Die Homepage www.dagmar-metzger.de kollabierte zwischenzeitlich angesichts der Explosion der Zugriffszahlen.
Noch gestern orakelte ich in meinem kleinen Tagebuch, ob der machtbewussten Powerfrau Ypsilanti der Bruch ihres Wahlversprechens, auf keinen Fall mit der Linkspartei zu kooperieren, zum Segen gereichen oder ob sie, von U-Booten aus den eigenen Reihen abgeschossen, nach Art von Heide Simonis versenkt wird.
Doch anders als im meerumschlungenen Schleswig-Holstein, wo die U-Boote bis heute nicht aufgetaucht sind, hat Dagmar Metzger aus ihrer Überzeugung keinen Hehl. Sie kündigte an, zu ihrem Gewissen zu stehen und Andrea Ypsilanti am 5. April die Gefolgschaft zu verweigern. Die Grünen verfielen prompt in kollektives Wehgeschrei, die bereits angesetzten Koalitionsgespräche wurden verschoben. Und die ehrgeizige Landeschefin biss im Vier-Augen-Gespräch mit Dagmar Metzer auf Granit. Was die Abweichlerin prompt in einer Pressekonferenz verkündete. So werden Helden gemacht!
Der gern als rechter SPD-Flügel apostrophierte Seeheimer Kreis www.seeheimer-kreis.de/, dessen Mitglieder – zu denen übrigens auch Umweltminister Siegmar Gabriel zählt – die Öffnung zur Linkspartei bereits Ende Februar als strategischen Fehler bezeichnet hatten, frohlockte angesichts des Rückgrates, das Dagmar Metzger beweist.
Auch ohne meine uraltes, kristallenes Whisky-Glas zu Rate zu ziehen, wage ich eine vorsichtige Prognose des weiteren Ganges des Dinge: Sollten Andrea Ypsilanti und ihrer ungesunden Allianz am 5. April nur zwei Stimmen fehlen, platzt der Traum der Ministerpräsidentin in spe. Ob das gut oder schlecht für Hessen ist, darüber maße ich mir kein Urteil an. Ob dann Neuwahlen anstehen oder vielleicht doch eine große Koalition ohne Ypsilanti erfolgt? Letzteres erscheint mir wahrscheinlich, denn in der Politik ist es wie bei den Pavianen: Wenn der Oberaffe vom Ast fällt, gibt’s eine Palastrevolution.
Dass Andrea Ypsilanti wohl mehr als nur zwei Stimmen fehlen werden, halte ich für beinahe sicher. Ein frisch gewählter MdL ist schwer krank, seine Anwesenheit am 4. April äußerst fraglich. Angesichts der Beharrlichkeit von Dagmar Metzger werden aber auch mehrere andere Genossen und/oder Genossinnen Mut fassen und zu ihrer eigenen Meinung stehen. Wer mit seinem öffentlich vorgebrachten Votum (oder besser: Nichtvotum) eine Lügilanti-Regierung verhindert hat, sieht in seinem Wahlkreis allemal besser aus als ein Angehöriger des anonymen sozialdemokratischen Stimmviehs.
In diesem Sinne: „Erbarmen! De Hesse komme!“
PS.: Das Internet ist zwar ein schnelles Medium - nicht zu vergleichen mit den Holzmedien - aber mitunter ist die Realität noch schneller: Kaum hatte ich den o.g. Text eingestellt, korrigierte mich Frau Werwolf - das Thema hat sich erledigt, Andrea Ypsilanti verzichtet auf die Regierungsbildung.
Nun wird's interessant ... nachdem die Grünen in Hamburg eine neue Option entdeckt haben, wäre nun ja auch Jamaika drin.
War die Sparkassenjustiziarin Dagmar Metzger noch vor wenigen Tagen außerhalb Darmstadts eine unbekannte Größe, so genießt sie heute bundesweite Aufmerksamkeit. Die Homepage www.dagmar-metzger.de kollabierte zwischenzeitlich angesichts der Explosion der Zugriffszahlen.
Noch gestern orakelte ich in meinem kleinen Tagebuch, ob der machtbewussten Powerfrau Ypsilanti der Bruch ihres Wahlversprechens, auf keinen Fall mit der Linkspartei zu kooperieren, zum Segen gereichen oder ob sie, von U-Booten aus den eigenen Reihen abgeschossen, nach Art von Heide Simonis versenkt wird.
Doch anders als im meerumschlungenen Schleswig-Holstein, wo die U-Boote bis heute nicht aufgetaucht sind, hat Dagmar Metzger aus ihrer Überzeugung keinen Hehl. Sie kündigte an, zu ihrem Gewissen zu stehen und Andrea Ypsilanti am 5. April die Gefolgschaft zu verweigern. Die Grünen verfielen prompt in kollektives Wehgeschrei, die bereits angesetzten Koalitionsgespräche wurden verschoben. Und die ehrgeizige Landeschefin biss im Vier-Augen-Gespräch mit Dagmar Metzer auf Granit. Was die Abweichlerin prompt in einer Pressekonferenz verkündete. So werden Helden gemacht!
Der gern als rechter SPD-Flügel apostrophierte Seeheimer Kreis www.seeheimer-kreis.de/, dessen Mitglieder – zu denen übrigens auch Umweltminister Siegmar Gabriel zählt – die Öffnung zur Linkspartei bereits Ende Februar als strategischen Fehler bezeichnet hatten, frohlockte angesichts des Rückgrates, das Dagmar Metzger beweist.
Auch ohne meine uraltes, kristallenes Whisky-Glas zu Rate zu ziehen, wage ich eine vorsichtige Prognose des weiteren Ganges des Dinge: Sollten Andrea Ypsilanti und ihrer ungesunden Allianz am 5. April nur zwei Stimmen fehlen, platzt der Traum der Ministerpräsidentin in spe. Ob das gut oder schlecht für Hessen ist, darüber maße ich mir kein Urteil an. Ob dann Neuwahlen anstehen oder vielleicht doch eine große Koalition ohne Ypsilanti erfolgt? Letzteres erscheint mir wahrscheinlich, denn in der Politik ist es wie bei den Pavianen: Wenn der Oberaffe vom Ast fällt, gibt’s eine Palastrevolution.
Dass Andrea Ypsilanti wohl mehr als nur zwei Stimmen fehlen werden, halte ich für beinahe sicher. Ein frisch gewählter MdL ist schwer krank, seine Anwesenheit am 4. April äußerst fraglich. Angesichts der Beharrlichkeit von Dagmar Metzger werden aber auch mehrere andere Genossen und/oder Genossinnen Mut fassen und zu ihrer eigenen Meinung stehen. Wer mit seinem öffentlich vorgebrachten Votum (oder besser: Nichtvotum) eine Lügilanti-Regierung verhindert hat, sieht in seinem Wahlkreis allemal besser aus als ein Angehöriger des anonymen sozialdemokratischen Stimmviehs.
In diesem Sinne: „Erbarmen! De Hesse komme!“
PS.: Das Internet ist zwar ein schnelles Medium - nicht zu vergleichen mit den Holzmedien - aber mitunter ist die Realität noch schneller: Kaum hatte ich den o.g. Text eingestellt, korrigierte mich Frau Werwolf - das Thema hat sich erledigt, Andrea Ypsilanti verzichtet auf die Regierungsbildung.
Nun wird's interessant ... nachdem die Grünen in Hamburg eine neue Option entdeckt haben, wäre nun ja auch Jamaika drin.
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Donnerstag, 6. März 2008
Ypsilantis, Lügilantis und der Napoleon von der Saar oder: Versprechen brechen ist zum Erbrechen
zeitungsdieb, 10:01h
Worauf reimt sich „Versprechen“? Unter anderem auf „brechen“. Und auf erbrechen. Und auf Verbrechen. Hat das etwas damit zu tun, dass es zum Erbrechen ist, wenn Menschen ihre Versprechen brechen? Oder ist es ein Verbrechen, Versprechen zu brechen? Es wäre mir ein Leichtes, dieses sinnfreie Spiel fernab von sinnvollem Versmaß noch einige Zeit fortzusetzen. Aber ich bin überzeugt, dass auch der müdeste Leser meines kleinen Tagebuches erkannt hat, worum es mir heute geht: Ich grüble ein wenig über Politiker, die ja irgendwie auch als Menschen durchgehen; über Politiker, für die das Brechen von Versprechen so selbstverständlich ist wie für mich das beinahe alltägliche Lauftraining.
Ein gar nicht so neues Mitglied im Club der Versprechensverbrecher ist Andrea Ypsilanti.
Diese linke Pflanze – vor ihrer gecrashten Ehe mit einem Griechen trug sie den grünlichen Namen Dill – hat die hessische SPD Ende 2006/Anfang 2007 staatsstreichartig übernommen und sich gegen das Votum der SPD-Basis zur Spitzenkandidatin gekürt. Die Frau hat einen Machtinstinkt, der sich sehen lassen kann.
Und sie weiß, dass man dem tumben Volk allerhand erzählen kann und dass es dem eigenen Weiterkommen nicht schadet, öffentlich Wasser zu predigen und gar nicht so heimlich Wein zu saufen, der nicht von Aldi stammt. Anders formuliert: Dass Andrea Ypsilanti das Bildungskonzept der Gemeinschaftsschule befürwortet, hindert sie nicht daran, ihren 1995 geborenen Sohn auf eine Privatschule zu schicken.
Ähnlich lässig handhabt die diplomierte Soziologin auch den Umgang mit ihren Wahlversprechen. Vor der Landtagswahl erklärte sie wörtlich: „Es gibt keine irgendwie geartete Zusammenarbeit mit den Linken.”
Das war – wie schon gesagt – vor der Landtagswahl am 27. Januar 2008. Vor dem defacto Patt in Hessen. Vor dem Sündenfall der überzeugten WG-Bewohnerin, die schon geschworen hat, ihren Lebenspartner Klaus-Dieter Stork nicht zu heiraten.
Doch dann nahm die Frau mit dem ausgeprägten Machtinstinkt Witterung auf. Hielt die Nase in die laue Februarluft und sprach, dass die Frage einer Wahl mit den Stimmen der Linken „auch in mir noch nicht entschieden“ sei. Das ist fein formuliert, denn es ist kein plötzlicher Wortbruch, sondern eher eine Erosion, ein Abbröckeln des politischen Fundaments. Und das klingt ja fast schon wieder nach Natur, nach den Grünen, deren politische Überzeugungen seit Joschkas Turnschuhdebüt als Hessenminister ja auch mächtig abgebröckelt sind.
Aber zurück zu Ex-Stewardess Andrea Ypsilanti. Deren Versprechensbröckelei sorgt an der hessischen Basis für Unmut. Zur Erinnerung: Die hessische SPD-Basis, das sind die Beitragszahler, deren mehrheitliches Votum die aufsteigende Andrea bei ihrer Selbstinthronisierung schon einmal ignoriert hat und deren Meinung ihr an irgendeinem hinteren Körperteil vorbeigeht.
Das nächste Stadium der Versprechensbröckelei erreichte Ypsilanti laut Frankfurter Rundschau (guckst Du hier: www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/?em_cnt=1298500) bei einem Beckmann-Auftritt. Dort fasst sie ihren aktuellen Erkenntnisstand in Sachen Ehrlichkeit mit den Worten „Man muss irgendwo an irgendeiner Stelle sagen: Dieses Versprechen kann ich nicht einhalten“ zusammen. Können oder Wollen?
Inzwischen ist die geschmeidige Wortverbiegerin schon ein Stück weiter. Nach dem Ende der pro-forma-Gespräche mit der CDU (Wer hat eigentlich ernsthaft daran geglaubt, dass irgendwer in Hessen eine große Koalition zusammentackert?) verkündete Ypsilanti ihre Absicht, eine rot-grüne Koalition einzugehen und sich mit den Stimmen der Linkspartei zur Ministerpräsidentin wählen zu lassen. Fortan wollen Sie dann mit wechselnden Mehrheiten regieren.
Für den Fall, dass dieser Plan misslingt und Ypsilanti bei der Wahl am 5. April womöglich das Schicksal von Heide Simonis erleidet, die von U-Booten in der eigenen Fraktion torpediert und versenkt wurde, hat der Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Peter Struck, schon mal durchblicken lassen, dass Ypsilanti zwar mit Billigung der Bundespartei handele, alle weiteren Entscheidungen aber Sache der hessischen Landes-SPD seien.
Das ist gut so, denn die Wahl von Andrea Ypsilanti ist keineswegs sicher. Auf die Stimmen der Linken kann sie zählen, denn im kleinen Reich des Saar-Napoleons herrschen Zucht und Ordnung. Und auch die Grünen dürften eine sichere Bank sein, denn sie haben während ihres Marsches durch die Institutionen an diversen Honigtöpfen gekostet und gelernt, sich zu prostituieren.
Unsichere Kantonisten gibt es hingegen in der SPD, denn der eine oder andere Genosse hat sich seinen eigenen Verstand bewahrt. Zudem hat Ypsilanti bei ihrem flotten Aufstieg viel Porzellan zertöppert und so manchem die Zehen zertreten. Das könnte sich rächen …
Sollte Frau Lügilantis (BILD) aber tatsächlich Selbstzerstörer Roland Koch beerben, wird’s spannend. Wechselnde Mehrheiten sind für ein Land in etwa ebenso nützlich wie Oskar Lafontaine ein Ehrenmann ist. Zudem hat die glücklose Amtsführung des geschassten Dresdner Oberbürgermeisters Ingolf Rossberg gezeigt, dass es kaum möglich ist, all den gierigen Steigbügelhaltern, die beim Aufstieg in den Sattel geholfen haben, später die Mäuler zu stopfen.
Aber für den Fall, dass die ganze Geschichte hoffentlich bald schief geht, muss Andrea Ypsilantis nicht um ihre weitere Karriere bangen. Wie’s geht, hat Hoppel-Heide (BILD) vorgemacht. Nach ihrer Versenkung wechselte Heide Simonis zu Unicef und tanzte sich bei RTL PR-wirksam auf die Bildschirme zumindest des schlichteren Teils der deutschen Nation. Und bei Unicef sind ja einige Stühle frei ...
Ein gar nicht so neues Mitglied im Club der Versprechensverbrecher ist Andrea Ypsilanti.
Diese linke Pflanze – vor ihrer gecrashten Ehe mit einem Griechen trug sie den grünlichen Namen Dill – hat die hessische SPD Ende 2006/Anfang 2007 staatsstreichartig übernommen und sich gegen das Votum der SPD-Basis zur Spitzenkandidatin gekürt. Die Frau hat einen Machtinstinkt, der sich sehen lassen kann.
Und sie weiß, dass man dem tumben Volk allerhand erzählen kann und dass es dem eigenen Weiterkommen nicht schadet, öffentlich Wasser zu predigen und gar nicht so heimlich Wein zu saufen, der nicht von Aldi stammt. Anders formuliert: Dass Andrea Ypsilanti das Bildungskonzept der Gemeinschaftsschule befürwortet, hindert sie nicht daran, ihren 1995 geborenen Sohn auf eine Privatschule zu schicken.
Ähnlich lässig handhabt die diplomierte Soziologin auch den Umgang mit ihren Wahlversprechen. Vor der Landtagswahl erklärte sie wörtlich: „Es gibt keine irgendwie geartete Zusammenarbeit mit den Linken.”
Das war – wie schon gesagt – vor der Landtagswahl am 27. Januar 2008. Vor dem defacto Patt in Hessen. Vor dem Sündenfall der überzeugten WG-Bewohnerin, die schon geschworen hat, ihren Lebenspartner Klaus-Dieter Stork nicht zu heiraten.
Doch dann nahm die Frau mit dem ausgeprägten Machtinstinkt Witterung auf. Hielt die Nase in die laue Februarluft und sprach, dass die Frage einer Wahl mit den Stimmen der Linken „auch in mir noch nicht entschieden“ sei. Das ist fein formuliert, denn es ist kein plötzlicher Wortbruch, sondern eher eine Erosion, ein Abbröckeln des politischen Fundaments. Und das klingt ja fast schon wieder nach Natur, nach den Grünen, deren politische Überzeugungen seit Joschkas Turnschuhdebüt als Hessenminister ja auch mächtig abgebröckelt sind.
Aber zurück zu Ex-Stewardess Andrea Ypsilanti. Deren Versprechensbröckelei sorgt an der hessischen Basis für Unmut. Zur Erinnerung: Die hessische SPD-Basis, das sind die Beitragszahler, deren mehrheitliches Votum die aufsteigende Andrea bei ihrer Selbstinthronisierung schon einmal ignoriert hat und deren Meinung ihr an irgendeinem hinteren Körperteil vorbeigeht.
Das nächste Stadium der Versprechensbröckelei erreichte Ypsilanti laut Frankfurter Rundschau (guckst Du hier: www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/?em_cnt=1298500) bei einem Beckmann-Auftritt. Dort fasst sie ihren aktuellen Erkenntnisstand in Sachen Ehrlichkeit mit den Worten „Man muss irgendwo an irgendeiner Stelle sagen: Dieses Versprechen kann ich nicht einhalten“ zusammen. Können oder Wollen?
Inzwischen ist die geschmeidige Wortverbiegerin schon ein Stück weiter. Nach dem Ende der pro-forma-Gespräche mit der CDU (Wer hat eigentlich ernsthaft daran geglaubt, dass irgendwer in Hessen eine große Koalition zusammentackert?) verkündete Ypsilanti ihre Absicht, eine rot-grüne Koalition einzugehen und sich mit den Stimmen der Linkspartei zur Ministerpräsidentin wählen zu lassen. Fortan wollen Sie dann mit wechselnden Mehrheiten regieren.
Für den Fall, dass dieser Plan misslingt und Ypsilanti bei der Wahl am 5. April womöglich das Schicksal von Heide Simonis erleidet, die von U-Booten in der eigenen Fraktion torpediert und versenkt wurde, hat der Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Peter Struck, schon mal durchblicken lassen, dass Ypsilanti zwar mit Billigung der Bundespartei handele, alle weiteren Entscheidungen aber Sache der hessischen Landes-SPD seien.
Das ist gut so, denn die Wahl von Andrea Ypsilanti ist keineswegs sicher. Auf die Stimmen der Linken kann sie zählen, denn im kleinen Reich des Saar-Napoleons herrschen Zucht und Ordnung. Und auch die Grünen dürften eine sichere Bank sein, denn sie haben während ihres Marsches durch die Institutionen an diversen Honigtöpfen gekostet und gelernt, sich zu prostituieren.
Unsichere Kantonisten gibt es hingegen in der SPD, denn der eine oder andere Genosse hat sich seinen eigenen Verstand bewahrt. Zudem hat Ypsilanti bei ihrem flotten Aufstieg viel Porzellan zertöppert und so manchem die Zehen zertreten. Das könnte sich rächen …
Sollte Frau Lügilantis (BILD) aber tatsächlich Selbstzerstörer Roland Koch beerben, wird’s spannend. Wechselnde Mehrheiten sind für ein Land in etwa ebenso nützlich wie Oskar Lafontaine ein Ehrenmann ist. Zudem hat die glücklose Amtsführung des geschassten Dresdner Oberbürgermeisters Ingolf Rossberg gezeigt, dass es kaum möglich ist, all den gierigen Steigbügelhaltern, die beim Aufstieg in den Sattel geholfen haben, später die Mäuler zu stopfen.
Aber für den Fall, dass die ganze Geschichte hoffentlich bald schief geht, muss Andrea Ypsilantis nicht um ihre weitere Karriere bangen. Wie’s geht, hat Hoppel-Heide (BILD) vorgemacht. Nach ihrer Versenkung wechselte Heide Simonis zu Unicef und tanzte sich bei RTL PR-wirksam auf die Bildschirme zumindest des schlichteren Teils der deutschen Nation. Und bei Unicef sind ja einige Stühle frei ...
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Donnerstag, 28. Februar 2008
Konrad Adenauer und das Geschwätz von gestern
zeitungsdieb, 12:21h
Vor einigen Tagen habe ich in meinem Tagebuch an dieser Stelle http://zeitungsdieb.blogger.de/stories/1052270/#1054904 über Konrad Adenauer und das Zitat "Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern ..." und dessen missbräuchliche Verwendung philosphiert.
Und da ich für den gern vergessenen zweiten Teil dieses Zitates zwei verschiedene Varianten gefunden habe (1. ... wenn ich doch jeden Tag etwas dazulerne. 2. ... wenn ich doch jeden Morgen ein wenig weiser bin), hatte ich die Leser meines kleinen Tagebuches um Hilfe gebeten. Parallel dazu sprach ich bei der Stiftung Konrad-Adenauer-Haus und bei der Konrad-Adenauer-Stiftung vor - wer so heißt, musses schließlich wissen.
Soeben erhielt ich einen äußerst interessanten Anruf: Ein kluger Mensch teilte mir mit, dass man darum wisse, dass dieses Zitat häufig dem ersten deutschen Bundeskanzler zugeschrieben werde. Und es sei auch nicht auszuschließen, dass Konrad Adenauer auf den Gängen des Bundestages irgendwann einmal einen solchen Ausspruch getan hat.
Aber (!), und nun wird's interessant: Es gibt keinen Beleg darüber, dass der Ausspruch auch tatsächlich von Adenauer stammt. Folglich kann er diesem auch nicht zugerechnet werden.
Also bleibt mir nur, den unbekannten Ausspruchstifter sinngemäß zu zitieren: Ein schöner Tag - wieder etwas dazugelernt.
Und da ich für den gern vergessenen zweiten Teil dieses Zitates zwei verschiedene Varianten gefunden habe (1. ... wenn ich doch jeden Tag etwas dazulerne. 2. ... wenn ich doch jeden Morgen ein wenig weiser bin), hatte ich die Leser meines kleinen Tagebuches um Hilfe gebeten. Parallel dazu sprach ich bei der Stiftung Konrad-Adenauer-Haus und bei der Konrad-Adenauer-Stiftung vor - wer so heißt, musses schließlich wissen.
Soeben erhielt ich einen äußerst interessanten Anruf: Ein kluger Mensch teilte mir mit, dass man darum wisse, dass dieses Zitat häufig dem ersten deutschen Bundeskanzler zugeschrieben werde. Und es sei auch nicht auszuschließen, dass Konrad Adenauer auf den Gängen des Bundestages irgendwann einmal einen solchen Ausspruch getan hat.
Aber (!), und nun wird's interessant: Es gibt keinen Beleg darüber, dass der Ausspruch auch tatsächlich von Adenauer stammt. Folglich kann er diesem auch nicht zugerechnet werden.
Also bleibt mir nur, den unbekannten Ausspruchstifter sinngemäß zu zitieren: Ein schöner Tag - wieder etwas dazugelernt.
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Endlich: Präventivschlag gegen Liechtenstein
zeitungsdieb, 12:00h
Soso. Finanzminister Peer Steinbrück erwägt also Maßnahmen gegen Liechtenstein. Eine aus meiner Sicht längst überfällige Maßnahme. Wie wäre es damit, Liechtenstein in die Liste der Schurkenstaaten aufzunehmen? Embargo, Blockade, Präventivschlag – also das gesamte Repertoire, dessen moderne westliche Demokratien sich bedienen, wenn es gilt, andere Völker von den Segnungen unserer Kultur zu überzeugen.
André Mielke sprach sich in seiner begnadeten Kolumne in der Welt am Sonntag dafür aus, deutsche Flugzeugträger nach Liechtenstein zu entsenden. Das Argument, dass der Zwergbergstaat ja gar keine geeigneten Küsten für ein seegestütztes Unternehmen habe, entkräftete er mit dem unwiderlegbaren Fakt, dass Deutschland ja auch nicht im Besitz von Flugzeugträgern ist.
Einem Präventivschlag steht diese militärische Schwäche aber nicht im Wege. Zu klären wäre aber noch, ob Deutschland dem ins internationale Finanznetzwerk eingebundenen terroristischen Regime allein auf den Pelz rückt oder ob dazu eine internationale Koalition der Willigen ins Leben gerufen wird, die den Stiftungsterroristen den Krieg erklärt.
Mir wäre die Solo-Variante sympathischer, denn dann könnte bei Ausrufung der Aktion „Bergsturz“ Ritter Peer mit eingelegter Lanze gen Vaduz preschen, gefolgt bewaffneten Steuerfahndern, die Bank für Bank in zähem Häuserkampf erobern, Schließfach um Schließfach befrieden und Terabytes an verräterischen Finanzdaten aus den Servern der Terrorhochburg saugen. Die Bundeswehr sollte ebenfalls mit von der Partie sein. Allerdings nur zur Absicherung des Unternehmens und als uniformierte Helfertruppe für den Aufbau eines Finanz- und Steuersystems nach deutschem Vorbild.
Das Technische Hilfswerk müsste einige Tage vor Beginn des Präventivschlages mit der Einrichtung von Auffanglagern beginnen. Diese sollten groß genug sein, um die meisten der rund 35.000 Einwohner des Fürstentums aufzunehmen. Schließlich ist nach dem Vollzug des fiskalischen Anschlusses an die Bundesrepublik mit einem Exodus zu rechnen. Wer will schon in der Hölle leben, wenn er das Paradies kennengelernt hat ...
Wie schon beim früheren Anschluss eines anderen Alpenstaates birgt das Unternehmen „Bergsturz“ auch einige Unwägbarkeiten, denn das Verhalten der Schweiz ist nicht vorhersagbar. Gerüchten zu Folge behält sich die Schweiz bei Angriffen auf Liechtensteiner Territorium ein Interventionsrecht vor.
Anderen Gerüchten zu Folge wird derzeit im Bundesverteidigungsministerium geprüft, das Unternehmen „Bergsturz“ deshalb von vornherein auf die Schweiz und andere Steueroasen auszudehnen. Deshalb werde über eine alternative Namensgebung nachgedacht, war aus der Pressestelle des Ministeriums zu erfahren. Schließlich befänden sich die meisten der den Schurkenstaaten zuzurechnenden, bekannten Steueroasen nicht in Gebirgslagen, sondern seien flache Inseln. Den Vorschlag „Island Hoppers“ habe Kanzlerin Angela Merkel unter Verweis auf die Reinhaltung der deutschen Sprache von Anglizismen abgelehnt.
André Mielke sprach sich in seiner begnadeten Kolumne in der Welt am Sonntag dafür aus, deutsche Flugzeugträger nach Liechtenstein zu entsenden. Das Argument, dass der Zwergbergstaat ja gar keine geeigneten Küsten für ein seegestütztes Unternehmen habe, entkräftete er mit dem unwiderlegbaren Fakt, dass Deutschland ja auch nicht im Besitz von Flugzeugträgern ist.
Einem Präventivschlag steht diese militärische Schwäche aber nicht im Wege. Zu klären wäre aber noch, ob Deutschland dem ins internationale Finanznetzwerk eingebundenen terroristischen Regime allein auf den Pelz rückt oder ob dazu eine internationale Koalition der Willigen ins Leben gerufen wird, die den Stiftungsterroristen den Krieg erklärt.
Mir wäre die Solo-Variante sympathischer, denn dann könnte bei Ausrufung der Aktion „Bergsturz“ Ritter Peer mit eingelegter Lanze gen Vaduz preschen, gefolgt bewaffneten Steuerfahndern, die Bank für Bank in zähem Häuserkampf erobern, Schließfach um Schließfach befrieden und Terabytes an verräterischen Finanzdaten aus den Servern der Terrorhochburg saugen. Die Bundeswehr sollte ebenfalls mit von der Partie sein. Allerdings nur zur Absicherung des Unternehmens und als uniformierte Helfertruppe für den Aufbau eines Finanz- und Steuersystems nach deutschem Vorbild.
Das Technische Hilfswerk müsste einige Tage vor Beginn des Präventivschlages mit der Einrichtung von Auffanglagern beginnen. Diese sollten groß genug sein, um die meisten der rund 35.000 Einwohner des Fürstentums aufzunehmen. Schließlich ist nach dem Vollzug des fiskalischen Anschlusses an die Bundesrepublik mit einem Exodus zu rechnen. Wer will schon in der Hölle leben, wenn er das Paradies kennengelernt hat ...
Wie schon beim früheren Anschluss eines anderen Alpenstaates birgt das Unternehmen „Bergsturz“ auch einige Unwägbarkeiten, denn das Verhalten der Schweiz ist nicht vorhersagbar. Gerüchten zu Folge behält sich die Schweiz bei Angriffen auf Liechtensteiner Territorium ein Interventionsrecht vor.
Anderen Gerüchten zu Folge wird derzeit im Bundesverteidigungsministerium geprüft, das Unternehmen „Bergsturz“ deshalb von vornherein auf die Schweiz und andere Steueroasen auszudehnen. Deshalb werde über eine alternative Namensgebung nachgedacht, war aus der Pressestelle des Ministeriums zu erfahren. Schließlich befänden sich die meisten der den Schurkenstaaten zuzurechnenden, bekannten Steueroasen nicht in Gebirgslagen, sondern seien flache Inseln. Den Vorschlag „Island Hoppers“ habe Kanzlerin Angela Merkel unter Verweis auf die Reinhaltung der deutschen Sprache von Anglizismen abgelehnt.
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