Montag, 20. Oktober 2014
Leipziger Sauerbierhändler. Oder: Was kostet Qualitätsjournalismus?
Kennt noch jemand den Waschhauskalender? Genau,das waren "früher" auf Pappe gedruckte Jahreskalender, höchstens im A4-Format, sechs Monate vorn und sechs hinten. Auf diesen Kalendern trug "frau" ein, wenn sie z.B. das Waschhaus nutzen wollte. Die pappigen Organizer wurden/werden aber auch verwendet, um z.B. aufzuschreiben, wer wann Hausordnung ("Treppe" hieß das bei uns, woanderschst "Kährwoche") zu machen hat(te).
Meine Lokalpostille, die früher mal vom Qualitätsjournalismus gestreifte Leipziger Volkszeitung, hält an dieser Tradition fest und brachte ihren Waschhauskalender in der vergangenen Woche unters Abo-Volk. Ok, dieser Kalender ist deutlich wabbeliger als seine Urahnen, aber was soll's. Schade nur, dass man die nervige Werbung rechts neben dem Kalendarium nicht einfach wegschneiden kann, denn dann fehlt auf der Rückseite in Teil des Jahres und umgekehrt. It's not a bug, it's a feature ...
Apropos Werbung: Am Kalender hängt ein gleichfalls A4-formatiges Kartonstück mit Eigenwerbung dran. Über den ungebremsten Sinkflug der LVZ-Abozahlen habe ich in meinem kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuch ja schon häufiger geschrieben.
Immerhin: Wer sich entschließt, die LVZ für "mindestens 18 Monate " zu beziehen (mit dem Lesen ist es bei der gleichfalls sinkflügigen Qualität so eine Sache), darf dafür 28,90 Euronen monatlich abdrücken.
Aber: Wer so schlau ist, dafür seinen Nachbarn oder die nicht im selben Haushalt lebende Verwandschaft als Werber anzugeben, darf diesem (oder sich selbst) eine Werbeprämie zukommen lassen. Diese Prämien (darunter ein Samsonite-Köfferchen, Schnurlostelefon von Philips, Sony-Kamera) sind alle nicht oberhip und brandaktuell, bewegen sich preislich aber alle so in der 100-Euro-Liga. Alternativ darf der Werber auch "cash in the tash", also 100 Euro bar, abgreifen. Dazu gibt's in jedem Fall noch ein "Original Radeberger Schlemmerpräsent", also ein Kistchen mit Warenproben der Radeberger Fleisch- und Wurstwaren Korch GmbH, das im Webshop für knapp 26 Öcken aufgerufen wird. Macht summasummarum abgerundete 125 Euro.
Anders gesagt: Auf 18*28.90 Euro = 520,20 Euro Abokosten gibt es 125 Euro Rabatt. Das ist fast ein Viertel und lässt tief blicken. Im Einzelhandel nennt man sowas wohl "Blei", also fast unverkäuflich.
Zu diesem Eindruck passen auch die armen Schweine, die mich derzeit z.B. beim Einkaufen wieder verstärkt ansprechen, um mir ein supergeiltollgünstiges Probeabo aufzuschwatzen. Da werden in der nächsten ivw-Statistik die "Sonstigen Verkäufe" wohl wieder hochgehen ...
Aber irgendwie hat die Verkaufsmasche "Anpreisen wie Sauerbier" der LVZ in den vergangenen Jahren auch nicht geholfen ... zumindest nicht dabei, die Auflage zu stabilisieren. Wenn der Plan hingegen darin bestanden haben sollte, die eigene Marke zu demontieren, dann ist er aufgegangen.

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Freitag, 17. Oktober 2014
Mobilfunkdialektik. Oder: Manche Dinge kommen irgendwie wieder.
Manche Sachen kommen wieder, nur irgendwie anders. Nein, keine Sorge, ich möchte mich nicht schon wieder am schwierigen Dejawuppdich-Vokabular versuchen. Das was ich meine, hieß in den Philosophievorlesungen "Dialektische Spirale".
Daran muss ich denken, wenn ich mein Mobiltelefon benutze. Mein erstes stammte aus dem Jahr 1992 und kostete trotz eines Vertrages ein Heidengeld, nämlich irgendwas bei 2.000 DM. Das gute Stück stammte von Ericson, war in etwa brikettgroß (für Spätgeborene: Das ist in eine längliche Form gepresste Braunkohle, die man in einem Ofen verbrennt, um damit Wärme zu gewinnen) und taugte nur zum Telefonieren. Mit einem morgens vollgeladenen Akku kam man einigermaßen bis zum Abend hin, sofern man nicht zu viel telefonierte. Also gab es Wechselakkus, Autoladekabel und lauter so Zeugs.
Mein heutiges Mobiltelefon ist smart, kann allerlei und taugt nicht nur zum Telefonieren, sondern kann so ziemlich alles außer aus eigener Kraft zum Mond fliegen. Aber es kostet auch einiges an Geld, denn die Zeiten der 99-Cent-Handys sind Geschichte. Und es kommt mit etwas Glück und nicht zu intensiver Nutzung auch bis zum Abend über die Runden. Und es hat bereits wieder eine respektable Größe, die zwar nicht an die frühen Kisten heranreicht, aber schon "ins Gewicht fällt".
Und sowohl das altertümliche Brikett als auch mein modernes Smartphone erzeugen eine Menge Wärme. Der Unterschied: Nach einem längeren Telefonat mit dem Ericson hatte ich eine heiße Stelle am Kopf, sodass der Schweiß dort ordentlich lief. Merke: Nicht jeder Mikrowellenofen macht "pling" ...
Beim Smartphone wird dank drastisch reduzierter Sendeleistung der Kopf nicht mehr per Mikrowelle gegrillt. Dafür lässt der emsig taktende Prozessor im Inneren des Zauberkästchen dessen Oberfläche heiß werden ... Dialektische Spirale halt ...

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Donnerstag, 9. Oktober 2014
Bin ich schon drin? Oder: Als Neuling im Gemeinderat.
Manchmal geschehen überraschende Dinge. Beispiel gefällig? Am 31. August 2014 wurde ich in den Borsdorfer Gemeinderat gewählt. Ganz ehrlich: Das hat viele überrascht, mich am meisten. Ich stand auf dem letzten Listenplatz und bekam trotzdem genug Stimmen, um nun im sehr sehenswerten Rathaus von Borsdorf (guckst Du http://www.borsdorf.de) den einen oder anderen Abend verbringen zu dürfen. Wahrscheinlich bin ich durch mein Geschreibsel im Ortsblatt, meine freche Klappe, meine Lauferei und einige andere Eigenarten einigen Leuten zu viel aufgefallen. Und das ist gut so.
Was ich als Neuling im Gemeinderat so alles erlebe, werde ich in einem kleinen Blog veröffentlichen. Um von den LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches nicht missverstanden zu werden: Es liegt mir fern, künftig Beschlussvorlagen und anderes dröges Zeugs ins Netz zu packen. Mir liegt vielmehr daran, für meine Nachbarn ein paar Hintergründe zu beleuchten und sie zum Nachdenken anzuregen. Zum Beispiel darüber, warum ein bestimmter Abgeordneter an Gedächtnisschwäche leidet (genauer gesagt leidet er nicht darunter, aber er erinnert sich an viele eigene Aussagen nicht mehr) oder durch besonders viele Stimmenthaltungen glänzt.
Ich freu' mich drauf; aufs Ehrenamt und aufs Lästern.
Achja: Am 15. Oktober 2014 darf ich zum ersten Mal ran. Und ehe ich es vergesse: Mein "Bin-ich-schon-drin-Tagebuch" steht unter http://www.borsdorfer.de

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Mittwoch, 8. Oktober 2014
Alte Säcke und die Friedliche Revolution in der LVZ. Oder: Seid stille, der Oppa erzählt vom Kriech ...
Gestern war der 7. Oktober, vielen LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches sicher noch als "Tag der Republik" bzw. "Nationalfeiertag der DDR" bekannt. Keine Angst, an dieser Stelle folgt keine ostalgische Früher-war's-besser-Nummer.
Morgen ist der 9. Oktober; an diesem Tag fand 1989 die denkwürdige, weil wider Erwarten gewalt- und blutbadfrei abgelaufene Leipziger Montagsdemo statt, bei der - glaubt man den Aussagen der tatsächlichen oder behaupteten Teilnehmer - ca. 12 Trilliarden Menschen um den Leipziger Ring gezogen sein müssten. Real waren's ein paar weniger, zum Thema Erinnerungen gilt "Seid stille, der Oppa erzählt vom Kriech" (Ich war nicht dabei, bei mir mussten an besagtem Montag 120 Zentner Kohlen in den Keller).

Der morgige 9. Oktober wird in Leipzig aus unerfindlichen Gründen gern von nicht dabeigewesenen, erst später per Busch- oder besser Unfähigkeitszulage in die Stadt gekommenen Wichtigtuern hochgehalten. Und weil sich von 1989 bis 2014 irgendwie irgendein Jubiläum konstruieren lässt, kommen natürlich weitere Wichtiguern, Bundesgrüßauguste und so Zeugs dazu. Aber auch darüber will ich nicht schreiben, denn ich lebe im hier und heute und heute ist der 8. Oktober 2014.
Und heute verschaffte mir meine Lokalpostille, die Leipziger Volkszeitung, ein Dejawuppdich.
Auf der Titelseite prangte ein vierspaltiges Foto, das neben einigen Erfrischungsgetränken aus bekanntem Cola-Hause, dreieinviertel altmodischen Stühlen und zwei putzigen Tischchen vor allem drei alte Säcke zeigt.
Jungspund in der Runde war mit 65 Lenzen Nochrocker Peter Maffay, das Mittelfeld belegte Ex-Gewandhauskapellmeister Kurt Masur (87), unangefochtene Nummer 1 war Ex-Kanzler Helmut Schmidt, der sich inzwischen zu 95 Jahren hochgekettenraucht hat. Irgendwie muss es auch noch einen Moderator gegeben haben, aber der hat wohl unter Zurücklassung von Mappe und Stuhl (also des Sitzmöbels, nicht seines Stuhls im physiologischen Sinne) das Podium in der Leipziger Peterskirche beim Fototermin verlassen, was für ihn spricht.
Meine Lokalpostille stellte das Bild unter den Titel "Legenden in Leipzig", was eine ganz bestimmt unbeabsichtigte, dafür um so nettere Doppeldeutigkeit ins Spiel bringt.
Was hatten die drei Legenden bei ihrem Treffen denn nun für Legenden zu erzählen? Nein, es ging nicht um um gesundheitliche Probleme älterer bis hochbetagter Männer, nicht um Schwerhörigkeit und auch nicht um unkontrolliertes Suchtverhalten. Wobei: An Expertise hätte es dieser Runde sicher nicht gemangelt. Aber das ist Sache der Apothekenrundschau, und die kostet nicht 1,40 Euro.
Vielmehr diskutierten (das sollte man bei der hinlänglich bekannten Sprechweise der beiden älteren Kollegen nicht wörtlich nehmen) die drei laut LVZ über "Die Kraft der Musik und die Friedliche Revolution in Leipzig".
Als ich das gelesen hatte, war mein Tag gerettet. ok, Maffay hatte immerhin eine Beziehung zur DDR, denn seine Coverversion des Karat-Songs "Über sieben Brücken musst Du geh'n" verkaufte sich schon mit dem Revanche-Album zwei Millionen Mal. Und von Musik, die man ja nicht mögen muss, hat der Mann Ahnung. Die hat Kurt Masur natürlich ebenso; dazu ist u.a. ihm der Ausgang des 9. Oktobers 1989 zu verdanken. Aber Helmut Schmidt? Gehörte der nicht zu jenen, die der Entwicklung in der DDR in den Jahren 89/90 - vorsichtig formuliert - ein wenig zurückhaltend gegenüberstanden?
Aber das ist alles Geschichte, morgen werden allerlei Gutmenschen in Leipzig das Lichterfest feiern und ich komme nicht umhin, mich beim Betrachten des Alte-Säcke-Fotos in der LVZ an einen in der DDR kursierenden Kalauer zu erinnern. Der lautete sinngemäß so: "Tagesordnung des 20. Parteitages der SED im Jahre 2028. 1. Generalsekretär Erich Honnecker und die Mitglieder des Politbüros werden auf die Bühne gefahren. 2. Die Genossen werden an den kollektiven Herzschrittmacher angeschlossen und singen gemeinsam das Lied "Wir sind die junge Garde des Proletariats."
PS.: Morgen lohnt sich die LVZ-Lektüre sicher ... da gibt es nicht nur die Statements des Siegener Religionslehrers und anderer Zugereister zum 9. Oktober, sondern auch einen ausführlichen Bericht zur Altherrenrunde. Und vielleicht erfährt die geneigte Leserschaft ja auch, wer den Moderator spielen durfte. Also mein Favorit wäre Johannes Heesters ... neu booten, ein paar Updates, dann passt er in die Runde. Die laufen ja alle noch unter DOS 2.0 ...

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Donnerstag, 25. September 2014
Turbo für die LVZ. Oder: Weniger ist manchmal mehr.
Der Onlineauftritt der Leipziger Volkszeitung ist irgendwie nicht wirklich zeitgemäß und handwerklich auch nicht sonderlich erwähnenswert. Vor allem aber ist er langsam. Gibt man lvz-online.de ein, dauert es eine gefühlte Ewigkeit, bis sich die Seite aufbaut. Seit ein paar Tagen ist das anders. Nein, am Aussehen hat sich nichts geändert und auch die Inhalte sind so gut wie eh und je, also eher nur 4. Kreisklasse.
Aber der Onlineauftritt ist schneller geworden. Das liegt allerdings nicht daran, dass die Erbsenzähler aus dem Hause Madsack dem Qualitätsmedium LVZ einen Turbo genehmigt hätten. Nein, es liegt an mir: Ich nutze seit einiger Zeit Adblock Plus und blende die blinkende und zappelnde und flashende Werbung aus.
Was übrigbleibt, ist ein kleines Häufchen redaktionelles Elend (bzw. das, was die LVZ ihren Leser als Redaktion verkauft), mit sehr viel Luft drumrum. Und da lt. Adblock Plus 28 Stück Werbeschrumms nicht mehr von irgendwelchen Servern herbeigeschaufelt werden müssen, kommt das Redaktionshäufchen nun zügig angeschwebt.
Einziges Manko: Die sehr zahlreichen und sehr werbelastigen Specials und Sonderthemen und Lieblingskundenbeweihräucherungen und die Selbstanbetungen filtert der Blocker nicht raus. Wobei: Würde ich mir einen weißen Bildschirm anschauen wollen?

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Sonntag, 21. September 2014
LVZ-Post reloaded. Oder: Schade ums Oktoberfest
Gestern bekam ich Post. Es war der 20. September, so gegen 17 Uhr, als ein netter Mensch mir mehrere Umschläge in den Briefkasten packte. Gegen Mittag hatte mich die gelbe Post" (also die echte) schon beehrt, nun verirrte sich die LVZ-Post http://www.lvz-post.de/ zu mir. Das mit dem Verirren ist wörtlich zu nehmen, denn so richtig schnell waren die Sendungen nicht bei mir gelandet. Einer der Umschläge war bereits am 16. September gestempelt. Er enthielt die Offerte eines Autohauses aus Markkleeberg, das mich gern bei seinem Oktoberfest begrüßen wollte. Dumm gelaufen, denn der Brief war lt. Stempel mindestens fünf Tage unterwegs gewesen (Ich renne die Strecke gelegentlich in eineinhalb Stunden) und das Freibiertringen ziemlich genau zu der Zeit, als meine Einladung ankam, vorbei.
Soviel zum LVZ-Post-Slogan "Mit der LVZ geht die Post ab! Zuverlässig. Sicher. Günstig." Ab geht sie vielleicht, aber mit dem Ankommen ist es so eine Sache.
Apropos Slogan: Wieder einmal bewahrheitet sich der in Österreich weit verbreitete Werbespruch "Wenn's wichtig ist, schick's mit der Post." Wobei ich stets hinzufüge: mit der richtigen.

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Freitag, 19. September 2014
Doppelte LVZ-Überraschung. Oder: Seit wann werden denn hier Anzeigen als solche gekennzeichnet?
Vor drei Tagen schrieb ich hier http://zeitungsdieb.blogger.de/stories/2435376/ ein paar Sprüche zur oberaffengeilen Magixx-App meiner Lokalpostille, der Leipziger Volkszeitung, auf. Meinem Fazit, dass es sich dabei um Leichenkosmetik handelt und dass es doch wohl wichtiger sei, die Qualität des Mediums zu heben als das Billigblatt per App zu pushen, schlossen sich erstaunlich viele LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches an.
Ein wenig überrascht hat mich, dass die hier http://www.lvz-online.de/nachrichten/aktuell_themen/die-lvz-wird-noch-lebendiger-digitale-zusatzangebote-mit-der-neuen-magix-app/r-aktuell_themen-a-255012.html nachzulesenden Kommentare noch immer nicht ausgeknipst sind ... Aber das bestätigt meine seit Jahren gehegte Vermutung, dass die Chefs der LVZ von der Existenz des Online-Auftrittes nicht wirklich wissen ... was so manches erklärt.

Viel mehr hat mich eine andere Entdeckung überrascht. Die regelmäßigen LeserInnen meines Tagebüchleins wissen, dass ich regelmäßig auf den kreativen Umgang der LVZ mit dem Pressekodex hinweise; guckst Du hier http://zeitungsdieb.blogger.de/search?q=Pressekodex&submit=start
Vor allem die Vermauschelung von Anzeige und Redaktion und der fröhliche Verzicht auf die Kennzeichnung wirtschaftlicher Eigeninteressen im redaktionellen Teil ist ja im Verlagshaus an der Leipziger Klagemauer gängige Praxis.
Dachte ich; und sah mich gestern aufs Angenehmste überrascht. Da gönnte sich die LVZ im ersten Buch an exponierte Stelle eine viertelseitige Mentalmasturbation (für schnellbesohlte Praktikanten: Die holten sich da geistig einen runter ...).
Fünf begeisterte Zeitgenossen durften in die Kamera grinsen und erklären, dass und warum sie die Magixx-App sowas von cool und hot und geil finden oder demnächst sicher finden werden, wenn sie diese dann mal ausprobiert haben werden, was sie sicher gern demnächst mal tun wollen oder so oder ich hab's nur falsch gelesen.
Letzteres ist gut möglich, denn ersten schien mir zumindest ein Teil der Testimonials (das kommt von "bezeugen"!) unterbelichtet und zweitens und wichtigstens war ich erschüttert: Da verlief über dem Selbstbeweihräucherungsdingens doch tatsächlich eine graue Linie, an deren weit entferntem Ende das Wörtchen "Anzeige" grinste. Was rechtlich sicher geboten, handwerklich allerdings fragwürdig ist, denn unter besagter Linie gab's neben der Magixx-ist-geil- auch eine Nespressowerbung, macht in summa zwei und folglich hätte da der Plural "Anzeigen" stehen müssen.
Aber ich will mal nicht den Oberlehrer raushängen lassen. Bei der LVZ ist es wie in einer Förderschule ... man muss sich über kleine Fortschritte freuen und kräftig loben.
Also dann, ihr Lieben: Toll, dass Ihr Eure Eigenwerbung mal gekennzeichnet habt. Und wenn ich mir was wünschen darf: Beim nächsten mal könnt ihr den Mist auch noch so gestalten, dass er nicht aussieht wie ein x-beliebiges Stück Redaktionsbrühe. Früher gab's da bei der LVZ mal Regeln ... so mit "andere Schrift" und "anderes Spaltenmaß" ... Fragt mal ein paar von den Altgedienten, die kennen das noch vom vorletzten ChR.

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