Freitag, 6. März 2009
Sex, Kinderpornographie und F-Secure. Oder: Wehe, wenn Wolfgang Schäuble sich selbst von der Kette lässt.
zeitungsdieb, 09:14h
Über eine missliche Sache berichtete Rechtsanwalt Udo Vetter kürzlich unter www.Lawblog.de (Ich lese dort regelmäßig mit, da man dabei erstens etwas dazulernen, zweitens mitunter schmunzeln bzw. sich entrüsten, meist beides zugleich kann und drittens, weil Udo Vetter ein Jurist ist, der vor der Datenkrake namens Wolfgang Schäuble nicht einknickt, sondern der Aufweichung der Grundrechte entgegentritt.
Besagter Udo Vetter staunte hier http://www.lawblog.de/index.php/archives/2009/02/26/nichts-fur-kinder/ darüber, dass sein Internettagebuch die Kindersicherung von F-Secure zum Klingeln bringt. In einer sehr ergötzlichen und lesenswerten Diskussion trugen die Tagebuchleser zusammen, weshalb der Lawblag wohl auf diesen Index geraten sein könnte: Da gab es Beiträge zum Nachweis von Sperma-Spuren (pfui, pfui, pfui), zur Strafverfolgung von Pädophilen (pfui, pfui, pfui), zu KiPO-Delikten und Anal-Phabetismus (nicht pfui, nicht pfui, nicht pfui), die von den Crawlern, die das Netz im Dienste der Sicherheitsfirmen durchsuchen, wohl als verwerflich gewertet wurden.
Apropos Crawler und deren Suchalgorithmen: Anfang der 90er-Jahre war ich Redakteur bei der leider verschiedenen Tageszeitung „Wir in Leipzig“. Ein Kollege (Hallo Blümchen, wie geht’s so in DD?) nutzte regelmäßig die Volltextsuche im Agentur-Eingang, um in den eingelaufenen Ticker-Nachrichten nach dem String „Sex“ zu forschen – und staunte nicht schlecht, als das System ihm Meldungen über Rechtsexperten, Linksextremisten und Rechtsextremisten auswarf. Wesentlich schlauer sind übrigens auch die Algorithmen nicht, die Wolfgang Schäuble und Ursula von der Leyen zum Schutze unser freiheitlich-demokratischen Gartenlaube vor welchen Gefahren auch immer zur Anwendung bringen lassen wollen oder bereits bringen lassen.
Höchstwahrscheinlich ist die Indizierung „unschuldiger“ Seiten nur der Anfang; wenn Wolfgang erst die Verfassung zurechtgebogen und sich selbst von der Kette gelassen hat, ziehen im „deutschen Netz“ chinesische Verhältnisse ein. Apropos unschuldig: In Anlehnung an den Medizinerspruch, dass es keine gesunden Patienten gibt, wenn man nur gründlich genug untersucht, wissen emsige Schlapphüte, irre Rollteufel und all die anderen regierungsamtlichen Gutmenschen längst, dass es keine unschuldigen Bürger gibt. Zumindest nicht in Deutschland. Man muss nur gründlich genug überwachen.
Besagter Udo Vetter staunte hier http://www.lawblog.de/index.php/archives/2009/02/26/nichts-fur-kinder/ darüber, dass sein Internettagebuch die Kindersicherung von F-Secure zum Klingeln bringt. In einer sehr ergötzlichen und lesenswerten Diskussion trugen die Tagebuchleser zusammen, weshalb der Lawblag wohl auf diesen Index geraten sein könnte: Da gab es Beiträge zum Nachweis von Sperma-Spuren (pfui, pfui, pfui), zur Strafverfolgung von Pädophilen (pfui, pfui, pfui), zu KiPO-Delikten und Anal-Phabetismus (nicht pfui, nicht pfui, nicht pfui), die von den Crawlern, die das Netz im Dienste der Sicherheitsfirmen durchsuchen, wohl als verwerflich gewertet wurden.
Apropos Crawler und deren Suchalgorithmen: Anfang der 90er-Jahre war ich Redakteur bei der leider verschiedenen Tageszeitung „Wir in Leipzig“. Ein Kollege (Hallo Blümchen, wie geht’s so in DD?) nutzte regelmäßig die Volltextsuche im Agentur-Eingang, um in den eingelaufenen Ticker-Nachrichten nach dem String „Sex“ zu forschen – und staunte nicht schlecht, als das System ihm Meldungen über Rechtsexperten, Linksextremisten und Rechtsextremisten auswarf. Wesentlich schlauer sind übrigens auch die Algorithmen nicht, die Wolfgang Schäuble und Ursula von der Leyen zum Schutze unser freiheitlich-demokratischen Gartenlaube vor welchen Gefahren auch immer zur Anwendung bringen lassen wollen oder bereits bringen lassen.
Höchstwahrscheinlich ist die Indizierung „unschuldiger“ Seiten nur der Anfang; wenn Wolfgang erst die Verfassung zurechtgebogen und sich selbst von der Kette gelassen hat, ziehen im „deutschen Netz“ chinesische Verhältnisse ein. Apropos unschuldig: In Anlehnung an den Medizinerspruch, dass es keine gesunden Patienten gibt, wenn man nur gründlich genug untersucht, wissen emsige Schlapphüte, irre Rollteufel und all die anderen regierungsamtlichen Gutmenschen längst, dass es keine unschuldigen Bürger gibt. Zumindest nicht in Deutschland. Man muss nur gründlich genug überwachen.
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