Dienstag, 17. März 2009
Schneckenpost. Oder: Es gibt ihn noch ...
Gestern habe ich einen Brief verschickt. Das ist sicher nichts Spektakuläres und ich tue solche Dinge durchaus hin und wieder und schaffe das sogar ohne fremde Hilfe. Aber der gestrige Brief war - vorsichtig formuliert - etwas Besonderes. Der Empfänger, der den von mir befüllten Umschlag heute in seinem Kasten vorfinden dürfte, ist ein mittelalter Mensch. Er rief in meinem Büro an und bestellte ein Abo für eine Fachzeitschrift, die ich produziere.
Nun bin ich kein Bürokrat, doch wir befinden uns in good old Germany, folglich muss für den Abschluss eines solchen Vertrages eine schriftliche Willenserklärung vorliegen. Nichts einfacher als das, pflegte früher Schweinchen Frederic (das vom West-Sandmännchen) seiner Schwester Pigeldy zu sagen. Nichts einfacher als das, sagte auch ich und bat den Anrufer um Nennung seiner E-Mail-Adresse. So etwas habe er nicht, erfuhrt ich. Gleichlautend war auch die Antwort auf meine Bitte um Nennung einer Faxnummer - und ich wusste: Es gibt ihn noch, den Kommunikationsverweigerer. Nicht nur in Hinterandalusien oder Nordostsibirien, sondern auch hier, mitten in Deutschland.

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