Dienstag, 17. März 2009
Adressen frei Haus. Oder: ein Angebot an die Landesdirektion Chemnitz
Die regelmäßigen Leser meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches wissen um meine ehrliche Begeisterung für E-Mails, die mir ihren kompletten Empfängerkreis offenbaren: Solche Nachrichten lassen jeden Adressaten wissen, wer außer ihm noch mit der jeweiligen Mail beschickt wurde. Mich freuen derartige Posteingänge, denn zum einen befriedigen sie meine Neugierde, zum anderen – und nun wird’s geschäftlich – ist so ein Adressverteiler durchaus ein Wertgegenstand.
Eben deshalb landen E-Mails, die mir eine geldwerte Adressenliste frei Haus liefern, auch nicht im Papierkorb, sondern in einem Unterverzeichnis namens „Adressensammlung“.
Gelegentlich greife ich auf diese Sammlung zu, z.B. dann, wenn ich im Kundenauftrag Nachrichten versende und einen speziellen Verteiler benötige. Kürzlich tat ich das wieder und verwendete die mir von der Pressestelle der Landesdirektion Chemnitz wohlfeil zur Verfügung gestellte Medienliste.
Das Ergebnis war – vorsichtig formuliert – sehr lehrreich. Lebte ich bislang in dem Glauben, Behörden seien zwar womöglich langsam, unkreativ und konservativ, auf alle Fälle aber doch zuverlässig und exakt, so wurde ich dank des gehighjackten Verteilers der LD Chemnitz eines Schlechteren belehrt: Die Adressenliste, nach der besagte Behörde regelmäßig ihre Mitteilungen versendet, ist voller Schreibfehler und Leichen.
Kaum hatte ich „meine“ Nachrichten verschickt, trudelte in meinem Posteingang ein Heer von Remailern ein, die mich über unbekannte Empfänger, nicht existierende Subdomains und allerlei andere Unbill informierten. Da ich dafür ja von meinem Auftraggeber bezahlt werde, habe ich mich an die Arbeit gemacht und derlei Botschaften „eingepflegt“, sodass „mein“ Verteiler nun aktuell ist. Sollte die Pressestelle der LDC Interesse an einem aktuellen Medienverteiler für ihr Zuständigkeitsgebiet haben, genügt eine E-Mail an mein Büro bzw. ein Anruf. Über den Preis werden wir uns sicher einig. Auf Wunsch erkläre ich ausgewählten Mitarbeitern auch, wie man E-Mails ohne sichtbare Adressliste versendet. Aber das kostet extra – ich muss ja auch leben ...

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