Dienstag, 29. Dezember 2009
Schlechte Zeiten für Babyjogger. Oder: EU verbietet Kinderwagen auf Rolltreppen
Schon gewusst? Am 1. Januar 2010 tritt die neue EU-Norm EN 115 in Kraft. Das müsste ja eigentlich niemanden in Deutschland stören, aber leider gehört die Bundesrepublik ja zur EU, folglich greift die EN 115 auf die DIN 115 durch.
Worum geht’s? Um die Sicherheit von Rolltreppen, auf Bürokratendeutsch „EN 115 Zur Sicherheit von Fahrtreppen“. Besagte Norm verbietet in der EU-erneuerten Fassung ab 1.1.2010 die Mitnahme von Kinderwagen auf Rolltreppen. Soll heißen: Weder auf den Fahrtreppen im Bereich der Deutschen Bahn noch in Shoppingcentern dürfen künftig Kinderwagen auf kurzem Weg ins nächste Geschoss mitgenommen werden. Erlaubt ist nur noch der Aufzug – so er denn kommt – oder der Weg über eine „starre“ Treppe – so denn jemand hilft. Guckst Du hier http://www.nz-online.de/artikel.asp?art=1134052&kat=11 und http://www.tagesspiegel.de/berlin/Kinderwagen-Rolltreppen-EU;art270,2987263 oder googelst Du mal selbst.
Mal ehrlich: Nach Abschaffung der „Krumme-Gurken-Norm“ hatte ich einen Augenblick lang geglaubt, dass könnte doch noch was werden mit mir und Europa. Aber spätestens jetzt bin ich wieder zu meiner Überzeugung zurückgekehrt, dass die EU so überflüssig wie ein Kropf ist. Mindestens.
Achja: Um nicht als unbelehrbar zu gelten, lobe ich für denjenigen, der mir ein stichhaltiges Argument „pro EU“ liefert, ein Freibier beim nächsten gemeinsamen Lauf aus. Also, ich meine damit nicht irgendwelches Propagandageschwalle in der Art „Für die Menschen und so“, sondern ein wirklich überzeugendes Argument.

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Kein Bier für mich, danke
Je spezieller Regeln für einen großen Betroffenenkreis werden, desto eher verlieren sie den Bezug zu den konkreten Gegebenheiten vor Ort - und damit ihre Relevanz oder Sinnhaftigkeit. Aber das ist kein Argument gegen die EU, sondern gegen Regulierungswahn - egal, auf welcher Ebene.

Die Aufgaben der EU sollten sich auf Bereiche beschränken, die für das internationale Zusammenleben und -wirtschaften relevant ist, daraus ergibt sich in den meisten Fällen ein gewisses Maß an Abstraktion und Allgemeinheit.

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