Dienstag, 12. Januar 2010
Werbeverbot für Süßigkeiten im Umfeld von Kindersendungen. Oder: Lobbyistengeheul
Erinnert sich noch jemand an Renate Künasts Zeit als Ministerin? Sie war von 2001 bis 2005, also während der Rot-Grünen Bundesregierung, Bundesministerin für Ernährung, Verbraucherschutz und Landwirtschaft. Nun ist den regelmäßigen Leserinnen und Lesern meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches bekannt, dass ich mit den Grünen nicht eben auf Du und Du stehe. Immerhin: Aus der Amtszeit von Renate Künast ist mir eine ihrer Aktivitäten in Erinnerung geblieben. Sie empfahl den Deutschen nicht nur die Neubesinnung in punkto Herkunft von Lebensmitteln, sondern riet auch zur gemäßigten Vorratswirtschaft. Jeder Haushalt sollte in der Lage sein, auf Grundlage eingelagerter Vorräte einen gewissen Zeitraum ohne Einkauf zu überdauern. Sie bezog das auch eine „Überlebensausstattung“ mit konservierten Grundnahrungsmitteln und Trinkwasser für mehr als nur ein Wochenende. Ich hielt und halte diese Empfehlung für durchaus sinnvoll.
Vor einigen Tagen kam mir eine neue Äußerung Renate Künasts zu Ohren, die ích ebenfalls für sehr sinnvoll halte: Sie forderte angesichts fetter Kinder ein Werbeverbot für Süßigkeiten im Umfeld von Kindersendungen.
Der nun folgende mediale Aufschrei (guckst Du u.a. hier http://nachrichten.lvz-online.de/nachrichten/topthema/suessigkeiten-werbeverbot-stoesst-auf-breite-ablehnung/r-topthema-a-9554.html und hier http://www.derwesten.de/nachrichten/politik/Ilse-Aigner-gegen-ein-TV-Werbeverbot-fuer-Suessigkeiten-id2371305.html ) war vorhersehbar. Und er zeigt, wie geschickt die Lobbyisten der Branche die etablierten Parteien infiziert haben.
Noch einmal: Ich finde ein solches Werbeverbot gut. Und ich bin sogar dafür, es nicht auf die TV-Werbung zu beschränken, sondern es auch auf Kindereinrichtungen, Druckerzeugnisse und Internetportale auszuweiten.

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Ich persönlich empfand Frau Künast als recht fähige Politikerin. Zum Beispiel hat mir gefallen, wie sie bei der Gentechnik vorging. Leider hat ihr Nachfolger und jetziger König in Bayern davon wieder viel zurückgenommen.

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