Mittwoch, 9. Januar 2013
Rettung aus Sachsen. Oder: Meine Lokapostille und der deutsche Sprech.
Meine Lokalpostille, die nach eigenem Glauben dem Qualitätsjournalismus verpflichtete Leipziger Volkszeitung LVZ, schafft es mitunter, mich zu überraschen. Nun mögen die geneigten LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches sagen, dass das doch positiv sei. Nun, gelänge es der LVZ, mich mit interessanten Themen abseits des Agentur-Einerleis und der Selbstbeweihräucherung eigener wirtschaftlicher Unternehmungen zu überraschen, würde ich das durchaus als Bereicherung empfinden. Aber das schafft nur die TAZ www.taz.de, die ich aus genau diesem Grund im Abo lese.
Doch zurück zur LVZ. Dieses Holzmedium überraschte mich heute mit einem schönen Stück Sprachmurks auf der Titelseite. "Schneewanderer aus Sachsen gerettet" durfte ich dort lesen. Gemeint war allerdings, dass aus Sachsen stammende, evtl. sogar sächsische, Schneewanderer gerettet wurden. Und zwar nicht aus Sachsen, sondern aus einer Nothütte am Wildalmkirchel, wo die beiden Deppen untergekrochen waren, weil sie versäumt hatten, vor dem Aufbruch zu ihrer Skiwanderung den Wetterbericht auf Ö3 oder einem anderen Almdudelsender zu hören.
Soweit, so klar? Man rettet aus Gefahr, aus höchster Not, die Jungfrau aus den Klauen des Drachens, vielleicht sogar aus Sachsen; letzteres aber nur dann, wenn der Drache die kreischende Tusse in eine Höhle irgendwo im weißgrünen Freistaat geschleppt hat.
So, damit das alle bei der LVZ verstehen, machen wir zur Festigung des Stoffes ein Beispiel: "LVZ holt ihre Redakteure aus der Hilfsschule. Aus Geiz". Alles klar soweit?

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