Donnerstag, 22. März 2007
Endlich. Das ultimative Interview zum Worldrun
Oh, wie habe ich während der vergangenen Tage leiden müssen. Nein, ich bin keinen Multi-Day-Run gelaufen (leider!), sondern ich war fern der Heimat und konnte das am 19. März in der LVZ erschienene Interview erst heute lesen. Nagut, per Telefon und dank einiger Zitate unter forum.d-u-v.org konnte ich mir schon ein bescheidenes Bild machen, aber was ist das gegen das unvergleichliche Gefühl, die güldenen, wegweisenden und klarstellenden Worte des großen Herrn und Meisters Rolfeckard Giermann endlich gedruckt in meinen unwürdigen Händen zu halten. Dank dem tapferen LVZ-Mitarbeiter, der diese Worte in sich aufsog und der Nachwelt erhielt.
Ganz toll das Foto des sportlich-dynamisch-moppligen Worldrun-Organisators, das wohl auf dem Hof der LVZ geschossen wurde. Sieht ganz danach aus, als hätte Rolfeckard einen Hausbesuch gemacht, um bei der ihm verbundenen Presse mal auf Einhaltung von Abmachungen zu pochen ...
Ganz toll finde ich, dass der Interviewaufschreiber sich vom großen Zampano nicht nur Werbetexte in den Block diktieren ließ, sondern sogar noch eine Minibiographie des netten Onkels ins Blatt gehoben hat. Schade nur, dass Rolfeckard so bescheiden ist. Wenn jemand DDR-Handelsattaché im Irak war, darf er das doch sagen. Es glaubt doch eh keiner die Sprüche, dass die vermeintlichen Attachés alle in Wirklichkeit Agenten gewesen sind, das war doch nur bei den Sowjets so ...
Zum Kichern fand ich, den Hinweis, dass BigBoss "einige Länder des Nahen Ostens wie seine Westentasche kennt". Das stimmt, er konnte seine Connections sogar bei der schon fast vergessenen Osthoff-Entführung spielen lassen. Allerdings drängt sich mir die Frage auf, warum Rolfeckard seinen Robby dann nicht durch die Westentaschenländer laufen lässt, da würde sich doch manche Panne vermeiden lassen.
Aber nun zum Interview bzw. zu dem, was der Rolfeckard dem Herren Journalisten diktiert oder vielleicht per USB-Stick übergeben hat. Müsste ich dieses epochemachende Stück der Kommunikationskunst in drei Worten zusammenfassen, wären das diese: "Selten so gelacht"

Warum? Nun, der geneigte Leser erfährt, dass bei Robby alles ganz anders ist, dass er der nette Junge von nebenan ist, der eigentlich nur missverstanden wurde. Sogar gehemmt ist er, seit ein Fehltritt im Januar ihm Schmerzen bereitete. Kein Wort mehr vom vollmundig in die Welt getönten Rekord, nur noch zu Fuß um die Welt soll es gehen. Die Sponsoren wird's freuen.

Löblich finde ich, dass Meister Giermann einräumt, von Sport im Allgemeinen und vom Ultralauf im Besonderen keine Ahnung zu haben. Dieses Kniefall hätte es nicht bedurft, denn was der Mann über seinen Respekt vor Robby Leistungen absondert, beweist genügend Unwissenheit.
Kostprobe gefällig? "Erstens sein Alter. Robby ist schon 45." Dass ein Läufer dieses Alters in der Ultraszene fast noch als Junior durchgeht und dass so richtig alte Knochen die besten und härtesten Ultras sind, scheint bis zu Rolfeckard noch nicht durchgedrungen zu sein.
Viel Lob gibt's für das von den Sponsoren zur Verfügung gestellte Material, nur schade, dass die Marken nicht benannt werden. Eh, Schreiberling, wie konntest Du die spendablen Firmen rausnehmen? Das tut man doch nicht.
Lautes Prusten war angesagt, als ich beim Lesen den Passus mit dem Sockenwecksel gefunden hatte. Nach zwei Stunden muss Robby zum Boxenstopp, frische (=trockene) Socken anziehen. Vielleicht sollte dem Mann mal einer sagen, dass man bei dem niedrigen Tempo ruhig zum Pinkeln anhalten kann. Der Zeitverlust ist minimal und die Sauerei mit den Socken lässt nach. Oder vielleicht Pampers nehmen ... Aber einfach laufen lassen, igitt!

Obwohl schon im duv-Forum angemerkt, hier für meine treuen Mitleser noch einmal: Robby Clemens ist alles Mögliche, aber kein Sachse. Der Typ stammt aus Sachsen-Anhalt, war zwischendurch mal Österreicher (das war, als er den 24-h-Laufband-Weltrekord pulverisieren wollte und dabei in etwa so erfolgreich war wie beim worldrun ...), nun wohnt er dem Ausweis nach in Leipzig, aber er ist weder Leipziger noch Sachse. Allerdings würde es in allen Möglichen Lobhudeldudeleien auch seltsam klingen, wenn Rolfeckard vom Hohenmölsener Sachsen-Anhalter sprechen würde. Uuups, Anhalter, das klingt ja schon wieder nach Autofahren. *gröl*

Apropos *gröl*
O-Ton Giermann: "Dass ein Sachse um die Welt läuft, scheint sächsischen und anderen deutschen Unternehmen egal zu sein." Nein, Boss, es ist ihnen nicht egal, doch zum Glück sind nicht alle so blauäugig, sich von einer stöckelnden Raucherlunge und seinem ehrenamtlichen Management mit Sport-frei-Gedöns einwickeln zu lassen. Man muss ja nicht auf jeden Betrüger hereinfallen, der erst große Töne ("23000km in 298 Tagen") spuckt, sich als absolut beratungsresistent erweist und dann einknickt.

Dank des tollen Interviews ist es zumindest offiziell, dass Robbys Rekord ausfällt. Und auch vom "Nachlaufen der fehlenden kms" hat sich das Spottfrei-Team verabschiedet, denn nach dem Passieren der USA und dem Anhören des Wetterberichts (Sandmännchen ist auch ganz nett, solltet Ihr auch zu Rate ziehen ...) fällt dann die Entscheidung, ob Robby am 27. Oktober kurz vor Leipzig aus dem Auto steigt, ein paar Schritte stöckelt und sich dann bejubeln lässt oder ob er noch einige Zusatzrunden mit dem Auto dreht ("oder verlängern"). So, wenn man sich das auf der Zunge zergehen lässt, kann man die sächsischen und deutschen Unternehmen in ihrer Zurückhaltung verstehen.
Nur mal so: Ein Achim Heukemes ist allen Widrigkeiten zum Trotz mit 100+ durch Australien gelaufen, und das, obwohl er einige Jährchen älter als unser aller Superrobby ist!

Äußerst lesenswert ist die Begründung für das plötzliche Nichtmehrexistieren der Zahl 23.000 für Robby und konsorten. Wortreich wird über extreme Wettebedingungen, bösen Autoverkehr, störende Behördenauflagen etc. schadroniert. Bitte nochmal an die Giermann-Bio erinnern: "kennt er ... wie seine Westentasche." *dollegröl*

Allerdings bleiben Robby & Co. sich zumindest in einem Punkt treu: An Unverschämtheiten mangelt es nicht. "niemand vor ihm hat ... probiert, 300 Tage hintereinander eine solche Breite von Belastungen auszuhalten". Ein Meisterstück, dieser verklausulierte Satz. Probieren heißt nicht schaffen ... "Niemand" ist allerdings eine Lüge, denn es gibt sehr wohl solche Leistungen. "Setzen, ungenügend", Herr Absolvent der Arbeiter- und Bauernfakultät. "Ungeprüfte Fakten!"

Ein besonderes Bonbon findet der Leser übrigens im letzten Drittel des Interviews. Dort schreibt Giermann, dass er Robby im November 2006 gesagt habe, dass er nicht in der Lage ist, den Lauf so zu organisieren, dass dieser messbar sein wird. "Es fehlte an einem Sponsor, der die teure Technik stellt und die Datenübertragung übernimmt. Nicht messen zu können. heißt, dass ein Guiness-Rekord nicht möglich gewesen wäre."

Also: Rolfeckard, Robby und all die anderen tollen Typen aus der Autofahrergruppe wussten von Anfang an, dass ein Rekord nicht zustande kommen kann. Sie haben aber vollmundig damit geworben! Das nenne ich Betrug an Sponsoren, an Medienpartnern etc. (Ein Hinweis an meinen Kollegen von der LVZ: Hier hätte eine gezielte Nachfrage dem Interview zumindest den Hauch von Echtheit gegeben.)

Dass es an einem Sponsor für die Messung fehlte, ist frei erfunden. Zu Beginn der Weltenbummelei warb das Worldrunteam auf seiner Homepage mit einem Messgürtel, der alle Bewegungen etc. aufzeichnet. Dem (inzwischen leiden bereinigten) Gästebuch war dazu das Statement des Gürtelherstellers zu entnehmen, dass ein solcher Gürtel genutzt worden war, dummerweise jedoch beim Training, also Ende 2006, verloren ging. Ein neuer Gürtel sei nicht geordert worden. Wer's nachlesen will, findet das unzensierte Gästebuch unter www.hottas.de

Einfach unnachahmlich ist der Giermannsche Schlussakkord: "Wir polieren unser gutes Image durch Leistung weiter auf. Leuten, die Leistungen anderer nicht achten, sich nur abfällig über Robby äußern, entgegnen wir nichts mehr, denn für diese Leute findet der Worldrun nicht statt."

Dem ist fast nichts hinzuzufügen. Außer vielleicht, dass der Worldrun ja nicht nur für diese Leute nicht stattfindet, sondern auch für alle anderen nicht. Schließlich läuft Robby ja nicht für irgendwelche Leute, sondern für irgendeinen Traumerfüllungszweck, den außer Rolfeckard und ihm selbst wahrscheinlich niemand versteht.

Ach ja, noch eine Frage stellt sich natürlich: Über die Spenden wurde im Interview kein Wort verloren ...

Aber man soll die Hoffnung nicht aufgeben, die Entscheidung fällt je nach Wetter, sagt Rolfeckard ...
LG
Der Zeitungsdieb

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Dienstag, 20. März 2007
Robby und die bösen Ultras
Zurzeit befinde ich mich runde 500 km vom heimischen Lebensmittelpunkt entfernt und schreibe meine Texte zwar mit Meeresblick, aber ohne die Möglichkeit, den heimischen Postkasten zu inspizieren. Nur die Mails kann ich, Internet-Café sei dank, in Augenschein nehmen. Als ich genau dieser Verrichtung gestern nachging, musste ich unwillkürlich an die vielen, vielen Schwierigkeiten denken, die Robby Clemens und seine Sitznachbarn beim Worldrun zu meistern haben. Schließlich lechzt die mehr oder minder missgünstige Schar der Daheimgebliebenen trotz Krankheit des Tagebuchtranskribenten und technischer Nöte (Niemand konnte vorhersehen, dass Autos regelmäßig betankt werden müssen!) nach stets frischen Nachrichten aus der Ferne. Ein wenig fühlte ich mich wie Robby, als ich im Kaiserbad Ahlbeck auf der Suche nach einem Internetzugang mehrere hundert Meter laufen musste (ich sage nur: Rückenwind!), ehe ich nach vollbrachter Tat wieder ins Auto huschen durfte. Und ich lernte: Ob Ultralauf Spaß macht oder nicht, das hängt maßgeblich davon ab, auf welcher Seite der Windschutzscheibe man sich befindet. Danke, Robby!
Abends telefonierte ich mit einer Freundin und erfuhr, dass es von Robby neue Lebenszeichen gibt. Eine Woge des Glücks durchströmte mich: Neue Kunde von Robby, und das, obwohl seit der letzten Änderung auf der Homepage www.worldrun.de noch nicht einmal drei Wochen vergangen waren.
Die neue Kunde sei den Lesern meines Lokalblattes, der stets so objektiv berichtenden Leipziger Volkszeitung zuteil geworden. Leider hatte ich weder die papierne Ausgabe vorliegen noch eine Möglichkeit, das Online-Angebot zu lesen: Zu den wichtigsten Vorbereitungen auf eine Reise gehört es in heutiger Zeit, auch sämtliche Zugangscodes und Passworte mit sich zu führen. Danke, Robby, wieder etwas gelernt!
Per Telefon wurde mir kurz der Inhalt des Zeitungsartikels geschildert. Neben all den üblichen Worthülsen („Starker Mann“, „Wie er das nur macht“, „Toll“, „Sport frei“) kriegten diesmal wohl wieder die bösen Ultras ihr Fett weg. Natürlich im übertragenen Sinne, denn welcher Ultraläufer hat schon zu viel Fett, natürlich außer Robby, aber das war ja, ehe er seine schicksalhafte Begegnung hatte und zum Extremläufer wurde, der überall in der Welt nur Gutes tut und stets ehrlich ist. Richtig jungpioniermäßig.
Aber zurück zum Fett der Ultras: Nie habe er vorgehabt, irgendwelche Rekorde aufzustellen bzw. zu brechen, sei wohl dem daheim liegenden LVZ-Artikel zu entnehmen. Das hätten alles die bösen Ultras behauptet. Sicher, er habe zwar mal von 23.000 km gesprochen und das auch in Verbindung mit einer Tageszahl getan, aber das sei doch nie so ernst und auf gar keinen Fall so gemeint gewesen. Nur die bösen Ultras in ihrer Borniertheit hätten sich an eben diesen Zahlen festgebissen und immer wieder darauf bestanden, dass Robby doch einen Weltrekord … Dabei sei es ihm doch vor allem ums Spendensammeln gegangen. Ehrlich! (Oder besser: Robbyich!). Und wenn er bei diesem Selbstverwirklichungstrip sogar eine Weltreise machen kann, ohne allzu viel laufen zu müssen, sei das doch toll!
Hier haben wir wieder mal einen Beweis dafür, dass Laufen blöd macht. Die Frage ist allerdings, wen? Ich hätte doch Stein und Bein geschworen, dass ich noch vor zwei Tagen auf der stets so erfrischenden Weltwanderseite etwas von 23.000 und so gelesen habe. Und spätestens ein Blick auf die Seiten einschlägiger böser Ultras (allen voran: www.hottas.de) zeigt, dass der Rekordanspruch nie wirklich aufgegeben wurde. Erinnert sei nur an die tolle Idee, die verschlafenen Kilometer (aktuell sind das schon weit über 1.500) nachzulaufen.
Für diese Ungereimtheiten kann es aus Sicht der Robby-Gläubigen Claqueursgemeinde nur eine Erklärung geben: Böse Ultras müssen sich ins Spottfrei-Team eingeschlichen und den Internetauftritt verändert haben, um Robby in Misskredit zu bringen. Allerdings hat die Sache auch einen positiven Aspekt: Wenn es so sein sollte, dann gehört dem Weltautofahrerichtuegutes-Team ja nun zumindest ein richtiger Ultraläufer an, auch wenn’s ein böser ist.
Und wie sieht ein böser Ultra das kräftige Zurückrudern der Spottfreirundumdieweltreisegruppe? Offensichtlich hat die Blamage von Robby & Co. ein Ausmaß erreicht, das nun auch den wohlwollendsten Sponsoren und dem profilneurotischsten Schirmherren aufgefallen sein muss. Und da namhafte Angehörige des Unternehmens worldrun ja einschlägige Führungserfahrung haben und sich aus eigener Praxis auch mit der Arbeitsweise des Miniwahr (Ministerium für Wahrheit, siehe dazu „1984“) auskennen, halten sie es mit dem Spruch: „Wer die Vergangenheit beherrscht, beherrscht die Zukunft.“ Ein wenig Geschichtsfälschung hat noch nie geschadet, wenn es darum ging, die eigenen Leistungen und Pläne ins richtige Licht zu rücken. Wer das jetzt nicht verstanden hat, sollte entweder etwas nachlesen (DDR-Geschichte, Capricorn, 1984) oder jemanden fragen, der sich mit so was auskennt …
So, liebe Lesergemeinde, liebe böse Ultras. Das soll’s für heute gewesen sein. Ausführlichere Gedanken gibt es nach dem Studium meiner geliebten Leipziger Volkszeitung, die stets objektiv über alle Neuigkeiten aus der großen weiten Welt berichtet.
Einen angenehmen Tag wünscht der Zeitungsdieb.

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Sonntag, 18. März 2007
6 Stunden in Nürnberg - leider ohne Robby
Heute war ich bei einem meiner Lieblingsläufe am Start, dem 6-Stunden-Lauf von Nürnberg. Für alle unwissenden Nichtultras: Bei derartigen Läufen läuft man eine Zeit von X Stunden im Kreis. Der Lauf heißt dann folgerichtig X-Stunden-Lauf, gewonnen hat, wer am weitesten kommt. X=6 ist quasi der Bambinilauf, X=12 schon etwas für Erwachsene, richtig Spaß machen X=24 und schlimmere Dinge. Ich habe mir für diesen Sommer ein X=144 vorgemerkt. Weil das die Pisa-Generation aber nicht mehr deuten kann, heißt sowas dann 6-Tage-Lauf. Der große Vorteil von Stundenläufen: Man sieht ständig die anderen Läufer, überholt andere und wird von wieder anderen überholt und außerdem ist auch der Sieger nicht eher im Ziel als der Letztplatzierte.

Der Nürnberger 6-Stunden-Lauf ist auf dem Weg zum Klassiker. Perfekte und liebevolle Organisation, eine herrliche Strecke an der Pegnitz mitten in der Altstadt, Verpflegung mit 5-Sterne-Standard, nur ein wenig frisch war's in diesem Jahr.
Für mich stand von vornherein fest, diesen Lauf "unvernünftig" anzugehen. Im Klartext: Ich wollte ihn als Test benutzen, um auszuprobieren, wo meine Ausdauer bei höherem Tempo ihre Grenzen hat.
Folglich startete ich relativ zügig, hatte bei 1:34h einen Halbmarathon "weg", bei 3:10h den ganzen Marathon. Bei gut 3:40h fielen die 50km. Ein Stück weiter kam das, was ich durch den Test herausfinden wollte, nämlich der eigens provozierte Hieb mit dem Hammer. Die folgenden Kilometer waren ein Labsal für Masochisten, etwa ab 65km erholte ich ich und rettete mich auf reichlich 72,5 km.
Was ein Außenstehender sicher nicht nachvollziehen kann, ist das Fazit: Es hat wieder einmal richtig Spaß gemacht, bei Klas Schulze und seinem Sri Chinmoy-Marathonteam Runden zu drehen.

So, und nun zur Überschrift: Natürlich wurde am Vorabend wieder einmal über unser aller Weltenbummler Robby Clemens gelästert. Richtiggehend kichern konnte ich auf der Strecke, als ich Ultra-Urgestein Achim Heukemes überholte und ihm die Bemerkung zuwarf: "Schade, dass unser aller Robby nicht hier ist, der hätte uns aber in Grund und Boden gestöckelt."
In der Tat: Robby, du fehlst mir. Da Du ja ohnehin immer mal den einen oder anderen Tag noch freier als die meisten nimmst, um regionale Küche und Kultur zu entdecken, könntest Du doch auch mal ein Break machen und schnell nach Old Germany jetten.
Lass mal beim Rennsteig die Sau raus, oder brich doch in Scharnebeck bei der DM mal die Weltbestleistung im 24-Stunden-Lauf. Nagut, Du bist ja nicht so gut vorbereitet wie bei Deiner legendären Autofahrt durch den Irak, aber Deutscher Meister könntest Du doch wenigsten en passant werden. Oder wie wär's mit einer Teilnahme am 6-Tage-Lauf in Erkrath Ende Juli? Es wäre mir (und sicher vielen anderen aus der Gilde der ach so bösen Ultras) sicher eine Ehre, sich von Dir in Grund und Boden rennen zu lassen. Und Sigi Bullig hätte für einen Autotouristen von Deinem Format sicher noch einen Platz in der Starterliste frei. Schau doch mal nach unter www.cosibullig.de! Da steht, dass Leistungsläufer ausdrücklich bevorzugt werden ... Und ehe Du Ende Juli bei irgendwelchen Asiaten rumfährst und Dir bei der Pullerpause auf dem Parkplatz womöglich noch einen Fuß vertrittst, könntest Du doch ... bitte, bitte, das giermannste doch sicher hin.

PS.: Um nochmal auf den 6-Stunden-Lauf zu kommen ... Manche Dinge sind seltsam. Da traf ich doch eine mir ganz gut bekannte Ultraläuferin, die bislang im Rahmen ihrer Möglichkeiten stets recht freundlich zu mir gewesen war. Nun bin ich zwar kein teutonischer Recke (durch die Lauferei versaut man sich die Figur), aber weder zu übersehen noch beim Grüßen vor dem Start zu überhören. Und bei etwa 30 Überholvorgängen sieht man sich häufig. Doch die nette Dame brachte das Kunststück fertig, mich vollends zu ignorieren, durch mich hindurch bzw. um mich herumzublicken. Nun ist der damit erlittene Verlust an Konversation kein wirklicher, was an einigen Eigenarten besagter Wegblickerin liegen mag. Manches vermisst man eben nicht. Aber Gedanken habe ich mir doch gemacht ... Ob's daran liegt, dass ihr holder Ehemann mich nicht mehr wirklich liebhat, nachdem ich mich frech über gewissen divergierende Auffassungen von Wahrheit und einige Praktiken im Umgang mit anderen Menschen geäußert habe? Das nenne ich wirklich große Liebe: Der Olle ist sauer, die Theuerste grantelt in gleicher Richtung, obwohl sie gar nicht verstanden hat, worum es ging. Dass es solche aufrichtigen Gefühle heute noch gibt, macht mir Mut für den Fortbestand unserer abendländischen Kultur.

Noch'n PS.: In diesem unkorrekten Blogg äußerte ich mich jüngst abfällig über die Claqueure, die Robby Clemens' Gästebuch füllen dürfen. Einer davon stammt laut www.worldrun.de aus Bautzen, was mich zu einer Bemerkung über die dort ein wenig anders gehenden Uhren veranlasste. Dass die Claqueure der letzte Husten und die Zeitrechnung an manchen Orten der Welt ein wenig hinterherhinkt, behaupte ich auch weiterhin. Auf keinen Fall habe ich damit aber den mir sehr sympathischen Ultraläufer René S. gemeint, der aus Bautzen stammt. Erstens hinkt er nicht, zweitens ist er kein Robbyist und drittens lebt er doch zumeist gar nicht in BZ.
So, und nun war's für heute genug Lesestoff. Es sei denn, bei www.worldrun.de gibt es etwas Neues. Aber das wird wohl noch ein wenig dauern, wo die Jungs doch entweder im Auto sitzen und die Kindersicherung nicht aufbekommen, Keilriemen und Radlager wechseln müssen, krank sind oder nach Robby suchen. Apropos: Oh Robby, wie Du das alles aushälst!
In diesem Sinne: Spott frei!

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Freitag, 16. März 2007
Von den Schwierigkeiten mit der Zensur
Na gut, laut Artikel 5 Grundgesetz findet eine Zensur nicht statt. Das betrifft aber nur die staatliche, nicht die wirtschaftliche Zensur, wie sie von Medienunternehmen ausgeübt wird. Stichwort: Die Feinde meines Freundes sind meine Feinde. Oder anders gesagt: Wer über gute Kunden meines Verlages oder Senders böses schreibt bzw. sagt, ist mein Feind.
Im Fall von Robby und seinem Mitfahrkollektiv betrifft das in Sachsen zumindest eine Lokalzeitung und einen öffentlich-rechtlichen Sender. Ganz gleich, was passiert, Robby ist und bleibt der Allerbeste. Da wird frisch-fromm-fröhlich-frei drauflosgefilmt und gesendet und jeglicher Zweifel an den Leistungen des Weltenbummlers von der Schere im Kopf weggeschnippelt. Und während eine Reihe von Zeitungen (nämlich die, die mit dem worldrun genannten Fuhrgeschäft nicht verbandelt sind) schon offen vom Scheitern des vollmundig angekündigten Weltrekordlaufes schreibt, hält ein einsamer Streiter in der hiesigen Presselandschaft einsam dem stöckchenschwingenden, gummipufferverschleißenden Wanderfreund die Treue. Kaum zu glauben, dass eine großbuchstabige Schwester des besagten Blattes sich inzwischen erdreistet hat, durchaus kritische Töne in Richtung Weltenbummelei zu vermelden und sogar einen gestandenen deutschen Ultraläufer (richtig, das sind die, die Herr Giermann nicht um Erlaubnis fragen wollte, hat ja auch keiner von ihm verlangt) kritisch zu Wort kommen ließ.
Nur der Heimatsender und das Heimatblatt halten zu Robby. Letzteres übernimmt von Zeit zu Zeit die topaktuellen Tagebucheinträge und gefilterten Gästebuchwortmeldungen und lässt hin und wieder mal den großen Zampano zu Wort kommen.
Unter dem Motto "Von Robby lernen heißt siegen lernen" hat das Heimatblatt inzwischen wohl auch einen Böse-Stimmen-Filter eingebaut. Während auf den Leserbriefseiten so ziemlich jeder zu Wort kommt, der die Uhr nicht alleine aufziehen kann, bleibt diese Rubrik neuerdings Robbykritikern ebenso verschlossen wie das Gästebuch der worldrun-Comedy. Aber das ist natürlich keine Zensur. Schließlich stellt es das gute Recht eines jeden Verlages dar, seine wirtschaftlichen Interessen zu schützen und außerdem hat man als Verleger ja auch Verantwortung gegenüber den Lesern. Ich sage nur: Bildungsauftrag!
Achja: Vielleicht ändert sich ja was, wenn der eine oder andere zusätzliche Leserbrief eintrudelt. Man soll die Hoffnung ja nie aufgeben.

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Dienstag, 13. März 2007
Hurra, die Sport-Frei-Fraktion lebt noch
Und wieder haben mir Robby und seine Chauffeure einen schönen Tagesausklang beschert. Eigentlich hätte ich ja gar nicht erwartet, schon wieder eine brandheiße Neuigkeit auf der Weltenbummelseite www.worldrun.de zu entdecken. Schließlich kreißte der Berg ja erst gestern und brachte einen ganz beachtlichen Haufen zustande: Jubilierende Gästebucheinträge und noch ein Stück Tagebuch, da muss man doch rechtschaffen müde sein, nach solanger Autofahrt.
Doch als ich heute - eher versehentlich, denn nach meinem abendlichen Lauf (ohne Stöckles, aus mir wird nie ein Weltumfahrer) waren mir die Finger etwas klamm und ich mauszeigerte auf den falschen Link - auf der Seite des "Hartz-IV-und-die-Welt-gehört-dir-Prinzen" landete, staunte ich. Schon wieder hatten die Giermännleins eine tolle Überraschung für mich gezaubert:

"Leider kommt es krankheitsbedingt zu Verzögerungen beim Aktualisieren der Tagebucheinträge und des Standortes. Wir sind bemüht, die Einträge schnellstmöglich nachzureichen und bitten dafür um Entschuldigung.
Wir freuen uns über Ihren Besuch unserer Seite und einen Beitrag im Gästebuch.
In diesem Sinne: Sport Frei!"

Das versüßte mir den Abend. Nun weiß ich, dass alles gut wird. Robby läuft, mindestens 240 Kilometer am Tag wird er locker unter die Reifen nehmen, wie beim legendären Laufbandrekord. Und ich habe gewagt zu nörgeln, weil das Tagebuch nicht auf dem Laufenden war. Und ich glaubte, meine Einträge für Robby wären der Zensur zum Opfer gefallen.
Oh Herr, vergib mir meine Zweifel! Vergib mein Wanken! Verzeih, dass ich an der Lauterkeit der Weltenbummler zweifelte! Sie leben, sie laufen (manchmal), sie fahren (häufiger), sie sind unterwegs und tragen frohe Kunde von deutscher Gründlichkeit in die arabische Welt. Denn wenn ein Deutscher einen worldrun versemmelt, dann aber richtig! Da wächst die nächsten 1000 (uuups: Nö, 999) Jahre kein Gras mehr.
Ach, ich Zweifler: Krank sind sie geworden, so krank, dass sie ihr Tagebuch nicht mehr aktualisieren können, so krank, dass sie beim Lesen der Gästebucheinträge mit durchfallgetrübtem Blick nicht mehr das Lob vom Tadel unterscheiden und die guten ins Töpfchen und die bösen ins Kröpfchen sondern können.
Nur Robby, der gute Mann, der starke Mann mit seiner Konzentrationsbrille läuf, und läuft, und läuft. Allen abgerubbelten Gummipüffelchen an seinen Stöckelchen zum Trotz, unser humpelnder pumpelnder Held. Wie er das nur immer wieder macht, wo ihn doch jeden Tag der Wind von der einen und die LKWs von der anderen Seite schubsen.
Robby, Du starkes und schönes Stück deutscher Leitkultur, halt durch.
Und wenn Du weißt, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein WoMo her (wenn's nicht gerade geklaut wurde oder wieder mal kaputt ist).
In magenaustülpender Bewunderung
verneige ich mich vor Dir und Deinem Sitzfleisch
André

PS.: Beinahe hätte ich doch den Heilsruf vergessen - Spott frei

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Montag, 12. März 2007
Danke, Robby!
Endlich, der Tag ist gerettet. Beinahe hatte ich die Offnung aufgegeben, Neuigkeiten von den Weltenbummler rund um Robby Clemens zu erfahren. Sorge machte sich breit. Doch nun ist der Tag gerettet, auf der Homepage www.worldrun.de hat sich nach langer Funkstille wieder etwas getan.
Nachdem im gut gefilterten Gästebuch einige Wochen lang der Eintrag von Manfred Müller als letztes Posting ein trauriges Dasein fristete (wie der überhaupt dahingelangt ist, schließlich war's doch ein wenig kritisch ... hat wohl jemand nicht aufgepasst?), sind nun gleich vier Claquere durch die Filterung spaziert und dürfen im Gästebuch jubeln. Lob gibt's aus Bautzen (na, was will man von dahinten anderes erwarten, dort ist es ja erst 1987), aus Bargeshagen (liegt lt. PLZ verdächtig nahe an Giermannshausen) und von einem offensichtlich rechtschreibgestörten Karl aus Weiß-der-Teufel-wo, dafür mit 'ner geilen E-Mail-Adresse.
Eine erlesene Kostbarkeit stellt der Gästebucheintrag von Dr. Andreas Günther dar, der auf ein ganz wichtiges Gerät hinweis, ohne dass Robby sicher noch weniger laufen könnte als er ohnehin kann.
Toll - und das aus Sachsen-Anhalt!
Richtig glücklich machte mich aber die Tagebuchfortsetzung. Soviel Schönes aus der großen, weiten Welt der Autofahrer und Spaßmacher erfährt man selten im Internet. Danke, Robby & Co.!
Dass die einst vollmundig angekündigten 80 Tageskilometer nicht erreicht werden, ist längst keiner gesonderten Bemerkung mehr wert.
Mal sind es weniger (dafür war die arabische Küche gut), mal wird gar nicht gelaufen (aber der Ausflug in die arabische Einkaufswelt war toll), dann sind's nur 38km (aber wir haben angeregt über den Weltfrieden geplaudert), auf keinen Fall werden die 80 auch nur angekratzt.
Was macht es da, dass ein Fünftel des Worldrun (im Hinblick auf die Zahl der Tage) im "Sack" ist - bei den Kilometern hapert es tüchtig, aber vielleicht kann Robby die ja auf dem Nürburgring im Auto nachholen.
Apropos Auto: Mir tut schon wieder mal das Genick weh vom vielen Kopfschütteln. Kaum zu glauben, mit welchen Seelenverkäufern (in volgo: Schrottkarren) die Truppe von Deutschland aus aufgebrochen ist, laufend fällt an den Dingern was ab, ständig ist etwas verschlilssen, das eigentlich eine Weltumrundung aushalten müsste.
Aber das ist ja nur gerecht, denn auch Robbys Gummipüfferchen sind schon abgenutzt. Wie er das nur schafft, der tolle Held!
Robby, halt durch! Schnall Dich im Auto immer gut an, in Arabien fahren sie wie die Teufel. Wäre doch schade, wenn Dir etwas passierte & den Daheimgebliebenen der Lesestoff ausbliebe.
Spott frei!

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Sonntag, 11. März 2007
Natur und Müll
Bei meiner heutigen Sonntagsrunde (nein, nicht mit Hund, ich meine die "lange Einheit" auf dem Acker) habe ich das nahende Frühjahr genossen. Wobei: Da wir keinen wirklichen Winter hatten, ist es mit dem Frühjahr so eine Sache. Dennoch war es angenehm, so rund 37 km durch die Sonne zu traben.
Für den größten Teil der Strecke hatte ich einen Mitläufer, dessen Tempo ich mich gern anpasste. Schließlich neige ich dazu, unwillkürlich schneller zu laufen als geplant. Außerdem konnte ich mich auf diese Weise wieder einmal als Landschaftsbilderklärer betätigen (Wer mal jemanden braucht, der ihn/sie einen Marathon lang zutextet - bitte melden. *g*).
Dreieinhalb Stunden ging's durch eine eiszeitlich geprägte Landschaft, die Endmoränen hinauf und hinab, ins Urstromtal der Mulde hinein und auch wieder heraus - gibt es einen schöneren Sport als den Langstreckenlauf? Nagut, Abfahrtsski und einige andere sportliche Aktivitäten kommen in die Nähe ...
Besonders gefreut habe ich mich darüber, dass es mir gelungen ist, auch meinem Mitläufer die Schönheit der Muldenaue nahe zu bringen.
Bedauerlich fand ich nur, die leider immer wieder anzutreffende Vermüllung der Landschaft. Generell gilt, dass überall da, wo Autos hinkommen, auch Unrat abgelagert wird. Auch wenn ich mit den Grünen nichts am Hut habe, komme ich immer mehr zu der Überzeugung, dass noch viel zu wenig Pfand auf allerlei Zeugs erhoben wird. Wenn ich umweltpolitisch etwas zu sagen hätte, würde ich als erstes auf jeden Pappdeckel, jeden Becher und jede Tüte von McDoof & Co. Pfand erheben, außerdem ein Rücknahmesystem für Einwegwindeln einführen (auch wenn's eine unappetitliche Sache ist) und schließlich die noch scheunentorgroßen Lücken im Bereich der Getränkeverpackungen stopfen. Letzten Endes ist es doch egal, was in einer Einwegflasche einmal war - wenn sie auf dem Acker landet, ist was schiefgelaufen.

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Freitag, 9. März 2007
Sie wissen nicht, was sie tun
Da gibt's einen Typen, der hat noch nie in einem Auto gessen, besitzt keinen Führerschein und hält jedes Verkehrsmittel, das schneller als 21 km/h fährt, für Teufelszeug. Aber nur privat. Dienstlich schreibt er Testberichte für eine Autozeitschrift, dreht verbal Porsche und Benz durch den Wolf.
Undenkbar? Sicher - wenn's um Autos geht. Aber bei anderen Themen ist solcherart Berichterstattung in meinem Lokalblatt an der Tagesordnung.
Wie ich darauf komme? Nun - wie sicher allseits bekannt ist, haben wir einen in Sachsen-Anhalt geborenen Wahlleipziger namens Robby, der zurzeit vorgibt, um die Welt zu laufen. Oder irgendwas in der Art ...
Im hiesigen Blatt namens Leipziger Volkszeitung stehen in Loser folge Berichte über Robbys Ruhmestaten. Nicht im Sport, dafür im Lokalteil. Nette Berichte, die nahelegen, dass der Verlag wohl irgendein Kuschelabkommen mit den Seilschaften hat, die hinter dem Weltwanderautofahrunternehmen namens worldrun stehen. Ich sage nur: Gier...
Aber was soll's, nichts Menschliches ist mir fremd. Und davon, dass der Verlag zum Teil in SPD-Besitz ist, wird die Bilanz nicht schöner ... Hallo Inge!
Aber zurück zu Robby: Sein LVZ-Leib-und-Magen-Schreiber berichtet beinahe-exklusiv über den selbst ernannten Extemstockwanderer. Soll heißen: Per Copy-and-paste werden Texte aus dem spärlichen Gästebuch und den offiziellen Verlautbarungen gezogen, fertig ist der Artikel.
Nach einem seiner besonders netten Produkte habe ich diesen Kollegen mal angerufen und ausgiebig mit ihm geschwätzt. O-Ton:Ich habe doch keine Ahnung von dem Thema, kenne niemanden, den ich fragen könnte, weiß nicht um Hintergründe.
Wie gesagt: Es gibt da einen Autoredakteur, der keinen Lappen hat und nichts von Autos hält. Nur gut, dass es die LVZ gibt, sonst würde niemand in Sachsen mehr über Robby schreiben.

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Robby, wo bist Du?
Allmählich mache ich mir Sorgen. Robby, wo bist Du? Was tust Du? Wie geht es Dir und Deinem Sportfrei-Team? Viel zu lange durfte die auf Neuigkeiten vom Worldrun erpichte Fangemeinde nichts hören bzw. lesen.
Schade. Im Gästebuch tut sich seit dem 27. März nichts mehr. Nicht einmal die offensichtlich Claquere finden sich dort wieder. Haben sie die Lust verloren? Sind sie endlich zu Verstands gekommen oder ist dem Weltenwanderfahrer das Internetteam abhanden gekommen, das den Bösartigkeitenfilter getreulich bedienen durfte.
Und auch das Tagebuch glänzt nun schon seit Wochen durch Konstanz. Soll heißen: Nichts neues steht drin. Oh Robby, hat Dich wieder der böse Schmerz gepackt, bist Du Deiner Stöckchen verlustig gegangen oder ist vielleicht sogar etwas Schlimmeres passiert?
Lass uns nicht im Ungewissen, melde Dich! Nur in einem Fall sei Euch die weitere Funkstille gestattet: Wenn Ihr versprecht, uns nicht mehr mit dem läuferischen Unternehmen Capricorn zu belästigen, dann dürft ihr gern für immer still sein.

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Samstag, 3. März 2007
Juristerei
Wir hatten da in Leipzig so einen hässlichen Mord, der die bundesweiten Medien aufhorchen ließ. Ein mehrfach vorbestrafter Kinderschänder hat einen Grundschüler missbraucht und umgebracht.
Die Polizei ging nach eigener Aussage nach der Indianermethode (Einkreisen und nicht zur Ruhe kommen lassen) vor und lieferte dem Flüchtigen mit Großaufgebot eine mehrtägige Hatz durchs flache Land im Nordwesten Leipzigs.
Nach längerer Jagd sprang der mutmaßliche Täter nachts in suizidaler Absicht vor eine Straßenbahn. Er wurde schwer verletzt, ist derzeit außer Gefahr, irgendwann werden die behandelnden Ärzte ihn wohl auch für vernehmungsfähig erklären.
Im Freundeskreis stellte ich vorgestern zwei Thesen auf.
1. Wenn es zur Verhandlung kommt, wird es sicher einen gewieften Anwalt geben, der auf mildernde Umstände plädiert. Schließlich ist der Täter ja wie ein Tier gehetzt worden und somit auch ein klein wenig Opfer ... zumindest hat er einen Teil der ihm zustehenden Strafe schon vor der Festnahme erleiden müssen.
2. Wird sich ganz bestimmt eine Zierde des juristischen Berufsstandes finden, der gegen die an der Kinderschänderhatz beteiligten Polizisten eine Klage anstrengt. Denn sie haben den Bösewicht derart unmenschlich verfolgt, dass er förmlich gezwungen wurde, gegen die Straßenbahn zu springen.
Teil zwei meiner Vorhersage hat sich inzwischen schon ein wenig erfüllt. Der Vorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter hat die beteiligten Polizisten in Schutz genommen und bereits laut gewordene Anfeindungen ("Unmenschliche Jagd") zurückgewiesen.

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