Samstag, 28. Februar 2009
Bayerisches Deppentum. Oder: Werbung für die Doppelmitgliedschaft
Die bayerische Beamtenkrankenkasse hat mir einen Brief geschrieben. Das überrascht mich nicht, denn ich bin dort versichert und habe letztens einen Erstattungsantrag eingereicht. Allerdings enthielt der Brief nicht die erwartete Nachricht, dass die verauslagten Kosten demnächst auf mein Konto überwiesen werden. Nönö, meine Krankenkasse versucht mich davon zu überzeugen, doch bei ihr zu sehr vorteilhaften Konditionen Mitglied zu werden.
Das hat die Bayerische Beamtenkrankenkasse vor Jahresfrist schon einmal getan. Damals griff ich zum Telefon und erkundigte mich nach dem Grund dieses wunderlichen Schreibens. Eine Mitarbeiterin nahm meinen Spruch entgegen und beklagte sich bitter darüber, dass irgendein Depp bei der Auswahl der Daten für diese Werbeaktion wohl ein Selektionsmerkmal falsch gesetzt hat und dass der Werbebrief statt an potenzielle Neukunden an die Bestandsmitglieder verschickt wurden. Ich drückte der guten Frau mein aufrichtiges Beileid aus und dachte mir mein Teil. Einige (zehn-?)tausend Schreiben, auch wenn’s Infopost ist, kosten nun mal anständig Geld. Da muss eine alte Frau lange für stricken bzw. ein Kassenmitglied einige Jahre seinen Beitrag berappen.
Und nun ist erneut ein Werbebrief in meinem Kasten gelandet, weil wohl wieder irgendein Depp das falsche Häkchen gesetzt hat. Ich kann ob der Ursache nur mutmaßen, denn ich rufe die arme Versicherungsfrau nicht wieder an.
Aber ich grüble, welchen Anteil solcherart Deppentum an meinem monatlichen Versicherungsbeitrag ausmacht ...
Doch: Vielleicht liege ich ja völlig falsch und es handelt sich bei den Werbeschreiben an die werte Mitgliedschaft an einen schlauen Schachzug. Der eine oder andere Depp schließt vielleicht eine zweite Zweite Krankenversicherung beim selben Unternehmen ab und merkt's nicht.

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Donnerstag, 26. Februar 2009
Wünsche, Defizite und Ausnahmen. Oder: Ausnahmen bestätigen die Regel.
Schon mal bemerkt?
Menschen wollen das, was sie nicht haben. Zumeist. Denn es gibt Ausnahmen: Zum Beispiel bei An- und Verstand.

Warum ich das schreibe? Fiel mir gerade so ein. Auf keinen Fall wollte ich angesichts aktueller Ereignisse einen Bezug zu derzeitigen Politikern, Sportfunktionären oder anderweitigen Funktionsträgern herstellern. War halt nur so ein Gedanke, ein laufender eben.

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Dienstag, 24. Februar 2009
Mieze mit Gummi. Oder: Seniorin spürt den Frühling
Meine Katze ist eine reife Dame. Soll heißen: Schon etwas älter, wobei "etwas" die charmante Ausdrucksform von "deutlich" darstellt, vorsichtig gesprochen.
Wenn mit der Reife auch nicht die Weisheit kam, so doch ein gewisses Maß an Gelassenheit. Na gut, der eine oder andere Vogel und das eine oder andere Mäuschen findet noch den Weg in Krallen und Zähne meines grauen Tigers, aber die Katerschaft der Umgebung interessiert uns nur noch als Revierfeind, aber nicht mehr zwischenkätzisch.
Doch gestern begann mein Graupelz ganz deutlich, den nahenden Frühling zu spüren. Trotz aller Gemütlichkeit setzte der Spieltrieb ein. Ein Zopfgummi wurde geangelt und zur Beute erklärt.



Dass dieses Stück sich auch noch bewegte, wehrte und Fluchtversuche zu unternehmen schien, steigerte den Reiz natürlich ganz beträchtlich. Und mal ehrlich: So ein Gummi hat ganz klare Vorteile - auch die stärkste Maus hält nicht so lange wie dieses Spieldingens; und so schön zerren lässt sie sich auch nicht ...



Und wenn da Gummi dann irgendwann an einem Ende wegschnippt und am anderen einschlägt, gibt's Aua und das Katzentier verhält sich wie ein Kind: War da was? Hat da einer was gesehen?
Ich finde den Gummi übrigens besser als jede Maus. Warum? Er läuft nicht in meinem Büro herum, knabbert keine Kabel durch, baut kein Nest und ich komme nicht in die missliche Lage, nach dem jähen Ende des Spiels die verschmähten Innereien zu entsorgen ...

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Freitag, 20. Februar 2009
Amazon in Fahrt. Oder: Vorkasse durch die Hintertür
Amazon wird immer schneller. Nun mag sich der eine oder andere Leser dieses kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebüchleins fragen, wie ich zu dieser Behauptung komme. Ganz einfach: Da ich den größten Teil der in meinem Büro benötigten Technik und Literatur bei Amazon bestelle, weiß ich um die relativ kurzen Bearbeitungs- und Lieferzeiten dieses Onlinekaufhauses. Und da ich schon seit etlichen Jahren Amazon-Kunde bin, kann ich mich sogar noch an die tolle Anfangszeit erinnern, als Amazon sich zum Jahresende mit einem kleinen Geschenk bei mir bedankt hat. Nun sind Tasse & Co. keine Brüller, aber nett war’s allemal.
Inzwischen ist Amazon richtig groß geworden, das Angebot ist – nicht zuletzt dank der eingeklinkten Partner – gigantisch und das Shopsystems wirklich gut. Wobei: Ein wenig beängstigend ist es schon, wenn man mal auf den Punkte „Alle meine Bestellungen“ klickt. Was da an Kundendaten und Kaufverhalten gespeichert ist ... eine Karriere als US-Präsident kann ich vergessen, schließlich weiß Amazon heute noch, dass ich das „Lexikon der Psychoaktiven Substanzen“ und das „Joint-Drehbuch“ erworben habe ...
Aber zurück zur Schnelligkeit: Bis vor ein, zwei Jahren funktionierte das Geschäft so, dass ich diverse Artikel ausgesucht, in meinen Warenkorb gepackt und bestellt habe. Dann dauerte es je nach Verfügbarkeit einen oder auch mehrere Tage, bis meine freundliche Postfrau mich aus dem Büroschlaf klingelte und mir allerlei Kistchen und Päckchen übergab. Etwas später buchte Amazon Payments den Kaufpreis von meinem Geschäftskonto ab und alle waren zufrieden.
Inzwischen hat Amazon deutlich an Tempo zugelegt: Löse ich eine Bestellung aus, erhalte ich die übliche Bestätigungsmail, danach landet eine Nachricht von Amazon Payments in meinem Postfach … und wenig später erfolgt die Abbuchung. Mit etwas Glück bringt mir die nette Postfrau einen Tag nach besagter Abbuchung meine Sendung an die Bürotür. Und das, obwohl es von meinem Büro bis zu Amazon nur fünf Kilometer Luftlinie sind.
Es können zwischen Abbuchung und Lieferung aber auch schon mal zwei oder drei Tage liegen, aber auch schon mal drei Wochen, wenn ein Computerschrauber, der seine Kisten über Amazon vertickt, beim Zusammenbau nicht schnell genug aus der Hüfte kam.
Aporpos Schrauber: Da muss bei Amazon wohl ein schlauer Mensch am System geschraubt haben. Im Fachjargon heißt so etwas wohl "billigende Inkaufnahme von Vorkasse", de facto ist es eine Gaunerei …
Ich bin ja gespannt, wie sich das entwickelt. Mein Tipp: Amazon zeigt mir beim Betrachten eines konkreten Artikels seit einiger Zeit an, wie viel Prozent der Kunden genau diesen Artikel nach Aufruf der Seite auch tatsächlich bestellt haben. Mit solcherart Wahrscheinlichkeitsrechnung wird Amazon wohl bald dazu übergehen, den Seitenaufruf bestimmter Produkte schon als Bestellung zu interpretieren: Wenn z.B. 80 Prozent der Kunden einen speziellen Artikel auch tatsächlich bestellt haben, haben die verbleibenden 20 Prozent eben Pech und können die Sendung ja zurückschicken … Und irgendwann kriegen sie sogar ihre Knete wieder aufs Konto. Am besten als Scheck.

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Dienstag, 17. Februar 2009
szenetypische Stückelung. Oder: Abendessen mit Praxisgebühr
Hin und wieder gehe ich mit einer ehemaligen Mitschülerin auf einen ausgedehnten Schwatz in ein Steakhaus oder so. Das hat durchaus auch geschäftliche Züge und meine Göttergattin ist darüber im Bilde, also darf ich an dieser Stelle der Menschheit davon berichten. Letzteres schreibe ich nur, damit sich potenzielle Erpresser nicht erst die Mühe machen, die heutige BLÖD-Zeitung zu zerschnippeln ...
Besagte Mitschülerin verdient ihre Brötchen als niedergelassene Ärztin. Bei unseren gelegentlichen Plauderabendessen machen wir gemeinsame Kasse, beim jüngsten Fressevent war sie an der Reihe, denn „es ist ja Quartalsanfang, da habe ich immer genug Geld einstecken“ (O-Ton).
Im Klartext: Meine Schulfreundin treibt die leidige Praxisgebühr ein, verrechnet diese über ihre Bücher und reicht sie ordnungsgemäß weiter. Um lästiges Hin und Her zu vermeiden (Bareinzahlung der kleckerweise ankommenden Praxisgebühr, Barauszahlung von Kassengeld für die Praxis und ggf. Privatentnahme für sich selbst), für das die Bank womöglich auch noch Gebühren erhebt, verrechnet sie die Beträge miteinander. Das ist rechtlich sauber, führt aber dazu, dass die gute Frau statt einiger „Fuffies“ und „Hunnies“ ein ganzes Bündel kleiner Scheine und mehrere Handvoll Münzen bei sich führt.
Als es nach unserem durchaus sehr angenehmen Mahl ans Bezahlen ging, landeten die Praxisgebühren einer ganzen Wartezimmerfüllung auf dem Tisch und ich konnte mir den Hinweis auf die „szenetypische Stückelung“ nicht verkneifen. Wer diesen Begriff nicht kennt, dem sei verraten, dass Polizei und Staatsanwaltschaft ihn sehr gern verwenden, um Verdachtsmomente gegen vermeintliche Dealer zu konstruieren, guckst Du z.B. hier: http://www.lawblog.de/index.php/archives/2006/07/20/dealgeld/
Im Klartext: Hat man bei einer verdachtsunabhängigen Kontrolle zwei- oder dreihundert Euro in kleinen Scheinen in der Tasche und guckt ein wenig keck, könnten die emsigen Beamten das u.U. als Einnahmen bzw. Wechselgeld in Zusammenhang mit dem Dope-Handel deuten, einen begründeten Anfangsverdacht feststellen und daraufhin – weil Gefahr im Verzug – das heimische Quartier etwas näher unter die Lupe nehmen. Oft wird solcherart „Dealgeld“ auch gleich beschlagnahmt und ist dann weg – auch wenn sich kein Zusammenhang mit einem Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz nachweisen lässt.
Also ist es besser, vor allem größere Scheine in der Tasche zu haben. Davon dürfen’s ruhig etwas mehr sein. Nun mag der eine oder andere Leser meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches meinen, dass man dann vielleicht als Großdealer verdächtigt werden könnte. Das ist jedoch nur theoretischer Natur, denn das gemeine Streifenhörnchen weiß, dass es bei aller Mühe nie einen Großdealer zu fassen bekommen wird. Allenfalls einen mit großen Scheinen vollgestopften korrupten Politiker, aber denen passiert ja sowieso nichts ...
Um auf mein abendliches Plauderstündchen mit meiner einstigen Mitschülerin zurückzukommen: Sie kannte den Begriff „szenetypische Stückelung“ nicht, was für ihre diesbezügliche Unschuld sprechen dürfte. Allerdings ist sie angesichts des Hinweises auf ihre Barschaft ins Grübeln gekommen. Schließlich ist so eine Ärztin hin und wieder bei Hausbesuchen unterwegs – samt Köfferchen. Und was, wenn ein übereifriger Gendarm unter dem Motto „Dealing Doc“ eine neue Masche der Drogemafia entdeckt zu haben glaubt? Dann lieber doch die Praxisgebühr bei der Bank einzahlen und die Knete fürs Abendessen am Automaten ziehen – in der Hoffnung, dass dieser keine „szenetypische Stückelung“ ausspucken möge.

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Montag, 16. Februar 2009
Amazon und die Romantik. Oder: Verruchtes im Kleiderschrank
Ein Schrank soll her. Für mein Büro, um darinnen allerlei Datenträger und diverses Fotogerödel aufzubewahren. Da ich ihn in ein bisher ungenutztes Eckchen stellen will, darf der neue Mitbewohner zwar dem Standard entsprechende 90 Zentimeter breit sein, jedoch im Idealfall nur 22 Zentimeter tief. Mit etwas gutem Willen sind auch 26 Zentimeter drin, mehr nicht. Ein flachbrüstiger Geselle also.
Nun gut, ich habe mich bei diversen Onlineshops bislang recht erfolglos umgeschaut, was auch daran liegen mag, dass besagter Schrank nicht gar zu sehr nach Pappe aussehen und sich zudem nicht im Wind wiegen soll.
Nachdem ich am Wochenende auch bei Amazon Ausschau gehalten hatte, begrüßte mich besagtes Onlinekaufhaus heute mit aktualisierten Empfehlungen, die mich schmunzeln ließen: Neben für mich „möglicherweise interessanten“ Fachbüchern, allerlei Software und vielfältigem Elektronikkram erfreut mich Amazon heute auch mit Angeboten für ... Trommelwirbel ... Schränke. Mein Favorit ist der „Romantische Kleiderschrank“ (Guckst Du hier: http://www.amazon.de/gp/product/B0012R6NBK/ref=s9_k2a_c5_t1?pf_rd_m=A3JWKAKR8XB7XF&pf_rd_s=center-3&pf_rd_r=1CP1WEMA826W2P3YS2R1&pf_rd_t=101&pf_rd_p=463375153&pf_rd_i=301128
Keine Angst, ich werde das gute Stück nicht kaufen, weil eine Tiefe von 62,5 Zentimetern deutlich über dem liegt, was in mein Büro passt.
Aber das Attribut „Romantisch“ hat mich begeistert. In der Artikelbeschreibung ist von „schönen Fräsungen“ die Rede und von Metallgriffen im „Antik Design“ – was das wohl mit Romantik zu tun hat? Oder liegt’s an Breite und Höhe, die es erlauben, drinnen romantische Dinge zu tun? Die Kleiderstange „H4 x T 2,5 cm“ lässt sich sicher herausnehmen. Und die „leichtgängigen Metallschienen“ klingen ja fast schon ein wenig verrucht ...

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Montag, 9. Februar 2009
Hundeleben. Oder: Menschen mit beschissenen Namen leiden viel länger.
Der Volksmund spricht hin und wieder vom „armen Hund“, wenn es darum geht, eine besonders bemitleidenswerte Kreatur zu betiteln. Als ich am heutigen Morgen im Leipziger Stadtverkehr unterwegs war, habe ich gelernt, dass mitunter wohl doch nicht der Hund das ärmste Schwein der Familie ist.
An einer Ampel stand schräg vor mir ein Ford, dessen Eigentümer die Namen seiner Kinder und des Hundes (erkennbar an den beigestellten Piktogrammen) ans Fahrzeugheck geklebt hat. Links durfte ich „Elias-Scott“ lesen, rechts fährt „Emily-Sarah“ mit. In der Mitte darf Hund „Chico“ Platz nehmen.
Das Tölchen scheint mir eindeutig den besten Namen abbekommen zu haben, die beiden jungmenschlichen Mitfahrer werden mit ihren Typenbezeichnungen wohl noch viel Freude haben. Und selbst wenn sich Bello am Chico stoßen sollte – der Köter muss diesen Namen schlimmstenfalls 15 Jahre erdulden, dann geht’s ab in den Hundehimmel.
Bei Elias-Scott und Emily-Sarah dauert die lebenslängliche Namensstraße deutlich länger, statistisch betrachtet hat der Knabe irgendwann um 2080 ausgelitten, die verunglimpfte Maid muss hingegen mit etwas Pech locker bis 2090 leiden ...
Da rede noch mal jemand vom „armen Hund“!

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Mittwoch, 28. Januar 2009
Zustellgedanken. Oder: Ich will die blonde Postmaus zurück.
Es gibt so Tage, an denen wünsche ich mir die Zeit zurück, als nur die „gelbe Post“ Briefe, Pakete und all solches Gerödel zum Empfänger brachte. Ehe die Leser meines kleinen, politisch nicht immer gänzlich korrekten Tagebuches sich den Kopf zerbrechen, wie ich mir einen solchen Rückfall in graue Dienstleistungsvorzeiten ersehnen kann, sei die Lösung verraten: Damals – also kurz nach Sauriern und Bauernkrieg (Wobei: Letzterer ist ja eigentlich noch nicht wirklich vorüber) – kam einmal am Tag ein Briefträger (oder in meinem Fall eine Briefträgerin) und brachte die Post.
Das geschah – abgesehen vom Weihnachtschaos – zumeist zur gleichen Zeit, sodass man sich darauf einrichten konnte, z.B. gegen 14 Uhr daheim oder im Büro zu sein und der freundlichen blonden Postfrau die großen Umschläge und das erwartete Paket gleich an der Straße abzunehmen. War der Empfang einer Sendung zu quittieren, musste ich meinen Namen nicht erst buchstabieren oder aufs Türschild verweisen – man kannte sich.
Heute ist alles viel besser. An einem normalen Tag lassen neben der „gelben“ Post noch allerlei bunte Zustellfachkräfte mehr oder weniger heimlich ihre Sendungen in meinen Kasten plumpsen. Warte ich auf eine bestimmte Sendung (und das tue ich fast immer, denn trotz DSL werden Daten auch noch per Post verschickt), kann diese sogar nach 21 Uhr noch im Kasten landen, denn zu dieser Zeit rollt der letzte der vielen Zusteller durch meine Straße.
Noch lustiger ist es bei den etwas größeren Sendungen. Diese landen zumeist bei einem meiner Nachbarn, dafür nehme ich im Gegenzug deren Pakete und Tüten in Empfang. Ganz gleich, wann ich mein Büro verlasse – irgendein Zustellerich passt just diese Viertelstunde ab und beglückt die Nachbarschaft mit einer für mich bestimmten Sendung.
Allabendlich passiert dann etwas, das große Ähnlichkeit mit einer Völkerwanderung vor der Erfindung des Rades hat: Allerlei Leute schleichen, zumeist mit A5-formatigen Benachrichtigungszetteln der einschlägigen Zustelldienste bewaffnet, die Straße entlang, um ihre Kartons und Kleidersäcke drei Häuser weiter zu ergattern. Das dauert, denn es ist nicht unwahrscheinlich, dass just während dieser Abwesenheit der nächste Zusteller seine Chance genutzt und eine Sendung fremdgeliefert hat.
Wie gesagt: Was war das Leben mit der gelben Post doch früher einfach – abgesehen davon, dass die blonde, plauderfreudige Postmaus überhaupt viel netter war als all die neumodischen Zustellfachkräfte der diversen Alternativanbieter.

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Montag, 26. Januar 2009
Teleklomgetüddelüöh. Oder: Soll ich nun überweisen?
Aus unerfindlichen Gründen zähle ich zur Minderheit der Telefonrechnungsüberweiser. Einmal im Monat schickt mir die Telekom – also neudeutsch T-Com – per E-Mail eine pdf-Datei mit meiner Telefonrechnung. Diese Versandart lässt meinen Steuerberater regelmäßig vom Untergang der abendländischen Kultur schwafeln, weil doch eine pdf nicht fälschungssicher ist und so. Nur gut, dass er all die anderen pdf-Rechnungen, die ich ihm so präsentiere, schluckt. Das mag daran liegen, dass ich diese nach dem Ausdrucken einmal zusammenfalte, sodass der Eindruck eines Postversandes erweckt wird. Merke: Mit der Post kommen die Guten, die Schlechten werden per Mail verschickt.
Doch zurück zur T-Com. Um „Big Magenta“ die Arbeit zu erleichtern und mir die Mühe des Überweisens zu ersparen, habe ich am Freitag nach Erhalt meiner aktuellen Telefonrechnung per Internet eine Einzugsermächtigung für mein Geschäftskonto erteilt. So richtig mit Anklickens und Verschlüsseldings und so. Nach dem letzten Klickerdings bedankte sich die Telekom bei mir, ein Fensterchen wies mich daraufhin, dass die Bearbeitung meines Anliegens einige Megasekündchen in Anspruch nehmen könnte.
Nun sind seitdem einige Tage vergangen und ich grübele: Wird meine aktuelle Telekommunikationsrechnung bereits abgebucht oder soll ich sie – wie’s draufsteht – innerhalb von 10 Tagen per Überweisung erledigen?
Da ich mir trotz meiner mittlerweile 48 Lebensjahre eine gewisse jugendliche Naivität bewahrt habe, rief ich vertrauensvoll bei meinem weltweit agierenden Telekommunikationsunternehmen an. Trotz leichter Heiserkeit hat mich der Voice-Computer irgendwie verstanden, zumindest im dritten Anlauf. Nagut, die Stimme kratzt nun etwas mehr. Aber eine Auskunft habe ich nicht erhalten, denn ich habe nach einer knappen halben Stunde „Tüttüttütütüüüüü“ – gottlob gebührenfrei – die Geduld verloren und aufgelegt.
Allerdings hat meine Katze nun einen Hörsturz, denn ich hatte das Telefon die ganze Zeit auf Lauthören geschaltet.
Hmmm. Und ich weiß immer noch nicht, ob ich nun überweisen soll ...

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Dienstag, 13. Januar 2009
NL ohne AHK. Oder: Was et allet jibt.
Auf der A14 habe ich heute einen VW mit niederländischem Nummernschild überholt. Erst beim zweiten Blick wurde mir klar, dass der keine Hängerkupplung hatte. Darf so ein Auto bei den Kaasköppen überhaupt zugelassen werden?

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