Dienstag, 5. März 2013
Leistungsschutzrecht. Oder: Lesebefehl für Holzmedien
Manche Dinge muss ich nicht selbst schreiben, da genügt es, Links zu setzen. Über das Leistungsschutzrecht bzw. dessen Novellierung habe ich mich in meinem kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuch ja schon ausgelassen. Zur aktuellen Situation gibt es folgenden Lesebefehl (Dank an Burks für das Wort):
http://www.heise.de/newsticker/meldung/In-eigener-Sache-Der-Heise-Zeitschriften-Verlag-und-das-Leistungsschutzrecht-1815715.html

Oder auch hier: http://www.lawblog.de/index.php/archives/2013/03/04/heise-will-sich-nicht-auf-leistungsschutz-berufen/

Diese nachdrückliche Leseempfehlung gilt nicht nur für die einschlägig interessierten LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches, sondern insbesondere für die Holzmedienfunktionäre. So geht es nämlich auch ...

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Propaganda im Öffentlichen Wunderfunk. Oder: Her mit der Speicherkarte!
Eigentlich bin ich ja ein braver Staatsbürger der Bananenrepublik Deutschland. Mitunter, nämlich dann, wenn's gar zu plump wird, stänkere ich schon ein wenig gegen die "Obrigkeit". Vor allem dann, wenn diese bzw. deren Vertreter sich Rechte herausnehmen, die ihnen gar nicht zustehen. Stichwort Handydurchsuchung http://zeitungsdieb.blogger.de/stories/1427124/ , "Komm'se mal auf die Wache, Sie müssen da aussagen" usw. Besonders prickelnd finde ich allerplumpeste Falschdarstellungen hoheitlicher Befugnisse in diversen Medien. Immer häufiger glaube ich da nicht mehr an die Dummheit der Macher, sondern an bewusste Beeinflussung des braven Stino-Bürgers.
Sowas gab es schon ganz früher (Damals hieß das zuständige Ministerium ja auch "Volksbildung und Propaganda"), früher (damals war die Volksbildung ein eigener Zweig, aber besser war's nicht) und sowas gibt es heute. Sollten nun die geneigten LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches skeptisch mit ihren Köpfen wackeln, sei ihnen als sehr schönes Lehrstück die kürzlich ausgestrahlte Episode "Laufsteg in den Tod" des "Polizeiruf 110" ans Herz gelegt. Guckst Du http://www.daserste.de/unterhaltung/krimi/polizeiruf-110/sendung/laufsteg-in-den-tod-100.html
Sicher, ich könnte nun in epischer Breite über ein Mehrgenerationenhaus schwadronieren, das sich als Ermittlertrio verkleidet hat und könnte mutmaßen, ob die (hoffentlich) letztmalige Darstellung altersfleckiger und -wunderlicher Charaktere die Zuschauer schonmal auf die Rente mit 72 einstimmen sollte. Oder ob der öffentlich-rechtliche Bildungsauftrag unbedingt so umgesetzt werden muss, dass das Produkt irgendwie nach Grundschule müffelt ...
Tue ich aber nicht. Statt dessen habe ich mich massiv über ein gutes Stück Rechtsstaat-Propaganda geärgert, für welches das BMI hoffentlich einen Produktionskostenzuschuss abgedrückt hat.
Zur Erläuterung: Bei irgendeinem Foto-Shooting mit Möchtergernmodels geht eine der dürren Grazien während der Aufnahmen final zu Boden. Das Mehrgenerationenermittlertrio (Hauptkommissar Herbert Schmücke aka Jaecki Schwarz, Hauptkommissar Herbert Schneider aka Wolfgang Winkler und Oberkommissarin Nora Lindner aka Isabell Gerschke) geht an's Werk, die forsche Oberkommissarin greift sich den nach dem Ableben seines Motivs und Häschens noch immer etwas grübelnden Fotografen und verlangt: "Geben Sie mir Ihre Speicherkarte!" El deppo ist ein guter Bürger und händigt den Chip aus.
Mal zum Mitdenken für gar zu gutgläubige Bürger: Die nette Polizistin darf gern darum bitten, die Speicherkarte zu erhalten.
Der Fotograf kann blöd sein und ihr diesen Wunsch erfüllen. Im Polizeigewahrsam sind nämlich schon komplette Gamer-PCs und andere feine Technik verschwunden, da gebe ich doch nicht die Originalaufnahmen irgendeiner Dienstausweistusse.
Der Fotograf kann also nett sein und ihr eine Kopie seiner Aufnahmen ziehen oder zumindest versprechen.
Oder er ist ein erfahrener Staatsbürger, lächelt charmant und sagt "Aber gern doch, wenn Sie mir eine entsprechende Verfügung vorlegen."
Aber nett ist schon ok, denn hier geht es ja nicht um Fotos von einer Demonstration, sondern von Models.
Eine Polizistin im Offiziersrang sollte so etwas wissen. Die Berater, die bei der Produktion des Streifens mitgewirkt haben, wissen's auch. Bleibt also nur der Schluss, dass hier absichtlich ein wenig staatsbürgerliche Bildung betrieben wurde. Wie sagte schon der unerreichte Großmeister des Propagandafaches: "Man muss eine Lüge nur oft genug wiederholen ..."
Und morgen, liebe Kinder, sprechen wir vielleicht über die Vorratsdatenspeicherung.

PS.: Eigentlich wollte ich ja auf den Film verlinken. Lustigerweise erhielt ich diese Anzeige: http://mediathek.daserste.de/sendungen_a-z/1933890_polizeiruf-110/13591668_laufsteg-in-den-tod-fsk-tgl-ab-20-uhr- Geht's noch? Es ist 9.20 Uhr, da hängen die FSK-12-Gören doch in der Schule ab. Und warum darf ich als Erwachsener diesen Film jetzt nicht sehen, nur weil irgendwelche Asies ihre Jung-Brut vor der Glotze parken? Die haben die entscheidenden Sachen doch eh' gespeichert ...

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Montag, 25. Februar 2013
EU - Einfach unnötig. Oder: OP am offenen Herzen
Die regelmäßigen LeserInnen dieses kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches wissen, dass ich die Europäische Union für eine der unnützesten Schöpfungen der Neuzeit halte. Eigentlich für die unnützeste, aber sie wird in punkto Sinnfreiheit noch durch den Euro übertroffen - also Platz 1 und 2 eigentlich an die selbe Adresse.
Allerdings hat die EU zumindest eine Sache bewirkt, die nicht ganz schlecht ist. Irgendwie haben die Bürokraten ja dazu beigetragen, dass Mobiltelefone irgendwann einen standardisierten Ladeanschluss haben werden; genau: die Sache mit dem USB-Dingens. Ob es dazu allerdings eines heftig metastasierenden Behördenkarzinoms mit einem fast-1000-Mrd.-Etat bedarf, wage ich zu bezweifeln.
Sollte die EU und ihre Bürokraten noch ein paar freie Minuten haben, könnte sie sich eines weiteren Problems annehmen und damit in meiner Gunst um mindestens Zwölzigtrillionenhochvier Punkte steigen.
Worum geht's ? Erlasst doch ein Gesetz, dass innerhalb Europas das Inverkehrbringen technischer Geräte mit fest installiertem Akku verbietet. Und, um dem Killerargument zu entgehen: Ja, es gibt bereits Geräte mit austauschbarem Akku. Und ja, ich bin bereit, dafür eineinhalb Euro mehr zu zahlen.
Um nicht missverstanden zu werden: Ich will mich hier nicht am (durchaus nachvollziehbaren) Apple-Bashing beteiligen. Irgendwann habe ich die Produkte dieser Firma gemocht und sogar genutzt, damals, als Apple noch auf der hellen Seite und als Pluto noch ein Planet war ... Inzwischen ist Apple auf der dunklen Seite angekommen und ich werde demnächst meinen letzten Mac verschrotten (Interessenten können sich bei mir melden, der olle Appel liest und kopiert so ziemlich jede CD). Dass ich dennoch für ein Anti-Festakku-Gesetz plädiere, hat andere Gründe: Ich darf heute mit Riesenlupe und Lötnadel eine Operation an einem Forerunner von Garmin vornehmen, sozusagen OP am offenen Herzen mit ebenso offenem Ausgang. Warum? Um einen nach zwei Jahren verschlissenen Akku zu wechseln.

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Montag, 4. Februar 2013
Neues vom Pressekodex. Oder. LVZ reloaded
Meine Lokalpostille, die nach eigenem Glauben dem Qualitätsjournalismus verpflichtete Leipziger Volkszeitung LVZ, hat in ihrem Lokalteil so eine putzige „Guten-Morgen-Rubrik“. In Spalte wird täglich über dies und das schwadroniert, mitunter findet sich da ein ganz netter Text, häufiger jedoch merkt man dem Füllgeschreibsel die Unlust seines Autors an. Mehrere Mitarbeiter der Lokalredaktion schilderten mir bei passender Gelegenheit bereits ihre „Guten-Morgen-Aversion“, aber man könne da nichts machen … es sei so gewollt.
Wie gewollt und nicht gekonnt las sich die heutige „Guten-Morgen-Auslassung“ meiner LVZ-Lieblingsredakteuse. Gesellschaftskolumnistin Kerstin Decker schilderte ihr jüngstes Erlebnis mit der Deutschen Post. Ums kurz zu machen: Sie wollte mal eben schnell 10 Zusatzmarken a‘ 3 Cent ergattern, doch der Drucker versagte und sie musste sich anstellen. Was wenig glaubwürdig ist, denn das setzt ja voraus, dass eine LVZ-Mitarbeiterin daheim Marken der gelben Post gehortet hat, diese folglich auch nutzt … und das, obwohl ihr Arbeitgeber selbst mit einem Postdienstleister verbandelt ist, der in ebendieser LVZ-Ausgabe sogar damit wirbt, für 50 Cent deutschlandweit Standardbriefe an den Mann respektive die Frau zu bringen.
Aber wer kann schon einschätzen, was im Kopf einer Redakteuse vorgeht. Hoffentlich bekommt sie nach ihrem Outing keinen Ärger mit ihrem Arbeitgeber; den als LVZette die gelbe Post zu bemühen, das ist ja fast so, als führe ein Opelaner mit einem Golf zur Arbeit.
Doch zurück zur Post: Dass die LVZ die gelbe Post nicht wirklich mag, erlebte ich zum ersten Mal so ums Jahr 2001. Damals war ich für eine Außenredaktion meiner Lokalpostille tätig und verzapfte unter der Rubrik „Zeitlos schöne Geschichten“ ein durchaus nettes Rührstück über eine Postfrau, die seit ewigen Zeiten über Land tourt und für ihre Kunden nicht nur Brief, sondern stets auch ein nettes Wort dabei hat. „Bist Du verrückt?“, wurde ich damals begrüßt, als ich besagtes Stück journalistischer Kleinkunst ablieferte, „Du weißt wohl nicht, dass wir über die Post nichts Gutes schreiben sollen, weil der Verlag doch selbst auf dem Gebiet arbeitet? Wenn das erscheint, gibt’s nur Ärger.“ Ehe nun Doc M., der promovierte Rechtsgelehrte der LVDG, auf mich losgelassen wird, möchte ich klarstellen, dass ich nicht behaupte, diese Ablehnung sei Ausdruck offizieller Verlagspolitik gewesen, aber mir wurde sie zumindest so dargeboten. Und meine gar nicht so schlechte nette Geschichte erschien nicht …
Seitdem amüsiere ich mich allerdings immer wieder, wenn ich in meiner Lokalpostille Jubelbotschaften über den hauseigenen Dienst, die LVZ-Post, lese. Und ich grinse, wenn viel Platz im Blatt für die Berichterstattung über Missstände bei der DPAG verwendet wird. Gerade das Thema „3-Cent-Marken“ wurde in den vergangenen Woche intensiv durchgekaut; und wer als Leserbriefautor seinen Namen in der Zeitung lesen wollte, musste nur ein paar Zeilen über die böse, böse Post absondern. Die regelmäßigen LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches wissen, dass ich spätestens an dieser Stelle gern auf den Pressekodex hinweise. Also dann: Pressekodex, Ziffer 7. http://www.presserat.info/inhalt/der-pressekodex/pressekodex.html
Wen wundert’s da, dass „andersrum“ nichts erscheint. Trotz berufsbedingt leider täglicher, sehr aufmerksamer Lektüre meiner Lokalpostille habe ich dort noch nie einen Hauch von Kritik an der Zustellleistung der LVZ-Post entdeckt. Dabei ist es längst kein Geheimnis mehr, dass man für Sendungen, die ihren Empfänger 1. wirklich und 2. zeitnah erreichen sollen, besser die gelbe Post benutzt. Wenn ich z.B. mehrere hundert Rechnungen sachsenweit versende, schicke ich diese per LVZ-Post. Trudeln dann die Rückläufer bei mir ein, fasse ich bei den Empfängern telefonisch nach. Mit schöner Regelmäßigkeit höre ich als Antwort auf meine Frage nach der möglicherweise inkorrekten Adresse die Gegenfrage, mit welcher Art Post die Rechnung den wohl verschickt worden sei. Nuschele ich dann etwas von LVZ-Post in den Hörer, heißt es zumeist „Ach so, na da nehm‘n Se mal de richd’sche Bosd, dann gommd‘s ooch an.“
In diesem Sinne wünsche ich meiner abhängig beschäftigten LVZ-Lieblingsredakteuse noch viele, viele „Guten Morgen“ im Haus an der Klagemauer.

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Freitag, 11. Januar 2013
Neues aus Hurenhausen. Oder: Meine Lokalpostille LVZ und der Pressekodex - reloaded.
Meine Lokalpostille, die Leipziger Volkszeitung LVZ, stellt sich gern als Bastion des Qualitätsjournalismus' dar. Daran musste ich denken, als ich gestern beim Durchblättern des Holzblattes einen recht umfangreichen Artikel über eine Sauriershow las, die in Leipzig gastiert. Unter dem Titel "XXL-Dinos erobern Arena" erfuhr die geneigte Leserschaft allerlei tolle Sachen über das Spektakel. Dazu gleich drei Fotos (okay, zwei gab's für lau vom Veranstalter), also ein obersuperduperwichtiges Ereignis. Dazu der kleine Hinweis, dass die Schau von der LVZ präsentiert wird.
Heute legte meine Lokalpostille nach; die gleiche Redakteuse wie tags zuvor durfte gleich nochmal die Werbetrommel für die Veranstaltung schüren, aus der Pressemappe des Veranstalters zitieren und (hoffentlich) eigene Eindrücke von der "umjubelten Auftaktshow" am Abend zuvor ins Blatt tippen.
Achja, natürlich fehlte auch der Hinweis auf den Verkauf der Tickets für die spektakuläre Show in den LVZ-Geschäftsstellen, unter einen kostenlosen Hotline und im Media Store meiner Lokalpostille nicht.
Die regelmäßigen LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches ahnen sicher, worauf ich nun hinweise (und die Neulinge haben die Gelegenheit, etwas zu lernen): Es gibt da in Deutschland einen Pressekodex, nachzulesen hier http://www.presserat.info/inhalt/der-pressekodex/pressekodex.html Unter Ziffer 7 findet sich dort u.a. "... dass redaktionelle Veröffentlichungen nicht durch private oder geschäftliche Interessen Dritter oder durch persönliche wirtschaftliche Interessen der Journalistinnen und Journalisten beeinflusst werden. Verleger und Redakteure ... achten auf eine klare Trennung zwischen redaktionellem Text und Veröffentlichungen zu werblichen Zwecken. Bei Veröffentlichungen, die ein Eigeninteresse des Verlages betreffen, muss dieses erkennbar sein."
Alles klar soweit?
Nun bin ich kein altmodischer Prinzipienreiter und viel zu lange im Geschäft, um nicht zu wissen, dass man sich in der Medienbranche auch mal zur Hure machen muss. Etwas vornehmer formuliert heißt das wohl "breit aufgestellt ... mehrere Standbeine ... neue Geschäftsfelder". Das sei meiner Lokalpostille gegönnt, denn irgendwie muss ja der galoppierende Auflagenverlust kaufmännisch kompensiert werden. Und wenn's mit einem Provisionsgeschäft wie dem Verkauf von Eintrittskarten zu einer "umjubelten Show" ist.
Aber die geneigte Leserschaft für so blöd zu verkaufen, das ist schon dreist ...
PS.: Auf die begeisterten Leserbriefe und Zombie-Dankschreiben in der kommenden Woche freue ich mich schon.

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Mittwoch, 9. Januar 2013
Rettung aus Sachsen. Oder: Meine Lokapostille und der deutsche Sprech.
Meine Lokalpostille, die nach eigenem Glauben dem Qualitätsjournalismus verpflichtete Leipziger Volkszeitung LVZ, schafft es mitunter, mich zu überraschen. Nun mögen die geneigten LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches sagen, dass das doch positiv sei. Nun, gelänge es der LVZ, mich mit interessanten Themen abseits des Agentur-Einerleis und der Selbstbeweihräucherung eigener wirtschaftlicher Unternehmungen zu überraschen, würde ich das durchaus als Bereicherung empfinden. Aber das schafft nur die TAZ www.taz.de, die ich aus genau diesem Grund im Abo lese.
Doch zurück zur LVZ. Dieses Holzmedium überraschte mich heute mit einem schönen Stück Sprachmurks auf der Titelseite. "Schneewanderer aus Sachsen gerettet" durfte ich dort lesen. Gemeint war allerdings, dass aus Sachsen stammende, evtl. sogar sächsische, Schneewanderer gerettet wurden. Und zwar nicht aus Sachsen, sondern aus einer Nothütte am Wildalmkirchel, wo die beiden Deppen untergekrochen waren, weil sie versäumt hatten, vor dem Aufbruch zu ihrer Skiwanderung den Wetterbericht auf Ö3 oder einem anderen Almdudelsender zu hören.
Soweit, so klar? Man rettet aus Gefahr, aus höchster Not, die Jungfrau aus den Klauen des Drachens, vielleicht sogar aus Sachsen; letzteres aber nur dann, wenn der Drache die kreischende Tusse in eine Höhle irgendwo im weißgrünen Freistaat geschleppt hat.
So, damit das alle bei der LVZ verstehen, machen wir zur Festigung des Stoffes ein Beispiel: "LVZ holt ihre Redakteure aus der Hilfsschule. Aus Geiz". Alles klar soweit?

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Dienstag, 20. November 2012
Preisfrage. Oder: Um was für eine Stelle geht es bei diesem Angebot?
Stellenanzeigen sind mitunter eine spannende Lektüre.
Beispiel gefällig?

"Unsere Anforderungen
* Abgeschlossenes Hoch- / Fachhochschulstudium
* Berufsrelevante Praktika im Bereich PR oder Journalismus
* Fundierte Computer- und Internetkenntnisse
* Gutes Ausdrucksvermögen und gute Kenntnisse der deutschen Sprache in Wort und Schrift
* Sicheres und freundliches Auftreten
* Bereitschaft zur Arbeit auch außerhalb der üblichen Arbeitszeiten
* Verwantwortungsbewusstsein und Einfühungsvermögen
* Flexibilität
* Identifikation mit den Grundsätzen ..."
(Übernahme des Originaltextes mit allen Fehlern)

So, und nun die Fraaaaaage: Welche Top-Position soll hier besetzt werden?
Antwort: Es geht nicht um die Leitung der PR-Abteilung, sondern "nur" um ein zweijähriges Volontariat. Kurios ist, dass hier zwar eine international agierende Hilfsorganisation sucht, aber nicht auch noch 12 Sprachen fließend verlangt.

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Die LVZ und ihre über 600.000 Leser. Oder: Traue keiner Statistik, die ...
Manchmal sind sterbende Holzmedien wie meine Lokalpostille, die nach eigenem Glauben dem Qualitätsjournalismus verpflichtete "Leipziger Volkszeitung", doch noch für eine Überraschung gut. So meldet besagte LVZ heute auf ihrer Titelseite die Auszeichnung mit dem Newspaper Award für eine EM-Titelseite. Diese Selbstbeweihräucherung war den Machern offensichtlich so peinlich, dass sich für den Propagandazweispalter nicht mal ein Autorenkürzel findet; ja, nicht mal das verschämte "-r" steht drunter (zumindest in der Holzausgabe, im Netz hat es zum "-r" gereicht.).
Aber ich wollte ja etwas zum Thema Überraschung schreiben ... Trommelwirbel: Im Text heißt es "Die LVZ, die täglich von über 600 000 Lesern gelesen wird ..." Nein, liebe LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches besteht nicht in der feingeistigen Formulierung "... Lesern gelesen ...". Die Überraschung war "eins weiter vorn", nämlich die Zahl von täglich 600 000 Lesern.
Ein Blick in die aktuellen Daten der ivw (www.ivw.de) ergibt für die LVZ im III. Quartal 2012 eine Verbreitung von 210 847 Exemplaren. Das ist die binnen Jahresfrist um ein knappes Prozent, also wie immer geschrumpfte Gesamtausgabe, d.h. in diese Zahl fließen nicht nur alle verschrumpelten Kreisblätter mit ein, sondern auch so schöne Tricksereien wie "sonstige Verkäufe" (vulgo: Gäschääänk) und Bordexemplare (diese stellen lt. IVW neben den Rückläufern übrigens die einzige Vertriebsrubrik dar, bei der das Holzblatt im Vergleich zum III. Quartal 2011 zulegen konnte, und zwar um 71 %, da wird die Lokalpostille jetzt wohl nicht nur an die US-Marines, sondern sogar in DHL-Frachtflugzeugen verteilt.).
Doch zurück zu den täglich über 600.000 Lesern. Um bei einer verbreiteten Auflage von 210 847 Exemplaren auf diese sehr schöne Zahl zu kommen, muss jedes einzelne Exemplar von mehreren Lesern gelesen (sprachlich wertvoll, ich bin lernfähig!) werden. Geht man mal davon aus, dass die spektakulären 3357 Bordexemplare (fliegen überhaupt so viele Leute pro Tag ab LEJ?) nur von einem Leser gelesen werden (geteilt wird weder in der Economy noch in der Business Class und die Marines geben ihr Klopapier auch nicht weiter!), geht man ferner davon aus, dass all die sonstigen Exemplare auch nur von einem Leser gelesen (oder gar nicht) werden, müsste das restliche LVZ-Holz mindestens drei Leser pro Exemplar finden.
Natürlich ist das so, wird mir auf Anfrage die Marketingabteilung der LVZ auf Anfrage gern bestätigen. Natürlich haben wir dazu gesicherte Erhebungen unter unseren Lesern, wird man mir dann in mein skeptisches Gesicht sagen.
Und natürlich hat der Sozialismus gesiegt und die Mauer in Berlin steht immer noch. Bzw., wie es bei Winston Churchill oder Joseph Goebbels (die genaue Herkunft ist unklar) so schön heißt: "Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast." Nachsatz von mir: Vor allem dann, wenn sie in der LVZ steht.

PS.: In ihrer Stadtausgabe schreibt die LVZ übrigens "die täglich über 400.000 Leser erreicht". Das ist bei einer verbreiteten Auflage von 132.752 Exemplaren nicht minder sportlich und ebenfalls ... glaubwürdig. Lohnenswert ist sicher auch das Nachdenken über den feinen sprachlichen Unterschied, dass die Gesamtausgabe von "... Lesern gelesen" wird, die Stadtausgabe hingegen "... Leser erreicht". Lesen die Städter nicht? Oder hat hier gar jemand kurz vor Dienstschluss einen lichten Moment gehabt und einen sprachlichen Lapsus korrigiert?

PPS.: Was haben LVZ und Venedig gemeinsam? Beide sterben. Und wo ist der Unterschied? In Venedig sieht das schön aus.

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Mittwoch, 14. November 2012
Wenn die Aushilfe klingelt. Oder: Ja, ist denn schon wieder ...
Heute hat bei mir die Weihnachtszeit begonnen. "Hä?", mögen nun die LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches fragen. "Wo gibt es das Zeug, das der Typ nimmt?"
Keine Angst, ich bin wachen Verstandes (okay, im Rahmen meiner Möglichkeiten), habe nichts ge-, sondern etwas wahrgenommen, nämlich das Klingeln einer postalischen Aushilfe. Selbiger Hilfspostzusteller übergab mir heute ein Paket. Seit heute fährt die Deutsche Post wieder zweigleisig, d.h. neben der "normalen" ZustellerIn wird eine (hoffentlich) nicht minder normale Aushilfe in die Schlacht am Jahresende geschickt, um die Paketflut zu bewältigen. Wie gesagt: Die Weihnachtszeit hat begonnen.

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Freitag, 9. November 2012
Referrer-Funde. Oder: Bleiben Sie schön neugierig.
In meinen Referrern fand ich heute folgende Links, über die Nutzer zu meinem kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuch gelangt sind:

http://autorin-heidi-dahlsen.jimdo.com/gästebuch
http://christineerdic.jimdo.com/gästebuch
http://rezensionen.jimdo.com/2-gästebuch

Also, ich war's nicht. Aber ich kann mir denken, aus welcher Ecke die Geschichte kommt, weil ich da kürzlich ein paar sehr, sehr interessante Anrufe von seltsamen spätmittelalten Doppelnamenhausfrauen aus NRW hatte.
Paul und Heidi Dahlsen, da will Euch jemand ganz böse was am Zeug flicken. Was mich irgendwie neugierig macht und sogar ein ganz klein wenig grinsen lässt.

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