Freitag, 15. Mai 2009
Dickes Kanalende. Oder: Wenn ihr weiter spart, wird's teuer.
Wenn ich den Wasserhahn aufdrehe, kommt klares, sauberes Trinkwasser heraus. Dafür sorgen die Kommunalen Wasserwerke Leipzig (KWL), eines der gewinnbringenden Unternehmen im Portfolio der Stadt Leipzig. In weiten Teilen der Region sorgen die KWL auch für die Abwasserentsorgung, entweder im eigenen Namen oder in dem regionaler Abwasserzweckverbände. Das ist gut so, hat aber auch seinen nicht ganz geringen Preis.
Vor wenigen Tagen legten die KWL wieder einmal ihre Zahlen auf den Tisch und stimmten ein Klagelied an. Nein, das Unternehmen ist nicht in die Verlustzone gerutscht. Das Ergebnise liegt bei 23.2 Mio. Euro, das ist bei einem Umsatz von 161,6 Mio. keine gar so schlechte Quote.
Aber – und hier setzte das Wehklagen an – der Wasserverbrauch der rund 615.000 Einwohner im KWL-Monopolland ist mal wieder gesunken. Mit 88 Liter pro Kopf und Tag wurde ein Tiefststand erreicht. 1993 lag dieser Wert noch bei 115 Litern, 1997 immerhin bei 109 Litern; ganz zu schweigen von den goldenen DDR-Zeiten, als Wasserverbrauch mit Wohlstand gleichgesetzt wurde und Werte von über 200 Litern als Fortschritt angesehen wurden. Damals kostete das lebenswichtige Nass aber auch fast nichts und wurde sogar zum Kühlen von Getränken eingesetzt.
Und der Trend setzt sich fort, denn zu den sparenden Privatkunden gesellen sich nun die kriselnden Unternehmen. Wer weniger oder nichts mehr produziert, braucht weniger oder gar kein Wasser und erzeugt folglich auch weniger Abwasser.
Und hier liegt der sprichwörtliche Hase im Pfeffer: Die zumeist großzügig dimensionierten Anlagen werden immer schlechter ausgelastet. Wo kaum noch Trinkwasser fließt, wird die Einhaltung der Hygienevorgaben schwieriger, und wo das Abwasser knapp wird, setzt sich so manches ab ... Der Wartungsaufwand wächst, sodass die geneigte Kundschaft propagandistisch schon mal auf steigende Preise vorbereitet wird. Fazit: Wenn Ihr weiter spart, kommt Euch das teuer zu stehen.
Das klingt wie eine Drohung, und genau das sollte es auch sein. Diese mag bei einem Unternehmen, das tiefschwarze Zahlen schreibt, überraschen. Aber Monopolisten müssen nicht schmeicheln, die dürfen drohen. Auch dann, wenn sie sich ordentlich Speck angefressen haben.
Damit nicht genug: Ein guter Teil der angeführten Probleme sind buchstäblich hausgemacht. Anfang der 90-er Jahre zogen allerlei Glücksritter durch den neu erschlossenen deutschen Osten. Diese verkauften hier beileibe nicht nur Lebensversicherungen, Lederjacken, Zeitungsabos und Schrottautos, sondern sie trieben auch die Planung von Infrastrukturprojekten voran. Als lokaler Berichterstatter einer Tageszeitung erlebte ich mehrere Auftritte eines bayerischen Ingenieurbüros, dessen Mitarbeiter die frisch gewählten Gemeinderäte zahlreicher Dörfer gleich im Dutzend über den Tisch zogen. Da wurden die blutigen Politiklaien mit Einwohnergleichwerten, Pro-Kopf-Kosten, gigantomanischem Zweckverbandsgeschwafel und gesponserten Freibierausfahrten in glückliche Westkommunen überzeugt, auf die teuerstmögliche Entsorgungslösung zu springen. So entstanden im Umfeld Leipzigs Kläranlagen, die – vorsichtig formuliert – auf Zuwachs gebaut sind und über zum Teil beachtliche Kanallängen mit dem geldwerten Fäkalrohstoff versorgt werden (müssen).
Hinzu kommt, dass in neumodischer Technikgläubigkeit so manche ingenieurtechnische Selbstverständlichkeit entsorgt wurde. Statt der seit Jahrtausenden – man denke an das römische Reich – bewährten Freispiegelleitungen, in denen „die Brühe“ einem natürlichen Gefälle folgend abläuft, baute man generös Hebewerke und Pumpsysteme ein, die den Planern und Bauunternehmen einen guten Schnitt bescherten, den Betreibern aber hohe Folgekosten garantieren.
Wer nun denkt „Schöne Scheiße“ hat damit buchstäblich ins Braune getroffen. Nur: Abhilfe ist angesichts dieser Misere nicht möglich. Die Anlagen sind gebaut und müssen betrieben werden, die Kosten landen bei den Kunden.
Aber vielleicht zieht Ottonormalkunde daraus seine Lehren. Denn die nächsten Bauernfänger sind schon unterwegs.

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Funkstille bei den Gutmenschen. Oder: Hallo, Fluglärmförderverein, meldet euch mal wieder!
Die regelmäßigen Leser dieses kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches werden wissen, dass ich mich an dieser Stelle bereits über Sinn und Unsinn von Content Management Systemen (CMS) ausgelassen habe - vor allem über die CMS von Leuten, die nur aller Jubeljahre mal einen Eintrag machen bzw. die Schnelligkeit, die diese Systeme erlauben, nicht nutzen, weil z.B. die Online-Redaktionen vieler klassischer Tageszeitungen eher Feierabend machen als der Seite-1-Dienst der Print-Ausgabe.
Zu den Nutzer eines besonders unnützen CMS zählt auch der Gutmenschenverein "Pro Flughafen Leipzig-Halle e.V.". Dieser Lobbyistenclub betreibt unter www.pro-flughafen-lej.de/ einen Internetauftritt, um über seine hehren Ziele zu informieren und die Gegner des ungezügelten Nachtflugs und der Umwandlung zum Militärflughafen ein wenig in die miese Ecke zu stellen. Gut, jeder muss irgendwie leben und sehen, wie er seine Brötchen bezahlt bekommt, auch Lobbyisten und Gutmenschen.
Der Internetauftritt allerdings hat einen besonderen Pfiff: Dort passiert im Wesentlichen nichts. Das mit Wordpress realisierte CMS dümpelt brav vor sich hin, der jüngste und bisher letzte Eintrag stammt vom 17. Oktober 2008, nachmittags halb vier - es ist das Kontaktformular. Immerhin, das Impressum weist den mutmaßlich aktuellen Vorstand aus und nicht mehr den abgetretenen (oder weggemüllerten) Stasi-IM, der dem Gutmenschenverein die letzte wesentliche Schlagzeile beschert hatte.
Verblüffend ist allerdings, dass der Verein laut Impressum noch immer keine Steuernummer hat. So langsam arbeitet nicht mal das Finanzamt Leipzig II ...

Oder ist den Gutmenschen vom Verein etwas zugestoßen? Weilen sie vielleicht nicht mehr unter uns, sind krisengeschüttelt hinaufgefahren in eine noch bessere Welt voller Nachtflüge, Frachtflüge und Militärjets? Aber das glaube ich nicht, denn mindestens zwei wichtige Gutmenschen aus dem Fluglärmförderverein googeln regelmäßig nach ihren Namen und landen so auch in meinem kleinen Tagebuch. Zumindest gestern lebten sie also noch.Und vielleicht klappt's ja auch mal wieder mit einem schönen neuen Eintrag auf der pro-Flughafen-Seite.

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Donnerstag, 26. März 2009
Bürgermeisterlicher Billigflieger. Oder: Zweitkarriere für den Leipziger OBM Burkhard Jung in Sicht
Regelmäßige Leser meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches wissen, dass ich zum Wahlverhalten der Leipziger – insbesondere wenn es um die Besetzung des Amtes des Oberbürgermeisters geht – ein gespaltenes Verhältnis habe. Irgendwie zählen bei besagter Personenwahl nicht Kompetenz, Verdienste und Programm, sondern nur das Parteibuch. Im Klartext: In Leipzig würde sogar ein Sack Kaminholz zum Oberbürgermeister gewählt, so er denn das SPD-Parteibuch in der Tasche hat. Diese Eigenart der Leipziger führt dazu, dass beim Betrachten der Galerie der obersten Stadtfürsten seit Jahren ein Qualitätsverlust erkennbar ist. Immerhin: Bei Sonnenkönig Wolfgang Tiefensee hat es nach dem Rückzug vom Amt noch zu einer Wahlperiode als Reichsspatenstichminister und Grußonkel gereicht, bei Burkhard Jung hingegen (so der nicht wirklich merkenswerte Name das ganz und gar nicht bemerkenswerten aktuellen Oberbürgermeisters) käme nach Dienstschluss allenfalls eine Zweitkarriere im Reisebüro in Frage.
Der Mann reist nämlich gern und viel. Und das, obwohl er im Gegensatz zum einstigen Reisepapst Johannes Paul II., aus dem Westen stammt und folglich keinen so gravierenden Nachholebedarf haben dürfte. Aber es macht schon einen Unterschied, ob man auf eigene Kosten durch die Welt tourt oder ob die Stadtkasse für Kost, Logis und Beförderung aufkommt.
Jüngst gönnte sich der Leipziger OBM einen spektakulären USA-Trip. Burkhard Jung nahm am Nationalen Gebetsfrühstück des US-Präsidenten Barack Obama teil. Mit großem Gedöns ließ der Provinzfürst zuvor verkünden, dass er mit einer tollen Rede vor Obama Eindruck schinden und für Leipzig werben werde. Wie so oft im Leben kam es anders, als man bzw. der Leipziger OBM denkt und die Rede blieb ungeredet. Statt des Provinzbürgermeisters sprach der englische Premier zur versammelten Frühstücksgemeinde, der solcherart düpierte Überdenteichhopser Burkhard redete sich den Ausflug dennoch schön. So in der Art von Magdalena Neuner, die sogar 15 Fehlschüsse noch damit kommentiert, dass sie erstens Spaß hatte und dass es zweitens hätte noch schlimmer kommen können.
Doch zurück zum Leipziger OBM. In der gestrigen Ausgabe meiner Lokalpostille war die Anfrage „einiger Leser“ abgedruckt, die sich nach den Kosten des US-Ausflugs ihres Stadtoberhaupts erkundigten. In gänzlich ungewohnter Klarheit antwortete der Pressesprecher der Stadt, Steffen Jantz, dass „die US-Reise Anfang Februar 2009 rund 7.100 Euro“ gekostet habe. Die Reise, bei der neben OBM Jung noch zwei Mitarbeiter mit von der Partie waren, führte nach Washington und Houston.
Hmmm. Als ich das las, galt mein erster Gedanke George Gershwin. In dessen Oper „Porgy and Bess“ gibt es das berühmte Stück Summertime. Dort heißt es „And the living is easy“. Noch besser scheint mir zur US-Reise des Leipziger OBM allerdings eine andere Melodei aus gleichem Stück zu passen: „It ain’t necessarily so”. Für alle, die eine deutsche Umschreibung bevorzugen: Man muss ja nicht alles glauben, was so erzählt wird.
Auf alle Fälle hat Burkhard Jung nach seinem hoffentlich nicht mehr so fernen Karriere-Ende glänzende Berufsaussichten als Reiseveranstalter. Drei Leute über den großen Teich, Quartiere, Gabelflug, Frühstück beim Präsidenten mit Humtata und allerlei Bespaßung – das ganze Programm für „rund 7.100 Euro“ – also das ist doch eine Geschäftsidee. Und dazu könnte er dort auch weniger Schaden als in seiner jetzigen Position anrichten.

PS.: Sollte sich der eine oder andere Leser fragen, weshalb ich den Oberbürgermeister als OBM abkürze, obwohl doch deutschlandweit "OB" gebräuchlich ist, so tue ich das, weil in Leipzig halt manches anders gehandhabt wird. Da kümmert sich die Verwaltung nicht um Beschlüsse des Stadtrates und da heißt der OB nunmal OBM. Wobei: Letztere Abkürzung hat den Vorteil, dass sie dem jeweiligen Amtsinhaber dusselige Tampon-Vergleiche erspart ... die ich natürlich auch nicht anstelle.

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Dienstag, 6. Januar 2009
Freiheit, Gleichheit, Leistungsfähigkeit. Oder: Schneeige Räumgedanken
Winter in Deutschland. Minus 19 Grad in Leipzig, Diesel wird zur Sülze, auf Gehwegen und Straßen türmt sich der Schnee. Gegen letzteres gibt es die Räum- und Streupflicht. Allerdings beweist diese Element unserer bundesdeutschen Vollkaskogesellschaft (guckst Du hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Räumpflicht), dass es mit der Einhaltung des grundgesetzlich verbrieften Gleichbehandlungsgrundsatzes (guckst Du da: http://de.wikipedia.org/wiki/Gleichbehandlungsgrundsatz) so eine Sache ist.
Warum? Für private Grundeigentümer bzw. die durch diese beauftragten Personen gilt die Räum. Und Streupflicht uneingeschränkt. Vor dem Schneeschieber schützen auch Alter und Gebrechlichkeit nicht, zur Not muss eine Firma die Leistung übernehmen. Eigentum verpflichtet – notfalls sogar zur Aufgabe desselben.
Bund, Kommune und Land sind da besser dran. Sie können ihre „Winterschlacht“ selbst regeln. Kommunen legen z.B. in Straßenreinigungssatzungen fest, wie sie ihrer Pflicht nachzukommen gedenken. Müssen müssen sie das nur im Rahmen ihrer so genannten Leistungsfähigkeit. Soll heißen: Wenn die Kommune es sich leisten kann, räumt sie ihre Straßen flächendeckend, wenn nicht, bleibt ein Teil des Straßen- und Wegenetzes vom Winterdienst unberührt.
In meiner Gemeinde, dem reichlich 8.000 Einwohner zählenden Ort Borsdorf, wurde und wird kräftig geräumt. Auf Gemeindestraßen und in Wohngebieten sind allerlei Fahrzeuge mit Räumschild im Einsatz, in Schwerpunktbereichen geht es mit Chemie zur Sache. Zwar bleiben Nebenstraßen weiß, aber dank des Schneepfluges sind sie befahrbar.
In der sächsischen Landeshauptstadt Dresden sieht es anders aus. Dort fahren die Winterdienstfahrzeuge nur auf der Hälfte des Straßennetzes. Nebenstraßen werden dem Winter überlassen, sehr zum Ärger von Anliegern, Ver- und Entsorgern sowie Rettungsdiensten. Stichwort: Leistungsfähigkeit.
Wer die Dresdner Räumquote für ungenügend hält, sollte die Sachsenmetropole Leipzig aufsuchen. Dort steht lediglich ein Drittel des Straßennetzes auf dem Winterdienstplan. Was allerdings nicht bedeutet, dass wenigstens diese privilegierten Verkehrswege auch tatsächlich freigehalten werden – in Ermangelung von Räumtechnik dauert es um die sechs Stunden, bis der Winterdienst einmal „rum“ ist. Wenn es, wie in den vergangenen Tagen, ein wenig länger schneit, fühlt man sich an den Wettlauf von Hase und Igel erinnert. Aber auch in Leipzig ist alles rechtlich sauber, denn auch hier wurde die entsprechende Satzung nach dem Grundsatz der Leistungsfähigkeit aufgestellt.
Und wenn eine Kommune ihr Geld für andere Zwecke verbläst, kann sie sich halt nicht mehr Winterdienst leisten. Daran sollten sich all die Hausbesitzer erinnern, die wegen eventueller Verstöße gegen die Räum- und Streupflicht in der nächsten Zeit Post vom Leipziger Ordnungsamt erhalten werden ...

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Montag, 8. September 2008
IM-Alarm bei Pro Flughafen Leipzig-Halle. Oder: Da geht noch was ...
Das Leben kann so grausam sein. Da gründen einige wirklich selbstlose Gutmenschen (guckst Du hier http://zeitungsdieb.blogger.de/stories/1153490/) einen Verein „Pro Flughafen Leipzig/Halle“, der sich auf die Fahnen geschrieben hat, dem Leipziger Militär- und Nachtfrachtflughafen samt seiner rumpelnden Turboprop-Maschinen zu einem etwas besseren Image zu verhelfen – und was passiert? Häme ergießt sich über die Aktivisten, böse Menschen (hier schließe ich mich ein) unterstellen ihnen gar geschäftliche Interessen.
Und als wäre das noch nicht schlimm genug, beschränken sich böse Schmierfinken nicht darauf, die Namen der Gutmenschenvereinsprotagonisten per Google zu hinterfragen, sondern gehen sogar Tipps nach und erdreisten sich, den designierten Vorsitzenden des Vereins, Lothar Müller, mit dessen Vergangenheit als Stasi-IM zu konfrontieren.
Dieser, ganz Gutmensch, wusste zunächst von nichts, sah alles ganz anders und trat dann von seinem Amt als Vereinsvorsitzender zurück.
Schuld daran ist die Außenstelle Halle der Birthler-Behörde, die den einstigen hauptamtlichen Agitationssekretär der DDR-Blockpartei NDPD als IM Rolf enttarnte. Rolf guckte und horchte im Auftrag des Ministeriums für Staatssicherheit recht emsig, bis ihm im Wendeherbst 1989 der Auftraggeber und seinem Tun damit die Geschäftsgrundlage abhanden kam.
Mit Details aus seiner Akte konfrontiert, machte Müller den Oskar. Mehrere Wochen blieb sein Amt als Vorsitzender des Gutmenschenvereins unbesetzt. Nun ist hinter dem Vorsitzenden das Kürzel „n.n.“ verschwunden, als neuer Obergutmensch ist Steffen Branse benannt. Noch immer – ein rundes Vierteljahr nach Gründung – ist die Eintragung ins Vereinsregister nicht vollzogen.
Aber das ist vielleicht auch besser so, denn der Rücktritt des IM Rolf wird wohl nicht der letzte stasibedingte Ausfall in der Führungsriege gewesen sein. Zumindest eines der Gründungsmitglieder hatte seine gutes Gehör bis zur Wende nicht zum Klavierstimmen, sondern zum staatlich sanktionierten und honorierten Belauschen anderer Menschen genutzt.
Da wäre es sinnvoll, diese Kandidaten bis zur nächsten „Schon-wieder-Gründungs-Versammlung“ mit anschließendem Gang zum Notar zu entschärfen. Aus Imagegründen, aber auch zum Zwecke der Kostendämpfung. Auch wenn der Flughafenfreundes- und Gutmenschenverein dank großzügiger Unterstützer nicht wirklich insolvenzgefährdet ist, kann man die schöne Knete doch besser nutzen, z.B. für ganz legale Aufwandsentschädigungen für die Vorstandsmitglieder, gelle.

PS.: Zählt bitte nicht auf meine Hilfe, wenn es um den IM-Namen geht. Diese Hausaufgabe müsst Ihr schon selbst machen. Aber vielleicht bekommt das einstige Gummi-Ohr ja demnächst auch einen Anruf von der Leipziger Volkszeitung ...

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Leipziger Nachtfluggeschichte. Oder: Bomben gegen Engeland.
Wer bei dem, was er (anderen an)tut, ein schlechtes Gewissen hat, muss sich etwas einfallen lassen, wie er seine Missetaten legitimiert. Das geht mit Hilfe der Wissenschaft („Eine Studie amerikanischer/russischer/japanischer ... Wissenschaftler beweist, dass ...). Gern wird aber auch die Geschichte als Krücke missbraucht, um eigenes Tun ins rechte Licht zu rücken.
Die ganz schlichten Gemüter sagen in solchen Fällen „Das mache/n ich/wir schon seit 40 (50, 60, ...) Jahren so – und vergessen bei dieser Argumentation, dass man eine Sache auch 40 (50, 60 ...) Jahren falsch machen kann. Cleverer ist da die Strategie, irgend jemanden feststellen zu lassen, dass das ganz konkrete, jetztzeitige Tun ganz, ganz tolle historische Wurzeln hat. Noch cleverer ist es, jemanden dafür zu gewinnen, das auch noch in die Zeitung zu schreiben.
So geschehen in meiner Lokalpostille, der Leipziger Volkszeitung. Selbiges Blatt, nach eigener Aussage dem Qualitätsjournalismus verpflichtet, veröffentlichte einen größeren Artikel über die historischen Wurzeln des Nacht- und Frachtfluges in Schkeuditz. Für alle auswärtigen Leser dieses kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches: „Schkeuditz“ ist ein Städtchen westlich von Leipzig, hier entstand einst ein Flugplatz, aus dem der heutige Flughafen Leipzig-Halle hervorging, dank der überaus weisen Entscheidungen einiger Politiker zugleich Heimat des lautstarken DHL-Drehkreuzes und zudem wachstumsstärkster deutscher Militärflughafen. Oder so.
In besagtem Artikel (15./16.8.08) darf der geneigte Leser meiner Lokalpostille lernen, dass es den ersten Nachtflug vom hiesigen Flughafen aus bereits am 24. August 1928 gab. Pilot Erich Glatz demonstrierte seinerzeit „die Ungefährlichkeit und einzigartige Schönheit eines Nachtfluges“, so die LVZ. In diesem Stil geht es weiter. Die Autoren schwadronieren begeistert darüber, dass die Luftfrachtleistung am Standort Halle/Leipzig von 1927 bis 1939 jährlich im Durchschnitt um 24 Prozent zugenommen hat. Schade, dass der Artikel mit dem Jahr 1939 endet. Anderenfalls hätte man ja auch über die hohe Nachtflugleistung deutscher Cargopiloten bei ihren Flügen gegen England und Frankreich philosophieren oder die Transportleistung der Luftwaffengeschwader in Richtung Osten würdigen können. Ist ja schließlich alles Geschichte. Und was früher gemacht wurde, muss ja gut sein. So habe ich es zumindest der unterschwelligen Argumentation meiner Lokalpostille in Sachen Nacht- und Frachtflug entnehmen können. Oder doch nicht?

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Donnerstag, 4. September 2008
Der Pate vergisst seine Freunde nicht. Oder: LEJ-Chef geht zu DHL
Schon mal den Paten gesehen? Toller Film, ganz großes Kino. Und brandaktuell. Auch wenn es in Deutschland ja angeblich keine richtige Mafia geben soll. Aber kürzlich fühlte ich mich wieder an den Paten erinnert. Ganz konkret an die Szene, als Marlon Brando einen Geschäftsmann mit heiserer Stimme auffordert: „Erweisen Sie mir die Ehre, sagen Sie, dass ich Ihr Freund sein soll.“ Wer solches tut, steht unter dem Schutz des Paten, darf ihm gelegentlich einen Dienst erweisen, sich dafür aber stets auf der Sonnenseite des Lebens aufhalten.
Und weil Deutschland zwar in mancherlei Hinsicht eine Bananenrepublik, aber kein Mafialand ist, läuft es bei uns nicht so. Sondern andersrum. Also erst den Dienst erweisen, dann die Sonnenseite des Lebens. Wie’s funktioniert, hat Gasmann Schröder demonstriert. Erst im Dienst als Kanzler brav dem russischen Bären und seinem Väterchen Frost alias Putin geholfen, dann die Belohnung durch Gazprom, Kinderverschenkung inbegriffen. Besser so, da kann man sicher sein, dass der Nachwuchs kein Pferdegebiss hat. Genetik kann so grausam sein. Und damit die Sache mit der Sonnenseite weitergeht, macht Väterchen Frost (jetzt wieder die Patenstimme) seinem Gasmann immer mal „ein Angebot, dass er nicht ablehnen kann“. Da fährt der Gerd – natürlich privat – nach Nordzypern zu Schönwettermachen für die neue Gasleitung, da kommt der Gerd nach Deutschland und scheißt seine Landsleute wegen ihrer Russlandfeindlichkeit zusammen. So funktioniert Big Business.
Im kleineren Stil klappt das auch. Da hat der Chef des sächsischen Feldflughafens, Eric Malitzke, einen mehr als guten Draht zu DHL, macht Lobbyarbeit und hilft den gelben Rumpelbombern dabei, die Region Leipzig-Halle für die nächsten 30 Jahren zuzudröhnen. Und es wird ihm vergolten: Zur Überraschung der Gesellschafter des Flughafens Leipzig-Halle streicht Malitzke in letzterem blitzartig die Segel und verpisst sich, wie eins Lafontaine aus der SPD. Allerdings gründet der flüchtige Airport-Manager nun keinen Konkurrenzflughafen, sondern nimmt mal eben einen Job als Vice President DHL Hubs & Gateways für ganz Deutschland an und wird zugleich neuer Häuptling der DHL Hub Leipzig GmbH.
Im Gespräch mit meiner Lokalpostille räumt der 35-Jährige ein, dass er nun „deutlich mehr verdienen“ werde. Das sei allerdings nicht der Grund für den Wechsel gewesen. „Es ist einfach ein tolles Angebot, eine reizvolle Aufgabe.“ Dass er sich dieser Aufgabe stellen darf, sieht Malitzke auch als Belohnung „für sein Engagement für DHL in den letzten Jahren ... Ich denke, ich habe einen guten Job gemacht.“
Apropos guter Job: Den wird Postler Eric in Diensten von DHL wohl auch künftig machen. Dass er’s draufhat, bewies der umtriebige Flughafenchef bereits. Er holte die russischen Riesenvögel vom Typ Antonov nach Leipzig, machte LEJ zum wichtigen US-Militärflughafen, brachte die Bewerbung des Airports für die Abwicklung des Logistikgeschäftes der Bundeswehr auf den Weg und stellte die Weichen für die Entwicklung der sächsischen Kesselschmiede (O-Ton Franz Jose Strauß) zum Big Player im weltweiten Frachtflug und wurde zum Feindbild lärmgeplagter Flughafenopfer.
Wen stört’s da, dass die Passagierzahlen sinken? Cargo-Piloten beschreiben den Vorteil ihres wenig prestigträchtigen Jobs gern mit dem Spruch „Fracht motzt nicht, Fracht kotzt nicht.“
Und die paar motzenden Anwohner? Die werden der gelbe Eric und sein noch zu findender Nachfolger auf dem LEJ-Chefsessel auch noch platt machen.

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Dienstag, 15. Juli 2008
Burkard Jung und der Meineid. Oder: Nachtflüge ohne Einschränkungen gefordert
Burkhard Jung muss man nicht kennen. Der Mann ist weder DSDS-Finalist noch Fußballer, sondern nur Oberbürgermeister der Stadt Leipzig. Zudem wenig charismatisch. Musste er als Germanist und Theologe auch nicht sein, und als Leiter des Evangelischen Schulzentrums ging’s auch ohne. Man muss nur die richtigen Leute kennen, dann kommt man voran. Oder die Frauen von den richtigen Leuten, dann kommt man auch voran.
Und wird Oberbürgermeister, nachdem der geigende Wolfgang Tiefensee sich nach Berlin abgesetzt hat, wo er bis heute den unauffälligen Verkehrs- und Beitrittsgebietsminister gibt. Ohne seine Frau übrigens.
Burkhard Jung erbte von seinem Amtsvorgänger eine versemmelte Olympiabewerbung, allerlei Baustellen und jede Menge Umzugskartons mit der Aufschrift „Nicht öffnen! Kann uns auf die Füße fallen!“ Da hat man’s schwer, sich als Oberbürgermeister zu profilieren und Erfolge zu sammeln, die man dereinst in der Traditionsecke einstauben lassen kann.
Nur gut, dass die DHL Hub Leipzig GmbH am Flughafen Leipzig/Halle eines der weltweit drei DHL-Drehkreuze betreibt. Das ist ein schöner Erfolg, mit dem man als Oberbürgermeister zeigen kann, dass auch bei einem Oberstudiendirektor die Post abgeht.
Einen so schönen Erfolg darf man sich nicht miesmachen lassen, schon gar nicht von Leuten, die behaupten, nachts nicht schlafen zu können, weil ihnen angeblich der Fluglärm in die Ohren dringt.
Und weil diese notorischen Miesmacher keine Ruhe geben und sogar die Frechheit haben, wegen des angeblichen Fluglärms vor ein reales Gericht zu ziehen, guckt der Leipziger Bürgermeister seit einiger Zeit recht unfreundlich aus der Wäsche. Und nachdem die DHL-Fürsten für den Fall, dass ihnen ihre Nachtfliegerei verboten würde, mit dem bösen Finger gedroht haben; und nachdem Leipziger Gutmenschen einen „Pro Flughafen Leipzig/Halle“- Lobbyistenverein gegründet haben (in dem sie aber keine Angehörigen der IG Nachtflugverbot Leipzig haben wollen); tja, da hat Bürgermeister Burkhard Jung ein strenges Gesicht gemacht und im Interview mit der Leipziger Volkszeitung gesagt: „Als Oberbürgermeister der Stadt Leipzig steht an erster Stelle das Bekenntnis zum Flughafen und zu DHL.“
Ohne pingelig sein zu wollen: Dieser Satz ist nicht wirklich ein Satz, wie man ihn von einem Germanisten erwartet, dieser Satz gehört rot unterkringelt und am Rand mit dem Buchstaben „A“ versehen: schlechter Ausdruck.
Aber auch inhaltlich ist dieser Satz bemerkenswert. Im Amtseid, den Burkhard Jung 2006 geleistet hat, stand sicher nichts von Flughafen und DHL, wohl aber von Wohl und Wehe der Bürgerinnen und Bürger der Stadt – und wer das vermeintliche Wohl in Gestalt von DHL will, muss als OBM auch darauf achten, dass das Wehe in Form des nächtlichen Fluglärmes nicht ausufertWenn nun ein glanzloser Oberbürgermeister daherkommt und feinem beachtlichen Teil seiner Bürgerschaft uneingeschränkte Nachtflüge verordnet - da turbopropt nicht nur DHL durchs Schlafzimmer, sondern auch die amerikanischer Heilsbringer auf dem Weg zu ungläubigen Völkern - dann könnte man von einem Meineid reden ...
Aber so etwas wird ja nicht bestraft. Hier sind die Leute so dämlich, dass sie "ihren" OBM stets wiederwählen. Und sei es nur ein Sack Kaminholz, an dem ein Schild "OBM" hängt - in Leipzig wird er gewählt, wenn nicht im ersten, dann im zweiten Wahlgang.
Zum Thema Lebensqualität formulierte Jung gegenüber der LVZ übrigens bewährt nebulös, dass es, „wenn irgend möglich einen Interessenausgleich“ geben müsse. „Wenn irgend möglich“, das heißt im üblichen Politikkauderwelsch, dass man vielleicht etwas tut, wenn Geld da ist, wenn’s in den Plan passt, wenn’s unbedingt sein muss und wenn man Lust dazu hat. In aller Regel also nie oder nur in den Jahren, da Ostern und Weihnachten auf einen Tag fallen.
Apropos Weihnachten: Während meines Studiums wurden bestimmte Vorlesungen (insbesondere im so genannten GeWi-Bereich) als „Weihnachtsvorlesungen“ bezeichnet. Nicht, weil sie zu Weihnachten stattfanden, sondern weil man sich diese Vorlesungen besser geschenkt hätte.
Herr Jung, Ihre Aussagen zu DHL und dem Nachtflugverbot fallen auch in diese Rubrik: Weihnachtsgesabber vom Allerfeinsten. Zum Schenken schlecht.

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Dienstag, 8. Januar 2008
Alte Zeitungen, ein Hackerangriff und geschätzte Kollegen
Einigen Stammlesern meines kleinen Tagebuches ist es nicht entgangen, dass ich mit meinem Internetgeschwafel über den Jahreswechsel einige Tage pausiert hatte. Nach einem „recht heftigen“ Jahr 2007 gönnte ich mir – gemeinsam mit Freunden und Familie – einige Tage Auszeit. Im Prinzip sogar politisch korrekt, denn statt Fernreise mit hohen Kohlendioxidemissionen (schließlich bin ich ja kein Politiker) gab’s Kurzferien beinahe vor der Haustür. Dafür aber ohne Internet (auch wenn die Versuchung groß war), ohne Zeitung, mit nur wenigen Nachrichten und einem Handy, das nicht permanent am Mann war.
Nach der Heimkehr lag auf dem Küchentisch erfreulich wenig (darunter keine unerfreuliche) Post, allerlei Werbung (die wird für 5 ct pro Kilo weggeschafft) und ein ziemlicher Stapel mit den Ausgaben meiner Lokalpostille.
Letzterer enthielt auch bei grünlicher Inaugenscheinnahme kaum Überraschungen. Neujahrsansprache mit den – je nach politischer Heimat – üblichen Reaktionen („Aaaaah“ bis „Buuuuuh“); nervende Jahresrückblicke, die kein Mensch wirklich braucht und allerlei Selbstdarsteller, die schnell noch mit einer späten guten Tat zum Jahresende ins Blatt gerutscht sind. Gäbe es in Leipzig nicht den Silvesteraufstand am Connewitzer Kreuz (Für alle Auswärtigen: Das ist so eine Tradition in der Art wie Kreuzberg am 1. Mai), womit hätte man die Zeitung gefüllt? Irgendwelche „linken“ Radauköppe lieferten der Polizei eine Straßenschlacht, so in der Art „68er für Arme“. Die Ordnungshüter gerieten unter schweren Beschuss und hatten Verletzte zu beklagen, die Staatsmacht setzte Idiotenkopfanklopfgeräte und Wasserwerfer ein. Etwas über 30 mutmaßliche Gewalttäter wurden festgenommen. Allerdings waren diese revolutionären Märtyrer wieder frei, bevor der letzte zu Schaden gekommene Polizist verarztet worden war. In den Folgetagen orakelten allerlei Experten über die Ursachen der Tradition des Barrikadenanzündens, der OBM sagte erst nichts und dann nicht wirklich etwas zum Thema, die verschiedenen Parteien forderten – wieder ja nach Farbe – entweder härteres Durchgreifen gegen die Chaoten oder härtere Ermittlungen gegen die Polizei.
So richtig schmunzeln konnte ich eigentlich nur über eine Veröffentlichung in meiner Lokalpostille. Die „Leipziger Volkszeitung“ berichtete am 3. Januar 2008 über einen verruchten Hackerangriff, dem in der Silvesternacht die Computer von Funktaxi Leipzig (FTL) zum Opfer gefallen waren. Zur besten Neujahrsheimfahrtzeit – zwischen 2 und 5 Uhr – ging in der FTL-Zentrale praktisch nichts mehr. Verluste habe es kaum gegeben, da die FTL-Taxis dank vieler tausend alkoholisierter Partyheimkehrer ohnehin ausgebucht waren.
Lesenswert ist allerdings das in der Leipziger Volkszeitung veröffentlichte Statement von FTL-Geschäftsführerin Ines Heintke. Sie schreibt von einem „professionell ausgeführten Hackerangriff“, dessen Verursacher nicht „mit Hilfe seiner Identifikationsnummer“ zu orten gewesen sei. Ihr Fazit: „Der Hacker hat ein ausgefeiltes Verschlüsselungsprogramm benutzt.“ Der Eindringling habe von scheinbaren Standorten in den USA, Italien, der Ukraine, Spanien und Italien aus gearbeitet.
Nun bedarf es für die Heimtücke des geschilderten Angriffs nicht wirklich einer ausgefeilten Verschlüsselung, sondern schlicht und einfach einem Tool zur Anonymisierung bzw. Veränderung der übertragenen IP-Adresse. Dazu gibt es eine ganz Reihe von Möglichkeiten, zu deren bekanntesten wohl die Nutzung des Tor-Netzwerkes (siehe www.torproject.org) zählt. Auch an meinem Firefox befindet sich die Schaltfläche mit der Zwiebel, durch deren Betätigung sich meine IP-Adresse und damit mein scheinbarer Standort per Mausklick verändern lässt. Schließlich muss nicht jeder Datensauger wissen, wer auf seine Seite geschaut hat ...
Derartige Tools sind übrigens nicht illegal. Ein Anonymisierungsserver, der Java Anon Proxy, wurde u.a. von den Unis Dresden und Regensburg in Betrieb genommen.
Nun liegt es mir wie stets fern, meine werten Kollegen von der Lokalpostille ob ihrer mangelnden IT-Kenntnisse zu schelten. Schließlich schätze ich einen Teil der LVZ-Redakteure sehr (bei denen, die ich nicht wirklich schätze, schätze ich zumindest, dass sie hoffnungslos überbezahlt sind) – aber ein wenig Recherche, die eine oder andere Frage an Leute, die sich auskennen – das könnte dazu beitragen, dass sich meine Lokalpostille von ihrem Anspruch des Qualitätsjournalismus nicht immer weiter entfernt.
Aber die Geschichte nimmt ja ein beinahe positives Ende: FTL-Chefin Heintke hat angesichts des schmerzlichen Computerausfalls Konsequenzen angekündigt und „die Aufrüstung der Computertechnik“ angekündigt. Damit wolle man „Wiederholungen deutlich erschweren“.
Wenn sie dafür nicht die selben Experten ins Boot holt, die dem „professionellen Hackerangriff“ drei Stunden lang bis zum freiwilligen Logout des Missetäters zugeschaut haben, könnte die Sicherheit des FTL-Systems wirklich etwas verbessert werden.
Grund dazu gibt es reichlich. Schließlich buhlen in der Halbmillionenstadt Leipzig 700 Taxen um die Gunst der Kunden. Als auskömmlich gelten lediglich 500 Taxilizenzen. Vier Taxizentralen kämpfen um Marktanteile. Neuling FTL war vor einem halben Jahr angetreten, um den Platzhirschen mit einem günstigeren Angebot Paroli zu bieten und geriet mitten in einen Krieg, der mit harten Bandagen ausgefochten wird: Wundersame Rufumleitungen, getürkte Taxiorders, beschädigte Fahrzeuge – (k)ein Schelm, wer nun denkt, dass der Hackerangriff nur eine auf einen anderen Kriegsschauplatz darstellt.

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