Freitag, 13. Februar 2015
70. Jahrestag der Bombardierung Dresdens. Oder: Unerwarteter Erkenntnisgewinn aus der Gauck-Rede.
In Dresden ist heute des 70. Jahrestages eines Kriegsverbrechens gedacht worden: Am 13. Februar 1945 wurde die Stadt ohne militärischen Sinn bombardiert und zerstört. Ich habe mir hier http://www.tagesspiegel.de/politik/die-rede-von-bundespraesident-joachim-gauck-in-dresden-auch-70-jahre-spaeter-spueren-wir-die-folgen-des-alptraums/11372138.html die Rede Joachim Gaucks durchgelesen, die dieser in der Frauenkirche gehalten hat. Zwei Dinge habe ich aus dieser Rede gelernt:
1. Es sollte eine Altersgrenze für Politiker geben.
2. Das Amt des deutschen Grüßaugusts (aka Bundespräsident) gehört abgeschafft.

Achja, eines noch:

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Dienstag, 13. Januar 2015
Peinlichkeit hoch 3. Oder: Mahnwache in Berlin
Ok, das Anliegen der Veranstaltung und des Auftrittes verstehe ich. Aber gibt es etwas, das die Peinlichkeit dieses Gruppenbildes übertrifft?



Ex-Grüßaugust, leider noch nicht Ex-Grüßaugust, Sigipop ... was für eine illustre Gesellschaft, in der Angela Merkel da grinst. Wundert sich da jemand über Politikverdrossenheit?

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Donnerstag, 25. Dezember 2014
Lustiges aus dem Neuland. Oder: Sonneborn im Europäischen Parlament reloaded
Vor einiger Zeit hatte ich hier http://zeitungsdieb.blogger.de/stories/2402711/ ja ein wenig Werbung für die "Die Partei" gemacht. Da ich die LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches auf dem Laufenden halten möchte, lege ich heute mit einem Verweis (aka Link) auf die Heimseite (aka Homepage) der Berner Zeitung nach. Um Frau Merkel zu zitieren: Richtig, das ist alles irgendwo im Neuland (aka Internet), aber man sollte es gelesen haben.

http://www.bernerzeitung.ch/ausland/europa/33-000-Euro-fuer-120-Sekunden-Arbeit/story/23936790

Anfällige Menschen sollten vor dem Lesen allerdings eine Inkontinenzmatte auf ihr Stühlchen legen.

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Mittwoch, 20. August 2014
Sächsische Wahlgedanken. Oder: Stanislaw Tillich und der Polizeistaat
Eines vorweg: Ich finde Stanislaw Tillich gut. Ich halte ihn für die beste Wahl, wenn es um das Amt des sächsischen Ministerpräsidenten geht, das ja nach der Wahl zum Sächsischen Landtag am 31. August 2014 neu- bzw. wiederbesetzt werden muss. Wobei ich das nicht ironisch meine, obgleich sich dieser Gedanke angesichts der Schießbudenfiguren aufdrängt, die von den anderen Parteien als Spitzenkandidaten ins Rennen geschubst wurden. Was Martin Dulig in der Politik sucht, wird sich mir wohl nie erschließen. Sein im mdr gesendeter Wahlwerbespot legt eine Verwendung im Privatfernsehen nahe, die haben da sehr nette Comedy-Formate; und "Hallo erstmal, ich weiß ja nicht, ob sie's schon wissen, ich bin der Martin Dulig ... kann er ja schon ganz gut für seine Verhältnisse.
Doch zurück zu Stanislaw Tillich. Er ist kein Charismatiker, hat sich seit seinen wirklich sehr finsteren Zeiten als sächsischen Europaminister aber gut entwickelt und geht bei den monarchistisch eingestellten Sachsen als Landesvater durch.
Wobei: Was hat unser Obersorben eigentlich geraucht, ehe er ins Wahlduell der drei sächsischen Holzmedien gegangen ist? (Ein Einschub für Nichtsachsen: Leipziger Volkszeitung, Freie Presse und Sächsische Zeitung haben MP und Oppositionsführer zur Debatte gebeten. Dass Stanislaw Tillich dabei nicht gegen Martin Dulig, sondern gegen Rico Gebhardt antrat, liegt daran, dass die SPD in Sachsen eine Splitterpartei ist und dass die Opposition im wesentlichen durch die Linke verkörpert wird.) In diesem Kuschelduell wurde Tillich auf die Sicherheit der Bürger und mangelnde Polizeipräsenz angesprochen. Zugleich wurde die Forderung nach "mehr Polizei" laut.
Darauf erwiderte er: „Den Polizeistaat hatten wir mal, ich wünsche ihn mir nicht mehr zurück."
Ich grübele noch, was Stanislaw Tillich zu diesem vernunftfreien Satz bewogen haben mag. Drogen? Aber die lehnt er ja kategorisch ab. Populismus? Aber für den sind in Sachsen doch Linke und NPD zuständig. Dummheit? Dafür haben wir die Radieschen von der SPD.
Da bleibt wohl nur ein gewisses Maß an Weltfremdheit bzw. spitzenpolitischer Entrücktheit, das man wohl erlangt, wenn man von Staatsschutz und Bodygards gepampert wird und bei der eigenen Sicherheit nicht vom halbtags besetzten Polizeiposten im übernächsten Kaff und dem gelegentlich durch die Hauptstraße eilenden Streifenhörnchen abhängig ist.

PS.: Gestern hatte ich ein lustiges Gespräch, in dessen Verlauf mein Gegenüber sich für eine "große Koalition" in Sachsen aussprach (und damit eine Liason der CDU mit der SPD meinte). Nochmal zum Mitschreiben: Eine große Koalition wäre in Sachsen ein Melange aus Schwarz und Linksparteirot. Aber auch die Variante CDU-SPD fänd' ich zum Spucken. Wenn schon eine Kleinpartei ins Boot muss, dann bin ich für die Grünen. Aber leider sagen die Prognosen ja etwas anderes aus. Man soll die Hoffnung allerdings nicht aufgeben ...

Noch ein PS.: Um nicht missverstanden zu werden ... ich habe nichts gegen Martin Dulig. Ich bin sehr traditionsbewusst und finde, dass er sehr gut in die Traditionslinie der sächsischen SPD-Spitzenkandidaten passt, die dereinst von Karl-Heinz Kunckel begründet wurde. Worin diese Tradition besteht? Seit 1990 sind die Spitzenkandidaten der SPD im weißgrünen Freistaat stets mit mächtigem Tamtam und viel Gerassel angetreten, um am Wahlabend beim Wundenlecken allen die Zunge zu zeigen.

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Dienstag, 19. August 2014
Fremdwörter sind Glücksache. Oder. Gedanken zur Wahl
Das Wort Transparenz hat seinen Ursprung im lateinischen "transparens", also durchscheinend. Herkunft und Bedeutung dieser Vokabel scheinen aber nicht allgemein bekannt zu sein. Nun mögen sich die regelmäßigen LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches fragen, was mich zu dieser Feststellung bewogen hat.
Ganz einfach: Am 31. August 2014 wird nicht nur der neue sächsische Landtag gewählt, sondern (wegen einiger überaus putziger Querelen mit der Rechtsaufsicht des Landkreises Leipzig) auch der Gemeinderat meines Orters Borsdorf.
Zu letzterer Wahl tritt nun auch ein sehr seltsames Wählergrüppchen an, das für sich u.a. mit Transparenz wirbt. Ich vermute ja stark, dass da jemand beim "Fremdwörterwürfeln" einen miesen Würfel hatte und statt Transparenz einfach "Farblosigkeit" meinte. Farblos sind die Typen allemal ...

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Montag, 11. August 2014
Lügner am Laternenpfahl. Oder: Wahl in Sicht.
Es wird nie so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd. Dieser sehr nette Ausspruch wird Otto von Bismarck zugeschrieben. Allen LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches sei verraten, dass ich nicht auf der Jagd war. Allerdings muss ich an den Bismarckschen Satz in jüngerer Zeit immer wieder denken. Wir befinden uns zwar noch nicht im Krieg mit Russland, aber gelogen wird in Moskau und Kiew, dass sich die Balken biegen.
Doch viel mehr nerven mich die aktuellen Lügen der sächsischen Möchtegern-Mitglieder-des-Landtages. Die (d.h. deren Konterfeis und Parolen) hängen nämlich derzeit an allen möglichen Laternenpfählen und anderen erhöhten Orten und versprechen dem tumben Wahlvolk des Blaue vom Himmel, um am 31. August gewählt zu werden.
Eine Ausnahme macht in gewisser Weise die FDP. Deren Plakate versprechen nichts, sondern überraschen mit dem Geistesblitz, dass Sachsen nicht Berlin ist. Soll heißen: Hier würden wir gern weiter Schwarzgelb spielen. Außerdem versuchen sich die Liberalen in kryptischen Prophezeiungen und verkünden per Plakat "Ihr Auto würde FDP wählen". Das verstehe ich nicht, betrachte es aber als gutes Argument gegen das Wahlrecht für Autos.
Linke, NPD und AfD sind sich treu geblieben, blasen Schlagworte in die Luft und halten sich fern von Details oder gar Lösungen. So kommt es dann zu Parolen wie "Weg mit Crystaldreck" oder "Friede-Freude-Eierkuchen" (Letzteres hat niemand plakatiert, würde aber treflich zur Linken passen.).
Das Schönste an den SPD-Plakaten ist die Gestaltung. Ist auch logisch, denn mit Inhalt haben es die Radieschen ja nicht so. Also werden die Köpfinnen und Köpfe so ausgeleuchtet, dass das Gesicht an den Seiten etwas "nachdunkelt". Das ist schlau, denn so wirken auch ausgewachsene sozialdemokratische Wohlstandsbäckchen ein wenig kerniger. Aus Siechmar wird Siechfried.
Bei der CDU hat sich jemand einen lustigen Claim einfallen lassen. "Mit Mut, mit Weitsicht, miteinander" fabuliert es von den Plakaten. Vielleicht bin ich hier nicht objektiv; da ich aber einige der Laternenpfahlkopfträger kenne, tue ich mich schwer, ihnen Mut und/oder Weitsicht zuzugestehen.
So richtig putzig wird es, wenn Kandidaten für sich als tolle Typen werben. Mein absoluter Favorit ist ein in Leipzig zu bestaunender Jungchristdemokrat, der durchs Brillenglas linst und für sich "Durchblick" reklamiert. Und als ob das nicht peinlich genug wäre, erhielt das Plakat noch ein rotes Bapperl mit der Drohung "100% Einsatz".
Ein Diplomlehrer für Marxismus-Leninismus präsentiert sich als stoppeliger und dynamischer Hufeisenverbieger (ok, Selbstironie ist ganz nett). Und weil der Mann wohl mal gehört hat, dass Größe entscheidend ist, hat er sich zur doppelten Größe seiner Mitbewerber aufblasen lassen. Also nicht sich, sondern sein Plakat.

PS.: Allen Kandidaten bzw. deren Beratern die Lektüre Georg Büchners empfohlen, der Mercier in Dantes Tod sagen ließ: "Geht einmal euren Phrasen nach bis zu dem Punkt, wo sie verkörpert werden." Wer diesen Rat beherzigt, kann so manche Peinlichkeit vermeiden.

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Mittwoch, 14. Mai 2014
"Die Partei" lügt nicht. Oder: Lesenswertes Interview zur Europawahl
"Die Partei"-Führer Martin Sonneborn hat Telepolis ein sehr lesenswertes Interview zur Europawahl gegeben. Wer "Titanic" kennt und ein wenig mag, sollte hier http://www.heise.de/tp/artikel/41/41730/1.html mal reinlesen.
Ziel von "Die Partei" ist es übrigens, den Wegfall der 3-Prozent-Hürde schamlos auszunutzen und mindestens einen Sitz im EU-Parlament zu holen. Warum? Sonneborn sagt's im Interview klipp und klar: "... weil es bei einem Sitz in Brüssel um über 33.000 Euro pro Monat geht. Wenn wir die 0,6 Prozent schaffen, schleusen wir bei monatlichem Rücktritt 60 Leute durchs Parlament. Die übrigens auch alle noch ein halbes Jahr Übergangsgelder beziehen. Wir melken die EU fast wie einer dieser kleinen südeuropäischen Staaten!"
Für so viel politikbetrieblichunübliche Ehrlichkeit sollte ich die eigentlich wählen ...

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Dienstag, 25. März 2014
GPS gestört. Oder: Was macht die Bullizei in meiner Straße?
Irgendwie muss gerade Krieg sein und die Amis stören das GPS-Signal. Wie ich darauf komme? Heute fuhr ein blaues Auto mit Streifenhörnchen (vulgo: Polizei) durch meine Straße, einfach so und es gab zuvor weder Überfall noch Einbruch. Es ist gefühlt einige Jahre her, dass die Bullizei mein Wohngebiet ohne konkreten Grund bestreift hat ... die müssen sich verirrt haben, da muss was mit dem GPS gewesen sein ... Oder hat der sächsische Staatsminister des Inneren, Markus Ulbig, den Jungs etwa eine Tankfüllung spendiert, weil bald Landtagswahl ist?

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Mittwoch, 12. Februar 2014
Deutschland im Sinkflug. Oder: Sagen Sie niemandem, dass ich bei der Polizei bin.
Deutschland entwickelt sich immer mehr zu einem Staat im Sinkflug. Oder, falls Klartext bevorzugt wird: zu einem Scheißstaat. Sorry, das musste mal raus. Die regelmäßigen LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches ob dieser Aussage zwar nicht überrascht sein, da sie der Lebenserfahrung entspricht, werden sich aber fragen, was mich gerade jetzt zu dieser Aussage veranlasst hat.
Ich saß gestern einige Stunden in einer abendlichen Gesprächsrunde, bei der es um einige Veröffentlichungen ging, darunter auch solche, in denen Menschen mit Foto und einigen Angaben zur Person zu sehen sind. Nichts Ehrenrühriges, im Gegenteil.
Eine junge Frau war dort als "Beamtin" aufgeführt. Auf die Frage, ob dies denn nicht zu unkonkret sei und sie nicht die Art ihres Beamtentums benennen wolle, reagierte sie ablehnend und begründete dass mit befürchteten Angriffen auf ihre Person. Die junge Frau ist übrigens Polizistin.
Wie eingangs schon vermerkt: Deutschland ist auf dem besten Weg, ein Scheißstaat zu werden, schon ein sehr großes Stück vorangekommen.
Falls die geneigten LeserInnen das für einen bedauerlichen Einzelfall und außerdem übertrieben halten, sei ihnen die Lektüre dieses Artikels empfohlen:
http://www.lvz-online.de/leipzig/polizeiticker/polizeiticker-leipzig/polizeiposten-in-leipzig-connewitz-attackiert-zerstochener-reifen-und-angriff-auf-beamte/r-polizeiticker-leipzig-a-225991.html
(Die sehr auschlussreichen Kommentare zu diesem Artikel wurden leider gelöscht ...)
Beim folgenden gibt es noch welche:
http://www.lvz-online.de/leipzig/citynews/geniale-idee-buergerbuero-in-leipzig-connewitz-eroeffnet-zusammen-mit-polizeiposten/r-citynews-a-225686.html

Wie gesagt: Scheißstaat!
Um übrigens nicht missverstanden zu werden: Ich habe lange genug erleben dürfen, was ein Polizeistaat ist, das hat mir gereicht. Hier geht es jedoch darum, dass ein Staat zwar das Gewaltmonopol für sich beansprucht, der daraus resultierenden Verantwortung für die Sicherheit "seiner" BürgerInnen jedoch nicht nachkommt. No-go-Areas sind ein Armutszeugnis ... Wer so etwas zulässt bzw. fördert, muss sich nicht wundern, wenn Selbsthilfegruppen (vulgo: Bürgerwehren) diese Lücke zu schließen versuchen und populistische Rattenfänger Zulauf finden.

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Sonntag, 8. Dezember 2013
Lob des Nichtstuns. Oder: Grüßaugust Joachim Gauck bekennt Farbe.
Im März 2013 habe ich ein paar respektlose Zeilen über unseren Grüßaugust Joachim Gauck geschrieben, der mir damals wie ein staunender Oppa auf Pauschalurlaub mit AI vorkam (und mir immer noch so vorkommt). Dafür, dass Bundespräsident Joachim Gauck in seiner bisherigen Amtszeit nicht wirklich etwas geleistet oder gar Impulse und Anregungen gegeben hat, darf und muss man ihn nicht kritisieren. Diejenigen, die diese putzige Type ins Amt geschoben haben, wollten ja einen ebensolchen Grüßaugust. Bundespräsidenten, die mahnen, fordern, nachdenken und Diskussionen befeuern, hatten wir ja zuvor - und die kamen bei der politischen Kaste gar nicht gut an.
Ums kurz zu sagen: Für sein Tun wird Joachim Gauck sicher nicht in die Geschichte eingehen. Nun hat er aber die Gelegenheit beim Schopfe gepackt, für sein Nichtstun in die Geschichte einzugehen. Nämlich dafür, dass er nicht zu den Großrussischen Propagandafestspielen, auch bekannt als Olympische Winterspiele in Sotschi, zu reisen gedenkt.
Dafür kann man den ollen Zausel fast schon wieder mögen.

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