Dienstag, 8. Januar 2013
Eine Zensur findet doch statt. Oder: Wann wird die Bibel bereinigt?
zeitungsdieb, 10:23h
Eigentlich ist es ja nur ein PR-Gag. Noch eigentlicher eine unbeschreibliche Dummheit, die für einen PR-Gag genutzt wird. Am allereigentlichsten aber ist es ein Indiz dafür, wie krank unser System ist.
Ehe die geneigten LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches nun kopfschüttelnd die Suche nach dem hinter dieser Einführung aufgeben, löse ich das Rätsel auf. Es geht um Zensur, die sich als politisch korrekte Bearbeitung von Büchern usw. tarnt.
Natürlich geistern schon seit längerem irgendwelche verschwurbelten Gutmenschen durch die Gegend, denen allerlei Formulierungen in diversen Büchern, Kinderliedern, Filmen etc. missfallen. Man konnte über irgendwelche heilig daherschreitenden Tussen lachen, ernst nehmen musste man sie nicht.
Das Thema "political correctness" erlangte eine neue, erschreckende Dimension, als die aktuelle Familienministerin Kristina Schröder, bisher weder durch übermäßiges Charisma noch durch sonderliche Fortune bei ihrer Amtsführung aufgefallen, sich in einem verzichtbaren Interview übers Vorlesen äußerte. Sie ersetze unpassende Inhalte (gemeint waren Pfui-Worte aus der rassistischen Ecke, wie z.B. Neger, aber auch genderinkorrekte Begriffe wie Müllmann) in Echtzeit durch andere Vokabeln. Dass sie in dem Zusammenhang Gott auch noch zum Neutrum erklärte, ließ mich kichern; aus dem bajuwarischen Urwald waren jedoch Grunzlaute harrscher Fundamentalchristenverärgerung zu hören.
Dass nun der Stuttgarter Verleger Klaus Willberg vom Thienemann Verlag ankündigte, Otfried Preußlers Buch "Die kleine Hexe" zu zensieren (er spricht vom "Austausch fraglicher Begriffe" in Absprache mit der Familie des Autors). Nun ist Otfried Preußler http://de.wikipedia.org/wiki/Otfried_Preu%C3%9Fler nicht der Verfasser von "Mein Kampf" und wandelt auch nicht in den Fußstapfen eines gewissen Paul Joseph Goebbels, sondern ein international anerkannter, in Deutschland mit höchsten Ehrungen überhäufter Autor.
An seinem Buch "Die kleine Hexe" wurde von fanatisch weltverbessernden Gutmenschen u.a. das Auftauchen der Begriffe "Negerlein", "Chinesenmädchen" und "Türke" bemängelt. Noch einmal: Es geht nicht darum, dass Preußler den so benannten Personen Bösartigkeit, Minderwertigkeit o.ä. unterstellte; nein, allein die Nennung der Begriffe führte zum Zensurverlangen.
Damit prescht der Thienemannverlag übrigens nicht vor. Auch Pipi-Langstrumpf-Übersetzungen, die beim Verlag Friedrich Oetinger in Hamburg erscheinen, werden seit einigen Jahren auf Linie getrimmt. Neger? Zigeuner? Fehlanzeige!
Die grassierende Seuche der political correctness wird in den nächsten Jahren sicher noch einem ganzen Heer von Zensoren (wahrscheinlich wird dafür irgendeine wohlklingende Tätigkeitsbeschreibung erworthülst, in der irgendwo "Lektor" vorkommt) Arbeit und gutes Auskommen bescheren.
In diesem Zusammenhang ist es mir ein Bedürfnis, gleich ein weiteres Buch zur Bearbeitung vorzuschlagen. Die heilige Schrift, auch bekannt als Bibel. Beim Lesen in diesem Erfolgswerk fühle ich mich regelmäßig traumatisiert, denn da geht es rassistisch und ethnisch zur Sache, dass es eine Affenschande ist. Und wenn ich mir überlege, dass mit der Bibel ja auch Neger missioniert werden ...
Außerdem gibt es im Alten Testament Stellen, wo sogar zur Gewalt gegen Minderheiten aufgerufen wird. "Schläft einer mit einem Manne, wie man mit einer Frau schläft ... mit dem Tod bestraft ..." (http://www.bibleserver.com/text/EU/3.Mose20) - hallo, geht's noch? Sowas in unserer aufgeklärten Zeit?
Schröder, übernehmen Sie! Bibelverbot ist das Mindeste, am besten Vorratsdatenspeicherung, damit man nachkommen kann, wer alles in dieser bösen Schrift liest ...
Ehe die geneigten LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches nun kopfschüttelnd die Suche nach dem hinter dieser Einführung aufgeben, löse ich das Rätsel auf. Es geht um Zensur, die sich als politisch korrekte Bearbeitung von Büchern usw. tarnt.
Natürlich geistern schon seit längerem irgendwelche verschwurbelten Gutmenschen durch die Gegend, denen allerlei Formulierungen in diversen Büchern, Kinderliedern, Filmen etc. missfallen. Man konnte über irgendwelche heilig daherschreitenden Tussen lachen, ernst nehmen musste man sie nicht.
Das Thema "political correctness" erlangte eine neue, erschreckende Dimension, als die aktuelle Familienministerin Kristina Schröder, bisher weder durch übermäßiges Charisma noch durch sonderliche Fortune bei ihrer Amtsführung aufgefallen, sich in einem verzichtbaren Interview übers Vorlesen äußerte. Sie ersetze unpassende Inhalte (gemeint waren Pfui-Worte aus der rassistischen Ecke, wie z.B. Neger, aber auch genderinkorrekte Begriffe wie Müllmann) in Echtzeit durch andere Vokabeln. Dass sie in dem Zusammenhang Gott auch noch zum Neutrum erklärte, ließ mich kichern; aus dem bajuwarischen Urwald waren jedoch Grunzlaute harrscher Fundamentalchristenverärgerung zu hören.
Dass nun der Stuttgarter Verleger Klaus Willberg vom Thienemann Verlag ankündigte, Otfried Preußlers Buch "Die kleine Hexe" zu zensieren (er spricht vom "Austausch fraglicher Begriffe" in Absprache mit der Familie des Autors). Nun ist Otfried Preußler http://de.wikipedia.org/wiki/Otfried_Preu%C3%9Fler nicht der Verfasser von "Mein Kampf" und wandelt auch nicht in den Fußstapfen eines gewissen Paul Joseph Goebbels, sondern ein international anerkannter, in Deutschland mit höchsten Ehrungen überhäufter Autor.
An seinem Buch "Die kleine Hexe" wurde von fanatisch weltverbessernden Gutmenschen u.a. das Auftauchen der Begriffe "Negerlein", "Chinesenmädchen" und "Türke" bemängelt. Noch einmal: Es geht nicht darum, dass Preußler den so benannten Personen Bösartigkeit, Minderwertigkeit o.ä. unterstellte; nein, allein die Nennung der Begriffe führte zum Zensurverlangen.
Damit prescht der Thienemannverlag übrigens nicht vor. Auch Pipi-Langstrumpf-Übersetzungen, die beim Verlag Friedrich Oetinger in Hamburg erscheinen, werden seit einigen Jahren auf Linie getrimmt. Neger? Zigeuner? Fehlanzeige!
Die grassierende Seuche der political correctness wird in den nächsten Jahren sicher noch einem ganzen Heer von Zensoren (wahrscheinlich wird dafür irgendeine wohlklingende Tätigkeitsbeschreibung erworthülst, in der irgendwo "Lektor" vorkommt) Arbeit und gutes Auskommen bescheren.
In diesem Zusammenhang ist es mir ein Bedürfnis, gleich ein weiteres Buch zur Bearbeitung vorzuschlagen. Die heilige Schrift, auch bekannt als Bibel. Beim Lesen in diesem Erfolgswerk fühle ich mich regelmäßig traumatisiert, denn da geht es rassistisch und ethnisch zur Sache, dass es eine Affenschande ist. Und wenn ich mir überlege, dass mit der Bibel ja auch Neger missioniert werden ...
Außerdem gibt es im Alten Testament Stellen, wo sogar zur Gewalt gegen Minderheiten aufgerufen wird. "Schläft einer mit einem Manne, wie man mit einer Frau schläft ... mit dem Tod bestraft ..." (http://www.bibleserver.com/text/EU/3.Mose20) - hallo, geht's noch? Sowas in unserer aufgeklärten Zeit?
Schröder, übernehmen Sie! Bibelverbot ist das Mindeste, am besten Vorratsdatenspeicherung, damit man nachkommen kann, wer alles in dieser bösen Schrift liest ...
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Donnerstag, 3. Januar 2013
Bismarck und 2013. Oder: Lügen in Sicht.
zeitungsdieb, 07:22h
"Es wird nie soviel gelogen, wie vor der Wahl, im Krieg und nach der Jagd", dieser geniale Satz geht wohl auf Otto von Bismarck zurück (Guckst Du hier http://www.amazon.de/Otto-F%C3%BCrst-von-Bismarck-niemals/dp/B0015OAVLS , ja ist denn schon wieder Weihnachten ...).
Nun mögen sich die geneigten LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches fragen, was mich wohl bewogen hat, den ollen Fürsten hier zu zitieren.
Ganz einfach: Im noch frischen Jahr 2013 befindet sich Deutschland zwar nicht offiziell im Krieg, sondern erlebt allenfalls ein weltweites militärisches Grundrauschen (so würden's zumindest gestandene Politikverschwurbeler ausdrücken). Aber in diesem Jahr wird hier und da und auf Bundesebene gewählt. Folglich dürfen Sie, liebe LeserInnen, absolut sicher sein, von den Bewohnern der berufspolitischen Parallelgesellschaft nach Strich und Faden belogen und über den Tisch gezogen zu werden. Ganz gleich, wie diese heißen und welche Farbe sie tragen mögen. Sicher, die roten tun's wieder ein wenig plumper, ähhh populistischer, die gelben ein wenig frecher, die hellroten ... ungeschickter und die schwarzen argumentativ geschickter, aber lügen werden sie alle.
Wie bitte, ich habe jemanden vergessen? Die Grünen? Stimmt! Die brauchen keine Lügen, die sind ehrlich. Die haben in grauer Vorzeit gesagt, dass Energie zu billig ist. Nun ist Energie schweineteuer, obwohl die Grünen nie wirklich an der Macht waren; das haben die anderen geschafft ... wozu sollten die Grünen also lügen?
In diesem Sinne: Lassen Sie sich in den Monaten bis zur Bundestagswahl von den Angehörigen der politischen Kaste verzaubern und genießen Sie es, umworben zu werden. Seien Sie versichert, dass dieser Zustand nicht lange währen wird. Nach der Wahl gibt's den üblichen Arschtritt.
Nun mögen sich die geneigten LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches fragen, was mich wohl bewogen hat, den ollen Fürsten hier zu zitieren.
Ganz einfach: Im noch frischen Jahr 2013 befindet sich Deutschland zwar nicht offiziell im Krieg, sondern erlebt allenfalls ein weltweites militärisches Grundrauschen (so würden's zumindest gestandene Politikverschwurbeler ausdrücken). Aber in diesem Jahr wird hier und da und auf Bundesebene gewählt. Folglich dürfen Sie, liebe LeserInnen, absolut sicher sein, von den Bewohnern der berufspolitischen Parallelgesellschaft nach Strich und Faden belogen und über den Tisch gezogen zu werden. Ganz gleich, wie diese heißen und welche Farbe sie tragen mögen. Sicher, die roten tun's wieder ein wenig plumper, ähhh populistischer, die gelben ein wenig frecher, die hellroten ... ungeschickter und die schwarzen argumentativ geschickter, aber lügen werden sie alle.
Wie bitte, ich habe jemanden vergessen? Die Grünen? Stimmt! Die brauchen keine Lügen, die sind ehrlich. Die haben in grauer Vorzeit gesagt, dass Energie zu billig ist. Nun ist Energie schweineteuer, obwohl die Grünen nie wirklich an der Macht waren; das haben die anderen geschafft ... wozu sollten die Grünen also lügen?
In diesem Sinne: Lassen Sie sich in den Monaten bis zur Bundestagswahl von den Angehörigen der politischen Kaste verzaubern und genießen Sie es, umworben zu werden. Seien Sie versichert, dass dieser Zustand nicht lange währen wird. Nach der Wahl gibt's den üblichen Arschtritt.
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Donnerstag, 11. Oktober 2012
Europäisches Gemeinschaftsessen. Oder: Wie im richtigen Leben
zeitungsdieb, 11:57h
Ein netter Mensch versorgt mich regelmäßig per E-Mail mit Schmunzelstoff. Gestern enthielt seine Sendung einen Text, der mich irgendwie an die aktuelle Lage in Europa erinnert. Also mache ich es mir ganz leicht und bringe dieses sehr lehrreiche Stück Wortkunst den LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches zur Kenntnis:
"10 Männer - ein Grieche, ein Italiener, ein Franzose, ein Portugiese, ein Spanier, ein Zypriot, ein Finne, ein Österreicher, ein Holländer und ein Deutscher - treffen sich regelmäßig zum Essen. So war es auch wieder in der letzten Woche. Die Rechnung für alle zusammen betrug genau 500,00 Euro, denn man speiste schon sehr gern auf hohem Niveau. Die Gäste zahlten ihre Rechnung wie wir unsere Steuern und das sah ungefähr so aus:
- Vier Gäste (der Grieche, der Portugiese, der Spanier und der Italiener) zahlten nichts.
- Der Zypriot zahlte 1 Euro. Der Franzose 5 Euro.
- Der Österreicher 50 Euro. Der Finne 80 Euro.- Der Holländer 100 Euro.
- Der Zehnte (der Deutsche) zahlte 264 Euro.
Das ging schon eine ganze Weile. Immer wieder trafen sie sich zum Essen und alle waren zufrieden. Bis der Wirt Unruhe in das Arrangement brachte in dem er vorschlug, den Preis für das Essen um 50 Euro zu reduzieren. "Weil Sie alle so gute Gäste sind!"
Wie nett von ihm! Jetzt kostete das Essen für die 10 nur noch 450 Euro, aber die Gruppe wollte unbedingt beibehalten so zu bezahlen, wie das bisher üblich war. Dabei änderte sich für die ersten vier nichts, sie aßen weiterhin kostenlos. Wie sah es aber mit den restlichen sechs aus? Wie konnten sie die 50 Euro Ersparnis so aufteilen, dass jeder etwas davon hatte?
Die sechs stellten schnell fest, dass 50 Euro geteilt durch sechs Zahler
8,33 Euro ergibt. Aber wenn sie das von den einzelnen Teilen abziehen würden, bekämen der fünfte und der sechste Gast noch Geld dafür, dass sie überhaupt zum Essen gehen. Also schlug der Wirt den Gästen vor, dass jeder ungefähr prozentual so viel weniger zahlen sollte wie er insgesamt beisteuere. Er setzte sich also hin und begann das für seine Gäste auszurechnen. Heraus kam folgendes:
- der Zypriot, ebenso wie die ersten vier, zahlte ab sofort nichts mehr (100% Ersparnis).
- Der Franzose zahlte 3 € statt 5 € (40% Ersparnis).
- Der Österreicher zahlte 45 € statt 50 € (10% Ersparnis).
- Der Finne zahlte 72 € statt 80 € (10% Ersparnis).
- Der Holländer zahlte 90 € statt 100 € (10% Ersparnis).
- Der Deutsche zahlte 239 € statt 264 € (11% Ersparnis). Jeder der sechs kam bei dieser Lösung günstiger weg als vorher und die ersten vier aßen immer noch kostenlos.
Aber als sie vor der Wirtschaft noch mal nachrechneten, war das alles doch nicht so ideal wie sie dachten. "Ich hab' nur 2 Euro von den 50 Euro bekommen!" sagte der Franzose und zeigte auf den Deutschen, "Aber er kriegt
25 Euro!". "Stimmt!", rief der Zypriot, "Ich hab' nur 1 Euro gespart und er spart mehr als zwanzigmal so viel wie ich".
"Wie wahr!!",rief der Österreicher, "Warum kriegt er 25 Euro zurück und ich nur 5? Alles kriegen mal wieder die reichen Deutschen!".
"Moment mal" riefen da der Grieche, der Portugiese, der Spanier und der Italiener aus einem Munde, "Wir haben überhaupt nichts bekommen. Das System beutet die Ärmsten aus!!". Und wie aus heiterem Himmel gingen die neun gemeinsam auf den Deutschen los und verprügelten ihn.
Am nächsten Abend tauchte der Deutsche nicht zum Essen auf. Also setzten sich die übrigen 9 zusammen und aßen ohne ihn. Aber als es an der Zeit war die Rechnung zu bezahlen, stellten sie etwas Außerordentliches fest: Alle zusammen hatten nicht genügend Geld um auch nur die Hälfte der Rechnung bezahlen zu können! Und wenn sie nicht verhungert sind, wundern sie sich noch heute."
Herzlichen Dank an Robby M. für die Mail. Und ich denke gerade über die so genannte EU-Förderung nach, die ja auch für so manches Projekt in Deutschland fließt. Wie war das? Wer hat's bezahlt ...
"10 Männer - ein Grieche, ein Italiener, ein Franzose, ein Portugiese, ein Spanier, ein Zypriot, ein Finne, ein Österreicher, ein Holländer und ein Deutscher - treffen sich regelmäßig zum Essen. So war es auch wieder in der letzten Woche. Die Rechnung für alle zusammen betrug genau 500,00 Euro, denn man speiste schon sehr gern auf hohem Niveau. Die Gäste zahlten ihre Rechnung wie wir unsere Steuern und das sah ungefähr so aus:
- Vier Gäste (der Grieche, der Portugiese, der Spanier und der Italiener) zahlten nichts.
- Der Zypriot zahlte 1 Euro. Der Franzose 5 Euro.
- Der Österreicher 50 Euro. Der Finne 80 Euro.- Der Holländer 100 Euro.
- Der Zehnte (der Deutsche) zahlte 264 Euro.
Das ging schon eine ganze Weile. Immer wieder trafen sie sich zum Essen und alle waren zufrieden. Bis der Wirt Unruhe in das Arrangement brachte in dem er vorschlug, den Preis für das Essen um 50 Euro zu reduzieren. "Weil Sie alle so gute Gäste sind!"
Wie nett von ihm! Jetzt kostete das Essen für die 10 nur noch 450 Euro, aber die Gruppe wollte unbedingt beibehalten so zu bezahlen, wie das bisher üblich war. Dabei änderte sich für die ersten vier nichts, sie aßen weiterhin kostenlos. Wie sah es aber mit den restlichen sechs aus? Wie konnten sie die 50 Euro Ersparnis so aufteilen, dass jeder etwas davon hatte?
Die sechs stellten schnell fest, dass 50 Euro geteilt durch sechs Zahler
8,33 Euro ergibt. Aber wenn sie das von den einzelnen Teilen abziehen würden, bekämen der fünfte und der sechste Gast noch Geld dafür, dass sie überhaupt zum Essen gehen. Also schlug der Wirt den Gästen vor, dass jeder ungefähr prozentual so viel weniger zahlen sollte wie er insgesamt beisteuere. Er setzte sich also hin und begann das für seine Gäste auszurechnen. Heraus kam folgendes:
- der Zypriot, ebenso wie die ersten vier, zahlte ab sofort nichts mehr (100% Ersparnis).
- Der Franzose zahlte 3 € statt 5 € (40% Ersparnis).
- Der Österreicher zahlte 45 € statt 50 € (10% Ersparnis).
- Der Finne zahlte 72 € statt 80 € (10% Ersparnis).
- Der Holländer zahlte 90 € statt 100 € (10% Ersparnis).
- Der Deutsche zahlte 239 € statt 264 € (11% Ersparnis). Jeder der sechs kam bei dieser Lösung günstiger weg als vorher und die ersten vier aßen immer noch kostenlos.
Aber als sie vor der Wirtschaft noch mal nachrechneten, war das alles doch nicht so ideal wie sie dachten. "Ich hab' nur 2 Euro von den 50 Euro bekommen!" sagte der Franzose und zeigte auf den Deutschen, "Aber er kriegt
25 Euro!". "Stimmt!", rief der Zypriot, "Ich hab' nur 1 Euro gespart und er spart mehr als zwanzigmal so viel wie ich".
"Wie wahr!!",rief der Österreicher, "Warum kriegt er 25 Euro zurück und ich nur 5? Alles kriegen mal wieder die reichen Deutschen!".
"Moment mal" riefen da der Grieche, der Portugiese, der Spanier und der Italiener aus einem Munde, "Wir haben überhaupt nichts bekommen. Das System beutet die Ärmsten aus!!". Und wie aus heiterem Himmel gingen die neun gemeinsam auf den Deutschen los und verprügelten ihn.
Am nächsten Abend tauchte der Deutsche nicht zum Essen auf. Also setzten sich die übrigen 9 zusammen und aßen ohne ihn. Aber als es an der Zeit war die Rechnung zu bezahlen, stellten sie etwas Außerordentliches fest: Alle zusammen hatten nicht genügend Geld um auch nur die Hälfte der Rechnung bezahlen zu können! Und wenn sie nicht verhungert sind, wundern sie sich noch heute."
Herzlichen Dank an Robby M. für die Mail. Und ich denke gerade über die so genannte EU-Förderung nach, die ja auch für so manches Projekt in Deutschland fließt. Wie war das? Wer hat's bezahlt ...
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Samstag, 6. Oktober 2012
DIW blickt in die Zukunft. Oder: Was haben Mauer und Euro gemeinsam?
zeitungsdieb, 20:52h
DIW-Chef Marcel Fratzscher hat der Welt ein Interview zum Thema Euro gegeben. Nun wissen die geneigten LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches längst, dass ich den Euro in der uns aufgezwängten Form als Bargeld für so überflüssig und unerfreulich wie Kropf, Krebs und Nachbars Kinder zusammen halte, aber dennoch haben wir ihn (noch).
Am Fratzscherschen Interview verblüffte mich die Durchhaltepropaganda in Sachen Euro. So richtig begeistert war ich von der zur Schau getragenen Überzeugung, dass es "den Euro in zehn Jahren und auch in 100 Jahren noch geben" werde. Guckst Du hier: http://www.welt.de/wirtschaft/article109659086/Den-Euro-wird-es-auch-in-100-Jahren-noch-geben.html
Unwillkürlich musste ich mich an den größten Erich aller Zeiten erinnern, unter dem ich einen nicht geringen Teil meines Lebens als DDR-Bürger verbringen durfte. Besagter Erich Honecker hat sich ja mit einigen Sprüchen unsterblich gemacht. Legendär ist sein Reim "Den Sozialismus in seinem Lauf, hält weder Ochs' noch Esel auf". Nicht minder schön und dazu ungemein lehrreich ist seine Mauerprognose.
Guckst Du am besten bei 0:50, dann kommt "Und die Mauer wird in 50 und auch in 100 Jahren noch bestehen bleiben..."
Und den Euro wird es in 100 Jahren auch noch geben. Das is sischor.
Am Fratzscherschen Interview verblüffte mich die Durchhaltepropaganda in Sachen Euro. So richtig begeistert war ich von der zur Schau getragenen Überzeugung, dass es "den Euro in zehn Jahren und auch in 100 Jahren noch geben" werde. Guckst Du hier: http://www.welt.de/wirtschaft/article109659086/Den-Euro-wird-es-auch-in-100-Jahren-noch-geben.html
Unwillkürlich musste ich mich an den größten Erich aller Zeiten erinnern, unter dem ich einen nicht geringen Teil meines Lebens als DDR-Bürger verbringen durfte. Besagter Erich Honecker hat sich ja mit einigen Sprüchen unsterblich gemacht. Legendär ist sein Reim "Den Sozialismus in seinem Lauf, hält weder Ochs' noch Esel auf". Nicht minder schön und dazu ungemein lehrreich ist seine Mauerprognose.
Guckst Du am besten bei 0:50, dann kommt "Und die Mauer wird in 50 und auch in 100 Jahren noch bestehen bleiben..."
Und den Euro wird es in 100 Jahren auch noch geben. Das is sischor.
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Mittwoch, 13. Juni 2012
Die spinnen, die Amis. Oder: Nachdenken über den Friedensnobelpreisträger Barack Obama
zeitungsdieb, 10:13h
Vor ein paar Tagen habe ich in meinem kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuch etwas http://zeitungsdieb.blogger.de/stories/2055906/ über die mittels Drohen ausgeführten signature strikes der Amis geschrieben und mich über die rechtlich sehr fragwürdige Grundlage dieser Morde von Staats wegen ausgelassen.
Hier http://www.tagesspiegel.de/meinung/obamas-targeted-killing-drohnenangriffe-des-friedensnobelpreistraegers/6742590.html findet sich zu diesem Thema ein sehr interessanter Artikel im Berliner Tagesspiegel.
Was bei mir die Frage ans zentrale Erinnerungsorgan ausgelöst hat, wofür Barack Obama seinerzeit den Friedensnobelpreis (!) erhielt. Begründet wurde die Vergabe mit "... seine(n) außergewöhnlichen Bemühungen, die internationale Diplomatie und die Zusammenarbeit zwischen den Völkern zu stärken". Die olle Baracke wurde im Januar 2009 Präsident in Gottes eigenem Land, den Preis erhielt er am 10. Dezember des selben Jahres - Respekt!
Und jetzt sitzt der Typ jeden Dienstag mit seinen Schlapphüten und aktualisiert eine Liste mit Namen derer, die ohne Urteil und Anhörung über den Jordan gesprengt werden. Na, wenn das mal keine besondere Art internationaler Diplomatie und völkerverbindender Zusammenarbeit ist ...
Hier http://www.tagesspiegel.de/meinung/obamas-targeted-killing-drohnenangriffe-des-friedensnobelpreistraegers/6742590.html findet sich zu diesem Thema ein sehr interessanter Artikel im Berliner Tagesspiegel.
Was bei mir die Frage ans zentrale Erinnerungsorgan ausgelöst hat, wofür Barack Obama seinerzeit den Friedensnobelpreis (!) erhielt. Begründet wurde die Vergabe mit "... seine(n) außergewöhnlichen Bemühungen, die internationale Diplomatie und die Zusammenarbeit zwischen den Völkern zu stärken". Die olle Baracke wurde im Januar 2009 Präsident in Gottes eigenem Land, den Preis erhielt er am 10. Dezember des selben Jahres - Respekt!
Und jetzt sitzt der Typ jeden Dienstag mit seinen Schlapphüten und aktualisiert eine Liste mit Namen derer, die ohne Urteil und Anhörung über den Jordan gesprengt werden. Na, wenn das mal keine besondere Art internationaler Diplomatie und völkerverbindender Zusammenarbeit ist ...
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Freitag, 8. Juni 2012
Parallelgesellschaft ohne Migrationshintergrund. Oder: Dirk Niebel als Teppichhändler
zeitungsdieb, 11:24h
Seit den 90er Jahren gibt es in Deutschland das schöne Wort Parallelgesellschaft. Wikipedia beschreibt es hier http://de.wikipedia.org/wiki/Parallelgesellschaft als „politischen Kampfbegriff“, der insbesondere in der Debatte um Migration und Integration eingesetzt wird. Im Klartext: Es gibt in Deutschland Gruppen, deren Mitglieder praktisch keinen erkennbaren Bezug zur deutschen Mehrheitsgesellschaft haben, keine Integrationsbereitschaft oder gar -anstrengungen erkennen lassen, die Mehrheitsgesellschaft ggf. nach Kräften unterminieren, gleichwohl aber von dieser auskömmlich alimentiert werden.
Beim Stichwort Parallelgesellschaft wird sehr gern auf die Berlin lebende russische Community verwiesen, in der es mittlerweile Clans gibt, deren Angehörige ausschließlich die russische Sprache beherrschen und gebrauchen, in russischen Läden einkaufen und in russischen Clubs verkehren. Ähnliche ethnische Beispiele werden in Medien und Politik gern auch an anderen ethnischen Gruppen festgemacht, so z.B. die im Leipziger Osten lebenden Iraker, Perser und Araber, an Türken in Berlin und Köln usw.
Allerdings tue ich mich mit der Betonung der „ethnischen Komponente“ im Hinblick auf die Parallelgesellschaftsdiskussion zunehmend schwer, denn inzwischen haben sich in Deutschland auch rein bzw. überwiegend deutsch geprägte Parallelgesellschaften etabliert, um deren Integration es dennoch schlecht bestellt ist bzw. die nach Kräften ihre Abtrennung vom deutschen Wohl und Wehe betreiben. Sollten die geneigten LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches nun erwarten, dass ich jetzt die Harz-IV-Keule raushole und auf die faulen ALG-II-Empfänger eindresche, haben sie sich geirrt.
Die Parallelgesellschaft, die mich mindestens genauso anstinkt, hat sich nicht in prekären Verhältnissen eingerichtet, sondern sieht und präsentiert sich als selbsternannte Elite. Beispiel gefällig? Da gibt es einen gewissen Dirk Niebel http://de.wikipedia.org/wiki/Dirk_Niebel , der mit einer gewissen Chuzpe den Sprung vom Kibbuznik zum Deutschen Entwicklungshilfeminister geschafft hat und heute als eine der weniger hellen Birnen im aktuellen Energiespar-Kabinett gilt.
Dass er dennoch gut in der Parallelgesellschaft der gehobenen Bundespolitik angekommen ist, bewies z.B. die Causa Gabriela Büssemaker http://www.spiegel.de/politik/deutschland/vorwurf-der-untreue-spd-abgeordneter-zeigt-niebel-an-a-811562.html .
So richtig erwachsen geworden ist Parallelgesellschaftler Niebel allerdings mit seinem aktuellen Teppich-Deal. Da ist der Entwicklungshilfeminister in Afghanistan unterwegs, tut dort rein dienstliche Dinge und kauft für die Daheimgebliebenen einen Teppich für 1400 Dollar. Okay, auch das ist Entwicklungshilfe. Dass besagter Teppich dann den Heimflug im Jet des BND-Chefs antritt, hat zwar ein Geschmäckle, aber glauben wir mal der Aussage, dass der Transport der 30-Kilo-Rolle so oder so keine Kosten verursacht hat, sondern einfach nur bequemer war. http://www.welt.de/politik/deutschland/article106437110/Niebel-liess-Teppich-in-BND-Jet-transportieren.html Was allenfalls die Frage aufwirft, in was für einem Düngerstreuer Teppichhändler Niebel am Hindukusch aufgekreuzt ist.
So richtig parallelgesellschaftig wird die Teppichnummer aber erst mit dem Finale: Per BND-Chauffeur wurde das entwicklungshelfende Knüpfwerk dem zuständigen Minister zollfrei frei Haus geliefert. Was tatsächlich 1. bequem und 2. ein Zollvergehen ist. Aber 3. hat Kai Niebel, nachdem seine Selbstbedienungsmissetat „Uuups“ gesagt und die Nachverzollung beantragt. Wer ein paar schöne, verschrubelte Sprüche aus der Niebelschen Alles-war-ein-Missverständnis-Worthülsenmaschine lesen möchte, sollte hier http://www.tagesspiegel.de/politik/am-zoll-vorbei-minister-niebel-kauft-teppich-in-afghanistan-und-vergisst-zu-verzollen/6724118.html reingucken.
Fazit: So geht Parallelgesellschaft und alles ist gut.
Oder doch nicht? Wer ein wenig spielen will, kann hier https://www.gdsk.de/zoll/zoll.php mal die Eckwerte eingeben: 1400 Dollar, (niedrig) geschätzte 100 Dollar Frachtkosten … macht 226 Euro Zoll, dazu das Bußgeld für die Nachverzollung … uups … das ist ja viel mehr als die Einkaufswagenchips, wegen der seinerzeit ein gewisser Herr Möllemann seinen Hut genommen hat. Aber damals war die Sache mit den Parallelgesellschaften ja auch noch ganz anders …
PS.: Bei normalen Menschen, also solchen, die nicht der parallelen Politkaste angehören, könnte aus so einer versehentlichen Nummer ganz schnell ein Anfangsverdacht entstehen. Dann könnte ein eifriger Staatsdiener (Betonung auf Diener!) auf die Idee kommen, sich mal in der Niebelschen Hütte umschauen zu wollen. Bei normalen Menschen würde er dann mit einigen Kollegen ohne vorherige Anmeldung exakt 4.30 Uhr klingeln und Einlass begehren und sich nach möglichen anderen Souvenirs umschauen. Bei normalen Menschen ... aber nicht bei gleicheren.
Beim Stichwort Parallelgesellschaft wird sehr gern auf die Berlin lebende russische Community verwiesen, in der es mittlerweile Clans gibt, deren Angehörige ausschließlich die russische Sprache beherrschen und gebrauchen, in russischen Läden einkaufen und in russischen Clubs verkehren. Ähnliche ethnische Beispiele werden in Medien und Politik gern auch an anderen ethnischen Gruppen festgemacht, so z.B. die im Leipziger Osten lebenden Iraker, Perser und Araber, an Türken in Berlin und Köln usw.
Allerdings tue ich mich mit der Betonung der „ethnischen Komponente“ im Hinblick auf die Parallelgesellschaftsdiskussion zunehmend schwer, denn inzwischen haben sich in Deutschland auch rein bzw. überwiegend deutsch geprägte Parallelgesellschaften etabliert, um deren Integration es dennoch schlecht bestellt ist bzw. die nach Kräften ihre Abtrennung vom deutschen Wohl und Wehe betreiben. Sollten die geneigten LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches nun erwarten, dass ich jetzt die Harz-IV-Keule raushole und auf die faulen ALG-II-Empfänger eindresche, haben sie sich geirrt.
Die Parallelgesellschaft, die mich mindestens genauso anstinkt, hat sich nicht in prekären Verhältnissen eingerichtet, sondern sieht und präsentiert sich als selbsternannte Elite. Beispiel gefällig? Da gibt es einen gewissen Dirk Niebel http://de.wikipedia.org/wiki/Dirk_Niebel , der mit einer gewissen Chuzpe den Sprung vom Kibbuznik zum Deutschen Entwicklungshilfeminister geschafft hat und heute als eine der weniger hellen Birnen im aktuellen Energiespar-Kabinett gilt.
Dass er dennoch gut in der Parallelgesellschaft der gehobenen Bundespolitik angekommen ist, bewies z.B. die Causa Gabriela Büssemaker http://www.spiegel.de/politik/deutschland/vorwurf-der-untreue-spd-abgeordneter-zeigt-niebel-an-a-811562.html .
So richtig erwachsen geworden ist Parallelgesellschaftler Niebel allerdings mit seinem aktuellen Teppich-Deal. Da ist der Entwicklungshilfeminister in Afghanistan unterwegs, tut dort rein dienstliche Dinge und kauft für die Daheimgebliebenen einen Teppich für 1400 Dollar. Okay, auch das ist Entwicklungshilfe. Dass besagter Teppich dann den Heimflug im Jet des BND-Chefs antritt, hat zwar ein Geschmäckle, aber glauben wir mal der Aussage, dass der Transport der 30-Kilo-Rolle so oder so keine Kosten verursacht hat, sondern einfach nur bequemer war. http://www.welt.de/politik/deutschland/article106437110/Niebel-liess-Teppich-in-BND-Jet-transportieren.html Was allenfalls die Frage aufwirft, in was für einem Düngerstreuer Teppichhändler Niebel am Hindukusch aufgekreuzt ist.
So richtig parallelgesellschaftig wird die Teppichnummer aber erst mit dem Finale: Per BND-Chauffeur wurde das entwicklungshelfende Knüpfwerk dem zuständigen Minister zollfrei frei Haus geliefert. Was tatsächlich 1. bequem und 2. ein Zollvergehen ist. Aber 3. hat Kai Niebel, nachdem seine Selbstbedienungsmissetat „Uuups“ gesagt und die Nachverzollung beantragt. Wer ein paar schöne, verschrubelte Sprüche aus der Niebelschen Alles-war-ein-Missverständnis-Worthülsenmaschine lesen möchte, sollte hier http://www.tagesspiegel.de/politik/am-zoll-vorbei-minister-niebel-kauft-teppich-in-afghanistan-und-vergisst-zu-verzollen/6724118.html reingucken.
Fazit: So geht Parallelgesellschaft und alles ist gut.
Oder doch nicht? Wer ein wenig spielen will, kann hier https://www.gdsk.de/zoll/zoll.php mal die Eckwerte eingeben: 1400 Dollar, (niedrig) geschätzte 100 Dollar Frachtkosten … macht 226 Euro Zoll, dazu das Bußgeld für die Nachverzollung … uups … das ist ja viel mehr als die Einkaufswagenchips, wegen der seinerzeit ein gewisser Herr Möllemann seinen Hut genommen hat. Aber damals war die Sache mit den Parallelgesellschaften ja auch noch ganz anders …
PS.: Bei normalen Menschen, also solchen, die nicht der parallelen Politkaste angehören, könnte aus so einer versehentlichen Nummer ganz schnell ein Anfangsverdacht entstehen. Dann könnte ein eifriger Staatsdiener (Betonung auf Diener!) auf die Idee kommen, sich mal in der Niebelschen Hütte umschauen zu wollen. Bei normalen Menschen würde er dann mit einigen Kollegen ohne vorherige Anmeldung exakt 4.30 Uhr klingeln und Einlass begehren und sich nach möglichen anderen Souvenirs umschauen. Bei normalen Menschen ... aber nicht bei gleicheren.
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Donnerstag, 31. Mai 2012
Rosinenbomber und Nachtflugterror. Oder: LEJ ist nicht BER
zeitungsdieb, 09:39h
Der Umgang mit einer netten jungen Dame ist schuld daran, dass ich in den vergangenen Wochen häufiger zu später Stunde unterwegs gewesen bin. Zu diesem Unterwegssein gehörte auch, dass ich gegen Mitternacht auf der Autobahn 14 den Leipziger Nordraum durchfuhr.
Wer das wachen Auges tut, sieht vor allem eines: Eine beeindruckende Lichterkette senkt sich vom Nachthimmel herab nach Leipzig.
Frachtflugzeuge sind es, die vor allem ab 23 Uhr den Flughafen Leipzig-Halle LEJ anstreben, um am dortigen Luftfrachtdrehkreuz ent- und beladen zu werden, ehe sie am frühen, sehr frühen morgen wieder in den Himmel entschwinden. Natürlich handelt es sich bei dieser Art des nächtlichen Zwischenstopps ausschließlich um hochnotpeinlichdringliche Expressfracht. Logisch, denn anderenfalls dürften ja auch nicht nachts turbogeproppt werden. Wer's glaubt ...
Als ich diese brummende Perlenkette im LEJ-Anflug zum ersten Mal wahrnahm, drängte sich mir der Vergleich zur berühmten Berliner Luftbrücke http://de.wikipedia.org/wiki/Berliner_Luftbr%C3%BCcke auf. Doch diesen Vergleich verwarf ich schnell. Die grummelnden Rosinenbomber waren 1948/49 fast ein Jahr lang im Einsatz, um eine Stadt zu retten, indem sie sie propagandistisch effektvoll aus der Luft versorgten. Dass Berlin seinerzeit nicht von den Russen überrannt bzw. einfach mal so angeschlossen wurde, ist nicht zuletzt diesen Rosinenbombern zu verdanken.
Und in Leipzig? Was da Nacht für Nacht (außer am Wochenende oder wenn der Vulkan spuckt - gern mal wieder!) die Menschen im Leipziger Nordraum am Schlafen hindert, hat nichts mit Rettung zu tun.
Im Gegenteil, hier wird eine Stadt, die sich zur Hure macht, planmäßig kaputtgedröhnt; hier werden Grundstücksbesitzer kalt enteignet, denn der Wert ihrer Häuser und Wohnungen sackt angesichts (angehörs) des nächtlichen Gerumpels in den Keller.
Und weil ich gerade mal am Meckern bin: Ein wesentlicher Unterschied zwischen Berlin, also BER, und Leipzig, LEJ, besteht darin, dass auf dem einen Flughafen, so er denn einmal in Betrieb geht, ein Nachtflugverbot von 23 bis 5 Uhr gilt. 23 bis 5 Uhr - da würden in Leipzig und Umgebung die Korken knallen. Aber die Berliner sind maßlos ... die fordern jetzt sogar 22 bis 6 Uhr Ruhe am Himmel. Denn in Berlin gilt nächtlicher Fluglärm als gesundheitsschädigend. In LEJ hingegen ...
PS.: Wem muss ich bei der nächsten Bundestagswahl meine Stimme geben, damit der globale Fracht- und Nachtflugirrsinn in die Schranken gewiesen wird?
Wer das wachen Auges tut, sieht vor allem eines: Eine beeindruckende Lichterkette senkt sich vom Nachthimmel herab nach Leipzig.
Frachtflugzeuge sind es, die vor allem ab 23 Uhr den Flughafen Leipzig-Halle LEJ anstreben, um am dortigen Luftfrachtdrehkreuz ent- und beladen zu werden, ehe sie am frühen, sehr frühen morgen wieder in den Himmel entschwinden. Natürlich handelt es sich bei dieser Art des nächtlichen Zwischenstopps ausschließlich um hochnotpeinlichdringliche Expressfracht. Logisch, denn anderenfalls dürften ja auch nicht nachts turbogeproppt werden. Wer's glaubt ...
Als ich diese brummende Perlenkette im LEJ-Anflug zum ersten Mal wahrnahm, drängte sich mir der Vergleich zur berühmten Berliner Luftbrücke http://de.wikipedia.org/wiki/Berliner_Luftbr%C3%BCcke auf. Doch diesen Vergleich verwarf ich schnell. Die grummelnden Rosinenbomber waren 1948/49 fast ein Jahr lang im Einsatz, um eine Stadt zu retten, indem sie sie propagandistisch effektvoll aus der Luft versorgten. Dass Berlin seinerzeit nicht von den Russen überrannt bzw. einfach mal so angeschlossen wurde, ist nicht zuletzt diesen Rosinenbombern zu verdanken.
Und in Leipzig? Was da Nacht für Nacht (außer am Wochenende oder wenn der Vulkan spuckt - gern mal wieder!) die Menschen im Leipziger Nordraum am Schlafen hindert, hat nichts mit Rettung zu tun.
Im Gegenteil, hier wird eine Stadt, die sich zur Hure macht, planmäßig kaputtgedröhnt; hier werden Grundstücksbesitzer kalt enteignet, denn der Wert ihrer Häuser und Wohnungen sackt angesichts (angehörs) des nächtlichen Gerumpels in den Keller.
Und weil ich gerade mal am Meckern bin: Ein wesentlicher Unterschied zwischen Berlin, also BER, und Leipzig, LEJ, besteht darin, dass auf dem einen Flughafen, so er denn einmal in Betrieb geht, ein Nachtflugverbot von 23 bis 5 Uhr gilt. 23 bis 5 Uhr - da würden in Leipzig und Umgebung die Korken knallen. Aber die Berliner sind maßlos ... die fordern jetzt sogar 22 bis 6 Uhr Ruhe am Himmel. Denn in Berlin gilt nächtlicher Fluglärm als gesundheitsschädigend. In LEJ hingegen ...
PS.: Wem muss ich bei der nächsten Bundestagswahl meine Stimme geben, damit der globale Fracht- und Nachtflugirrsinn in die Schranken gewiesen wird?
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Dienstag, 29. Mai 2012
Ein Fall für die FSK. Oder: Ekelfoto mit SPD-Troika in der Welt.
zeitungsdieb, 12:46h
Über Sinn und Unsinn einer Troika habe ich in meinem kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuch ja schon einige Male nachgedacht. Jüngst an dieser Stelle http://zeitungsdieb.blogger.de/stories/1996543/ Doch darum geht es heute nicht, Sondern um einen Artikel in der Welt, nachzulesen hier (Vorsicht! Schockierendes Bild, schicken Sie minderjährige Personen, Schwangere usw. vor Aufrufen dieses Links aus dem Raum!!!) http://www.welt.de/debatte/kommentare/article106384147/Diese-SPD-Troika-ist-zum-Scheitern-verurteilt.html
Nein, ich werde jetzt nicht über diese SPD-Troika und ihre gescheiterten Vorgänger schreiben. Sondern über Ekel: Das Foto, mit dem dieser Kommentar bebildert ist (illustriert widerspräche an dieser Stelle dem Wortsinn) , verursachte bei mir während meiner heutigen Lektüre einen gelinden Brechreiz. Sicher, das Foto ist bewusst ausgewählt worden. Sicher, solcherart Anordnung profilierter Physiognomien weckt bei entsprechend veranlagten Menschen Erinnerungen an das Klassikertrio Marx-Engels-Lenin (welches zeitweilig sogar durchs Stalin-Konterfei zum Quartett ergänzt worden war). Sicher, das Bild zeigt die drei Abgebildeten nicht unbedingt von ihrer Schokoladenseite.
Fragen über Fragen: Haben diese drei Figuren überhaupt eine Schokoladenseite? Oder sind sie nur Fett gewordene Selbstsicherheit karrieregeiler Parteifunktionäre? Wie abgebrüht muss man z.B. als Arzt sein, sowas anzufassen ... brrrrr. Oder gar zu h...
Mal ehrlich: Was da durchs Bild wabbelt, lässt eher an Truthähne denken als an die selbst ernannten Retter Deutschlands. Mit dem Fett, das allein in diesen drei Gesichtern glibbert, steckt genug Brennwert (ich vermeide bewusst das Wort „Energie“) für einen Transeuropalauf. Rechnet man noch den Rest der vollgefressenen Wänste hinzu, reichts für die Strecke Erde-Mond-Erde im Laufschritt.
Daher meine Bitte an die Redakteure der Welt-online-Redaktion: Die meisten Warnungen vor „harten“ Inhalten sind aus meiner Sicht überflüssig, aber bei so viel Ekeligkeit hätte es eines schützenden Hinweises bedurft. FSK, übernehmen Sie!
Nein, ich werde jetzt nicht über diese SPD-Troika und ihre gescheiterten Vorgänger schreiben. Sondern über Ekel: Das Foto, mit dem dieser Kommentar bebildert ist (illustriert widerspräche an dieser Stelle dem Wortsinn) , verursachte bei mir während meiner heutigen Lektüre einen gelinden Brechreiz. Sicher, das Foto ist bewusst ausgewählt worden. Sicher, solcherart Anordnung profilierter Physiognomien weckt bei entsprechend veranlagten Menschen Erinnerungen an das Klassikertrio Marx-Engels-Lenin (welches zeitweilig sogar durchs Stalin-Konterfei zum Quartett ergänzt worden war). Sicher, das Bild zeigt die drei Abgebildeten nicht unbedingt von ihrer Schokoladenseite.
Fragen über Fragen: Haben diese drei Figuren überhaupt eine Schokoladenseite? Oder sind sie nur Fett gewordene Selbstsicherheit karrieregeiler Parteifunktionäre? Wie abgebrüht muss man z.B. als Arzt sein, sowas anzufassen ... brrrrr. Oder gar zu h...
Mal ehrlich: Was da durchs Bild wabbelt, lässt eher an Truthähne denken als an die selbst ernannten Retter Deutschlands. Mit dem Fett, das allein in diesen drei Gesichtern glibbert, steckt genug Brennwert (ich vermeide bewusst das Wort „Energie“) für einen Transeuropalauf. Rechnet man noch den Rest der vollgefressenen Wänste hinzu, reichts für die Strecke Erde-Mond-Erde im Laufschritt.
Daher meine Bitte an die Redakteure der Welt-online-Redaktion: Die meisten Warnungen vor „harten“ Inhalten sind aus meiner Sicht überflüssig, aber bei so viel Ekeligkeit hätte es eines schützenden Hinweises bedurft. FSK, übernehmen Sie!
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Montag, 7. Mai 2012
Der Gasmann in Moskau. Oder: Bürgert Schröder endlich aus!
zeitungsdieb, 22:43h
Moskau, 7. Mai 2012. Amtseinführung für die dritte Amtszeit des "lupenreinen Demokraten" Vladimir Putin. Unter den handverlesenen Claqueuren im Kreml befindet sich als einer der wenigen Ausländer Altkanzler Gerhard Schröder, aka Gasmann Gerd. Gibt es in unserer besch... Bananenrepublik eigentlich kein Gesetz, das die Ausbürgerung von Landesverrätern möglich macht?
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Tod eines Terroristen. Oder: Was haben Signature strikes mit internationalem Recht zu tun?
zeitungsdieb, 11:37h
Die Welt meldet heute den Tod eines Terroristen. Nachzulesen hier: http://www.welt.de/politik/ausland/article106266147/Fuehrender-al-Qaida-Terrorist-im-Jemen-getoetet.html
Die gute Nachricht: Obwohl Fahd al-Quso (oder auch al-Kuso, da war sich der Welt-Praktikant wohl selbst nicht so sicher) ein ziemlich schlimmer Finger gewesen sein soll (Unschuldsvermutung!), hat Muddi Angela Merkel diesmal nichts in der Art "Ich bin froh" geäußert, was für Lernfähigkeit spricht.
Nun mögen sich die regelmäßigen LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches fragen, wie die schlechte Nachricht lautet.
Nun, die findet sich nicht in der Welt, sondern z.B. hier: http://edition.presstv.ir/detail/238366.html - Achtung, das ist ein iranisches Nachrichtenportal ... nicht, dass plötzlich jemand unter Terrorismusverdacht gerät.
US-Präsident Barack Obama gab sein Einverständnis zur Tötung (nennt man sowas nicht Mord?) nichtidentifizierter Personen per Drohnenangriff im Jemen. Etwas ausführlicher stand's in der TAZ vom 28./29.4.2012 http://taz.de/USA-dehnen-Drohnen-Anschlaege-aus/!92310/ , wer masochistisch veranlagt ist, darf auch die white-house-Pressemitteilungen studieren.
Fazit: Die von CIA-Operatoren gesteuerten Drohnen dürfen ab sofort nicht nur Leute wegballern, die zuvor als böse Buben identifiziert worden sind, sondern auch solche, die vielleicht welche sein könnten, weil ... sie so aussehen, als ob. Oder weil sie zur falschen Zeit am falschen Ort waren. Oder weil dem jeweiligen Knöpchendrücker in Langley noch ein Abschuss fehlte, um im laufenden Monat seine Leistungsprämie zu erhalten. Oder weil ... der Präsident noch Wahlkampfmunition braucht.
Das heißt im Ami-Jargon übrigens "Signature Strike" und erinnert an die Erkennung von Viren, Würmern und Trojaner per Sigantur, die auch nicht wirklich funktioniert.
Besagte Signature Strikes rücken die Amis für meine Begriffe nun eindeutig in die Ecke des Bösen. Menschen im Krieg zu töten, ist Mist, aber legitim und leider auch notwendig. Menschen außerhalb eines Krieges allein aufgrund einer Wahrscheinlichkeit, dass sie zu einer bestimmten Gruppe gehören könnten und/oder demnächst vielleicht etwas zu tun beabsichtigen, zu killen, ist eine andere Hausnummer: Dafür gibt es Vokabeln wie "Mord" oder - treffender - Terrorismus.
Was mich wieder dazu bringt, an einen (Achtung, Ironie-Modus "on") großen Visionär zu erinnern : Der (sofern er wirklich tot ist) zweifelsfrei ermordete Osama Bin Laden (Ironie "off) formulierte im Umfeld von 9/11 den Anspruch, die westlichen Demokratien und ihr Freiheitsverständnis anzugreifen und zu vernichten.
Wer sich den Zustand eben dieser "Demokratien" heute anschaut, wird unschwer erkennen, dass die Umsetzung dieses Vorhabens gut vorangekommen ist.
In ihrer Angst vor dem bösen Terrorismus und "Oh, ein böser Muslim" haben sich die westlichen Demokratien selbst kastriert.
Wer's nicht glaubt, denke an Vorratsdatenspeicherung, Passagierdatenübermittlung, Checkin-Prozeduren, Gefährderdateien und all solchen Mist. Im Klartext: Niemand muss den Reichstag sprengen, das Weiße Haus einäschern oder das ZDF per EMP-Schlag final abschalten (das hätte was ...), um eine Demokratie zu zersäbeln.
Nur eines gibt mir zu denken: Wenn ich in ein paar Sekunden diesen Text veröffentliche, bin ich dann ein "Signature Match" und werde womöglich zum Target? Auf alle Fälle werde ich mich künftig immer gründlich rasieren, keine grünen Shirts anziehen und beim Lauftraining keinen gut sichtbaren Getränkegürtel tragen, dafür aber immer mal nach oben schauen ...
Die gute Nachricht: Obwohl Fahd al-Quso (oder auch al-Kuso, da war sich der Welt-Praktikant wohl selbst nicht so sicher) ein ziemlich schlimmer Finger gewesen sein soll (Unschuldsvermutung!), hat Muddi Angela Merkel diesmal nichts in der Art "Ich bin froh" geäußert, was für Lernfähigkeit spricht.
Nun mögen sich die regelmäßigen LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches fragen, wie die schlechte Nachricht lautet.
Nun, die findet sich nicht in der Welt, sondern z.B. hier: http://edition.presstv.ir/detail/238366.html - Achtung, das ist ein iranisches Nachrichtenportal ... nicht, dass plötzlich jemand unter Terrorismusverdacht gerät.
US-Präsident Barack Obama gab sein Einverständnis zur Tötung (nennt man sowas nicht Mord?) nichtidentifizierter Personen per Drohnenangriff im Jemen. Etwas ausführlicher stand's in der TAZ vom 28./29.4.2012 http://taz.de/USA-dehnen-Drohnen-Anschlaege-aus/!92310/ , wer masochistisch veranlagt ist, darf auch die white-house-Pressemitteilungen studieren.
Fazit: Die von CIA-Operatoren gesteuerten Drohnen dürfen ab sofort nicht nur Leute wegballern, die zuvor als böse Buben identifiziert worden sind, sondern auch solche, die vielleicht welche sein könnten, weil ... sie so aussehen, als ob. Oder weil sie zur falschen Zeit am falschen Ort waren. Oder weil dem jeweiligen Knöpchendrücker in Langley noch ein Abschuss fehlte, um im laufenden Monat seine Leistungsprämie zu erhalten. Oder weil ... der Präsident noch Wahlkampfmunition braucht.
Das heißt im Ami-Jargon übrigens "Signature Strike" und erinnert an die Erkennung von Viren, Würmern und Trojaner per Sigantur, die auch nicht wirklich funktioniert.
Besagte Signature Strikes rücken die Amis für meine Begriffe nun eindeutig in die Ecke des Bösen. Menschen im Krieg zu töten, ist Mist, aber legitim und leider auch notwendig. Menschen außerhalb eines Krieges allein aufgrund einer Wahrscheinlichkeit, dass sie zu einer bestimmten Gruppe gehören könnten und/oder demnächst vielleicht etwas zu tun beabsichtigen, zu killen, ist eine andere Hausnummer: Dafür gibt es Vokabeln wie "Mord" oder - treffender - Terrorismus.
Was mich wieder dazu bringt, an einen (Achtung, Ironie-Modus "on") großen Visionär zu erinnern : Der (sofern er wirklich tot ist) zweifelsfrei ermordete Osama Bin Laden (Ironie "off) formulierte im Umfeld von 9/11 den Anspruch, die westlichen Demokratien und ihr Freiheitsverständnis anzugreifen und zu vernichten.
Wer sich den Zustand eben dieser "Demokratien" heute anschaut, wird unschwer erkennen, dass die Umsetzung dieses Vorhabens gut vorangekommen ist.
In ihrer Angst vor dem bösen Terrorismus und "Oh, ein böser Muslim" haben sich die westlichen Demokratien selbst kastriert.
Wer's nicht glaubt, denke an Vorratsdatenspeicherung, Passagierdatenübermittlung, Checkin-Prozeduren, Gefährderdateien und all solchen Mist. Im Klartext: Niemand muss den Reichstag sprengen, das Weiße Haus einäschern oder das ZDF per EMP-Schlag final abschalten (das hätte was ...), um eine Demokratie zu zersäbeln.
Nur eines gibt mir zu denken: Wenn ich in ein paar Sekunden diesen Text veröffentliche, bin ich dann ein "Signature Match" und werde womöglich zum Target? Auf alle Fälle werde ich mich künftig immer gründlich rasieren, keine grünen Shirts anziehen und beim Lauftraining keinen gut sichtbaren Getränkegürtel tragen, dafür aber immer mal nach oben schauen ...
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