Donnerstag, 1. März 2012
Der demographische Trend kehrt sich um. Oder: Zumindest bei den Altbundespräsidenten gibt es wieder ein Plus.
Über die demographische Entwicklung in Deutschland wird ja viel berichtet. Viel Unfug, denn schließlich sind die Gefahren, die sich aus dieser vermeintlichen Entwicklung ergeben, in etwa so groß wie die aus dem angeblichen Klimawandel. What? So, spätestens jetzt dürften die geneigten LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches bemerkt haben, dass mal wieder der Ironie-Modus drin ist.
Weiter im Text: Hinsichtlich der demographischen Entwicklung wird ja regelmäßig von Überalterung, Aussterben des Deutschtums und so schlimmen Dingen gesprochen.
Dass das mit dem Aussterben und der Überalterung nicht stimmen kann, zeigten mir die vergangenen Tage. In zumindest einem relevanten Bevölkerungssegment (okay: Segmentchen) gibt es Zuwachs. Die deutschen Altbundespräsidenten wachsen schneller nach als sie wegsterben. Und sie werden immer jünger.
Nur mal zur Erinnerung: Der aus meiner Sicht einzige wirkliche, lebende Altbundespräident ist Walter Scheel, Jahrgang 1919. Das war der "Hoch auf dem gelben Wagen". Sein Nachfolger, Carl Carstens, bekannt als Wandervogel, hatte bereits 1992 ausgewandert.
Im Amt folgten Richard von Weizsäcker (lebt), Roman Herzog (lebt), Johannes Rau (hinüber), Horst Köhler (lebt) und Christian Wulff (lebt, und wie!).
Damit gibt es in Deutschland derzeit fünf Altbundespräsidenten, aber keinen richtigen. Selbst wenn Joachim Gauck demnächst ins Amt geschoben wird, haben wir immer noch ein Verhältnis von fünf zu eins, was nicht wirklich toll ist.
Einziger Lichtblick: Mit Jahrgang 1940 ist der designierte Bundesgrüßaugust schon jetzt so alt, wie sein Vorgänger, Bundespinocchio Christian Wulff, zum Wohle der deutschen Steuerzahler hoffentlich niemals werden wird. Da hält sich, zumindest laut Sterbetafel, der innerhalb einer Amtsperiode anrichtbare Schaden in Grenzen. Und mehr wird's eh' nicht. Und auch der Kollateralschaden seiner Amtsführung dürfte geringer sein als beim Schwindelwulf. Denn zumindest scheint Gauck-Lebenspartnerin Daniela Schadt (ich verkneife mir jetzt alle Hinweise auf "wilde Ehe" und so ...) eher zurückgenommen zu agieren und auf keinen Fall so sendungsbewusst wie Wulffs Eskorbine Bettina daherzukommen, deren Umbauwünsche für den Amtssitz ihres Gatterichs ja mächtig ins (Steuer-)geld gingen.
PS.: Einen hab' ich noch ... oben war ja vom Aussterben des Deutschtums die Rede. Zumindest das Wegfaulen deutscher Kerntugenden lässt sich in der Galerie der Gewesenen schon erkennen. Horst Köhler knickte die Sache mit der Pflichterfüllung ("Wo ein Doitschor steht, da steht er, bis eine höhere Macht ihn abberrrruft"), seit Wulff ist nun auch die Sache mit der Ehrlichkeit den Bach runter. Man darf also gespannt sein, was the one and only Bürgerrechtlicher "Old man Joe" knicken wird.

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