Freitag, 29. Juni 2012
Fahrt nach Hause, Ihr Scheißer. Oder: Keine Hymne, kein Finale
So, Deutschland ist raus. Und obwohl ich an ca. 364 Tagen des Jahres (im Schaltjahr: 365) stolz bin, ein Deutscher zu sein, sage ich: Fahrt nach Hause, Ihr überbezahlten Scheißer! Wenn die Startaufstellung einer deutschen (!) Nationalmannschaft zu sehen ist und es nicht mal die Hälfte (!) dieser Schießbudenfiguren mit der fetten Henne auf der Brust schafft, beim Vortrag der Nationalhymne nur im entferntesten so zu tun, als ob ... dann gehört dieses Pack ausgebürgert (auch Somalia hat schöne Ecken), repolonisiert oder einfach über der Türkei samt hässlicher Glubschaugen abgeworfen, aber auf keinen Fall in ein Finale. Lernt erst mal singen, ihr Fußkranken!

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Erinnerung an Onkel Bernd. Oder: Forget Hilder.
Beim schnellen Blick in die Referrer, d.h. in die Links, über die Menschen zu meinem kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuch gelangt sind, stieß ich heute auf mehrere Referrer via "Onkel Bernd". Okay, es handelt sich dabei um Tagebucheinträge über Bernd Hilder, den gottlob ehemaligen Chefredakteur der Leipziger Volkszeitung, den ich mit konstanter Boshaftigkeit als "Onkel Bernd" beschrieben habe, obwohl besagter Supercharismatiker nun wenig Onkelhaftes an sich hat.
Doch jedesmal, wenn ich "Onkel Bernd" lese, muss ich grinsen. Nein, nicht so wie das Angela Merkel bei einem Tor der deutschen Nationalelf tut: Mundwinkel knapp über Knienscheibe, viel zu enges grünes Jäckchen, dazu der Gesichtsausdruck einer frisch ausgeackerten Maus. Nein, wenn ich "Onkel Bernd"-Input erhalte, grinse ich wie ein Smiley, da sausen die Mundwinkel an den Ohrläppchen vorbei und begegnen einander am Hinterkopf.
Warum? Weil ich mit Onkel Bernd eine Erinnerung verbinde, die so drehbuchreif ist, dass Bernd Hilder dagegen nicht mal anstinken könnte, wenn er es doch auf den Intendantensessel des Mitteldeutschen Schunkelrundfunks geschafft hätte. Und die Erinnerung an Onkel Bernd geht so:
Einst (also in den 80ern) arbeitete ich als Assistent an der Karl-Marx-Universität Leipzig und machte mit überschaubarem Erfolg "in Halbleiter", ehe ich mich dann doch dem Journalismus (aka Lebenskünstlertum) zuwendete.
Unsere Forschungsgruppe war bunt gemischt, sie umfasste vom systemrelevanten Professor über der spitzelnden Doz. dr. sc. nat bis hin zum akademischen Bodensatz (in dem auch ich mich suhlte) allerlei putziges Volk.
Dazu zählte eine seinerzeit knapp 30-jährige Dottoressa aus gutem sozialistischem Hause, die auf Karriere aus und alleinerziehende Mutter einer noch nicht schulpflichtigen Tochter war (Die regelmäßigen Leser meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches wissen: Das ist der Typ Frau, den ich gern damit beschreibe, dass "die mit dem Arsch Nüsse knacken kann". So sah sie auch aus). Außerdem gehörte in besagte Gruppe ein junger,dynamischer, verklemmt wirkender Forschungsstudiosus namens Bernd, der ganz emsig arbeitete und kein Wässerchen trüben konnte.
Eines lustigen Tages waren wir alle zur Nussknackersfrau eingeladen, um ihren Geburstags zu feiern. Bei Speis' und Trank verging die Zeit, irgendwann war es 21 Uhr, als das Töchterlein der alleinerziehenden Mutter auf der Bühne erschien und mit ihrer Frage, gestellt in kindlicher Naivität, den bis dahin eher langweiligen Abend rettet: "Mama, schläft der Onkel Bernd heute wieder bei uns?"
Vielleicht vermögen die LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches nun nachvollziehen, weshalb ich Bernd Hilder (aka Onkel Bernd) nie ernst nehmen konnte.
Wobei: Manchmal frage ich mich, ob ich Onkel Bernd ohne dieses Erlebnis in der Leipziger Kuchengartenstraße ernster nähme ...

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