Donnerstag, 11. Dezember 2008
Osterspaziergang im Advent. Oder: Im nordsächsischen Frühwinter auf Genesungstour
Das Jahr 2008 wird mir läuferisch wohl vor allem als Pannenjahr in Erinnerung bleiben. Zu Jahresbeginn nach vielen Jahren des Friedens eine sehr interessante Knochenhautentzündung, zum Jahresende nach der Rückkehr aus dem ägyptischen Trainingslager ein sehr spannendes Asthma-Erlebnis samt allerlei unerfreulichem Drumrum.
Das führte sogar dazu, dass ich sechs Tage lang meine Laufschuhe nur aus der Ferne betrachtet habe. Gestern griff ich endlich mal wieder ins Regal, reaktivierte die Asics und trabte gemütlich los. Man muss die Sache mit den Antibiotika ja nicht all zu eng sehen.
Im braven 6er Schnitt (Für Nichtläufer: 10 km/h) hoppelte ich durch den nordsächsischen Frühwinter (=Dreck und Schlamm) und genoss den Aufenthalt im Freien ungemein. Es war ein wenig wie Goethes "Osterspaziergang" ... *g*

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Mittwoch, 29. Oktober 2008
MFA goes Big Apple oder: Ein Maler mit Haarriss und Hirnriss?
Leipzig hat zwar nur einen Mini-Marathon, bei dem man als Läufer recht einsam auf der Strecke ist, aber in New York wollen die Heldenstädter jetzt mal so richtig auf die Pauke hauen. Immerhin 81 Leipziger werden am Wochenende zum Lauf durch Big Apple aufbrechen. Das ist Rekord, denn so viele Läufer hat noch keine deutsche Stadt nach NY geschickt. Wahrscheinlich sind es sogar einige mehr, denn diese Zählung berücksichtigt nur diejenigen, die im Rahmen des Gruppenauftriebs eine hiesigen Fachgeschäftes den Sprung über den großen Teich wagen. Vor einigen Tagen verabschiedete der Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung die Reisegruppe und lobte deren Botschaftermission. Na gut, der Mann ist für positive Ereignisse dankbar.

Für einen der Aktiven wäre das Abenteuer Marathon eigentlich schon vor dem Start zu Ende gewesen. Michael Fischer-Art, seines Zeichens im Leipziger Stadtbild überpräsenter Kunterbunt-Künstler mit hoher Affinität zu muppetartigen Gesichtern sowie Politikern und Promis, will in NY die 42,195 km schaffen. Dazu trainierte er, verzichtete auf allerlei Ungesundes – und donnerte jüngst mit dem Schienbein gegen eine Waschbetonkante.
Nun mag man MFA für einen richtigen Künstler halten oder auch nicht, doch ein richtiger Arzt hat im malträtierten Schienbein einen Haarriss entdeckt. Nun gilt unter Hardcore-Läufern zwar der Spruch „Was vom Laufen kommt, geht beim Laufen auch wieder weg“, aber ab einem gewissen Punkt sollte man Vernunft walten lassen. Ein Knochen mit Haarriss zählt zu den Dingen, die jenseits dieses Punktes liegen.
Doch der wackere Künstler sieht das anders und wird in New York starten. Diesen Entschluss verkündete er nach Applikation eines Voltaren-Zäpfchens in meiner Lokalpostille. O-Ton Leipziger Volkszeitung: „Sechs Stunden veranschlagt der 39-jährige (Überlebens-)Künstler für die sonntäglichen 42,195 Kilometer.“
Nun sind in New York auch schon beinamputierte Vietnam-Veteranen über die Ziellinie gerutscht – aber deren Heimatschuss lag einige Jahre zurück. Wer mit einer frischen Blessur bei einem Marathon startet, ist – vorsichtig formuliert – unvernünftig. Anders ausgedruckt: Mit einer so bescheuerten Nummer riskiert so ein Selbstdarsteller nicht nur seine Gesundheit, sondern versaut den Ruf der etwas ernsthafteren Läufer.
Fazit: Dem Manne sei gegönnt, dass der haarrissige Knochen hält und gemeinsam mit seinem Besitzer durchkommt. Und vielleicht regnet ja irgendwann einmal Hirn vom Himmel und ein Stück davon trifft Michael Fischer-Ar...

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Montag, 29. September 2008
60 km auf dem Laufband. Oder: Frischluft ist relativ
Ich bekenne, ich habe es getan. In aller Öffentlichkeit. In knapper Bekleidung. Auf einem Laufband. Dass ich es tun wollte und auch schon ein wenig getan habe, stand ja schon hier. http://zeitungsdieb.blogger.de/stories/1228336/ Aber das waren ja nur mal eineinhalb Stunden, bei denen 17 Kilometer zusammenkamen. Gelaufene Kilometer auf einem Laufband im Erdgeschoss von Galeria Kaufhof in Leipzig. Mit Blick auf die Schmuckabteilung.
Am vergangenen Sonnabend tat ich es richtig. Zehn Uhr setzte sich das Band mit gepflegten 10,5 km/h in Bewegung und ich trabte los. Locker-leicht, den Blick geradeaus,den Kopf maximal 15 Grad nach links, dann wieder nach rechts. Mehr könnte tückisch sein, denn wenn ich irgendwo „hingucke“, drehe ich meist nicht nur den Kopf, sondern den ganzen Kerl hinterher. Beim Laufen in Wald und Flur macht das nichts, auf dem Band gibt es dann ein schleifendes Geräusch und ich mache den Abflug. Da unmittelbar hinter „meinem“ Band die Postkartenabteilung beginnt, bin ich gehalten, die Laufstrecke nicht unkontrolliert zu verlassen.
Eigentlich hatte ich mir für den Samstagslauf im Erdgeschoss einen glatten 100er vorgenommen. Ist ja nicht die Hürde, dachte ich. 100 km läufst Du auch bei großem Leiden unter 9:30 h, beim Delmenhorster 24-h-Lauf, was soll da also schief gehen?
Nun, ich hatte nach meinem Schnupperlauf ja bereits über fehlenden Fahrtwind und Kaufhauswärme geklagt. Was ich am Sonnabend erlebte, war grenzwertig. Bei molliger Wärme lief ich auf eine Marathon-Durchgangszeit von ca. 4 Stunden – und merkte bald, dass 10,5 km/h durchaus anstrengend sein können. Sicher, die Strecke war superflach. Aber während mir beim Laufen sonst die ganze Welt zu Füßen liegt, waren es auf dem Band nur wenige Quadratzentimeter, die es stets sauber zu treffen galt, wollte ich einen Absturz vermeiden. Das erforderte Konzentration, einfach „rollenlassen“ klappt das nicht.
Weitaus unerfreulicher war jedoch die Luftqualität. Und ich meine nicht allein die Wärme, die den Schweiß in Strömen fließen ließ. Deutlich spürbar war der Einfluss der zahlreichen Kunden, die durchs Kaufhaus walzten. Irgendwie erinnerte ich mich beim Laufbandlauf an den Untertagemarathon in Sondershausen. Dort schwand das Wasser ähnlich schnell aus dem Körper, dort war nach meinem Empfinden aber auch ein ähnlich niedriger Sauerstoffgehalt zu verzeichnen.
Dennoch: In knapp über vier Stunden laufbandete ich einen Marathon und war froh, nicht auf eine Zwischenzeit von 3:30 h ausgewesen zu sein. Neben mir hatte sich inzwischen Torsten aus Köln eingefunden, der Feuerwehrmann war etwas später aufs Band gestiegen, da er ja „nur“ Marathon laufen wollte.
Für Kurzweil war also gesorgt. Nicht zuletzt deshalb, da sich der eine oder andere Kunde zu einem Kilometer auf dem Cross-Trainer überreden ließ, da sich der Chef des Fördervereins der Förderschule Grünau aufs Gerät stellte und da sogar eine junge Neu-Leipzigerin ihre Waldrunde zugunsten des Spendenlaufes kurzerhand auf einen Cross-Trainer verlegte.
Dennoch: Es lief bei mir nicht wirklich, es ging zäh. Ich spürte, wie ich austrocknete, obwohl ich reichlich Flüssigkeit zu mir nahm. Aber wenn man mehr ausschwitzt, als der Körper aufnehmen kann (zwischen aufnehmen und trinken gibt es einen Unterschied ...), baut sich ein Defizit auf.
Als ich exakt 49,1 km auf der Anzeige stehen hatte, schien auch mein Laufband von der Ackerei genug zu haben. Es fuhr herunter, blinkte noch einmal kurz, zeigte mir meine bis dahin gelaufene Strecke und gönnte sich einen Reset. Solcherart demotiviert, legte ich eine Pause ein, machte danach die 50 km voll, besichtigte die Sanitäranlagen im Hause Galeria und ließ meinen 100-km-Plan fliegen. Noch einige Kilometer, dann okkupierten Triathleten aus Halle/Saale die Geräte. Nur zu gern gab ich „mein“ Band frei, schwatzte hier und da und fühlte, wie Körper und Geist sich auf Feierabend einrichteten.
Nachdem die Triathleten die Segel gestrichen hatten, krabbelte ich wieder aufs Band, machte die 60km voll und beendete den Lauf-Tag vorfristig. Natürlich nach gründlicher Ganzkörperreinigung in einer Galeria-Dusche, denn schließlich habe ich daheim eine Wasseruhr ...
Fazit: 60 km für den Spendenlauf von Robby Clemens und der Worldrun AG, der am Sonnabendabend damit schon deutlich mehr als 900 km insgesamt auf der Liste stehen hatte. Und die Erkenntnis, dass das Laufen auf einem Laufband eine ganz besondere Sache ist. Und das Laufen auf einem Laufband in einem Kaufhaus eine noch speziellere. Da ich in dieser Hinsicht noch einige Pläne habe, trifft wieder einmal die goldene Weisheit zu: „War der Lauf nicht Dein Freund, dann war er Dein Lehrer.“ (Sollte jemand den wirklichen Urheber dieses Satzes kennen, bin ich für eine Quellenangabe dankbar.).
Gelernt habe ich während meiner 60 Laufbandkilometer, dass bei solchen Aktionen die Bewetterung eine wichtige Rolle spielt. Sollte ich demnächst mal in einem Schaufenster aufs Band gehen (Man weiß ja nie ... *g*), werde ich wohl zuvor einen Lüftungsfachmann ins Spiel bringen.

Achja, als ich das Kaufhaus am späten Nachmittag verließ, herrschte draußen klares Herbstwetter, aber dickes Gedränge: In Leipzig sind derzeit Markttage. Aber die Luft war köstlich, sogar die Qualmwolken der Kippenfresser kamen mir erlösend vor. Es ist halt alles relativ ...

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Freitag, 26. September 2008
Laufbandgedanken bei Galeria Kaufhof. Oder: Mal Affe sein.
Laufband? Langweilig! Hamsterrad! Stimmt – und auch wieder nicht. Meine bisher sehr bescheidenen Laufband-Erfahrungen stammen von einem Ski-Urlaub in Österreich. Nach des Tages Mühen auf den flotten Brettern wollte ich noch laufen gehen, verkniff mir das aber angesichts kräftiger Minusgrade und vereister Wege – und stellte mich im Hotel abends aufs Band. So lief ich in 1200 Metern Höhe mit Blick auf die beleuchteten Hänge, schaute den Pistenraupen zu – und wurde schon bald ausgebremst, da der Wirt seine Ruhe haben und nicht durch ein über dem Tresen rumpelndes Band genervt werden wollte.
Bis zu diesem Abbruch meines Bandlaufes hatte ich zweierlei gelernt:
1. Das Laufband ist kein Waldweg.
2. Man gerät anständig ins Schwitzen, weil der Fahrtwind fehlt.

Da ich mich als Läufer am 6-Tage-Rennen der Worldrun-Truppe beteilige (guckst Du hier: http://forum.d-u-v.org/forum/viewtopic.php?t=1342), kann ich derzeit meine Laufbanderfahrungen vertiefen. Was ich gestern (17km) festgestellt habe, war, dass Laufbandlauf alles andere als langweilig ist. Zumindest dann, wenn man ihn im gut frequentierten Erdgeschoss eines Kaufhauses in der Leipziger City praktiziert. Dort stehen besagte Bänder zwischen Postkartenregalen und Schmuckabteilung. Ich laufe mit Blick auf den Haupteingang zur Galeria-Filiale, habe die jungen Damen an den Schmuck- und Uhrenvitrinen im Blick und fühle mich – bis auf die Wärme – ziemlich wohl dabei.
Natürlich hat das Laufen in diesem Umfeld irgendetwas vom Affenkäfig im Zoo. Sagte mir heute meine Frau, und es stimmt. Aber da ich eine Jahreskarte für den Leipziger Zoo (guckst Du hier: http://www.zoo-leipzig.de) habe, weiß ich, dass die Primaten ganz gezielt mit den Besuchern kommunizieren, die vor der Scheibe stehen und Grimassen schneiden.
Und ich tue ich es ihnen gleich. Und habe den Vorteil, mich nicht nicht hinter einer Glasscheibe zu befinden und zudem über die Fähigkeit der Sprache zu verfügen. Also ein ganz kurzweiliges Spiel, man läuft, plaudert, bitte den einen oder anderen staunend dreinschauenden Kunden aufs Nachbarband ... Und erlebt allerlei.
Zum Beispiel den Fehlgriff eines Baggerfahrers, der am Donnerstagnachmittag ein Erdkabel anpickte und Teile der City stromlos machte. Dass auch Galeria betroffen war, nahm ich billigend in Kauf, denn nach der Umschaltung auf die spärliche Notbeleuchtung wurde es schnell kühler – nur schade, dass auch die Bänder zum Stehen kamen ... Mein persönliches Highlight war das entsetzte Gesicht einer früheren Mitarbeiterin eines guten Kunden meines Büros. Sie schaute mir zu, erkannte mich, schüttelte den Kopf und fragte, einen mitleidigen Ton in der Stimme: „Haben Sie das wirklich nötig.“ Meine Versicherung, hier just for fun und not for Knete zu laufen, schien sie nicht wirklich überzeugt zu haben ...

Am morgigen Samstag stehe ich übrigens wieder auf dem Band. Mal für etwas länger, es geht ja schließlich um einen guten Zweck und außerdem will ich meine masochistische Ader ausleben und das Gefühl des Käfigaffen auskosten. Wer Lust und Zeit hat, kann mich am 27. September ja mal bei Galeria besuchen. Aber bitte die Laufschuhe mitbringen ...

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Freitag, 12. September 2008
Geburtstagsgönnerei oder: Morgens, halb zehn in Deutschland.
Gestern habe ich mir mal etwas gegönnt. Zu seinem Geburtstag darf man das, auch wenn’s (gottlob noch) kein runder ist. Nönö, nix mit neuem Auto oder modischen Klamotten. Ich habe mir – nach Blick in den Terminkalender – einen vormittäglichen Lauf geleistet. Unter dem Motto „Morgens, halb zehn in Deutschland“ bin ich los und gönnte mir gemütliche 15 Kilometer. Was (im Hinblick auf die Strecke) an sich nichts Besonderes ist, für mich aber ein wirkliches Geburtstagsgeschenk war: Bei perfektem Spätsommerwetter lief ich über Feld- und Waldwege, sah allerlei Getier, freute mich über drei betagte K700-Traktoren, die auf einem großen Schlag um die Wette zu pflügen schienen, grüßte einige andere Läufer (Haben die nichts zu tun, dass sie vormittags auf die Piste gehen?) und nahm auf meiner Geburtstagsrunde mehrere Glückwünsche netter Menschen per Handy entgegen. Fazit: Ein Genusslauf der allerfeinsten Sorte, der damit einhergehende Lustgewinn hätte sich allenfalls durch zwei oder drei Verpflegungsstände mit Bier und Pellkartoffeln steigern lassen. Aber das wäre dann fast schon paradiesisch gewesen ...
Das solchermaßen erlaufene Wohlgefühl versöhnte mich sogar mit dem Umstand, dass ich meine obligatorischen Donnerstagnachmittagslaufrunden am Leipziger Auensee (genau, auf der Strecke des 100ers) wegen eines dienstlichen Termins in Dresden ausfallen lassen musste.
Und heute? Habe ich (natürlich) keinen Geburtstag mehr. Aber vielleicht gönne ich mir am Vormittag noch einen kleinen Geburtstagsnachlauf zur Vermeidung von Entzugserscheinungen – und weil’s so schön war.

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Montag, 14. Juli 2008
Zwei Tote beim Zugspitzlauf oder: Alles Vollkasko, oder was?
Endlich hat es mal wieder eine Laufveranstaltung in die Medien geschafft. Nein, es war nicht die Deutsche Meisterschaft im 24-Stunden-Lauf, die am Wochenende in Berlin ausgetragen wurde und mit Jan Prochaska einen strahlenden sowie mit Marika Heinlein eine arg zerschrammte Siegerin hatte. Und auch die anderen Leistungen können sich sehen lassen (Guckst Du hier: http://statistik.d-u-v.org/getresultevent.php?event=1478). Aber das reicht nicht, um in meiner Lokalpostille LVZ und den vielen anderen deutschen Lokaldingensbummensblättern wahrgenommen zu werden.
Nö. In die Medien hat es der Zugspitzextremlauf geschafft. Nicht wegen irgendwelcher spektakulärer Leistungen, sondern wegen der Tragödie auf der 16 Kilometer langen Strecke zum Gipel des höchsten deutschen Berges: Zwei Läufer kamen bei widrigen Witterungsbedingungen ums Leben, zahlreiche andere liefen nach einem Wetterumsturz um selbiges, mussten reanimiert werden, erlitten schwere Unterkühlungen. Guckst Du hier: http://www.welt.de/vermischtes/article2210164/Der_lange_Lauf_auf_die_Zugspitze__zwei_Tote.html
Es zeigt sich wieder mal: Geht ein Lauf glatt durch, findet er in den Medien nicht oder nur als Minimalbericht statt. Passiert etwas – siehe auch Marathontote usw. – wird’s ohne Sinn und Verstand breitgetreten. Damit die Volksseele etwas zum Kochen hat, damit sich chipsfressende Couchbuletten ereifern können, dass sie ja schon immer gewusst haben, dass Sport schädlich ist und dass es sich nun gehört, dass die Läufer die Kosten für den Rettungseinsatz selbst tragen. Genau wie die verfetteten Bis-zum-Herzkaspar-Raucher übrigens auch, gelle?
Dazu trägt natürlich auch die nicht eben von Sachverstand geprägte Berichterstattung der Medien bei. Die Deutsche Presseagentur dpa schickte folgendes Foto in die Welt und untertitelte es mit dem güldenen Satz: „Helfer der Bergwacht retten einen völlig erschöpften Extremsportler. Zwei Menschen starben am Sonntag bei einem Rennen auf die Zugspitze“.


Foto: dpa

Dass die Deutschpresseagenten dabei übersehen haben, dass es sich bei den angeblichen Helfern ebenfalls um Läufer handelt, ist bedauerlich. Dass sie – gemeinsam mit den blinden Redakteuren, die einen solchen Fehler ungeprüft übernehmen – die Bergwachthelfer zu Deppen abstempeln, die im kurzen Höschen in den Schnee steigen, ist eine Peinlichkeit.
Kein Wunder, dass die Leserkommentare z.B. in der Welt entsprechend ausfallen. In anderen Medien wird es ähnlich aussehen, von den selbst erklärten Fachleute an einschlägigen Stammtischen ganz zu schweigen.

Für alle, die es besser wissen wollen: Ja, es gibt bei allen Verrichtungen des Lebens ein Risiko. Das Leben als solches ist riskant und endet zwingend mit dem Tode. Mit Verstand und Glück kann man die reichlich vorhandenen Risiken erkennen, ihnen aus dem Weg gehen, sie vielleicht entschärfen und irgendwann eines mehr oder minder natürlichen Todes sterben. Oder auch nicht, denn es gibt Meteoriteneinschläge, den vom Himmel herabfallenden gefrorenen Inhalt von Flugzeugtoiletten, besoffene oder anderweitig ausgetickte Autofahrer, abstürzende Dachziegel und allerlei sonstige Gefahren.
Wer sich auf den Weg ins Hochgebirge macht, ist im Sinne der Risikominimierung gut beraten, auf Hinweise zum Wetter zu achten und entsprechende Vorkehrungen zu treffen. Ein Restrisiko bleibt. Nicht ohne Grund weiß der Volksmund, dass, wer sich in Gefahr begibt, darin auch umkommen kann. Das gilt für Zugspitzläufer genau so wie für die vollgefressenen Infarktkandidaten, die sich nun über die „spinnerten Sportler“ ein Urteil anmaßen. Der eine frisst und säuft, obwohl er weiß, dass es ihm schadet, der andere läuft einen Berg hinauf, obwohl dort – auch ohne Wetterwechsel – Absturz und Steinschlag drohen. So sind die Menschen nun einmal. Aber nur die, die ein Risiko eingegangen sind, haben die Entwicklung vorangebracht.

Nachdem die deutschen Vollkaskodenker seit längerer Zeit einen Läufer-TÜV für Marathonstarter fordern und auch den kleinsten Volkslauf argwöhnisch beäugen, werden nun wohl die üblichen Bedenkenträger aus ihren Ablagefächern gekrabbelt kommen und wieder einmal auf das Verbot riskanter Verrichtungen drängen: Berglauf, Marathonlauf, Ultralauf, Radfahren, Ironman, Kampftrinken, Büroschlaf, Autofahren, Fallschirmspringen, Leben, Lieben, Essen, Trinken, Schlafen ...

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Donnerstag, 10. Juli 2008
Gut geruht in Delmenhorst. Oder: 24-Stunden-Lauf mit viel Herz
Delmenhorst? Ich muss zugeben, dass ich diese Stadt bis vor kurzem allenfalls aus dem Verkehrsfunk kannte. Na gut, eine meiner überaus beliebten Café-Reportagen führte mich vor wenigen Wochen in die Nähe von Delmenhorst. Dass ich nun jedoch fast zwei Tage in der 75.000-Einwohner-Stadt verbracht habe, ist allerdings weder dem Jugendstilrathaus noch dem weithin sichtbaren Wasserturm geschuldet und hat weder mit der hier geborenen Sängerin Sarah Connor zu tun, die 2003 zur Ehrenbotschafterin ernannt wurde, noch mit dem Skandal um das einstige Hotel am Stadtpark, das zur rechten Tagungsstätte umfunktioniert werden sollte und den Rechten durch eine Spendenaktion der Delmenhorster Bürgerschaft vor der Nase weggekauft wurde – nein, es liegt am hiesigen 24-Stunden-Lauf.
Der ist eigentlich eine Mogelpackung, denn er findet – obwohl er den Namen „Burginsellauf“ trägt – nicht auf der Burginsel statt. Statt dessen wird der Burginsellauf einige hundert Meter entfernt, im Umfeld des Freizeitbades Delfina, ausgetragen.
Auf einer Freifläche vor dem Bad befindet sich die gesamte Logistik für Einzel- und Staffelläufer, als da wären Rundenzählung, Verpflegungszone, Zeltplatz, Start-/Zielbereich, Bühne sowie allerlei Verkaufsstände. Diese Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, macht aber eines deutlich: Hier ist immer etwas los.
Vom Start-/Zielbereich führt die Strecke gegen den Uhrzeigersinn auf einer 1400-Meter-Runde um das Freizeitbad. Etwa 300 Meter läuft man auf gepflasterten Wegen durch die Jubel-Trubel-Heiterkeitzone, ehe die Piste nach links in den Park abbiegt. Es gilt, einen ca. 10 Zentimeter hohen Bordstein zu erklimmen, dann führt der Weg an einer Kleingartenanlage entlang mit leichtem Gefälle in Richtung Delme, ehe es nach zwei weiteren Kurven wieder zurück in die „heiße Zone“ geht. Aus dem Park heraus muss ein kleiner Deich erklommen werden – die etwa eineinhalb Höhenmeter sind mit dem Hinweisschild „Bergwertung“ verziert und eine solche wurde Mitternacht auch tatsächlich vorgenommen.
Gegen Ende der Runde führt der Weg zurück in den Start-/Zielbereich, wo man nach einer Kehre von ca. acht Metern Durchmesser die Tore der Chipmessung passiert. Noch eine großzügige Kehre, dann geht’s zum Verpflegungspunkt und hinaus auf die nächste Runde.
Die Strecke läuft sich recht gut und ist trotz der „Bergwertung“ auch beim 100. Umlauf noch relativ schmerzfrei zu absolvieren.
Kleinere Minuspunkte verdienen allenfalls die beiden Bordkanten, die beim Betreten und Verlassen des Parks zu überwinden sind. An sich harmlos, so scheinen sie mit den Stunden doch dank geheimnisvoller tektonischer Kräfte zu wachsen (Genau wie der zunehmend alpine Deich). Eigentlich wurden die Bordsteine mittels Asphalt entschärft, nur leider hat die beauftragte Baufirma die schwarze Schmiere an der falschen Stelle angesetzt.
Wie die Strecke im kommenden Jahr, wenn in Delmenhorst die DM im 24-Stunden-Lauf stattfinden wird, aussehen wird, ist allerdings noch ungewiss. Nach Aussage von Organisator Karl-Ludwig Rittel wird das Freizeitbad (ebenso wie das eingangs erwähnte, nun doch nicht rechte Hotel) demnächst abgerissen, sodass sich der Streckenverlauf wohl noch einmal ändern wird. Erhalten bleiben wohl auf alle Fälle der zentrale Start-Ziel-Bereich und die sanitären Anlagen im angrenzenden Turnerheim.
Auf alle Fälle sollen die Parkwege vor der DM einem gründlichen Lifting unterzogen werden, verspricht Karl-Ludwig Rittel. Entschärft werden soll zudem die Streckenführung im Start-/Zielbereich. Hier ging es – vor allem während des nachmittäglichen Laufes der Kinderstaffeln – mitunter gefährlich zu, wenn sich die Laufwege der schon leicht weggetretenen Sololäufer mit denen der wie bei einem Katapultstart förmlich dahinfliegenden Kinder kreuzten. Und auch der normale Seitenwechsel der Solisten – Zähltore rechts, Verpflegung links – im Bereich der Wechselzone der Staffeln kann Kollisionen provozieren – vor allem dann, wenn im kommenden Jahr deutlich mehr als 80 Einzelläufer auf der Strecke sein werden. Dann richten die Delmenhorster nämlich die Deutschen Meisterschaften im 24-Stunden-Lauf aus.
Dass diese Veranstaltung ein Erfolg werden wird, wage ich jetzt schon zu prophezeien. Bei der diesjährigen 5. Auflage des Delmenhorster Burginsellaufes sorgte eine beachtliche Schar schier unermüdlicher Helfer dafür, dass die Läufer bestmögliche Bedingungen vorfanden. Das begann bei „El Cheffe“ Dr. Hans Böhmann, der einer Handvoll Freitagsanreisern Bauernhaus samt Kücheninhalt zur Verfügung stellte und gar nicht fassen konnte, dass wir uns statt in die Betten auf die eigene Isomatte legten. Das ging weiter mit Karl-Ludwig Rittel, der offensichtlich das Kunststück beherrscht, 24 Stunden lang an mehreren Orten zugleich zu sein. Oder hat der Mann sich klonen lassen? Keine Ahnung – aber ein Organisator, der mich gegen Ende der Veranstaltung auf der Runde begleitet und nach erster Manöverkritik fragt, hat Seltenheitswert. Immer freundliche Helfer an der Verpflegung trugen zum Erfolg der Veranstaltung wohl ebenso bei wie unermüdliche Fotografin Ute Packmohr, die während des Laufes wohl auch etliche Kilometer machte und dabei stets ein freundliches Lächeln für matte Läufer auf den Lippen hatte.
Eine tolle Leistung vollbrachten auch die Rundenzählungszauberer, die den Ausfall ihrer Anlage kurz nach Beginn des Laufes verkraften mussten. Mit schnell improvisierter Handzählung meisterten sie diese Situation. Sehr sympathisch: Nachdem alles wieder lief, wurden die Läufer befragt, ob die nun im System vorhandene Rundenzahl x aus ihrer Sicht in Ordnung gehe. So etwas ist im besten Sinne „stark“! Schwäche zeigten im Zählbereich lediglich die zu durchlaufenden Tore. Statt der sonst anzutreffenden „Ohren“ gibt es in Delmenhorst schwarze Konstrukte aus Schichtenholzplatten (in vulgo: Schaltafeln), die ein wenig wie die Karosserie eines Stealth-Bombers anmuten. Unsichtbar waren die Dinger allerdings zum Glück nicht, dafür neigten sie mit zunehmender Laufzeit zur Wackligkeit und mussten zwischendurch nachgeschraubt werden. Dennoch schepperte es beim Darüberlaufen so heftig, dass ich an die Schleusendeckel im Alten Eltunnel denken musste. Allerdings haben die mir noch nie wehgetan, die Stealth-Ohren hingegen schon. Aber das lässt sich ändern, eine dicke Gummimatte kann da schon Wunder bewirken.
Hochachtung verdient außerdem die Delmenhorster Feuerwehr, die auf den etwa 1.000 Metern Parkweg mit stabsmäßiger Präzision für die nächtliche Beleuchtung sorgte. Dass einige Läufer wehklagten, ein ganz bestimmtes Flutlicht hätte sie nach Mottenart in eine Pfütze tappen lassen, lasse ich mal unkommentiert, denn ich kann's nicht nachvollziehen. Aus eigener Erfahrung weiß ich allerdings, dass langes Laufen sogar bei Tag zur Umnachtung führen kann ...
Falls es den einen oder anderen Leser interessiert, wie es mir beim Lauf ergangen ist, sei auch das nicht verschwiegen: Freitags angereist, den wahrscheinlich einzigen Mecklenburger getroffen, der an Logorrhoe leidet, bei Sorbas noch mit Pizza Italiana und Weißbier auf den Lauf eingestimmt, in der schilfgedeckten Chefarztdatscha eine angenehme Nacht verbracht und nach gutem Frühstück samt meiner Gerödelkiste an den Start gekommen.
Im 6er Schnitt ganz brav meine Runden gedreht, bei 85 Kilometern arg unter Magenproblemen gelitten, bei reichlich 100 Kilometern noch mal (Details erspare ich mir, Interessenten seien auf das Gebüsch links nach der Kleingartenanlage verwiesen), dann mit nicht mehr rund laufendem Kreislauf bibbernd unter den Schlafsack gekrochen, sechs Stunden später wieder herausgekrabbelt. Machte letzten Endes 156 Kilometer und 140 Meter, was nicht wirklich toll ist, aber auch keine schlimme Blamage. Und es hat mir zu der Erkenntnis verholfen, dass Obstsäfte bei einem 24-Stunden-Lauf wohl doch nicht mein Ding sind und dass ich mir um meine Wettkampfernährung ein wenig mehr Gedanken machen sollte, wenn ich wieder mal „vorn“ mitlaufen will.

Fazit: Ein wirklich schöner, liebevoll organisierter Lauf zum halben Preis eines Citymarathons (und des eine Woche später stattfindenden Berliner 24ers).

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Dienstag, 8. Juli 2008
Ironman in Frankfurt? Nie gehört. Oder: Leipziger Qualitätsjournalismus
Stell Dir vor, es ist Europa-Meisterschaft und keiner schreibt drüber ... Undenkbar?
Weit gefehlt! Am 6. Juli 2008 fand in Frankfurt am Main der Ironman statt. Guckst Du hier: http://www.ironman.de/ Und nicht irgendeiner, sondern eine Europameisterschaft. Mit tollen Bildern, großen Leistungen, vielen Emotionen und einer TV-Berichterstattung, die zeigt, wozu die viel gescholtenen öffentlich-rechtlichen Gebührenvernichter im besten Sinne des Wortes fähig sind. Also: Eine rundum gelungene Sache.
Mag sein, aber nicht für die Leser der dem Qualitätsjournalismus verpflichteten Leipziger Volkszeitung. Diese meine Lokalpostille widmete dem Ironman vom Wochenende – Augenblickchen, ich zähle mal nach – exakt Null Zeilen und Null Fotos. In Worten: Fand nicht statt.
Aber einen Vorwurf mag ich den Qualitätsjournalisten der LVZ deshalb nicht machen. Schließlich gab es am Wochenende Sportereignisse von Weltbedeutung, schließlich müssen die pille-palle-Kickereien von Logg Leibzsch gegen Eindrachd Schniepelsdorf ins Blatt, und auch die verqueren Fürze irgendwelche Naionaltrikotagenträger gehören berichtet. Wer braucht da eine European Championchip ...
Aber noch gebe ich die Hoffnung nicht auf. Vielleicht hat sich ja der Geschäftsführer eines guten Anzeigenkunden meiner Lokalpostille in Frankfurt ins Ziel geschleppt ... Oder irgendein Soap-Star hat sich beim Applaudieren einen Sonnenbrand geholt. Dann dürfen die geneigten Leser meiner Lokalpostille zumindest in der Boulevard-Rubrik „Leute“ mit weit aufgerissenem Maul erfahren, dass da etwas gewesen ist ... Man muss halt Prioritäten setzen.

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Dienstag, 24. Juni 2008
Vom Rennsteig in den Knast ... oder: Doppeldecker im Mai oder : Rundenlaufen in Darmstadt reloaded
Bei der Planung für Mitte Mai stand mal wieder eine Entscheidung an. Ein Wochenende – zwei Läufe. Am Sonnabend steht der Rennsteiglauf im Kalender, am Sonntag erlebt der Darmstädter Knastmarathon seine zweite Auflage. Zwar hatte ich mir im vergangenen Jahr geschworen, den Rennsteiglauf links liegen zu lassen (damals war mir in Schmiedefeld ein Fähnlein arg alkoholisierter Feuerwehrpimpfe am Vorabend des Laufes mächtig auf die Nerven gegangen), aber so richtig ernst war das nicht gemeint: Rennsteig ist schließlich Rennsteig – wer will da schon fehlen. Und von ein paar verbutteten Eingeborenen lasse ich mir ja nicht den Rennsteiglauf vermiesen …
Aber auch die Vorjahrespremiere des Knastmarathons war eine tolle Veranstaltung, deren Wiederholung ich mir fest vorgenommen hatte. Runden drehen auf der gut 1700 Meter langen Runde im Darmstädter Knast, dazu Fünf-Sterne-Organisation und eine Menge Eindrücke – auch darauf wollte ich nicht verzichten.
Warum auch? Schließlich fanden beide Läufe nicht zeitgleich, sondern nur am selben Wochenende statt. Ein Doppel bot sich also an. Und da mit Ralph Hermsdorf ein weiterer Läufer aus den Reihen des LC Auensee Ambitionen auf ein abwechslungsreiches Laufwochenende angemeldet hatte, war das Doppel schon frühzeitig beschlossen und die Anmeldung für beide Läufe nur noch eine Formsache.
Meine Anfahrt zum Rennsteiglauf war in den vergangenen Jahren immer mit einigem Stress verbunden: Zunächst reiste ich freitags nach Eisenach, holte dort meine Startnummer ab und lauerte im Festzelt auf den Beginn der Kloßparty. Einigermaßen gesättigt düste ich anschließend nach Schmiedefeld, um am nächsten Morgen per Bus wieder zum Start nach Eisenach zu rollen.
Aber mal ehrlich: Die nach Fabrik schmeckenden Kloßpartyklöße und das ganze Drumherum sind nicht so überwältigend, dass sich der ganze Aufwand lohnt. Also verzichtete ich in diesem Jahr auf den fragwürdigen Kloßgenuss und fuhr gleich nach Schmiedefeld. Das Feuerwehrjungvolk an der Parkplatzzufahrt gab sich im Rahmen seiner Möglichkeiten zivilisiert, ich parkte mein rollendes Nachtlager, richtete Isomatte und Schlafsack her und schlenderte gemütlich zum Bratwurststand, um mir den Bauch vollzuschlagen. Auf dem Weg zum Festzelt stieß ich auf gute Bekannte: Die Münchberger Mafia wollte bei Bratwurst und Bier ebenfalls noch ein wenig Rennsteiglaufvorfreude erleben. Fröhlich war’s, doch dass erwachsene Franken freiwillig alkoholfreies Bier trinken, ließ mich doch ein wenig zweifeln. Strafverschärfend kam hinzu, dass es sich dabei um die wirklich ungenießbare Plörre einer Großbrauerei handelte, deren Name auch auf dem Nummernschild des Herkunftsortes zu lesen ist. Für mich bitte kein Bit …
Nach dreifacher Bratwurst und einer angemessenen Menge nichtalkoholfreien Gerstensaftes trollte ich mich, um mich in meinen Schlafsack einzuwickeln. Erfreulicherweise hielt sich die Geräuschentwicklung im Festzelt in Grenzen, sodass ich meine kurze Nachtruhe schlafend verbringen konnte.
Kurz vor drei meldete mein Telefon das Ende der Nachtruhe. Umziehen im Auto, schnell die in der heimischen Küche vorproduzierten belegten Brote (eigentlich heißt diese Speise auf gut Sächsisch ja „Bemmen“) gegriffen, im Vorbeigehen noch eine wegen zu großer Frühe wenig erfolgreiche sanitäre Erledigung versucht und hurtigen Schrittes auf den Weg zum Bus nach Eisenach gemacht. Wohlige Wärme, angenehme Ruhe (der in nervender Lautstärke über seine Heldentaten berichtende Berliner, den ich bereits einige Male live erleben durfte, hatte entweder einen anderen Bus genommen oder war von frustrierten Mitfahrern erschlagen worden) und einschläfernde Schaukelei – die Fahrt war ein Genuss.
Die Startnummernausgabe in Eisenach klappte am neuen Standort reibungslos. Dass ich dort auch das obligatorische Funktions-Shirt erhielt, überraschte mich. Schade, der Rennsteiglauf zählte bislang zu den wenigen Veranstaltungen mit einem echten Finisher-Shirt. Nun ist auch er in die Liga der „Startnummernabholshirt-Läufe“ abgestiegen. Immerhin hatte es mit „M wie mickrig“ die richtige Größe, wenig später haperte es an S und M, statt dessen waren nur noch läuferuntypische Familienzelte im Angebot.
Angesichts der morgendlichen Kühle ein wenig bibbernd, reihte ich mich in das Heer der auf den Start wartenden Läufer ein. Auf dem Eisenacher Markt sah ich viele bekannte Gesichter, noch mehr Bekannte begrüßten mich.
Hubschraubergeknatter, Politikergebrabbel, Glockenschlagsgescheppere – Schlag sechs setzte sich das Feld der rund 1800 Läufer in Bewegung. Im Wissen um mein sonntägliches Vorhaben hatte ich mich weit hinten eingeordnet und ließ den Lauf ruhig angehen.
Der Läuferlindwurm ringelte sich durch Eisenach, kurz vor dem Verlassen des Städtchens sorgte Holgers Plakat „Noch 72 km bis Schmiedefeld“ für Erinnerungen an den Hoyerswerdaer 24-h-Lauf.
Gemütlich machte ich mich „hinauf“ in Richtung Sonne, die heute hinter Wolken verborgen blieb. Da ich im langsameren Feld unterwegs war, gab es hier und da Anlass zum Wandern, wollte ich nicht kräftezehrende Überholmanöver riskieren.
Relativ gelassen hangelte ich mich von VP zu VP und nahm mit, was es so gab: Brote mit Schnittlauch und Fett, Würstchen, Knacker – genau das liebe ich am RSL so. Und konnte es heute mehr als in den vergangenen Jahren genießen, denn die Uhr am Handgelenk war eher Zierde denn mahnender Antreiber.
Bei Kilometer 10 gab’s eine Premiere: Ich sah zum ersten Mal einen Läufer, der seine Ortskenntnis ausnutzte, um eine Abkürzung zu wählen und Höhenmeter zu sparen. Ein Forstweg half ihm dabei, einen Anstieg zu umgehen und die Strecke ein wenig zeitsparend zu absolvieren. Erst glaubte ich an einen Irrtum, doch einige Kilometer weiter hatte ich den Betrüger wieder eingeholt und dank seines auffälligen Laufshirts erkannt. Na, wenn er meint.
Apropos T-Shirt: Irgendwo im Bereich des Inselsberges lief ich auf ein hochgewachsenes Paar auf, dessen Shirts sie als Mitglieder des „16 Summits Teams“ auswiesen. Wir überholten einander mehrfach und als ich nach einer betriebsnotwendigen Entsorgungspause wieder einmal am Überholen war, machte ich meiner Neugierde Luft und fragte nach den 16 Gipfeln, die die beiden erklommen hatten. Die Antwort ließ mich lange schmunzeln: Es waren nicht die Sechs- oder Achttausender dieser Welt, sondern die jeweils höchsten Erhebungen der deutschen Bundesländern. Auch in Hamburg? Auch in Hamburg!
Recht kurzweilig überwand ich Kilometer um Kilometer, trotzte einem etwa einstündigen Regenguss, aß den Wanderern sogar die Knacker weg und überwand Berg um Berg. In meinem Bauch machten zwar von Zeit zu Zeit die drei vorabendlichen Bratwürste auf sich aufmerksam, aber im Fall der Fälle kann man mit Ignoranz viele Probleme lösen.
Glaubte ich zumindest, bis mir wenige Meter vor dem VP Schmücke ein Blitz ins Gedärm zu fahren schien. Sämtliche Muskeln – insbesondere die im Umfeld des rückwärtigen Ausganges – anspannend, schoss ich am VP vorbei, rettete ich mich bis in Schmücke-Restaurant, stürmte in die Toilette und konnte nun die Gefühle der Seefahrer nachvollziehen, die es mit ihrem Windjammer aus einem Taifun in den rettenden Hafen geschafft hatten.
Raus aus der Hütte, einige Meter zum VP zurückgelaufen, nachgeladen und die letzten Kilometer in Richtung Schmiedefeld in Angriff genommen.
Die letzten ekligen Anstiege – insbesondere den vor der zielnahen Getränkestation – überwand ich relativ ehrgeizfrei im hurtigen Wanderschritt. Nun noch einmal hinunter, noch einige Meter durch die rückwärtige Schönheit der Schmiedefelder Gartenanlagen und das Ziel lag vor mir. Ein kleiner Endspurt, die Uhr blieb bei 7:23 h stehen, Medaille in Empfang genommen – geschafft.
Ein Glückwunsch hier, ein Schwatz dort, erstaunlich leidensfrei den Kleiderbeutel abgeholt, ein Bier eingefüllt und in Richtung Auto abmarschiert. Kurze Verrenkungen auf dem Schlafsack beim Ausziehen, schnell zum Duschen und in diesem Jahr sogar ein Quäntchen Warmwasser erwischt, Feierabend!
Bei Bratwurst und natürlich Bier nahm ich die Regeneration in Angriff. Nach einer Stunde im Festzelt fuhren Ralph Hermsdorf und ich auf verschlungenen Pfaden ins Schmiedefelder Tal hinab und bezogen in einem abgewrackten DDR-Ferienheim unser spartanisches Nachquartier. Nach einigem Hin und Her – der dortige Isomattenschläferabkassierer war ob unserer Schlafvariante „Massenquartier ohne Frühstück“ eindeutig überfordert – war das Lager auf dem nackten Beton eines ehemaligen Speisesaals gerichtet.
Während andere Läufer sich nach der Herausforderung RSL zur Ruhe betteten, zogen wir wieder hinauf ins Zielgelände, um noch einige Stunden im Festzelt zu verbringen.
Es war ein Fehler. Deutsche Schlager in unvorstellbarer Lautstärke, ausflippende Menschen, grölende Tischtänzer und eine beängstigende Enge ließen mich die erste Chance zum Verlassen des Zeltes nutzen. Draußen schmeckte das Bier doch eindeutig besser. Und reden – z.B. mit „Schneggi“ ließ es sich gleichfalls angenehmer. Auch Ralph Hermsdorf sah das so – bei Bier, Kuchen und Fischbrötchen ließen wir den Abend ausklingen und landeten gegen 22 Uhr im Nachtquartier.
Gegen 5 Uhr beendeten die quäkenden und klingelnden Handys die Nacht. Keine 20 Minuten später rollten wir bereits gen Darmstadt. Unterwegs auf halber Strecke schnell noch ein Truck-Stop-Frühstück eingeworfen, erreichten wir gegen 9 Uhr die JVA Darmstadt.
Dort staute sich bereits ein ganzer Schwarm aufgekratzter Läufer beim Checkin. Ausweise abgeben, Taschen inspizieren lassen, ein leuchtendgrünes Bändchen ans Handgelenk. Letzteres gab es bei der Premiere des Knastmarathons im Vorjahr noch nicht. Das grüne Bändchen diente der leichteren Erfassung der „Externen“ und sollte beim Verlassen des Geländes für schnellere Abfertigung sorgen. Mit einem seltsamen Gefühl hörten wir den Rat, das Bändchen nicht beim Umziehen oder Duschen versehentlich zu entfernen …
In der JVA herrschte bereits die hektische Betriebsamkeit, die typisch für die letzte Stunde vor dem Start eines Marathons ist. Aber es gab auch Unterschiede: Wer sich umgezogen hatte, packte seine Sachen samt Sporttasche in einen Kleidersack, der durchaus Ähnlichkeit mit einem Leichensack aufwies. In diesem Behälter landeten auch das schwarze Knastmarathon-Basecap und das Knast-Shirt, ehe der „Leichensack“ hinter dicken Gittern in Sicherheitsverwahrung genommen wurde.
Eine weitere Besonderheit das Knastlaufes besteht in der 5-Sterne-Verpflegung, die die Läufer hier schon „davor“ genießen können. Wohlgesättigt gingen wir an den Start, hörten uns letzte Hinweise zur Strecke an, dann erklang das Startsignal und mehr als 100 Läufer – darunter auch –innen – machten sich auf den Weg. Dieser Weg ist recht übersichtlich, denn der Darmstädter Knastmarathon führt über eine rund 1,7 Kilometer lange Runde innerhalb der JVA Darmstadt.
Die Laufstrecke ist praktisch frei von Höhenunterschieden, aber nicht wirklich „schnell“: Schließlich gilt es, auf der Runde einige 90-Grad-Kurven sowie eine enge und eine etwas weitere Kehre zu durchlaufen. Wer etwas zügiger unterwegs sein möchte, muss in jeder Runde mehrmals abbremsen und wieder beschleunigen – das kostet Kraft. Vor allem wenn man berücksichtigt, dass 24 Runden zu absolvieren sind. Dass dennoch gute Zeiten möglich sind, bewiesen Manfred Scherer und Dirk Karl, die den Marathon in 2:53:06h bzw. 2:57:06h abspulten. Nur knapp über der 3-Stunden-Marke lief Charlie Knöpfle (3:01:12h) durchs Ziel.
Doch für Ralph und mich waren die Zeiten am 18. Mai sekundär – schließlich hatten wir vom Vortag noch den Rennsteiglauf in den Beinen. Waren wir diesen auch nicht am Limit gelaufen, so sind 72 Kilometer doch eine Strecke, die man nicht nebenbei absolviert.
Dennoch lief es in Darmstadt erstaunlich gut. Ich ging die erste Runde verhalten an und spürte mit großer Erleichterung, dass meine Beine erstaunlich locker zur Sache gingen. Nach etwa einem Kilometer war in den Muskeln kaum noch etwas vom Rennsteig zu spüren, irgendwelche sonstigen Zipperlein in Bändern und Gelenken hatte ich auch nicht. Also war ich meine guten Vorsätze vom Sonntagsschonlauf über Bord und legte den angenehm zu laufenden „Knapp-unter-5er-Schnitt“-Gang ein.
Dieses Tempo lief sich angenehm, ich genoss die von Runde zu Runde immer wieder abwechslungsreiche Strecke. Das ist kein Ulk – die Knastrunde läuft sich wirklich kurzweilig, denn ihr Nachteil ist zugleich ihr größtes Plus: Man kann sich von Kurve zu Kurve hangeln, weiß irgendwann, dass nach der Kehre der Ausflug in den Werkstatthof ansteht, danach die Begegnungsstrecke mit dem Bad in der Zuschauermenge, alsdann folgen Zählmatte, Kurve, Kehre, Verpflegung und wieder das Bad in der Menge ... Da ist es schon deutlich härter, an einem Frühjahrssonntagsmorgen in Leipzig beim Marathon auf einsamen Geraden ohne Zuschauer durch die Stadt und ihre Vororte zu traben.
Zusätzliche Abwechslung erzeugten zudem einige Einradfahrer, die auf der „Hofrunde“ ebenfalls einen Marathon absolvierten. Als ich das hörte, war mein erster Gedanke „Was soll der Unfug, 42 km auf dem Fahrrad sind doch kein Marathon …“ Aber als ich die akrobatischen Verrenkungen sah, mit denen sich die Einradler auf ihren Sportgeräten über die Runden kurbelten, empfand ich Hochachtung. Und wie die Einradler um die Kurven und die krönende Spitzkehre zirkelten, das verdiente schon Respekt.
Seinen besonderen Reiz bezieht der Knastmarathon für die „Externen“ jedoch aus den „Internen“ auf der Strecke und am Rand der Piste. Hier gibt es viel zu Gucken und auch so manches Wort zu wechseln. Auf 42 Kilometern hat man halt Zeit, sich über diesen oder jenen Eindruck seine Gedanken zu machen.
Wie zum Beispiel über die beiden „internen“ Läufer – einen schlanken Riesen und einen eher kompakten „Kurzen“ –, die gemeinsam Runde um Runde abspulten und überglücklich ins Ziel kamen. Filmreif war für mich eine „interne“ Dreiergruppe, deren recht junge Mitglieder dem Augenschein nach aus südlicheren Gefilden stammten. Ein Türke war darunter, die anderen beiden konnte ich nicht zuordnen … war vielleicht ein Iraner dabei? Unwichtig! Das Trio nutzte die deutsche Sprache als gemeinsamen Nenner. Aber auf welche Weise! In filmreifem „Kanakisch“ sprachen sich die Läufer gegenseitig Mut zu, um die Strecke zu meistern. Die folgende Szene ist keine Erfindung, ich schwör’s: Ein Läufer klagte den anderen sein Leid. „Ey, mir is nich gut. Ist schlecht.“ Darauf ein anderer, mit der Hand auf eine Läuferin in knappem Outfit weisend, von der das schwächelnde Trio wenige Sekunden zuvor versägt worden war: „Ey, musst Du gucken auf geile Arsch, tut gut.“ Ein unbeschreibliches Maß an Beherrschung wurde mir abverlangt, um bei dieser Real-Comedy nicht loszulachen ...
So vergingen die Runden. Als davon das erste Dutzend geschafft war, brachte sich bei mir der Rennsteiglauf in Erinnerung. Ein leichter Kälteschauer machte mir deutlich, dass die trotz intensiven Biergenusses noch nicht wieder komplett aufgefüllten Kohlehydratreserven nun zur Neige gingen. Für mich war’s eine willkommene Gelegenheit, endlich einmal die fein ausgeklügelten Psychotricks zu testen. Ohne ins Detail zu gehen: Ich sage nur „Mantra“ – es funktioniert.
Meine Rundenzeiten blieben fast konstant, ich lief weiterhin mit reichlich 12 km/h durch die nun doch schon etwas vertrauter anmutende Landschaft. Allerdings schränkte ich meine Wahrnehmung doch deutlich ein und „tunnelte“ über die Strecke. In der 18. Runde regneten plötzlich kleine Leuchtsterne vom Himmel. Da die anderen Läufer dieses Naturereignis offensichtlich nicht wahrnahmen, musste es sich um ein neuerliches Warnsignal aus meinem Maschinenraum handeln. Ich legte nun den einen oder anderen Boxenstopp ein, nahm Cola und Kuchen zu mir und die Sterne verschwanden wieder. Leider machte es der mit Puderzucker bestreute Kuchen erforderlich, nach dem Verpflegungsstand einige Gehschritte einzulegen, wollte ich keine Staublunge riskieren. Meine 12 km/h hielt ich dennoch und kam nach 3:23 als 12. ins Ziel, wie so oft war ich, Unvernunft lässt grüßen, deutlich schneller als geplant unterwegs gewesen. Zur Belohnung gab es eine wirklich tolle Finisher-Medaille mit einer Außenansicht der JVA bei halb geöffnetem Tor. Im Vorjahr war das Tor noch "dicht" gewesen.
Nach dem Lauf setzte sich die 5-Sterne-Beköstigung fort, wer es wollte, konnte in Darmstadt trotz des Marathons deutlich „Gewicht machen“, sprich: zulegen. Abschließender Höhepunkt des Laufes war die Siegerehrung. Bis zu deren Beginn war ein wenig Geduld erforderlich, denn da es sich um einen Knast-Marathon handelte, mussten zunächst die „Internen“ auf Vollzähligkeit geprüft werden. Bei der sehr stimmungsvollen Abschlussveranstaltung wurden nicht nur die Schnellsten geehrt, sondern auch Preise verlost und die Leistungen der „Internen“ gewürdigt. So manchem dieser durchaus hartgesottenen Burschen war die Rührung durchaus anzumerken. Ein Ausspruch des Leiters der JVA wird mir wohl lange in Erinnerung bleiben. Der Knastchef hatte die „Internen“ bei einem Briefing wenige Tage vor dem Lauf motivieren wollen und ihnen die Worte „Sie können heute fast alles kaufen, sogar einen Flug ins All. Aber einen Marathon können Sie nicht kaufen, den müssen sie selbst laufen“ mit auf den Weg gegeben. Kluge Worte – und irgendwie hatte ich den Eindruck, dass die Teilnahme am Marathonprojekt des SV Kiefer Darmstadt bei so manchem „Internen“ einiges bewegt hat.
Bliebe noch zu erwähnen, dass der Darmstädter Knastmarathon eine der am besten organisierten Laufveranstaltungen ist, die ich je erlebt habe. Sowohl Insassen als auch Mitarbeiter der JVA (und deren Angehörige) ackern nach Kräften, um diesen Lauf zu einem Erfolg werden zu lassen. Die Startgebühr von 10 Euro ist praktisch „geschenkt“ und nur möglich, weil Sponsoren aus der Region das Projekt unterstützen.

Achja, wer nun im kommenden Jahr auch mit dabei sein möchte, kann auf eine Wiederholung des Laufes zählen. Nach dem Erfolg von Premiere und zweiter Auflage ist die schon beschlossene Sache. Ich werde wohl auch wieder auf der Startliste stehen. Sogar dann, wenn am Tag zuvor kein Rennsteiglauf sein sollte. Es gibt ja noch andere Veranstaltungen, um einen Doppeldecker zu organisieren.

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Dienstag, 20. Mai 2008
Stell Dir vor es ist Rennsteiglauf ... und meine Lokalpostille berichtet nicht darüber
Am Sonnabend fand der Rennsteiglauf statt. Für alle Nichtläufer: 72,6 km bergauf-bergab durch Thüringen, rund 1800 Starter auf der Piste, dazu noch mehr Aktive auf den Kurzstrecken (Marathon, Halbmarathon, Wanderer und Walker) - summa summarum: Europas größter Crosslauf. Demnächst an dieser Stelle mehr dazu und zu meiner Teilnahme.
Warum ich jetzt ganz kurz etwas in die Tasten hacke? Ganz einfach: Europas größter Crosslauf fand statt - und meine Lokalpostille hat ihn ignoriert. Hat statt dessen über irgendwelche Grünflächenwanderer (im Volksmund: Fußballer) geschrieben, die - wie erwartet - abgestiegen oder unerwartet aufgestiegen sind oder denen gänzlich überraschend ein Furz entfahren ist, weil sie ja auf dem Rasen sonst nichts zu tun haben.

Ein Nachtrag: Am heutigen Dienstag wurde der RSL in meiner Lokalpostille zumindest erwähnt. Bericht etc. Fehlanzeige, so schnell sind Qualitätsjournalisten nicht. Schlecht Ding verträgt keine Eile. Aber in klitzekleiner Schrift wurden wenigstens einzelne Ergebnisse ins Blatt tabelliert.

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