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Donnerstag, 3. Mai 2007
Freilaufende Erbgutträger
zeitungsdieb, 10:02h
Nein, heute gibt es nichts Neues über Rolly Schlehmens und seine nimmermüden Karawanentreiber zu lesen und auch nichts über Schülerzeitungen. Beide Themen langweilen mich derzeit so entsetzlich, dass ich meine Tastatur lieber durch den Wolf drehen als sie in dieser Richtung strapazieren würde. Aber das kann sich ja auch wieder mal ändern, falls Rolly wieder mal von der Motorsportfraktion in die der Läufer wechselt.
Apropos Läufer. Wer läuft, hat mehr vom Leben, auf alle Fälle sieht er mehr. Beim Laufen durch Wald und Flur sehe ich seit einigen Jahren, wie sich die Landwirtschaft wandelt. Gelbe farbe dominiert auf den Feldern entlang meiner Laufstrecke, der süßliche Geruch des blühenden Rapses lässt erkennen, dass die erneuerbaren Energien sich zumindest für die Bauern auszuzahlen scheinen.
Weniger auffallend, um nicht zu sagen: klammheimlich, kommen nach und nach auch die ersten gentechnisch manipulierten Pflanzen auf die Felder. Ganz offiziell natürlich und unter Einhaltung aller Vorschriften und Sicherheitsbestimmungen. Darum heißen diese Pflanzen ja von Amts wegen auch nicht gentechnisch manipuliert (das klingt so negativ), sondern transgen.
Nun bin ich wahrlich alles andere als ein "Grüner", aber im Hinblick auf den Einsatz erbgutmanipulierter Organismen habe ich so meine Bedenken. Zum einen glaubten die Neuzeitmenschen in ihrer unendlichen Arroganz schon zu oft, eine Sache "im Griff" zu haben - mit hinreichend bekanntem Erfolg oder besser Misserfolg ...
Zum anderen ist nicht erst seit "Jurassic Park" bekannt, dass die Natur "immer einen Weg" findet. Im konkreten Fall muss sie nicht mal danach suchen, denn der Weg - mit den Ausmaßen einer deutschen Autobahn - wird ihr von den Bauern gleich mitgeliefert. Schließlich werden transgene Pflanzen nicht im hochsicheren Laborgewächshaus angebaut, sondern mitten in Gottes freier Natur. Dort krabbeln allerlei Organismen herum, fressen Pflanzenteile, beschmieren sich mit Pollen oder schleppen ganz einfach die eine oder andere Pflanze fort. Selbst frischluftliebende Läufer kommen als Genverschlepper in Frage, wenn sie die transgen bestückten Felder passieren. Der Transport von Saatgut und Ernte tut ein übriges. Wer in diesen Tagen wachen Auges durch die Lande geht/läuft/fährt, sieht die gelben Blüten unzähliger versprengter Rapspflanzen, die zum Teil weit entfernt von "offiziellen Feldern" gedeihen. Noch sind es "natürliche" Arten, schon bald können es transgene Flüchtlinge sein.
Langer Rede kurzer Sinn: Grenzen sind dazu da, überwunden zu werden. In die Natur entlassene Organismen halten sich nicht an die Vorhersagen ihrer geistigen Väter, sondern entwickeln eine erstaunliche Eigendynamik, die allenfalls in Hochsicherheitslabors beherrschbar bleibt. Mit viel Glück ...
Apropos Läufer. Wer läuft, hat mehr vom Leben, auf alle Fälle sieht er mehr. Beim Laufen durch Wald und Flur sehe ich seit einigen Jahren, wie sich die Landwirtschaft wandelt. Gelbe farbe dominiert auf den Feldern entlang meiner Laufstrecke, der süßliche Geruch des blühenden Rapses lässt erkennen, dass die erneuerbaren Energien sich zumindest für die Bauern auszuzahlen scheinen.
Weniger auffallend, um nicht zu sagen: klammheimlich, kommen nach und nach auch die ersten gentechnisch manipulierten Pflanzen auf die Felder. Ganz offiziell natürlich und unter Einhaltung aller Vorschriften und Sicherheitsbestimmungen. Darum heißen diese Pflanzen ja von Amts wegen auch nicht gentechnisch manipuliert (das klingt so negativ), sondern transgen.
Nun bin ich wahrlich alles andere als ein "Grüner", aber im Hinblick auf den Einsatz erbgutmanipulierter Organismen habe ich so meine Bedenken. Zum einen glaubten die Neuzeitmenschen in ihrer unendlichen Arroganz schon zu oft, eine Sache "im Griff" zu haben - mit hinreichend bekanntem Erfolg oder besser Misserfolg ...
Zum anderen ist nicht erst seit "Jurassic Park" bekannt, dass die Natur "immer einen Weg" findet. Im konkreten Fall muss sie nicht mal danach suchen, denn der Weg - mit den Ausmaßen einer deutschen Autobahn - wird ihr von den Bauern gleich mitgeliefert. Schließlich werden transgene Pflanzen nicht im hochsicheren Laborgewächshaus angebaut, sondern mitten in Gottes freier Natur. Dort krabbeln allerlei Organismen herum, fressen Pflanzenteile, beschmieren sich mit Pollen oder schleppen ganz einfach die eine oder andere Pflanze fort. Selbst frischluftliebende Läufer kommen als Genverschlepper in Frage, wenn sie die transgen bestückten Felder passieren. Der Transport von Saatgut und Ernte tut ein übriges. Wer in diesen Tagen wachen Auges durch die Lande geht/läuft/fährt, sieht die gelben Blüten unzähliger versprengter Rapspflanzen, die zum Teil weit entfernt von "offiziellen Feldern" gedeihen. Noch sind es "natürliche" Arten, schon bald können es transgene Flüchtlinge sein.
Langer Rede kurzer Sinn: Grenzen sind dazu da, überwunden zu werden. In die Natur entlassene Organismen halten sich nicht an die Vorhersagen ihrer geistigen Väter, sondern entwickeln eine erstaunliche Eigendynamik, die allenfalls in Hochsicherheitslabors beherrschbar bleibt. Mit viel Glück ...
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