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Mittwoch, 28. November 2007
Widerruf - aus freien Stücken
zeitungsdieb, 15:46h
Mea culpa. Ich muss Abbitte tun, muss widerrufen. Nein, weder Robby Clemens noch Onkel Rolf oder Suppenillutommy haben mich zu irgendwas verdonnert. Und kein Wolfgang T., also weder Terrakottawolfgang noch Wolfgang der Fusselbärtige haben mir die Abteilung Inneres auf den Hals gehetzt.
Mein Widerruf hat einen anderen Grund: Von Berufs wegen lasse ich mich hin und wieder über die Verhunzung der deutschen Sprache aus. Dabei wettere ich nicht nur gegen das Denglische, sondern auch gegen Worthülsen und demagogische Phrasen.
Zu letzteren zähle ich den Ausdruck „Anpassung“, sofern er als zusammengesetztes Substantiv durch die Welt vagabundiert. Also „Preisanpassung“, „Beitragsanpassung“ oder „Zinsanpassung“. Denn stets verbirgt sich hinter dem Akt des Anpassens woran auch immer eine Erhöhung.
Als ich heute meinen Briefkasten leerte, kam dabei neben der obligatorischen Werbung auch eine verdächtig, je beängstigend große Anzahl betont schlichter DIN-lang-Umschläge zum Vorschein. Solche, in denen Rechnungen, Strafzettel und ähnlich erfreuliche Post verschickt werden. Auch meine Krankenkasse war unter den Absendern.
Schon vor dem Öffnen taxierte ich die Sendung. Gewicht und Dicke ließen vermuten, dass der Inhalt kein vorgezogener Gruß zum ersten Advent ist. Dann fiel mein Blick auf das fettgedruckte Wort „Beitragsanpassung“ – und alles war sonnenklar: Erst ein billiges Lockvogelangebot, und jetzt schlagen sie zu, die Halsabschneider ...
Bei gründlicherem Lesen stolperte ich über einen sehr seltsamen Satz: „Erfreulicherweise hat die Überprüfung ergeben, dass der Beitrag ... gesenkt werden kann.“
Und obwohl mir im selben Brief mitgeteilt wurde, dass ich wegen der Umsetzung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes ab 1.1.2008 anteilig für Schwangerschafts- und Mutterschaftskosten aller Frauen dieser Welt (oder so ähnlich, ich muss ja nicht alles verstehen ...) aufkommen muss, kommt summasummarum eine Senkung meines Krankenkassenbeitrages heraus.
Und warum sprechen die dann von „Anpassung“, wenn sie doch eine Senkung meinen?
Auf alle Fälle widerrufe ich nur zu gern meine Behauptung, dass sich hinter jeder Anpassung eine Steigerung verbirgt. Und wer sich dafür interessiert, welche Kasse dieses Wunder vollbracht hat, kann mich ja mal fragen.
Mein Widerruf hat einen anderen Grund: Von Berufs wegen lasse ich mich hin und wieder über die Verhunzung der deutschen Sprache aus. Dabei wettere ich nicht nur gegen das Denglische, sondern auch gegen Worthülsen und demagogische Phrasen.
Zu letzteren zähle ich den Ausdruck „Anpassung“, sofern er als zusammengesetztes Substantiv durch die Welt vagabundiert. Also „Preisanpassung“, „Beitragsanpassung“ oder „Zinsanpassung“. Denn stets verbirgt sich hinter dem Akt des Anpassens woran auch immer eine Erhöhung.
Als ich heute meinen Briefkasten leerte, kam dabei neben der obligatorischen Werbung auch eine verdächtig, je beängstigend große Anzahl betont schlichter DIN-lang-Umschläge zum Vorschein. Solche, in denen Rechnungen, Strafzettel und ähnlich erfreuliche Post verschickt werden. Auch meine Krankenkasse war unter den Absendern.
Schon vor dem Öffnen taxierte ich die Sendung. Gewicht und Dicke ließen vermuten, dass der Inhalt kein vorgezogener Gruß zum ersten Advent ist. Dann fiel mein Blick auf das fettgedruckte Wort „Beitragsanpassung“ – und alles war sonnenklar: Erst ein billiges Lockvogelangebot, und jetzt schlagen sie zu, die Halsabschneider ...
Bei gründlicherem Lesen stolperte ich über einen sehr seltsamen Satz: „Erfreulicherweise hat die Überprüfung ergeben, dass der Beitrag ... gesenkt werden kann.“
Und obwohl mir im selben Brief mitgeteilt wurde, dass ich wegen der Umsetzung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes ab 1.1.2008 anteilig für Schwangerschafts- und Mutterschaftskosten aller Frauen dieser Welt (oder so ähnlich, ich muss ja nicht alles verstehen ...) aufkommen muss, kommt summasummarum eine Senkung meines Krankenkassenbeitrages heraus.
Und warum sprechen die dann von „Anpassung“, wenn sie doch eine Senkung meinen?
Auf alle Fälle widerrufe ich nur zu gern meine Behauptung, dass sich hinter jeder Anpassung eine Steigerung verbirgt. Und wer sich dafür interessiert, welche Kasse dieses Wunder vollbracht hat, kann mich ja mal fragen.
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