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Dienstag, 8. Juli 2008
Ironman in Frankfurt? Nie gehört. Oder: Leipziger Qualitätsjournalismus
zeitungsdieb, 10:57h
Stell Dir vor, es ist Europa-Meisterschaft und keiner schreibt drüber ... Undenkbar?
Weit gefehlt! Am 6. Juli 2008 fand in Frankfurt am Main der Ironman statt. Guckst Du hier: http://www.ironman.de/ Und nicht irgendeiner, sondern eine Europameisterschaft. Mit tollen Bildern, großen Leistungen, vielen Emotionen und einer TV-Berichterstattung, die zeigt, wozu die viel gescholtenen öffentlich-rechtlichen Gebührenvernichter im besten Sinne des Wortes fähig sind. Also: Eine rundum gelungene Sache.
Mag sein, aber nicht für die Leser der dem Qualitätsjournalismus verpflichteten Leipziger Volkszeitung. Diese meine Lokalpostille widmete dem Ironman vom Wochenende – Augenblickchen, ich zähle mal nach – exakt Null Zeilen und Null Fotos. In Worten: Fand nicht statt.
Aber einen Vorwurf mag ich den Qualitätsjournalisten der LVZ deshalb nicht machen. Schließlich gab es am Wochenende Sportereignisse von Weltbedeutung, schließlich müssen die pille-palle-Kickereien von Logg Leibzsch gegen Eindrachd Schniepelsdorf ins Blatt, und auch die verqueren Fürze irgendwelche Naionaltrikotagenträger gehören berichtet. Wer braucht da eine European Championchip ...
Aber noch gebe ich die Hoffnung nicht auf. Vielleicht hat sich ja der Geschäftsführer eines guten Anzeigenkunden meiner Lokalpostille in Frankfurt ins Ziel geschleppt ... Oder irgendein Soap-Star hat sich beim Applaudieren einen Sonnenbrand geholt. Dann dürfen die geneigten Leser meiner Lokalpostille zumindest in der Boulevard-Rubrik „Leute“ mit weit aufgerissenem Maul erfahren, dass da etwas gewesen ist ... Man muss halt Prioritäten setzen.
Weit gefehlt! Am 6. Juli 2008 fand in Frankfurt am Main der Ironman statt. Guckst Du hier: http://www.ironman.de/ Und nicht irgendeiner, sondern eine Europameisterschaft. Mit tollen Bildern, großen Leistungen, vielen Emotionen und einer TV-Berichterstattung, die zeigt, wozu die viel gescholtenen öffentlich-rechtlichen Gebührenvernichter im besten Sinne des Wortes fähig sind. Also: Eine rundum gelungene Sache.
Mag sein, aber nicht für die Leser der dem Qualitätsjournalismus verpflichteten Leipziger Volkszeitung. Diese meine Lokalpostille widmete dem Ironman vom Wochenende – Augenblickchen, ich zähle mal nach – exakt Null Zeilen und Null Fotos. In Worten: Fand nicht statt.
Aber einen Vorwurf mag ich den Qualitätsjournalisten der LVZ deshalb nicht machen. Schließlich gab es am Wochenende Sportereignisse von Weltbedeutung, schließlich müssen die pille-palle-Kickereien von Logg Leibzsch gegen Eindrachd Schniepelsdorf ins Blatt, und auch die verqueren Fürze irgendwelche Naionaltrikotagenträger gehören berichtet. Wer braucht da eine European Championchip ...
Aber noch gebe ich die Hoffnung nicht auf. Vielleicht hat sich ja der Geschäftsführer eines guten Anzeigenkunden meiner Lokalpostille in Frankfurt ins Ziel geschleppt ... Oder irgendein Soap-Star hat sich beim Applaudieren einen Sonnenbrand geholt. Dann dürfen die geneigten Leser meiner Lokalpostille zumindest in der Boulevard-Rubrik „Leute“ mit weit aufgerissenem Maul erfahren, dass da etwas gewesen ist ... Man muss halt Prioritäten setzen.
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Joseph Goebbels in Leipzig. Oder: DHL, die DDR und andere Diktaturen
zeitungsdieb, 10:38h
Erst kürzlich habe ich mich in meinem kleinen, politisch nicht immer ganz korrekten Tagebuch ein wenig über die „sehr professionelle und zielführende PR-Arbeit“ der Deutschen Post in Sachen DHL ausgelassen. Oder, um es nicht auf Neusprech, sondern auf gut Deutsch zu formulieren: Die Hunde lügen, dass sich die Balken biegen. Guckst Du hier: http://zeitungsdieb.blogger.de/stories/1165848/
Dabei habe ich auch den Vergleich mit PR-Mann Joseph Goebbels strapaziert, dessen Umgang mit der Wahrheit, sofern es dem geheiligten Zweck diente, recht kreativ wahr. Oder – auch hier wieder die deutsche Übersetz: Der Bock hat gelogen, dass sich die Balken biegen. Uuups. Da wären wir schon wieder bei dem in Deutschland so verpönten Vergleich.
Weil ich nun aber einmal so böse, böse, böse war, die gelben Gutmenschen und all ihre propagandistischen Fußtruppen mit dem einst ob seiner Geilheit berüchtigten Hinkefuß in einen Topf zu werden, lege ich ein wenig nach. Der Ruf ist ja eh ruiniert.
Also denn: Auf seine Lügengeschichten angesprochen, erwiderte Goebbels (nachzulesen in seinem Tagebuch): „Wenn man den Leuten 5 mal etwas sagt, nach dem 5. Mal glauben sie es auch.“
Wechseln wir nun die Farbe: DHL beherzigt den Rat des Altmeisters der zielführende PR und legt in Sachen Flughafen Leipzig/Halle nach. Nachdem der Zielgruppe der meinungsmachenden Journaille mit einer so genannten Verlagsbeilage eine propagandistische Breitseite in Sachen Luftfrachtdrehkreuz verpasst worden ist und sogar ein Gutmenschenverein der Freunde des Flughafens (oder so ähnlich, guckst Du hier: http://zeitungsdieb.blogger.de/stories/1153490/ und hier: http://pro-flughafen-lej.de/ ) das Licht der Welt erblickt hat (arme Welt!), schob DHL nun in seinem Geschäftskundenmagazin POSTplus+ kräftig nach.
Dort wurde all der verlogene Sermon von den guten, gelben Investitionen noch einmal kräftig aufgekocht. Dort darf die geneigte Leserschaft sich über die vielen Hektar Brachland, auf denen nun DHL-gelbe Blüten blühen, informieren – obwohl’s gar kein Brachland war. Und noch einmal wird die Mär vom umweltfreundlichen, beinahe fast irgendwie unheimlich vielleicht so gar bald geräusch- und kohlendioxidfreien Flugbetrieb aufgewärmt. Und natürlich darf auch Schmunzelhase Burkhard Jung, im Hauptberuf Oberbürgermeister des geräuschfreien Luftkurortes Leipzig, noch einmal aus der gelben Sturmpostille grinsen.
Für alle, die’s noch nicht gemerkt haben: „Wenn man den Leuten 5 mal etwas sagt, nach dem 5. Mal glauben sie es auch.“ Hat der Goebbels gesagt. Ich bin empört, stimme ihm in diesem Punkte aber aus Erfahrung zu.
Ein Tipp für die gelben Propagandisten“: Joseph Goebbels war auch ein Virtuose der Zensur. Aber das könnt Ihr selbst ja ebenso gut ... Zum Beispiel beim Kunstprojekt „AusFlugHafenSicht“.
Wer’s noch nicht weiß: Der Flughafen Leipzig/Halle und das Thalia Theater Halle/S. taten sich für dieses Projekt zusammen. 18 Kunstobjekte sollten den Flughafen in all seinen Facetten zeigen und die Betrachter zum Nachdenken anregen. Das dürfen nun aber nur 16: Nummer 17 fiel der Zensur zum Opfer, Nummer 18 – eine Künstlerzeitung, in der man auch über Nummer 17 etwas erfahren sollte – durfte nicht verteilt werden. Guckst Du hier: http://www.nachtflugverbot-leipzig.de/ Leider gibt es keinen direkten Link, bitte einfach Menüpunkt „Download“, dort „Kunst & Poesie“.
Nummer 18 war übrigens keine Nachtfluglärmkarte, sondern ein Scherenschnitt, auf dem bei genauem Hinschauen auch die Silhouetten von Soldaten, die unter Waffen ein Flugzeug besteigen, erkennbar sind.
Und weil nicht sein kann, was nicht sein darf, fiel der Scherenschnitt der Schere der Zensur zum Opfer. Und plötzlich fällt mir statt der Farbe „Gelb“ wie DHL die Farbe „Rot“ ein: Auch in der DDR wurde systematisch totgeschwiegen ... Saurer Regen? Hammwer nich. Tschernobyl? Hammwer nich. Asbest? Hammwer nich. Nachtfluglärm? Hammwer nich. Kerosinnebel? Hammwernich. Militärtransporte? Hammwer nich? Ehrliche Politiker? Hammwer nich …
Ganz gleich, ob Ideologie oder Kapital – Diktaturen ähneln einander.
Dabei habe ich auch den Vergleich mit PR-Mann Joseph Goebbels strapaziert, dessen Umgang mit der Wahrheit, sofern es dem geheiligten Zweck diente, recht kreativ wahr. Oder – auch hier wieder die deutsche Übersetz: Der Bock hat gelogen, dass sich die Balken biegen. Uuups. Da wären wir schon wieder bei dem in Deutschland so verpönten Vergleich.
Weil ich nun aber einmal so böse, böse, böse war, die gelben Gutmenschen und all ihre propagandistischen Fußtruppen mit dem einst ob seiner Geilheit berüchtigten Hinkefuß in einen Topf zu werden, lege ich ein wenig nach. Der Ruf ist ja eh ruiniert.
Also denn: Auf seine Lügengeschichten angesprochen, erwiderte Goebbels (nachzulesen in seinem Tagebuch): „Wenn man den Leuten 5 mal etwas sagt, nach dem 5. Mal glauben sie es auch.“
Wechseln wir nun die Farbe: DHL beherzigt den Rat des Altmeisters der zielführende PR und legt in Sachen Flughafen Leipzig/Halle nach. Nachdem der Zielgruppe der meinungsmachenden Journaille mit einer so genannten Verlagsbeilage eine propagandistische Breitseite in Sachen Luftfrachtdrehkreuz verpasst worden ist und sogar ein Gutmenschenverein der Freunde des Flughafens (oder so ähnlich, guckst Du hier: http://zeitungsdieb.blogger.de/stories/1153490/ und hier: http://pro-flughafen-lej.de/ ) das Licht der Welt erblickt hat (arme Welt!), schob DHL nun in seinem Geschäftskundenmagazin POSTplus+ kräftig nach.
Dort wurde all der verlogene Sermon von den guten, gelben Investitionen noch einmal kräftig aufgekocht. Dort darf die geneigte Leserschaft sich über die vielen Hektar Brachland, auf denen nun DHL-gelbe Blüten blühen, informieren – obwohl’s gar kein Brachland war. Und noch einmal wird die Mär vom umweltfreundlichen, beinahe fast irgendwie unheimlich vielleicht so gar bald geräusch- und kohlendioxidfreien Flugbetrieb aufgewärmt. Und natürlich darf auch Schmunzelhase Burkhard Jung, im Hauptberuf Oberbürgermeister des geräuschfreien Luftkurortes Leipzig, noch einmal aus der gelben Sturmpostille grinsen.
Für alle, die’s noch nicht gemerkt haben: „Wenn man den Leuten 5 mal etwas sagt, nach dem 5. Mal glauben sie es auch.“ Hat der Goebbels gesagt. Ich bin empört, stimme ihm in diesem Punkte aber aus Erfahrung zu.
Ein Tipp für die gelben Propagandisten“: Joseph Goebbels war auch ein Virtuose der Zensur. Aber das könnt Ihr selbst ja ebenso gut ... Zum Beispiel beim Kunstprojekt „AusFlugHafenSicht“.
Wer’s noch nicht weiß: Der Flughafen Leipzig/Halle und das Thalia Theater Halle/S. taten sich für dieses Projekt zusammen. 18 Kunstobjekte sollten den Flughafen in all seinen Facetten zeigen und die Betrachter zum Nachdenken anregen. Das dürfen nun aber nur 16: Nummer 17 fiel der Zensur zum Opfer, Nummer 18 – eine Künstlerzeitung, in der man auch über Nummer 17 etwas erfahren sollte – durfte nicht verteilt werden. Guckst Du hier: http://www.nachtflugverbot-leipzig.de/ Leider gibt es keinen direkten Link, bitte einfach Menüpunkt „Download“, dort „Kunst & Poesie“.
Nummer 18 war übrigens keine Nachtfluglärmkarte, sondern ein Scherenschnitt, auf dem bei genauem Hinschauen auch die Silhouetten von Soldaten, die unter Waffen ein Flugzeug besteigen, erkennbar sind.
Und weil nicht sein kann, was nicht sein darf, fiel der Scherenschnitt der Schere der Zensur zum Opfer. Und plötzlich fällt mir statt der Farbe „Gelb“ wie DHL die Farbe „Rot“ ein: Auch in der DDR wurde systematisch totgeschwiegen ... Saurer Regen? Hammwer nich. Tschernobyl? Hammwer nich. Asbest? Hammwer nich. Nachtfluglärm? Hammwer nich. Kerosinnebel? Hammwernich. Militärtransporte? Hammwer nich? Ehrliche Politiker? Hammwer nich …
Ganz gleich, ob Ideologie oder Kapital – Diktaturen ähneln einander.
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