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Montag, 12. Januar 2009
Braun geht, der Flachmann kommt. Oder: Wenn Monitore sterben.
zeitungsdieb, 20:20h
In meinem Büro geht die Ära der Braunschen Röhren zu Ende. Soll heißen: Die „klassischen“ Monitore verschwinden und werden durch moderne Displays ersetzt. Einem edlen 21-Zöller mit Trinitron-Röhre hatte ich eigentlich ewigen Bestandsschutz gewährt, denn zum einen hatte ich ihn aufs Feinste farbkalibriert, zum anderen störte ich seine beachtliche Tiefe nicht, da eigens für dieses teure Stück ein riesiger Eckarbeitsplatz aufgebaut worden war. Doch nun sende der mit liebgewordene Monitor eindeutige Symptome, die ein baldiges Ableben des Zeilentrafos erwarten lassen.
Allem Geiz zum Trotze erwarb ich noch vor dem Jahresende (dicker Daumen in Richtung Finanzminister!) einen hübschen Acer-Bildschirm mit fröhlichen 24 Zoll Diagonale. Noch schaue ich dem Dahinsiechen des alten Röhrenriesen zu, doch in wenigen Tagen wird er wohl dem LCD-Display weichen müssen. Auf dem Tisch wird dann Platz ohne Ende sein, den ich aber sehr bald zu füllen wissen werde.
EinigeNachteile hat der Wechsel von der Monsterröhre zum Flachmann allerdings. All der Kram, der sich auf dem Monitorgehäuse angesammelt hat, wird mit der Umstellung obdachlos. Außerdem verschwinden die in mehreren Jahren mit Edding auf die Monitorfront gekritzelten Notizen von der Steuernummer bis zum Tastaturkürzel. Und schließlich büßt meine Katze einen ihrer Lieblingsplätze ein: die waagerechte Fläche auf der Oberseite des Monitors, wo durch Luftschlitze feinste Abwärme quillt.
Aber was soll’s, dem Fortschritt muss man auch das eine oder andere Opfer bringen.
Allem Geiz zum Trotze erwarb ich noch vor dem Jahresende (dicker Daumen in Richtung Finanzminister!) einen hübschen Acer-Bildschirm mit fröhlichen 24 Zoll Diagonale. Noch schaue ich dem Dahinsiechen des alten Röhrenriesen zu, doch in wenigen Tagen wird er wohl dem LCD-Display weichen müssen. Auf dem Tisch wird dann Platz ohne Ende sein, den ich aber sehr bald zu füllen wissen werde.
EinigeNachteile hat der Wechsel von der Monsterröhre zum Flachmann allerdings. All der Kram, der sich auf dem Monitorgehäuse angesammelt hat, wird mit der Umstellung obdachlos. Außerdem verschwinden die in mehreren Jahren mit Edding auf die Monitorfront gekritzelten Notizen von der Steuernummer bis zum Tastaturkürzel. Und schließlich büßt meine Katze einen ihrer Lieblingsplätze ein: die waagerechte Fläche auf der Oberseite des Monitors, wo durch Luftschlitze feinste Abwärme quillt.
Aber was soll’s, dem Fortschritt muss man auch das eine oder andere Opfer bringen.
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Zero Emission. Oder: Darkroom mit Energiesparlampe.
zeitungsdieb, 09:11h
Regelmäßige Leser meines kleinen, politisch nicht immer gänzlich korrekten Tagebuches wissen, dass ich mit so genannten „grünen Ideen“ auf Kriegsfuß stehe und keine Gefahr laufe, irgendwelchen Ökodeppen nach dem Maul zu reden. Dennoch rang ich mich vor einiger Zeit zum Kauf von drei Energiesparlampen durch. Durch diese „Ökobirnen“ ersetzte ich drei 40-Watt-Lampen, die bislang in meiner Bürotoilette für angenehmes Leselicht gesorgt hatten. Ich weiß, man soll aufm Örtchen nicht lesen; aber man soll viele Dinge nicht tun ...
Zurück zu den Ökobirnen: Diese haben laut Herstelleraufdruck je neun Watt Leistungsaufnahme, macht also 27 und das ist im Vergleich zu meinen bisherigen 120 eine Einsparung von 93 Watt. Irgendwann, so suggerieren mir seit geraumer Zeit all die Ökopfeifen, lohnt sich dieser Wechsel nicht nur für unser Klima, sondern auch für mich.
Allerdings werde ich skeptisch: Obwohl ich das Ökotrio wohlweislich nur bei längerem Aufenthalt in meiner Sanitärkemenate nutze und Kurzzeitbetrieb vermeide, sind nach maximal 1.500 Betriebsstunden und damit lange vor der gepriesenen Amortisation zwei der drei Mistdinger über den Jordan gegangen.
Das erhöht natürlich einerseits das Einsparpotenzial, denn nur eine kaputte Birne ist eine Zero-Emission-Lichtquelle. Leider auch eine Null-Licht-Lichtquelle, von der man zudem nicht weiß, ob sie nicht heimlich doch noch Strom zieht. Andererseits ist die überlebende Ökofunzel mit ihren neun Watt nun ziemlich genau das Gegenteil von Licht, also eher eine Art Dunkelstrahler, welcher mein Klo zum Darkroom macht. Womit ich zwar nichts gegen den Darkroom als solchen gesagt haben will, aber bitteschön doch nicht in meinem kombinierten Lese- und Entsorgungsstübchen.
Da nach dem Gesetz der Serie wohl mit dem baldigen Ableben auch des überlebenden Funzelchens zu rechnen ist, werde ich um den neuerlichen Kauf von Lichtquellen wohl nicht herumkommen. Oder ich nutze künftig meine Stirnlampe, die mir seit Jahren beim Laufen gute Dienste leistet, auch beim Aus-Laufen ...
Zurück zu den Ökobirnen: Diese haben laut Herstelleraufdruck je neun Watt Leistungsaufnahme, macht also 27 und das ist im Vergleich zu meinen bisherigen 120 eine Einsparung von 93 Watt. Irgendwann, so suggerieren mir seit geraumer Zeit all die Ökopfeifen, lohnt sich dieser Wechsel nicht nur für unser Klima, sondern auch für mich.
Allerdings werde ich skeptisch: Obwohl ich das Ökotrio wohlweislich nur bei längerem Aufenthalt in meiner Sanitärkemenate nutze und Kurzzeitbetrieb vermeide, sind nach maximal 1.500 Betriebsstunden und damit lange vor der gepriesenen Amortisation zwei der drei Mistdinger über den Jordan gegangen.
Das erhöht natürlich einerseits das Einsparpotenzial, denn nur eine kaputte Birne ist eine Zero-Emission-Lichtquelle. Leider auch eine Null-Licht-Lichtquelle, von der man zudem nicht weiß, ob sie nicht heimlich doch noch Strom zieht. Andererseits ist die überlebende Ökofunzel mit ihren neun Watt nun ziemlich genau das Gegenteil von Licht, also eher eine Art Dunkelstrahler, welcher mein Klo zum Darkroom macht. Womit ich zwar nichts gegen den Darkroom als solchen gesagt haben will, aber bitteschön doch nicht in meinem kombinierten Lese- und Entsorgungsstübchen.
Da nach dem Gesetz der Serie wohl mit dem baldigen Ableben auch des überlebenden Funzelchens zu rechnen ist, werde ich um den neuerlichen Kauf von Lichtquellen wohl nicht herumkommen. Oder ich nutze künftig meine Stirnlampe, die mir seit Jahren beim Laufen gute Dienste leistet, auch beim Aus-Laufen ...
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Donnerstag, 8. Januar 2009
Gasmann Gerd, Wladimir und die Pipelines. Oder: Wollt Ihr die totale Gasleitung?
zeitungsdieb, 09:37h
Die Russen sind schlau. Soll heißen: Sie wissen, wie man die vermeintlich überlegenen Westeuropäer kleinbekommt. Nein, nicht indem man sie ausfriert, denn das würde Putin, Miller & Co. auf die Füße fallen. Sondern indem man sie dazu bringt, das zu fordern, was die Russen gegen den Willen der Westeuropäer schon seit einiger Zeit wollten.
Wie meint der das, mag sich der eine oder andere Leser dieses kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebüchleins fragen. Ganz einfach – man dreht den Gashahn ein klein wenig zu und zeigt, wenn die Schuldfrage gestellt wird, auf einen vermeintlich bösen Nachbarn, der – sehr zum Ärger des russischen Bären – ein Liebling der westeuropäischen Demokratien ist.
Das allein wäre zwar naheliegend, aber nun wirklich kein Ausdruck besonderer russischer Schläue, höchsten Indiz moskowitischer Verschlagenheit.
Doch nun wird’s interessant. Durch den bei passender Gelegenheit platzierten Hinweis auf unzuverlässige Transitländer – wozu steht denn Gasmann Gerd auf der Gehaltsliste? – kommt in den ängstlichen Europäern der Herzenswunsch nach Pipelines auf, die nicht über die Ländereien irgendwelcher Transitschurken führen. Ostsee, Schwarzmeer, Mittelmeer – ja bitte, Wladimir, lass Röhren gen Westen wachsen und erlöse uns vom ukrainischen Übel! Wenn Du willst, zahlen wir nicht nur fürs Gas, sondern beteiligen uns sogar „für nass“ an den Leitungen.
Spätestens hier sollte es bei dem einen oder anderen meiner Stammleser klingeln. War das nicht was ... mit umstrittenen russischen Planungen für Pipelines? Richtig! Vor einem knappen Jahr schrieb ich hier http://zeitungsdieb.blogger.de/stories/1037537/ über des gierigen Gerhards Privatreise nach Nordzypern, die unter anderem dem russischen Vorhaben einer Pipeline via Türkei diente. Die Russen wollen die Türkei mit ihrer lupenreinen Demokratie zu einem Rotterdam am Mittelmeer ausbauen. Dass ob der Schröderschen Privatreise vor Jahresfrist viel Kritik aus der EU erklang – weiß das heute noch jemand? Jetzt ist eben diese Pipeline ein Gebot der Stunde!
Genau wie die nicht minder umstrittene Ostsee-Pipeline übrigens, durch die die Russen das unsichere Transitland Polen (Sind die nicht in der EU?) abknipsen wollen. Die Pipeline soll die reichliche Hälfte des deutschen Gasverbrauches liefern. Eine entsprechende Absichtserklärung haben Gasmann Gerd (damals allerdings noch graufreier Medienkanzler) und dessen Lieblingsfreund Wladimir Putin im September 2005 unterzeichnet. Guckst Du hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Nordeurop%C3%A4ische_Gasleitung
Gazprom, Eon und BASF haben – gleichfalls im September 2005 – einen Vertrag unterzeichnet, der den Bau der Leitung regelt. Zugeguckt haben dabei übrigens ... na, wer wohl? ... richtig: Gasmann Gerhard Schröder und Wladimir Putin der Allgegenwärtige. Der polnische Verteidigungsminister Radoslaw Sikorski verglich den Pipeline-Vertrag mit dem Hitler-Stalin-Pakt. Aber Pfui!
Beim Baustart im Dezember 2005 gab Gazprom-Chef Alexej Miller übrigens bekannt, dass der Gerd den Gasmann machen wird, sprich: Aufsichtsratschef der Pipeline-Betreibergesellschaft wird.
(Eine kleine Anmerkung: Wer sich amüsieren will, sollte diesen http://www.sueddeutsche.de/politik/848/360672/text/ Artikel in der Süddeutschen lesen. Der Leiter des Auswärtigen Ausschusses des US-Abgeordnetenhauses wirft dem Gasmann wegen seines Tuns „politische Prostitution“ vor. bzw. er sagt, dass er das gern tun würde, wäre das nicht eine Beleidigung für die Nutten in seinem Wahlkreis. Lesenswert.)
Und nun zurück zu den schlauen Russen: Da ist es bei uns einige Tage kalt, die Moskiwiter spielen am Gashahn herum – und in Westeuropa werden die Ukraine, Polen und die Ökologie der Ostsee zur Nebensache. Statt dessen kommt Sportpalaststimmung auf: „Wollt Ihr neue Pipelines? Wollt Ihr sie größer und dicker, als Ihr sie Euch vorstellen könnt? Wollt Ihr Sie in der Ostsee und dem Mittelmeer, fern aller Schurkenstaaten, fern von Polen und der Ukraine?“ Und die Westeuropäer jubeln dem lupenreinen Demokraten und seinem Gasmann Gerd zu: „Jaaaaaa!“ War die nicht schon mal was?
Wie meint der das, mag sich der eine oder andere Leser dieses kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebüchleins fragen. Ganz einfach – man dreht den Gashahn ein klein wenig zu und zeigt, wenn die Schuldfrage gestellt wird, auf einen vermeintlich bösen Nachbarn, der – sehr zum Ärger des russischen Bären – ein Liebling der westeuropäischen Demokratien ist.
Das allein wäre zwar naheliegend, aber nun wirklich kein Ausdruck besonderer russischer Schläue, höchsten Indiz moskowitischer Verschlagenheit.
Doch nun wird’s interessant. Durch den bei passender Gelegenheit platzierten Hinweis auf unzuverlässige Transitländer – wozu steht denn Gasmann Gerd auf der Gehaltsliste? – kommt in den ängstlichen Europäern der Herzenswunsch nach Pipelines auf, die nicht über die Ländereien irgendwelcher Transitschurken führen. Ostsee, Schwarzmeer, Mittelmeer – ja bitte, Wladimir, lass Röhren gen Westen wachsen und erlöse uns vom ukrainischen Übel! Wenn Du willst, zahlen wir nicht nur fürs Gas, sondern beteiligen uns sogar „für nass“ an den Leitungen.
Spätestens hier sollte es bei dem einen oder anderen meiner Stammleser klingeln. War das nicht was ... mit umstrittenen russischen Planungen für Pipelines? Richtig! Vor einem knappen Jahr schrieb ich hier http://zeitungsdieb.blogger.de/stories/1037537/ über des gierigen Gerhards Privatreise nach Nordzypern, die unter anderem dem russischen Vorhaben einer Pipeline via Türkei diente. Die Russen wollen die Türkei mit ihrer lupenreinen Demokratie zu einem Rotterdam am Mittelmeer ausbauen. Dass ob der Schröderschen Privatreise vor Jahresfrist viel Kritik aus der EU erklang – weiß das heute noch jemand? Jetzt ist eben diese Pipeline ein Gebot der Stunde!
Genau wie die nicht minder umstrittene Ostsee-Pipeline übrigens, durch die die Russen das unsichere Transitland Polen (Sind die nicht in der EU?) abknipsen wollen. Die Pipeline soll die reichliche Hälfte des deutschen Gasverbrauches liefern. Eine entsprechende Absichtserklärung haben Gasmann Gerd (damals allerdings noch graufreier Medienkanzler) und dessen Lieblingsfreund Wladimir Putin im September 2005 unterzeichnet. Guckst Du hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Nordeurop%C3%A4ische_Gasleitung
Gazprom, Eon und BASF haben – gleichfalls im September 2005 – einen Vertrag unterzeichnet, der den Bau der Leitung regelt. Zugeguckt haben dabei übrigens ... na, wer wohl? ... richtig: Gasmann Gerhard Schröder und Wladimir Putin der Allgegenwärtige. Der polnische Verteidigungsminister Radoslaw Sikorski verglich den Pipeline-Vertrag mit dem Hitler-Stalin-Pakt. Aber Pfui!
Beim Baustart im Dezember 2005 gab Gazprom-Chef Alexej Miller übrigens bekannt, dass der Gerd den Gasmann machen wird, sprich: Aufsichtsratschef der Pipeline-Betreibergesellschaft wird.
(Eine kleine Anmerkung: Wer sich amüsieren will, sollte diesen http://www.sueddeutsche.de/politik/848/360672/text/ Artikel in der Süddeutschen lesen. Der Leiter des Auswärtigen Ausschusses des US-Abgeordnetenhauses wirft dem Gasmann wegen seines Tuns „politische Prostitution“ vor. bzw. er sagt, dass er das gern tun würde, wäre das nicht eine Beleidigung für die Nutten in seinem Wahlkreis. Lesenswert.)
Und nun zurück zu den schlauen Russen: Da ist es bei uns einige Tage kalt, die Moskiwiter spielen am Gashahn herum – und in Westeuropa werden die Ukraine, Polen und die Ökologie der Ostsee zur Nebensache. Statt dessen kommt Sportpalaststimmung auf: „Wollt Ihr neue Pipelines? Wollt Ihr sie größer und dicker, als Ihr sie Euch vorstellen könnt? Wollt Ihr Sie in der Ostsee und dem Mittelmeer, fern aller Schurkenstaaten, fern von Polen und der Ukraine?“ Und die Westeuropäer jubeln dem lupenreinen Demokraten und seinem Gasmann Gerd zu: „Jaaaaaa!“ War die nicht schon mal was?
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Mittwoch, 7. Januar 2009
Alpinski, Physik und die menschliche Dummheit. Oder: Nachunfallgedanken
zeitungsdieb, 12:43h
Der von mir hochgeschätzte Ultraläufer Werner Sonntag hat sich in seiner Laufreport-Kolumne (guckst du hier: http://www.laufreport.de/vermischtes/sonntag/sonntag.htm), ausgehend vom Ski-Unfall des thüringischen Ministerpräsidenten Althaus, mit dem Ski-Massentourismus beschäftigt. Da auch ich mich vor einigen Tagen noch der industrialisierten Alpin-Gaudi hingegeben habe, konnte ich seine äußerst lesenswerten Gedanken gut nachvollziehen – und kann auf einige eigene Ergänzungen beim besten Willen nicht verzichten.
Um es vorweg zu nehmen: Eine Wertung zum Althaus’schen Ski-Unfall werde ich nicht vornehmen. Und: Trotz des Rummels und des mitunter nervigen Wartens und Drängelns an allerlei Liften macht das Schneegerutsche einen Heidenspaß. Noch dazu, wenn man wie ich zwar ein Bewegungsidiot und daher allenfalls mittelmäßiger Fahrer ist, dank des läuferischen Ausdauertrainings aber auf längeren Abfahrten die meisten vermeintlichen Freaks und Jungdynamiker abkochen kann. Dieser Effekt wird immer deutlicher, je weiter der fortschreitet. Oder, anders formuliert: Je später der Tag, desto schlapper die Skifahrer.
Womit wir bei einem generellen Problem angekommen sind: Ein erschreckend großer Teil der Pistennutzer ist praktisch untrainiert und stellt sich pro Winter in einer oder zwei Wochen auf die Hightech-Bretter. Dabei handelt es sich zumeist um Carver, die gutmütig ausgelegt und leicht beherrschbar sind.
Diese an sich löblichen Eigenschaften verführen viele der Gelegenheitsskifahrer zu immer flotterem Fahren und immer waghalsigeren Manövern, die sie angesichts ihrer eingeschränkten technischen Fähigkeiten und Kondition nur unzureichend beherrschen und in ihren Folgen abschätzen können. Der Vergleich zum Auto drängt sich auf: ABS, ESP, Einparkhilfe und all die anderen Wunderdinge bügeln viele Fahrfehler aus, machen aus einem miesen Chauffeur aber keinen Michael Schumacher.
Und während beim Auto Airbag, Knautschzone und andere Helferlein dafür sorgen, dass im E-Fall die Folgen persönlichen Unvermögens – ggf. auch anderer – in Grenzen gehalten werden, erlebt man beim Skifahrern die Wirkung der Physik sehr direkt. Dann knacken schon mal Knochen, dann fließt auch mal Blut.
In seinem o.g. Beitrag schreibt Werner Sonntag, dass Skifahrer durchaus schon bis zu 70 km/h erreichen können. Lieber Werner, in diesem Punkt muss ich Dir widersprechen. Ich hatte in den vergangenen Tagen „mein Garmin“ mit auf der Piste und erreichte trotz betont zurückhaltender Fahrweise locker die „70 Sachen“ – und wurde dabei reichlich überholt. Wer der Beschleunigung freien Lauf lässt, kann ohne große Mühe auf öffentlichen Skipisten die 100er Marke kratzen – ob er diese Geschwindigkeit beherrscht, steht auf einem ganz anderen Blatt.
Natürlich, Helme und Protektoren können so manchen Crash entschärfen, doch mehr Sicherheit auf der Piste bringen sie nicht. Wenn eine wohlverpackte menschliche Kanonenkugel mit Highspeed in den Wald rauscht, gibt es Bruch. Wenn diese Kugel einen anderen Skifahrer trifft, ist diesem ein Flug ins Spital sicher.
Mir kommt bei diesem Satz eine Parallele zum Zugspitzlauf in den Sinn. Viele Freizeitsportler haben ein hohes Anspruchsdenken und leisten sich eine gefährliche Vollkaskomentalität, beides lässt sie die Eigentverantwortlichkeit aus den Augen verlieren. Beim Unglück an der Zugspitze sind viele Läufer im Bewusstsein der gezahlten Startgebühr ohne Sinn und Verstand und angemessene Kleidung in den Berg gestiegen. Auf den alpinen Pisten ist das nicht anders: „Ich habe einen Urlaub gebucht, ich zahle 160 oder 180 Euro für den Skipass, ich habe die neusten Racecarver, Helm und Protectoren – also muss ich mich um nichts kümmern“, scheinen viele Hilfsrennpiloten zu denken.
Dass gegen diese gefährliche Mixtur aus Dummheit, Selbstüberschätzung und Rücksichtslosigkeit durchaus ein Kraut gewachsen ist, beweisen die oft als „südländisch-lässig“ geschmähten Italiener. Auf den Pisten der Sellaronda habe ich schon mehrfach Carabinieri erlebt, die nicht nur schneidig aussahen, sondern auch knallharten Dienst taten: Kaum in Kraft getreten, wurde vor Jahren die Einhaltung der Helmpflicht für Kinder durch Kontrollen und Strafen durchgesetzt. Geschwindigkeitsmessungen an gefährlichen und entsprechend markierten Pistenabschnitten sind an der Tagesordnung. Und die Skibullen haben sogar den Mut, sich zu nachmittäglicher Stunde mit all zu lustigen Hüttenkunden anzulegen …
Als ich vor einer Woche vom Unfall des Thüringer MP erfuhr, bot ich meinen Ski-Mitfahrern eine Wette darüber an, dass nun all die Verbände und Bedenkenträger in Deutschland eine Verschärfung von Vorschriften bis hin zu generellen Helm- und Wasweißich-Pflicht fordern werden. Das ist tatsächlich eingetreten, aber schlichtweg Unfug.
Wie so oft kommt es darauf an, nicht neue Vorschriften zu erlassen, sondern bestehende (Guckst Du z.B. hier: http://www.sportunterricht.de/ski/regeln.html) durchzusetzen. Nur so können unbelehrbare Idioten gebremst werden.
Um es vorweg zu nehmen: Eine Wertung zum Althaus’schen Ski-Unfall werde ich nicht vornehmen. Und: Trotz des Rummels und des mitunter nervigen Wartens und Drängelns an allerlei Liften macht das Schneegerutsche einen Heidenspaß. Noch dazu, wenn man wie ich zwar ein Bewegungsidiot und daher allenfalls mittelmäßiger Fahrer ist, dank des läuferischen Ausdauertrainings aber auf längeren Abfahrten die meisten vermeintlichen Freaks und Jungdynamiker abkochen kann. Dieser Effekt wird immer deutlicher, je weiter der fortschreitet. Oder, anders formuliert: Je später der Tag, desto schlapper die Skifahrer.
Womit wir bei einem generellen Problem angekommen sind: Ein erschreckend großer Teil der Pistennutzer ist praktisch untrainiert und stellt sich pro Winter in einer oder zwei Wochen auf die Hightech-Bretter. Dabei handelt es sich zumeist um Carver, die gutmütig ausgelegt und leicht beherrschbar sind.
Diese an sich löblichen Eigenschaften verführen viele der Gelegenheitsskifahrer zu immer flotterem Fahren und immer waghalsigeren Manövern, die sie angesichts ihrer eingeschränkten technischen Fähigkeiten und Kondition nur unzureichend beherrschen und in ihren Folgen abschätzen können. Der Vergleich zum Auto drängt sich auf: ABS, ESP, Einparkhilfe und all die anderen Wunderdinge bügeln viele Fahrfehler aus, machen aus einem miesen Chauffeur aber keinen Michael Schumacher.
Und während beim Auto Airbag, Knautschzone und andere Helferlein dafür sorgen, dass im E-Fall die Folgen persönlichen Unvermögens – ggf. auch anderer – in Grenzen gehalten werden, erlebt man beim Skifahrern die Wirkung der Physik sehr direkt. Dann knacken schon mal Knochen, dann fließt auch mal Blut.
In seinem o.g. Beitrag schreibt Werner Sonntag, dass Skifahrer durchaus schon bis zu 70 km/h erreichen können. Lieber Werner, in diesem Punkt muss ich Dir widersprechen. Ich hatte in den vergangenen Tagen „mein Garmin“ mit auf der Piste und erreichte trotz betont zurückhaltender Fahrweise locker die „70 Sachen“ – und wurde dabei reichlich überholt. Wer der Beschleunigung freien Lauf lässt, kann ohne große Mühe auf öffentlichen Skipisten die 100er Marke kratzen – ob er diese Geschwindigkeit beherrscht, steht auf einem ganz anderen Blatt.
Natürlich, Helme und Protektoren können so manchen Crash entschärfen, doch mehr Sicherheit auf der Piste bringen sie nicht. Wenn eine wohlverpackte menschliche Kanonenkugel mit Highspeed in den Wald rauscht, gibt es Bruch. Wenn diese Kugel einen anderen Skifahrer trifft, ist diesem ein Flug ins Spital sicher.
Mir kommt bei diesem Satz eine Parallele zum Zugspitzlauf in den Sinn. Viele Freizeitsportler haben ein hohes Anspruchsdenken und leisten sich eine gefährliche Vollkaskomentalität, beides lässt sie die Eigentverantwortlichkeit aus den Augen verlieren. Beim Unglück an der Zugspitze sind viele Läufer im Bewusstsein der gezahlten Startgebühr ohne Sinn und Verstand und angemessene Kleidung in den Berg gestiegen. Auf den alpinen Pisten ist das nicht anders: „Ich habe einen Urlaub gebucht, ich zahle 160 oder 180 Euro für den Skipass, ich habe die neusten Racecarver, Helm und Protectoren – also muss ich mich um nichts kümmern“, scheinen viele Hilfsrennpiloten zu denken.
Dass gegen diese gefährliche Mixtur aus Dummheit, Selbstüberschätzung und Rücksichtslosigkeit durchaus ein Kraut gewachsen ist, beweisen die oft als „südländisch-lässig“ geschmähten Italiener. Auf den Pisten der Sellaronda habe ich schon mehrfach Carabinieri erlebt, die nicht nur schneidig aussahen, sondern auch knallharten Dienst taten: Kaum in Kraft getreten, wurde vor Jahren die Einhaltung der Helmpflicht für Kinder durch Kontrollen und Strafen durchgesetzt. Geschwindigkeitsmessungen an gefährlichen und entsprechend markierten Pistenabschnitten sind an der Tagesordnung. Und die Skibullen haben sogar den Mut, sich zu nachmittäglicher Stunde mit all zu lustigen Hüttenkunden anzulegen …
Als ich vor einer Woche vom Unfall des Thüringer MP erfuhr, bot ich meinen Ski-Mitfahrern eine Wette darüber an, dass nun all die Verbände und Bedenkenträger in Deutschland eine Verschärfung von Vorschriften bis hin zu generellen Helm- und Wasweißich-Pflicht fordern werden. Das ist tatsächlich eingetreten, aber schlichtweg Unfug.
Wie so oft kommt es darauf an, nicht neue Vorschriften zu erlassen, sondern bestehende (Guckst Du z.B. hier: http://www.sportunterricht.de/ski/regeln.html) durchzusetzen. Nur so können unbelehrbare Idioten gebremst werden.
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Dienstag, 6. Januar 2009
Freiheit, Gleichheit, Leistungsfähigkeit. Oder: Schneeige Räumgedanken
zeitungsdieb, 11:41h
Winter in Deutschland. Minus 19 Grad in Leipzig, Diesel wird zur Sülze, auf Gehwegen und Straßen türmt sich der Schnee. Gegen letzteres gibt es die Räum- und Streupflicht. Allerdings beweist diese Element unserer bundesdeutschen Vollkaskogesellschaft (guckst Du hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Räumpflicht), dass es mit der Einhaltung des grundgesetzlich verbrieften Gleichbehandlungsgrundsatzes (guckst Du da: http://de.wikipedia.org/wiki/Gleichbehandlungsgrundsatz) so eine Sache ist.
Warum? Für private Grundeigentümer bzw. die durch diese beauftragten Personen gilt die Räum. Und Streupflicht uneingeschränkt. Vor dem Schneeschieber schützen auch Alter und Gebrechlichkeit nicht, zur Not muss eine Firma die Leistung übernehmen. Eigentum verpflichtet – notfalls sogar zur Aufgabe desselben.
Bund, Kommune und Land sind da besser dran. Sie können ihre „Winterschlacht“ selbst regeln. Kommunen legen z.B. in Straßenreinigungssatzungen fest, wie sie ihrer Pflicht nachzukommen gedenken. Müssen müssen sie das nur im Rahmen ihrer so genannten Leistungsfähigkeit. Soll heißen: Wenn die Kommune es sich leisten kann, räumt sie ihre Straßen flächendeckend, wenn nicht, bleibt ein Teil des Straßen- und Wegenetzes vom Winterdienst unberührt.
In meiner Gemeinde, dem reichlich 8.000 Einwohner zählenden Ort Borsdorf, wurde und wird kräftig geräumt. Auf Gemeindestraßen und in Wohngebieten sind allerlei Fahrzeuge mit Räumschild im Einsatz, in Schwerpunktbereichen geht es mit Chemie zur Sache. Zwar bleiben Nebenstraßen weiß, aber dank des Schneepfluges sind sie befahrbar.
In der sächsischen Landeshauptstadt Dresden sieht es anders aus. Dort fahren die Winterdienstfahrzeuge nur auf der Hälfte des Straßennetzes. Nebenstraßen werden dem Winter überlassen, sehr zum Ärger von Anliegern, Ver- und Entsorgern sowie Rettungsdiensten. Stichwort: Leistungsfähigkeit.
Wer die Dresdner Räumquote für ungenügend hält, sollte die Sachsenmetropole Leipzig aufsuchen. Dort steht lediglich ein Drittel des Straßennetzes auf dem Winterdienstplan. Was allerdings nicht bedeutet, dass wenigstens diese privilegierten Verkehrswege auch tatsächlich freigehalten werden – in Ermangelung von Räumtechnik dauert es um die sechs Stunden, bis der Winterdienst einmal „rum“ ist. Wenn es, wie in den vergangenen Tagen, ein wenig länger schneit, fühlt man sich an den Wettlauf von Hase und Igel erinnert. Aber auch in Leipzig ist alles rechtlich sauber, denn auch hier wurde die entsprechende Satzung nach dem Grundsatz der Leistungsfähigkeit aufgestellt.
Und wenn eine Kommune ihr Geld für andere Zwecke verbläst, kann sie sich halt nicht mehr Winterdienst leisten. Daran sollten sich all die Hausbesitzer erinnern, die wegen eventueller Verstöße gegen die Räum- und Streupflicht in der nächsten Zeit Post vom Leipziger Ordnungsamt erhalten werden ...
Warum? Für private Grundeigentümer bzw. die durch diese beauftragten Personen gilt die Räum. Und Streupflicht uneingeschränkt. Vor dem Schneeschieber schützen auch Alter und Gebrechlichkeit nicht, zur Not muss eine Firma die Leistung übernehmen. Eigentum verpflichtet – notfalls sogar zur Aufgabe desselben.
Bund, Kommune und Land sind da besser dran. Sie können ihre „Winterschlacht“ selbst regeln. Kommunen legen z.B. in Straßenreinigungssatzungen fest, wie sie ihrer Pflicht nachzukommen gedenken. Müssen müssen sie das nur im Rahmen ihrer so genannten Leistungsfähigkeit. Soll heißen: Wenn die Kommune es sich leisten kann, räumt sie ihre Straßen flächendeckend, wenn nicht, bleibt ein Teil des Straßen- und Wegenetzes vom Winterdienst unberührt.
In meiner Gemeinde, dem reichlich 8.000 Einwohner zählenden Ort Borsdorf, wurde und wird kräftig geräumt. Auf Gemeindestraßen und in Wohngebieten sind allerlei Fahrzeuge mit Räumschild im Einsatz, in Schwerpunktbereichen geht es mit Chemie zur Sache. Zwar bleiben Nebenstraßen weiß, aber dank des Schneepfluges sind sie befahrbar.
In der sächsischen Landeshauptstadt Dresden sieht es anders aus. Dort fahren die Winterdienstfahrzeuge nur auf der Hälfte des Straßennetzes. Nebenstraßen werden dem Winter überlassen, sehr zum Ärger von Anliegern, Ver- und Entsorgern sowie Rettungsdiensten. Stichwort: Leistungsfähigkeit.
Wer die Dresdner Räumquote für ungenügend hält, sollte die Sachsenmetropole Leipzig aufsuchen. Dort steht lediglich ein Drittel des Straßennetzes auf dem Winterdienstplan. Was allerdings nicht bedeutet, dass wenigstens diese privilegierten Verkehrswege auch tatsächlich freigehalten werden – in Ermangelung von Räumtechnik dauert es um die sechs Stunden, bis der Winterdienst einmal „rum“ ist. Wenn es, wie in den vergangenen Tagen, ein wenig länger schneit, fühlt man sich an den Wettlauf von Hase und Igel erinnert. Aber auch in Leipzig ist alles rechtlich sauber, denn auch hier wurde die entsprechende Satzung nach dem Grundsatz der Leistungsfähigkeit aufgestellt.
Und wenn eine Kommune ihr Geld für andere Zwecke verbläst, kann sie sich halt nicht mehr Winterdienst leisten. Daran sollten sich all die Hausbesitzer erinnern, die wegen eventueller Verstöße gegen die Räum- und Streupflicht in der nächsten Zeit Post vom Leipziger Ordnungsamt erhalten werden ...
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Bleibt alle schön unkorrekt. Oder: Macht es juut in 2009
zeitungsdieb, 10:46h
Allen Lesern meines kleinen, politisch nicht immer wirklich korrekten Tagebuches wünsche ich ein erfolgreiches, ergötzliches und vor allem spannendes Jahr 2009 – verbunden mit Gesundheit sowie beruflichem und privatem Erfolg.
Auch 2009 werde ich an dieser Stelle von Zeit zu Zeit wieder meine höchst unwichtigen und unausgegorenen Gedanken absondern, mitunter gewürzt mit einer gehörigen Kelle Ironie, welche – zugegeben – nicht jedermanns bzw. jederfrau Sache ist.
An „laufenden Gedanken“ wird es mir nicht mangeln, denn trotz aktueller Kältegrade bin ich laufend unterwegs. Für Nachschub sorgen zudem auch all die vermeintlichen Gutmenschen, DHL-Lobbyisten, Abhörer, Terrakotta-Wolfgangs, Ex-Landrätinnen, Zitatenkastrierer und Rollteufel Schäuble. Sollte ich einen meiner besonderen Fans vergessen haben, möge er sich melden.
In diesem Sinne: Bleibt alle schön unkorrekt und lest ab und zu mal im Grundgesetz nach, was Euch zusteht. Ich empfehle insbesondere die Artikel 2, 4, 5, 8, 9, 10, 13, 14 und 20.
ad
Auch 2009 werde ich an dieser Stelle von Zeit zu Zeit wieder meine höchst unwichtigen und unausgegorenen Gedanken absondern, mitunter gewürzt mit einer gehörigen Kelle Ironie, welche – zugegeben – nicht jedermanns bzw. jederfrau Sache ist.
An „laufenden Gedanken“ wird es mir nicht mangeln, denn trotz aktueller Kältegrade bin ich laufend unterwegs. Für Nachschub sorgen zudem auch all die vermeintlichen Gutmenschen, DHL-Lobbyisten, Abhörer, Terrakotta-Wolfgangs, Ex-Landrätinnen, Zitatenkastrierer und Rollteufel Schäuble. Sollte ich einen meiner besonderen Fans vergessen haben, möge er sich melden.
In diesem Sinne: Bleibt alle schön unkorrekt und lest ab und zu mal im Grundgesetz nach, was Euch zusteht. Ich empfehle insbesondere die Artikel 2, 4, 5, 8, 9, 10, 13, 14 und 20.
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Montag, 15. Dezember 2008
Windoof Vista und die Lernfähigkeit. Oder: Fund beim Büroaufräumen
zeitungsdieb, 10:32h
Vorweihnachtszeit, im Büro kehrt allmählich ein erster Hauch von Ruhe ein. Beim Aufräumen fielen mir einige Computerzeitschriften von Anfang 2007 in die Hände. Blättern, amüsiertes Lesen. Zwei Jahre sind eine Ewigkeit. "Damals" wurde Windoof Vista noch als der neue Stern am Softwarehimmel beschrieben, an dem für den User von Welt kein Weg vorbeiführt.
Und heute? Kauft man neue PC mit Downgrade-Option, um statt des vorinstallierten Vista-Mülls mit XP arbeiten zu "dürfen" - wenn man den Computer nicht gleich mit Linux betreibt.
Was mich fröhlich stimmt, ist, dass genau die "Fachmagazine", für die Vista vor knapp zwei Jahren das Maß aller Dinge war, heute am lautesten ins Horn stoßen, wenn es darum geht, das miese Betriebssystem zu verdammen.
Wetten, dass das bei der nächsten Windoof-Version wieder so sein wird?
Und heute? Kauft man neue PC mit Downgrade-Option, um statt des vorinstallierten Vista-Mülls mit XP arbeiten zu "dürfen" - wenn man den Computer nicht gleich mit Linux betreibt.
Was mich fröhlich stimmt, ist, dass genau die "Fachmagazine", für die Vista vor knapp zwei Jahren das Maß aller Dinge war, heute am lautesten ins Horn stoßen, wenn es darum geht, das miese Betriebssystem zu verdammen.
Wetten, dass das bei der nächsten Windoof-Version wieder so sein wird?
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Donnerstag, 11. Dezember 2008
Osterspaziergang im Advent. Oder: Im nordsächsischen Frühwinter auf Genesungstour
zeitungsdieb, 09:16h
Das Jahr 2008 wird mir läuferisch wohl vor allem als Pannenjahr in Erinnerung bleiben. Zu Jahresbeginn nach vielen Jahren des Friedens eine sehr interessante Knochenhautentzündung, zum Jahresende nach der Rückkehr aus dem ägyptischen Trainingslager ein sehr spannendes Asthma-Erlebnis samt allerlei unerfreulichem Drumrum.
Das führte sogar dazu, dass ich sechs Tage lang meine Laufschuhe nur aus der Ferne betrachtet habe. Gestern griff ich endlich mal wieder ins Regal, reaktivierte die Asics und trabte gemütlich los. Man muss die Sache mit den Antibiotika ja nicht all zu eng sehen.
Im braven 6er Schnitt (Für Nichtläufer: 10 km/h) hoppelte ich durch den nordsächsischen Frühwinter (=Dreck und Schlamm) und genoss den Aufenthalt im Freien ungemein. Es war ein wenig wie Goethes "Osterspaziergang" ... *g*
Das führte sogar dazu, dass ich sechs Tage lang meine Laufschuhe nur aus der Ferne betrachtet habe. Gestern griff ich endlich mal wieder ins Regal, reaktivierte die Asics und trabte gemütlich los. Man muss die Sache mit den Antibiotika ja nicht all zu eng sehen.
Im braven 6er Schnitt (Für Nichtläufer: 10 km/h) hoppelte ich durch den nordsächsischen Frühwinter (=Dreck und Schlamm) und genoss den Aufenthalt im Freien ungemein. Es war ein wenig wie Goethes "Osterspaziergang" ... *g*
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Dienstag, 9. Dezember 2008
Angela Merkel im Blauhemd. Oder: Plötzlich sind (fast) alle für die Pendlerpauschale
zeitungsdieb, 15:24h
Der Erfolg hat viele Väter, der Misserfolg findet meist nicht mal einen. Dieses Sprichwort ist hinlänglich bekannt. In der DDR, in der Aufzuwachsen ich das Vergnügen hatte, wurde in freier Übersetzung der genannten Volksweisheit oft auch vom „FDJ-Prinzip“ geredet: Wenn etwas gut funktioniert, kommt immer ein Unbeteiligter des Wegs, zieht sich das Blauhemd (der FDJ) über und ruft „Freundschaft!“. Und reklamiert den Erfolg damit für sich.
Warum mir diese feine Erinnerung gerade jetzt ins Hirn drängt, liegt auf der Hand. Das Bundesverfassungsgericht hat in einem unerwarteten Anfall vorweihnachtlicher Weisheit die Neuregelung der Pendlerpauschale gekippt.
Und nun melden sich all die Väter, die rechtmäßigen und die anderen, die sich ihrer Vaterschaft just im Augenblick der Verkündigung des Richterspruches bewusst geworden sind. Dass CSU und Autoclubs Hurrageschrei erklingen lassen, scheint mir legitim, hatten diese doch gegen die Pendlerpauschale gestritten.
Dass aber unser aller Bundeskanzlerin Angela Merkel die Beibehaltung der Pendlerpauschale als „richtige Antwort auf die jetzige Wirtschaftssituation“ bezeichnet (Guckst Du hier: http://www.welt.de/politik/article2850954/Merkel-erwartet-nach-Pendlerurteil-Konsumschub.html), ist die Wiedergeburt des FDJ-Prinzips gut zwei Wochen vor der Ankunft des Heilands. Wer, wenn nicht die Kanzlerin hätte von ihrer Richtlinienkompetenz Gebrauch machen und den bockenden Bundeskassenwart Steinbrück auch ohne höchstrichterliches Urteil in den ministeriellen A... treten können?
Warum mir diese feine Erinnerung gerade jetzt ins Hirn drängt, liegt auf der Hand. Das Bundesverfassungsgericht hat in einem unerwarteten Anfall vorweihnachtlicher Weisheit die Neuregelung der Pendlerpauschale gekippt.
Und nun melden sich all die Väter, die rechtmäßigen und die anderen, die sich ihrer Vaterschaft just im Augenblick der Verkündigung des Richterspruches bewusst geworden sind. Dass CSU und Autoclubs Hurrageschrei erklingen lassen, scheint mir legitim, hatten diese doch gegen die Pendlerpauschale gestritten.
Dass aber unser aller Bundeskanzlerin Angela Merkel die Beibehaltung der Pendlerpauschale als „richtige Antwort auf die jetzige Wirtschaftssituation“ bezeichnet (Guckst Du hier: http://www.welt.de/politik/article2850954/Merkel-erwartet-nach-Pendlerurteil-Konsumschub.html), ist die Wiedergeburt des FDJ-Prinzips gut zwei Wochen vor der Ankunft des Heilands. Wer, wenn nicht die Kanzlerin hätte von ihrer Richtlinienkompetenz Gebrauch machen und den bockenden Bundeskassenwart Steinbrück auch ohne höchstrichterliches Urteil in den ministeriellen A... treten können?
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Nachhaltige Straßenschlachten oder: Deutsche Polizisten werfen keine Steine
zeitungsdieb, 13:02h
Straßenschlachten und bürgerkriegsähnliche Zustände in Griechenland, ausgelöst durch den Tod eines Jugendlichen, der – wie auch immer – einer Polizeikugel zum Opfer fiel. Guckst Du hier: http://www.netzeitung.de/politik/ausland/1228780.html
Ohne über Anarchisten, Polizisten, mutmaßliche Rambos, Plünderungen und Staatsnotwehr philosophieren zu wollen, entdeckte ich in der Berichterstattung über die Unruhen doch zumindest ein nettes Detail: Hier http://www.netzeitung.de/politik/1227857.html kann man nachlesen, dass Polizisten, deren Tränengasvorräte erschöpft waren, sich mit Steinwürfen gegen die anstürmenden Linksanarchisten zur Wehr setzten.
Das ist Selbstverteidigung mit Nachhaltigkeitsfaktor, denn während Tränengas und 9-mm-Geschosse typische Einwegprodukte sind, ist der pfundschwere Pflasterstein ein Mehrweggeschoss. Ehe er zerbröselt oder als Beweismittel sichergestellt wird, kann er mehrere Köpfe beschädigen.
In Deutschland wäre so etwas undenkbar. Nicht, dass das Tränengas ausgeht. Im Gegenteil, das erscheint mir angesichts einer zunehmend zersparten Polizei sogar wahrscheinlich.
Aber die Verwendung nicht zugelassener Wurfgeschosse durch Beamte – ein Unding. Schließlich könnte ja eine der irren Linksbazillen durch die Klamotte, mit deren Wurf sie Sekunden zuvor einen Beamten zu langwieriger kieferchirurgischer Behandlung verdammt hat, nun selbst eine Blessur erleiden.
Deutsche Polizisten haben gelernt, welch Ungemach ihnen drohen kann, wenn sie Missetäter auch nur laut ansprechen. Dann doch lieber selbst Prügel einstecken ...
Ohne über Anarchisten, Polizisten, mutmaßliche Rambos, Plünderungen und Staatsnotwehr philosophieren zu wollen, entdeckte ich in der Berichterstattung über die Unruhen doch zumindest ein nettes Detail: Hier http://www.netzeitung.de/politik/1227857.html kann man nachlesen, dass Polizisten, deren Tränengasvorräte erschöpft waren, sich mit Steinwürfen gegen die anstürmenden Linksanarchisten zur Wehr setzten.
Das ist Selbstverteidigung mit Nachhaltigkeitsfaktor, denn während Tränengas und 9-mm-Geschosse typische Einwegprodukte sind, ist der pfundschwere Pflasterstein ein Mehrweggeschoss. Ehe er zerbröselt oder als Beweismittel sichergestellt wird, kann er mehrere Köpfe beschädigen.
In Deutschland wäre so etwas undenkbar. Nicht, dass das Tränengas ausgeht. Im Gegenteil, das erscheint mir angesichts einer zunehmend zersparten Polizei sogar wahrscheinlich.
Aber die Verwendung nicht zugelassener Wurfgeschosse durch Beamte – ein Unding. Schließlich könnte ja eine der irren Linksbazillen durch die Klamotte, mit deren Wurf sie Sekunden zuvor einen Beamten zu langwieriger kieferchirurgischer Behandlung verdammt hat, nun selbst eine Blessur erleiden.
Deutsche Polizisten haben gelernt, welch Ungemach ihnen drohen kann, wenn sie Missetäter auch nur laut ansprechen. Dann doch lieber selbst Prügel einstecken ...
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