Dienstag, 28. Juli 2009
Ulla Schmidt in Not. Oder: Ein Plädoyer für die Polypennase
Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt ist eine arme Sau. Nicht genug damit, dass sie tagein, tagaus klingt, als wäre sie die Schirmherrin der Aktion „Freie Nase – Polypen müssen raus“. Nein, nun wird der guten Ulla auch noch der ihr ganz legal zustehende, ganz legal nach Spanien verbrachte und dort ganz legal für ganz offizielle Termine genutzte Dienstwagen, mit dem sie innerhalb des Kaffs Alicante ganz, ganz, ganz lange Wegstrecken zurücklegen wollte, geklaut. Und für dieses Missgeschick muss die näselnde Bundesgesundheitsulla nun auch noch ganz viel Spott und böse Beschimpfungen ertragen. Als wäre es nicht schlimm genug, wenn einem die S-Klasse gemaust wird. Wo da so schöne Erinnerungen dranhängen, von den Urlaubsreisen vergangener Jahre ...
Aber nicht deshalb fühle ich mit Ulla und bezeichne sie voller Bedauern als „arme Sau“. Nö. Dafür gibt es andere Gründe: Ihre aktuelle Lage ist so ziemlich genau das Gegenteil von einer Win-Win-Situation. Im Klartext: Ganz egal, was Ulla jetzt sagt, es wird ihr auf die Füße fallen. Jedes ihrer fadenscheinigen Argumente vom Einhalten aller Gesetze und Regeln (Köstlicher O-Ton vom heutigen Tage: „Wir haben uns nichts vorzuwerfen!“ Man beachte, dass die Ministerin offensichtlich schon so abgehoben ist, dass sie den Pluralis Majestatis gebraucht. Guckst Du hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Pluralis_Majestatis ) wird vom Wählervolk nur als Ausrede gewertet, jedes neue Infohäppchen, dass sie verkündet, als zögerndes Eingeständnis von Schuld. Arme Sau.
Dazu scheint der Frau auch jegliches Verständnis wirtschaftlicher Zusammenhänge zu fehlen. Auf die Kosten des Dienstwagen-Einsatzes angesprochen, verteidigte sich die Ministerin mit dem Argument, dass es sich dabei um die wirtschaftlichste Lösung gehandelt habe, weil, so Ulla Schmidt, ein entsprechendes Fahrzeug mit Fahrer in Spanien pro Tag rund 500 Euro koste.
Ohne auf die Frage einzugehen, ob die Gesundheitsverantwortliche der deutschen Nation für den Weg zu einer beinahe-Wahlkampfveranstaltung vor deutschen Rentnern bzw. für die Wanderstrecke zum Bürgermeisterempfang eine S-Klasse benötigt und ob es dafür nicht auch Fahrrad oder Quad getan hätten, lässt das 500-Euro-Argument nur eines Erkennen: ein himmelschreiendes Maß an Dummheit.
Wer die Spritkosten für den 5000-km-Einsatz eines Dienstwagens gegen die Tagesmiete für ein Luxusgefährt aufrechnet, ist entweder unbedarfter als der Dümmstanzunehmende Wähler oder er versucht auf die linke Tour, genau diese Zielgruppe zu verarschen. Was aber nicht wirklich gelingen dürfte, denn selbst der DAW weiß aus eigener Erfahrung, dass Fahrzeugkosten eben nicht nur an der Tankstelle anfallen.
Für einen Edelboliden, wie ihn Ullas Chauffeur so nett per geöffneter Balkontür in Zahlung gab, sind lt. ADAC schon eher Kosten von eineinhalb Euro pro Kilometer realistisch. Rechnet man noch solche Nebensächlichkeiten wie die Maut, den Auslandseinsatz des Fahrers und einige Spesen hinzu, kann von 500 Euro keine Rede mehr sein. Dann steht schnell eine Summe von rund 10.000 Euro im Raum – dabei ist der vom Steuerzahler zu tragende Verlust des nicht gegen Diebstahl versicherten (!) Fahrzeugs noch nicht berücksichtigt.

Ich hoffe, dass die geneigten Leser meines kleinen, politisch nicht immer gänzlich korrekten Tagebuches nun nachvollziehen können, weshalb ich Ulla Schmidt bedaure. Wer solche Schicksalsschläge ertragen muss, solchen Beschimpfungen ausgesetzt ist und sich dabei nicht einmal eines überragenden Geistes rühmen kann, sondern einfach dumm dahernäselt – der ist schon ein bemitleidenswertes Geschöpf.
Nur gut, dass sich die Ullafrage höchstwahrscheinlich im September erledigt haben wird. Dann kann die A6-Fahrerin wider willen ja immer noch Schirmherrin der Polypen-Liga werden. Und sollte sie (man muss immer mit dem Schlimmsten rechnen) doch noch einmal in ein Bundeskabinett kommen, wäre ihr der Posten der Bundesverkehrsministerin zu empfehlen. Dazu muss man nun wirklich nichts können außer nicht im Weg stehen und mal Fidel spielen und man kann mit der Deutschen Bahn in den Urlaub fahren. Und deren Züge werden eher selten geklaut.

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Dienstag, 21. Juli 2009
dpa kündigt Staatsstreich in Deutschland an. Oder: Sind die einfach nur sprachlich minderbemittelt?
Deutschland steht vor einem Staatsstreich, die parlamentarische Demokratie dankt schon bald ab. Unklar ist nur, ob Oskar Lafo Bonaparte oder ein anderer Imperator das Ruder an sich reißen wird.
Woher ich das wissen will? Meine Lokalpostille, die nach eigener Aussage dem Qualitätsjournalismus verpflichtete „Leipziger Volkszeitung“, hat ihre geneigte Leserschaft am heutigen Vormittag in ihrer Online-Ausgabe über ein Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zur Bundestagswahl 2005. Dazu hob ein fleißiger Redakteur eine dpa-Meldung ohne erkennbare Bearbeitung ins Blatt. Guckst Du hier: http://www.lvz-online.de/aktuell/content/104491.html Morgen wird der Text wohl ebenso unverändert in der Print-Ausgabe stehen.
„Das Bundesverfassungsgericht hat die Beschwerde eines Wählers gegen die letzte Bundestagswahl zurückgewiesen.“, so verkündet es besagte dpa-Meldung.
Das macht mir Sorge, denn wenn lt. dpa und Leipziger Volkszeitung 2005 „die letzte Bundestagswahl“ stattgefunden hat, wird die für kommenden September geplante wohl ausfallen. Fände sie statt, hätten die deutschen Qualitätsmedien und der dicke Dampfer dpa doch nicht „letzte“, sondern „jüngste“ geschrieben.
Was mich nun umtreibt, ist die Frage, wie die Kollegen von dpa das herausbekommen haben. Ein Staatsstreich wird doch in aller Heimlichkeit vorbereitet ... Oder hat nur irgendeine sprachlich minderbemittelter Urlaubsvertreter das Ding mit der „letzten Bundestagswahl“ verzapft und die anderen minderbemittelten Redaktionspraktikanten haben’s brav überlesen?

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Ökoterroristen mit Selbstzerstörungsfunktion. Oder: Jürgen Kasek fordert Tempo 30 für Leipzig
Satire-Mode on.
Die Leipziger Grünen haben immer noch mit den Auswirkungen ihres Ergebnisses zur Kommunalwahl zu kämpfen, bei der sie 14,7 Prozent der abgegebenen Stimmen für sich vereinnahmen konnten und zehn Sitze im Leipziger Stadtrat erhielten. Das entspricht einem Zuwachs von 4,7 Prozentpunkten.
Setzt sich dieser positive Trend bei den anstehenden Bundes- und Landtagswahlen fort, besteht die reale Gefahr, dass die bisher vor allem als Schwafler, Parolenschwätzer und bestenfalls Streuobstwiesenpfleger in Erscheinung getretenen Grünen plötzlich politische Verantwortung übernehmen müssen.
Führende Köpfe der Ökos haben nun erkannt, dass sie gegensteuern müssen. Nachdem der Leipziger Bürgermeister Heiko Rosenthal (Die Linke) mit Ankündigung einer flächendeckenden Umweltzone für ganz Leipzig beim Wettbewerb um den Titel des gefährlichsten Umwelt-Taliban eindeutig die Nase vorn hat, zogen die Grünen nach und bezeichneten eine solche Umweltzone, die neben einem großen Teil der Einwohner Leipzigs auch die meisten Handwerker, Lieferanten und Dienstleister aussperren würde, als „nicht komplett wirtschaftsfeindlich.“
Um sicherzugehen, dass der drohende Stimmenzuwachs der Ökoterroristen auch wirklich gestoppt wird, setzte Jürgen Kasek, Vorstandssprecher der Grünen und Leipzig-Boss des BUND, nun noch einen drauf. Er forderte in einem Wahlforum ein generelles Tempolimit von 30 km/h für das Leipziger Stadtgebiet, ausgenommen sollten lediglich Bundesstraßen sein.
Wenn doch nur alle Extremisten eine solche Selbstzerstörungsfunktion hätten ...

Für nur gelegentliche Leser meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches:
Satire-Mode off.

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Freitag, 17. Juli 2009
Hopsende Moonwalker. Oder: Astronauten, Masse, Gewicht und dpa
Der Mond und vor allem die Mondlandung geistern derzeit durch alle Medien. Kein Wunder, denn am 20. Juli 1969 betraten mit Neil Armstrong und Edwin Aldrin die ersten Menschen den Mond. Es war die Sache mit „dem kleinen Schritt“ und dem „großen Sprung“.
Klar, auch die Deutsche Presseagentur dpa beglückt angesichts dieses Jubiläums ihre Kunden, zu denen auch meine Lokalpostille, die Leipziger Volkszeitung, zählt, mit allerlei Infokrümeln zum Thema Mondlandung. Und so durfte ich heute im Magazinteil meiner Lokalpostille eine ganze Seite über die Mondlandung und deren Bedeutung als Teil des Kalten Krieges erfahren. Verzapft hat das ganze Werk dpa-Autor Peer Meinert.
Nun mag der eine oder andere Leser meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebüchleins sich angesichts des Wortes „verzapft“ räuspern und darüber nachsinnen, dass dieses doch einen negativen Klang habe.
Stimmt, und so war’s auch gemeint. Schließlich stach mir als erstes Stück der Mondlandungssonderseite ein kleiner Kasten mit dem Titel „Stichwort Der Mond“ ins Auge. Dort durfte der geneigte Leser Interessantes über den Erdtrabanten erfahren. Zum Beispiel über die Gezeiten, über das allmähliche Abbremsen der Erdrotation – und darüber, dass ein 80 Kilogramm schwerer Astronaut auf dem Mond nur 13 Kilogramm wiegt.
Hä? Wie war das doch gleich mit den Kilogramms und der Masse? In Kurzfassung: Die Masse des 80 Kilogramm schweren Astronauten beträgt auch auf dem Mond – Trommelwirbel – 80 Kilogramm. Was sich ändert, ist sein Gewicht, d.h. die Kraft, mit welcher er auf den Boden drückt bzw. beim Verlassen des Landemoduls die Leiter belastet.
Angegeben wird diese Kraft in Newton, früher mal in Kilopond. Letztere entsprachen unter irdischen Verhältnissen, d.h. wegen der bei uns geltenden Fallbeschleunigung, numerisch den Kilogramms. Richtig wäre folglich eine Formulierung der Art „Auf dem Mond ist die auf einen Menschen mit einer Masse von 80 kg wirkende Gewichtskraft so groß wie auf einen Körper von 13 kg auf der Erde.“
Nachzulesen und durchaus auch für Redakteure mit solider Halbbildung verständlich im Physikbuch, Klasse 8 und hier http://de.wikipedia.org/wiki/Masse_(Physik)#Sprachgebrauch:_Masse_und_Gewicht
Um das Thema noch ein wenig weiter zu quälen: Die Masse ist ein Maß für die Trägheit eines Körpers (Ich verkneife mir an dieser Stelle wie auch immer geartete Hinweise auf welche Berufsgruppen auch immer; der geneigte Leser möge seine eigene Phantasie bemühen). Die Trägheit kennzeichnet den Widerstand eines Körpers gegen eine Änderung seines Bewegungszustandes. Soll heißen: Ruht ein Körper im gegebenen Koordinatensystem, benötigt man, um ihn auf eine gegebene Geschwindigkeit zu beschleunigen, eine ganz bestimmte Kraft, die von seiner Masse abhängt. Analog sind die Verhältnisse beim Abbremsen.
Die Sache mit der Massenträgheit hat übrigens nichts mit der Schwerkraft an einem bestimmten Ort zu tun. Im Klartext: Die Trägheit eines Körpers auf der Erde, auf dem Mond und in der Schwerelosigkeit bleibt – gleiche Masse vorausgesetzt – unverändert (Wenn’s relativistisch zugeht, werden die Karten neu gemischt, aber – so sagt der Oberlehrer – „das kriege mir später.). Sehr schön zu beobachten ist das angesichts herumfliegender Werkzeuge in Raumstationen, verschwindender Werkzeugtaschen bei Außenbordeinsätzen usw.
Klar soweit?

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Mittwoch, 15. Juli 2009
Mein erstes Mal. Oder: Tipps für profilneurotische Bundespolitiker
Ich hab’s getan. Zum ersten Mal. Und das im zarten Alter von 48 Jahren. Mich an einer Petition beteiligt. Nein – sogar gleich an zweien, online beim Deutschen Bundestag. Guckst Du hier: https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=list2;limit=10;start=0;sort=pet_subtitle;dir=down
Bei meinem ersten Anlauf bin ich noch gescheitert. Vor wenigen Wochen, als das Zugangserschwerungsgesetz – hinter dieser verschwurbelten Bezeichnung verbirgt sich das scheinheilige Tun einer gewissen Zensursula, die Kipo- und sonst was für Seiten durch Schilder abdecken will – Gegenstand einer Petition war, kam ich nicht zum Zug. Der müde Bundestagsserver nahm meine Registrierung nicht an – siehe http://zeitungsdieb.blogger.de/stories/1395999/
Gestern klappte es. Ich bin nun ein ordnungsgemäß beim Bundestag angemeldeter, mündiger Bürger, der sich – nach umfassender Registrierungsprozedur – an Onlinepetitionen beteiligen darf. Und so machte ich gestern mein Häkchen bei einer Petition gegen das Verbot von so genannten „Killerspielen“ und gegen das Verbot von „Paintball“.
Nun mag sich der eine oder andere Leser meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches fragen, ob ich etwa meinen Tag damit verbringe, am Computer und in finsteren Lagerhallen rumzuballerm, virtuelle Gegner per Mausklick bzw. reale per Farbkügelchen zu zerdeppern und womöglich eines Tage zum Amokläufer werde.
Keine Sorge – ich habe weder ein Faible für ausufernde Ballereien noch markiere per Farb- oder Laserschuss. Und auch die Sache mit dem Amok ist nicht zu befürchten. Nein. Ich habe aber etwas gegen Politiker, die sich anmaßen, über Dinge zu entscheiden, die sie nicht kennen. Gegen Leute, die vom Internet Null Ahnung haben und sich allerlei Inhalte von ihren Kofferträgern ausdrucken und auf den Schreibtisch legen lassen, weil sie selbst dazu zu blöd sind. Kurzum: Ich habe etwas gegen populistisch angehauchte Schnellschüsse unter dem Motto „Wir wissen zwar nicht, was wir beschließen; aber es muss schnell gehen, schließlich haben wir ein Wahljahr.“
So unerfreulich es für Betroffene ist, einem Amokläufer zum Opfer zu fallen, so unwahrscheinlich ist es auch. Viel größer ist die Zahl der Opfer anderer Arten von Fremdeinwirkungen: Als da wären Passivraucher, Raseropfer, Tote durch besoffene Autofahrer usw. Wenn sich unterbelichtete Bundestagsabgeordnete, nicht sonderlich helle Parteivorsitzende und ministerielle Dunkelstrahler profilieren möchten, finden sie dort ein reiches Betätigungsfeld. Ganz ohne das böse, böse Internet; und sogar noch vor der Wahl.

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Indische Watschen für Zensursula. Oder: Die blonde PR-Maschine als Volksverhetzerin
Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen war und ist ja nicht zimperlich, wenn es darum geht, die Zugangserschwerungsgesetz unter Verweis auf vermeintliche Schurkenstaaten in Sachen Kinderpornographie zu begründen. In diesem Zusammenhang führte Zensursula Indien als Beispiel für eines der Länder vor, in denen Kipo-Server lustig vor sich hin servern und Perverse in good old Germany mit Frischfleischvideos bedienen können.

Zu hören war das u.a. hier: http://www.sputnik.de/aktuell/ursula-von-der-leyen-im-direktinterview
Wer’s nicht in voller Länge ertragen kann, mag sich auf die folgende Kernaussage der Mutter der Nation beschränken: „Das oberste Ziel muss sein, die Täter zu stellen. Das ist Polizeiarbeit. Und das zweite entscheidende Ziel muss sein, die Quellen zu löschen auf dem Server, da, wo sie sind. Aber da gerät man an seine Grenzen, wenn der Server z.B. in Indien steht. Ein hochkompetentes Land, was Computertechniken angeht, aber ein Land, das keinerlei Form von Ächtung von Kinderpornografie hat. Da können sie nicht mehr löschen.“

Gegen solcherart pauschale Stigmatisierung eines ganzen Staatswesens, das ganz nebenbei die weltgrößte Demokratie darstellt, regte sich im Netz schnell Kritik.
Es gibt dazu inzwischen eine sehr lesenswerte Antwort der Indischen Botschaft in der Bundesrepublik Deutschland. Fazit: Zensursula hat blind und blond und wohl auch blöd vor sich hin gebrabbelt.

Für alle, die etwas über die himmelschreiende Inkompetenz dieser Frau lernen möchten, hier der Wortlaut der indischen Antwort:

Dear Sir/Madam,
Please refer to your email expressing doubts about the legal provisions in India for combating child abuse and child pornography.
The contention that there are no laws in India against child pornography and that child abuse is legal in India is totally unfounded and misleading.
The Indian Penal Code and Code of Criminal Procedure, 1973 have several provisions to punish child abuses e.g. Section 354 dealing with outraging the modesty of a woman, Section 375 dealing with the offence of rape (any act consensual or otherwise with a minor is considered rape) Section 377 dealing with unnatural acts and offences. These cover the crimes related to the child abuse in a comprehensive manner.
To deal with the cases of child pornography in the electronic form, the Information Technology (Amendment) Act, 2008 was enacted on 5 February 2009. As per Section 67 sub-clauses B(a) & (b) of this Act, it is a criminal offence in India to publish, transmit, collect, create, seek, promote, advertise, exchange or distribute material in any electronic form depicting children in obscene or indecent or sexually explicit manner. Conviction for such offences is punishable with imprisonment up to 7 years and a fine up to Rs 1 million (Euros 15000/- approx). It is an equal offence in India to browse or download any such material and is punishable with the same sentence and fine. …
Ashutosh Agrawal
First Secretary (Info & Press)
Embassy of India Berlin

Wer die Antwort des Firste Secretary in deutscher Sprache genießen möchte: http://netzpolitik.org/2009/von-der-leyen-und-indien-antwort-der-botschaft/

Was Zensursula da von sich gegeben hat, erfüllt auf alle Fälle den Tatbestand der Demagogie. Aber die ist ja nicht strafbar, Volksverhetzung hingegen schon ...

PS.: Kein Wunder, dass an der Internetzensur gearbeitet wird - dann könnte das künftige Ministerium für Wahrheit solcher E-Mails zurechtkorrigieren ...

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Dienstag, 14. Juli 2009
Windoof-Jubelarien. Oder: Der Hype geht in die nächste Runde
Die Deutsche Presseagentur dpa meldet, dass sich Microsoft mit Windows 7 „gut gerüstet“ sieht und eine „rasante Nachfrage“ erwartet. Und Microsoft-Manager Robert Helgerth darf verkünden, dass alle, die Windows 7 gesehen haben, „ restlos begeistert“ seien.Guckst Du hier: http://www.netzeitung.de/internet/computer/1403380.html
Solcherart Vorab-Applaus kommt mir bekannt vor. Das mag daran liegen, dass ich mit IT schon länger zu tun habe. Streng genommen hatte ich das schon zu einer Zeit, als das Zeugs noch „Rechner“, „Bürocomputer“ oder „Arbeitsplatzcomputer“ hieß und als Betriebssysteme noch auf eine labberige Diskette („Floppy“) passten. Stichwort CP/M, SCP und so.
Zurück zur anstehenden Windoof-7-Euphorie. „Kenne ich schon“, betone ich hiermit und nehme für mich keine beginnende Altersweisheit in Anspruch, sondern nur ein wenig Erfahrung mit Billyboy & Co.
Schon Windows 95 (Guckst Du hier: http://www.winhistory.de/more/win95.htm ) war das allerallerallerbeste aller nur denkbaren Betriebssysteme, in Wahrheit aber eine tüchtige Möhre. Zumindest dann, wenn man damit arbeiten wollte. Für die Kampagne zum Start dieses Absturzkünstlers mussten sogar die Rolling Stones („Start me up“) herhalten. Na gut, die fallen ja auch manchmal von der Palme und so ...
Das Prozedere – the alltime greatest Operating System is born – wiederholt sich seither: Win 98, 2000, XP und erreichte seinen vorläufigen Höhepunkt mit dem Rohrkrepierer Vista!
Man darf also gespannt sein auf Windoof 7 und auf all die Deppen, die das neue Feeling als allerallerallererste erleben möchten und dafür ihre leidlich funktionierenden Konfigurationen schrotten.

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Nachricht von meiner Lokalpostille. Oder: Stadtfest, Dorffest und ein abmahnfähiger Werbebrief
Meine Lokalpostille, die nach eigener Aussage dem Qualitätsjournalismus verpflichtete Leipziger Volkszeitung, hat mir einen Brief geschrieben. Natürlich war es nicht die Postille selbst, denn die kann ja nicht schreiben. Statt dessen schreiben die Mitarbeiter; oder besser: Sie versuchen’s zumindest. Besagter Brief stammte – auch wenn’s so nicht draufsteht – aus der Anzeigenabteilung. Im Namen von Mediaberaterin Tina Griesche schrieb mir Verkaufsassistentin Cornelia Bethmann - und wohl auch vielen anderen Selbstständigen, die die LVZ immer noch (warum eigentlich?) beziehen – ein beachtenswertes Schriftstück. Ich erfuhr, dass vom 11. bis 13. September in meinem Dorf Borsdorf „Das Borsdorfer Parthenfest“ stattfindet. Das wusste ich bereits, aber das ist bei der Leipziger Volkszeitung nichts wirklich Neues, sondern Methode.
Meinen ersten Heiterkeitsausbruch hatte ich, als in besagtem Brief das Parthenfest als „alljährliches Stadtfest“ bezeichnet wurde. Wie gesagt: Ich lebe und arbeite in Borsdorf, einem sehr sympathischen Ort mit rund 8.500 Einwohnern. Aber Borsdorf ist – der Name sagt es – ein Dorf. Das Stadtfest war sicher von einer früheren Nutzung dieses Musterbriefes stehengeblieben. Schließlich gibt es rund um Leipzig ja einige Kleinstädte ... Um so erstaunlicher ist es, dass besagter Wiederholungsstadtfestbrief meiner Lokalpostille gleich mehrere Fehler enthält.
Na gut, Kommasetzung ist durchaus Glücksache – wenn man dazu den falschen Würfel nimmt. Und auch die neue Rechtschreibung mag noch nicht bis in den letzten Winkel des großen LVZ-Hauses im Leipziger Peterssteinweg gedrungen sein.
Dass aber auf dem verwendeten Briefkopf der Name des Geschäftsführers der Leipziger Verlags- und Druckerei-Verwaltungs-GmbH falsch geschrieben ist, hat mich dann doch beeindruckt. Das ist sogar für meine Lokalpostille eine beachtliche Leistung. Und hätte es noch eines Anstoßes bedurft, der Verlagsbeilage zum „Stadtfest“ meines Dorfes kein Geld in den Rachen zu werfen – das wäre er gewesen.
Und außerdem: Mit einem Einsatz von 100 Euro zzgl. Ust. – so viel kostet eine 45 Quadratzentimeter große Anzeige im angepriesenen Sonderthema zum Parthenfest - kann ich Besseres tun. Die wenigen relevanten Leser, die der LVZ noch verblieben sind, lassen sich anderweitig günstiger erreichen.

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Donnerstag, 9. Juli 2009
Größe ist nicht alles. Oder: Wenn meine Lokalpostille sportliche Prioritäten setzt
"Größe ist nicht entscheidend." Klar, diesen Spruch kennt jede(r). Und auch die Antwort: "Das sagen nur die, die einen Kleinen haben." Selten so gelacht. Diejenigen Leser meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches, welche nun befürchten, dass es heute im wahrsten Sinne des Wortes unter die Gürtellinie gehen könnte, dürfen beruhigt sein. Und diejenigen, die eben das gehofft und sich bereits mit süffisantem Grinsen die Lesebrille zurecht gerückt hatten, seinen gewarnt: Darum geht's nicht.
Es geht - welche Überraschung - um die Prioritäten bei der Berichterstattung meiner Lokalpostille, der nach eigener Aussage dem Qualitätsjournalismus verpflichteten Leipziger Volkszeitung.
Besagtes Blättchen beweist heute in seinem immerhin zweieinhalb Seiten umfassenden Sportteil, was wichtig ist: Da wird auf einer knappen halben Seite als Aufmacherthema darüber berichtet, dass der FC Sachsen (In welcher Grasklasse spielen die doch noch mal?) demnächst seiner 60 Jahre alten Holztribüne verlustig gehen wird. Stichwort: Sicherheit. Der Beitrag ist mit einem blattbreiten Foto des leeren Tribünenbaus illustriert, dazu prangen die Konterfeis zweier weißgrün gewandeter Rasenschänder - das muss wichtig sein.
Dass in Leipzig die dreitägigen Landesmeisterschaften der sächsischen Sportschützen stattgefunden haben, erfährt der geneigte Leser meiner Lokalpostille auch. Am Ende des Sportteils. Für die mit knapp 600 Aktiven sehr gut besetzten Meisterschaften standen immerhin 11 (elf!) Druckzeilen zur Verfügung. Vier Tage danach.

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Mittwoch, 8. Juli 2009
Michael Jackson, RIP. Oder: Großer Bahnhof für einen Pädophilen
So. Mit Riesenbrimborium und allerlei Betroffenheitsgeschrummsel ging gestern die Trauerfeier für the one and only, the greatest, the King of Pop über die Bühne. Sehr amerikanisch, sehr bescheuert, aber es soll ja Leute geben, die sowas mögen. Marketing at it's best.
Zwei Dinge fielen mir dabei auf, die ich den Lesern meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches natürlich nicht vorenthalten wurde.
Zum einen galt all der mediale Zinnober einem Künstler mit einer eindeutig pädophilen, gerichtlich relevanten Vorgeschichte. Und das zu einer Zeit, da solcherart Perversionen selbst die dusseligsten deutschen Politiker hellhörig werden lassen. Traurig.
Zum anderen, und nun der fröhliche Teil des Trauergeschwafels, hatten gestern findige Gastronomen sogar in der sächsischen Provinz, sprich: Leipzig, zum Public Viewing in Sachen Jackson-Trauerfeier eingeladen. Womit diese Variante des denglischen Wortge- oder besser -missbrauchs endlich einmal zutraf. "Publlic Viewing", hierzulande als Bezeichnung fürs gemeinsame Glotzen bei Bier und Bratwurst gebräuchlich, steht im angloamerikanischen Sprachraum für die "öffentliche (=amtliche) Leichenschau".
Mach's gut. Jacko! Und lass die Griffel von den kleinen Engelchen. Such' Dir was in Deinem Alter.

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