Freitag, 23. März 2012
Pauschalurlauber Gauck. Oder: Pauschalpaket "Grüßaugust mit AI"
Heute wird Joachim Gauck als Bundespräsident vereidigt. Den Job als oberster Grüßaugust und Sonntagsredner hat er ja schon seit fünf Tagen inne (d.h. seit dem Moment, als er das Ergebnis dieser überflüssigen Wahl angenommen hat), nun gibt's vor großem Publikum noch das "So wahr mir Gott helfe"-Geschwafel (auf diese Formel wird der in Sünde lebende Ex-Pfarrer ja nicht verzichten).
Gespannt bin ich auf seine Antritttsrede. Einen "Ruck" erwartet von Gauck ja nicht wirklich jemand, also sind die Erwartungen ohnehin sehr, sehr niedrig.
Dennoch: Mal sehen, ob er was anderes rausbringt als sein bisheriges "Ich bin sehr beeindruckt".
Irgendwie kam Joachim Gauck mir bei seinen Auftritten vor wie ein Pauschaltourist, der bei ab-in-den-urlaub.de das AI-Paket unter dem Titel "Erleben Sie das politische Berlin, lernen Sie die Mächtigen dieser Welt kennen, wohnen Sie in einem Schloss und spielen Sie Bundespräsident" angeklickt hat.

PS.: Im Netz hätte Gauckosaurus sicher nicht gebucht, denn das ist ja pöhse. Er wäre statt dessen ins Reisebüro seines Vertrauens ("Kruzi-Tours") getabbelt, hätte sich dort beraten lassen und irgendwann die Hand der neben ihm sitzenden Weibsperson getätschelt und gefragt: "Na Muddi, woll'n wir das nicht buchen? Wir können uns das ja jetzt leisten."
Einen weiterhin schönen Urlaub in Berlin wünscht
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Donnerstag, 22. März 2012
Roland Wöller reloaded. Oder: Wie war das damals mit der Promotion des Ex-Ministers?
Der sächsische Kultusminister Dr. Roland Wöller hat kürzlich seinen Rücktritt erklärt. Begründet hat er diesen Schritt mit dem sächsischen Bildungspaket, das Wöller als Mogelpackung bezeichnet. Nachzulesen u.a. hier http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=3017115
Beim Stichwort Mogelpackung fiel mir prompt Wöllers Promotion ein, um die sich einige Plagiatsvorwürfe ranken. Nachzulesen hier http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,808510,00.html und an vielen anderen Orten. Besonders amüsant finde ich die Einlassungen des Wöllerschen Doktorvaters, der seinen Schützling inzwischen als "Scharlatan" bezeichnet.
Nun mögen sich die LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches fragen, warum ich diese irgendwie nicht mehr ganz taufrische Geschichte gerade jetzt aufwärme. Nun, Bernd Adolph, der unfreiwillige Spender eines Teils der Wöllerschen Doktorarbeit zum Thema „Der Forschungsbeirat für Fragen der Wiedervereinigung Deutschlands 1952-1975“ hatte sich bereits 2007 bei der TU Dresden darüber beschwert, dass diese unter Verwendung nicht gekennzeichneter Anleihen bei seiner 1990 an der Uni Bonn geschriebenen Magisterarbeit entstanden sei.
Laut "Welt" (http://www.welt.de/politik/deutschland/article13524643/Kultusminister-Woeller-gesteht-Fehler-in-Doktorarbeit.html) stellte der Promotionsausschuss der TU Dresden 2008 "bedenkliche Übereinstimmungen" fest. Dass Wöller im Ergebnis der Überprüfung zwar heftige Kritik einstecken musste, eigene Fehler eingestand, seinen Doktortitel jedoch behalten durfte, hatte seinerzeit ein bedenkliches "G'schmäckle".
Und nun zur berechtigten Frage der geneigten LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches: Als die Prüfung der müffelnden Doktorarbeit erfolgte, war Roland Wöller im Freistaat Sachsen ein hohes und wichtiges Tier; erschaffte sogar den Übergang vom Kabinett Milbradt II, wo er Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft war, ins Kabinett Tillich, wo er den Posten des Kultusministers erhielt. Bis zu seinem Rücktritt am 20.3.2012 war Roland Wöller damit zwar nicht der Dienstherr der dem Freistaat Sachsen besonders nahestehenden TU Dresden, aber er hatte schon was zu sagen und war irgendwie "gleicher als andere Menschen" ... und nun ist er's nicht mehr.
Eine Krähe hackt der anderen bekanntlich kein Auge aus - aber wenn die andere zwar noch immer schwarz, jedoch keine Krähe mehr ist, wird es spannend ...

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Mittwoch, 21. März 2012
Der größte Lump im ganzen Land … Oder: Mieses Karma für old man Jo
Mensch Sepp, war das wirklich nötig? All das dumme Geschwätz über den Zugereisten, der sich erdreistet hat, Dir einen Auftrag abspenstig zu machen und damit die Zeit Deiner plumpen Beutelschneiderei zu beenden, habe ich ja hingenommen. Kam mir die eine oder andere Unterstellung zu Ohren, hielt ich mich an den schönen Spruch „Was juckt es die stolze Eiche, wenn sich der Eber an ihr reibt?“ (Bitte beachte, dass ich die höflichstmögliche, weil saufreie Fassung dieses Sprichwortes nutze). Na gut, einmal konnte ich nicht widerstehen und habe mir zwei Domains gesichert, die Du gern gehabt hättest. Das lag vor allem daran, dass mir kurz zuvor eine neue Behauptung aus dem Haus Tümpelblick zu Ohren gekommen war … so mit Geldwäsche … es lag aber auch daran, dass Du zu dusselig warst, sie Dir selbst zu holen. Du kennst das ja: Wer mit den großen Jungs spielen will … Apropos kleine Jungs: Dass Du dann nicht die Traute hattest, mich anzusprechen, sondern rumgeheult und einem großen Jungen Dein Leid geklagt hast, hatte schon gehobenen Unterhaltungswert. Wie gesagt, die Blamage hättest Du Dir ersparen können: Eine Einladung zu Bier und Lamm beim Griechen, dann hätten wir das unter Männern geregelt. Unter Männern, nicht unter Mäusen (Ein Tipp: Die Domains sind noch frei. Aber warte nicht zu lange, sonst sind sie wieder weg, mein Heulerchen.).
Ach Jupp, der Einladung zu freier Atzung samt Getränk trauere ich noch immer nach. Ich hätte Dich doch gern näher kennengelernt, hätte gern in Erfahrung gebracht, wie so ein Typ tickt. Aber ein wenig mehr über Dich durfte ich kürzlich erfahren, als ich mit einer netten Dame aus der Deutschen Nationalbibliothek plauderte. Es ging um ... aber das weißt Du ja. Und darum, dass die Dame einen Hinweis erhalten hatte. Weil ich ein so netter Mensch bin, kamen wir gut miteinander klar. Aber meine Neugierde war geweckt. Ein paar Anrufe später hättest Du mein süffisantes Grinsen sehen können. Denn da hatte ich die Information über den Tippgeber, samt Telefonnummer. Mein Mütterlein zitierte in solchen Fällen gern Hoffmann von Fallersleben. Nein, Jo, nicht „Alle Vögel sind schon da“, auch nicht „Kuckuck und Esel“ und schon gar nicht „Deutschland über alles“, sondern „Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant.“ Was hätten wir gemeinsam an Porto sparen können … aber nö, Du spielst hier gleich den IM.
Yusuf, war das wirklich nötig? Du könntest es Dir doch die letzten paar Tage noch so richtig nett machen. Rente mit 67 und so. An die alten Zeiten denken, Mittelmeersonne auf die Falten, die Katze füttern, das Auto waschen und hin und wieder … piiiiep. Aber was machst Du? Stänkerst rum. Ich weiß, Du gehörst zu der Fraktion mit den Geboten, aber Du solltest trotzdem mal über den Tellerrand schauen. Stichwort: Karma. Deines ist seit Mai 2011 um einiges mieser geworden. Bis zu Deinem Eintritt in den nächsten Kreis der Wiedergeburt bleibt nicht mehr viel Zeit zum Pluspunkte sammeln. Oder willst Du wirklich als Darmbakterie zurückkommen?

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Mittwoch, 14. März 2012
Dont call me McGeiz. Oder: Von sparsamen Menschen und neuen Bekanntschaften
Gestern lernte ich einen wirklich netten Menschen kennen. Dieser hat mich zudem sehr beeindruckt. Sollten sich die geneigten LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches nun fragen, womit diese Beeindruckung stattgefunden haben könnte, will ich ihnen die Antwort nicht vorenthalten. Besagter netter Mensch verblüffte mich durch seine Sparsamkeit.
Nun ist ein gewisses Kostenbewusstsein eine Eigenschaft, die auch ich an den Tag lege und die mir von wohlmeinenden Freunden schonmal den Ehrentitel "McGeiz" eingebracht hatte. Um Missverständnisse zu vermeiden: Das war eine überspitzte Darstellung, ich bin nicht geizig, was man schon daran sieht, dass ich bei meinem Lieblingsgriechen und bei meinem Lieblingsitaliener auch schon mal mehr als die gängigen 10 Prozent Trinkgeld gebe.
Mein Kostenbewusstsein äußert sich hingegen darin, dass ich durchaus darauf achte, an welchem Wochentag ich den Dieseldurst meines Dienstautos stille (und dabei auch schon mal mit einer gewissen Zahl Kanister anrücke). Oder dass ich mein Lieblingsmineralwasser mit dem roten Dreieck dann kaufe, wenn es im Angebot ist. Dann aber richtig, sodass es auch schonmal zehn, zwölf Kisten sein dürfen. Einen Bekannter, der darob erhaben grinste und mir was von "Ich kann mir für mein Geld eine bessere Anlage denken" vormümmelte, knockte ich damit aus, dass ich ihm die Einsparung vorrechnete: Zwölf Kisten Wasser sind (konservartiv genuckelt) ein Dreimonatsbedarf. Dank Sonderangebot lag meine Beute im Einkauf um zwölf Prozent unter Normalpreis. Als ich besagten Bekannten dann fragte, wo er für seine Barschaft wohl zwölf Prozent binnen eines Vierteljahres einstreichen könne, zog er sich hinter seinen Schnauzbart zurück und schwieg fein stille.
Apropos zurück: Sicher ist der eine oder andere Leser noch nicht sanft entschlummert und fragt sich noch immer, was es mit dem dem eingangs erwähnten netten Menschen auf sich hat.
Dieser führte mit mir ein Interview, um über meine Lauferei und einige Vorhaben zu berichten. Seine Notizen schrieb er brav auf - in einen Kalender des laufenden Jahres 2012. Auf meine Frage, ob er sein Büchlein vergessen habe, erwiderte er, dass er das generell tue. Er kaufe alljährlich nach Jahresbeginn einige "angerissene" Kalender nur zum Zwecke des Notierens. Diese seien stabiler als normale Notizbücher, sauber eingebunden und außerdem wohlfeil erhältlich.
Und wenn mich nochmal jemand McGeiz nennt, gibt's eins mit dem Kalender 2010 - der ist nämlich noch günstiger zu haben.

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Freitag, 9. März 2012
Peinlich bis zur letzten Minute. Oder: Was hat Bettina geraucht?
So, seit dem gestrigen Abend ist die Wulffsche Nullnummer als Bundespäsident aka Grüßaugust vorbei. Irgendwie musste ich bei der Abschiedströterei an meine Reservistenmedaille denken, die ich zum Ende des Dienstes in der Nationalen Volksarmee der DDR (NVA) erhalten habe. Da stand drauf: "Ehrenvoll bis zum letzten Tag". Die Wulffsche Medaille sollte den Schriftzug "Peinlich bis zur letzten Minute" tragen.
Den besten Kommentar zu Wulff und der ganzen Polit-Mafia hörte ich gestern auf Deutschlandradio Kultur. Er stammt von Bazon Brock, der ja immer für eine treffende Analyse gut ist und kann hier http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/thema/1697667/ nachgelesen werden.
Was heißt kann - für die LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches besteht gewissermaßen Lesepflicht. Besser kann man diesen ganzen Betrieb der Hohlkörper, Flachmänner und Nullfiguren nicht beschreiben.

PS.: Bei den Bildern vom unsäglich überflüssigen Zapfenstreich für den ehrlosen Ehrensoldempfänger fiel mir vor allem der Gesichtsausdruck der First Lady A.D. auf. Was hat Bettina Wulff eigentlich geraucht? Und: Gibt es sowas auch legal?

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Dienstag, 6. März 2012
Vorbereitungen für die große Koalition. Oder: Prophetische Titelwahl in Sachsen
Meine Lokalpostille, die nach eigener Darstellung dem Qualitätsjournalismus verpflichtete Leipziger Volkszeitung, bescherte mir heute einen gar amüsanten Lesestoff. Doch ehe die geneigten LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches nun glauben, die LVZ habe tatsächlich lesenswerte, erheiternde oder einfach nur irgendwie qualitativ herausragende Inhalte geboten, möchte ich sie auf den Boden der Tatsachen zurückholen. Es handelte sich nicht um ein LVZ-Eigengewüchs (besser: Eigengeschriebs), sondern um eine Werbebeilage. Die stammte nun ausnahmesweise weder von Mediaquark noch "neddoooh", sondern von der Sächsischen Staatsregierung, die auf acht Seiten eine gar positive Zwischenbilanz ihrer bisherigen Tätigkeit zog. Nachzulesen hier http://regierung.sachsen.de/download/2012-03-05_halbzeitbilanz-regierung_PW.pdf
Und weil die CDU-FDP-geführte Regierung seit zweieinhalb Jahren im Amt ist und (voraussichtlich) noch zweieinhalb Jahre bis zur nächsten Wahl vergehen werden, trug besagtes Werbeheftchen (unter Anzeigenleuten heißt sowas übrigens "Schüttelbeilage") den Titel "Halbzeit". Ob den Machern des putzigen Prospektes die unfreiwillige Komik dieses Titels aufgefallen sein mag?
Ziemlich sauer dürften die sächsischen Oppositionsbankbewohner trotz dieser heiteren Titelei über die Werbebeilage der Staatsregierung sein, denn solcherart Propagandablätter sind stets ein Ärgernis für diejenigen, die eben nicht in den Haushalttopf mit den ÖA-Mitteln der Staatskanzlei greifen dürfen, um für ihre Parteipolitik zu werben. Was die Staatsregierung ja auch nicht tut, aber die Oppostion ist immer sooo ungerecht.
Wobei übertriebenes Mitleid mit den nichtregierenden Landtagsbewohnern unangebracht ist, denn die Parteienförderung sorgt dafür, dass auch Kleinparteien ihre Krümelchen abbekommen.
Wobei das Stichwort Kleinparteien mich an die F.D.P. denken lässt, die in Sachsen ja irgendwie auch einen Anteil an der Landesregierung haben soll ... noch. Nicht mehr lange, denn es ist Halbzeit und bei den Pünktchenliberalen dürften nach der nächsten Landtagswahl flächendeckend berufliche Neuorientierungen anstehen.
Womit die Halbzeit-Postille gleich in einem ganz neuen, visionären Licht erscheint. Ein Blick ins Impressum macht deutlich, wohin die Reise gehen könnte: Gedruckt wurde das Werbeblättchen bei der Dresdner Verlagshaus Druck GmbH (die SZ widmet dem Dingens hier http://www.sz-online.de/Nachrichten/Sachsen/Regierung_zieht_Halbzeitbilanz/articleid-3004562 auch gleich einen wohlwollenden Bericht), beigelegt der Leipziger Volkszeitung ... Ich erspare mir den Hinweis darauf, in wessen Besicht sich besagte Unternehmen anteilig befinden ... wohl wissend, dass einer meiner Abonnenten erst kürzlich in einem Kommentar geschrieben hat, dass es sich hierbei nur um ein "strategisches Investment" handele ... mag sein ...

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Montag, 5. März 2012
Schuhkauf mit Konsequenzen. Oder: Neue Post im Kasten
Jahrelang gingen wir miteinander durch dick und dünn. Wir konnten aufeinander zählen, ich auf sie beim nicht gar zu prolligen Auftritt, sie auf mich bei allerlei Zärtlichkeiten. Ehe unter den LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches Missverständnisse aufkommen - ich rede von meinen schwarzen Lieblingshalbschuhen. Sie stammten aus dem Land, wo man keine Billigschuhe trägt, keine Socken in Sandalen und keine kurzen Hosen - aus Italien. Vor etlichen Jahren brachte ich sie von dort aus dem Urlaub mit, wir haben gemeinsam eine Menge gesehen. Na gut, das Sehen war meist mein Part, schließlich ist unten die Sicht schlechter. Aber ich habe mich revanchiert, nie mit irgendwelchen neumodischen Superglanztubenschwämmchen hantiert, sondern stets mit Lappen, Bürste und schwarzer Schuhcreme aus der Schraubdose. Dank dieses Intensivverwöhnprogramms schaffte ich es sogar, die Spuren zu verwischen, die meine Katze ins glatte Leder gekrallt hatte. Und weil ich meine ollen Italiener gern trug, konnten auch die regelmäßig zerfasernden Schnürsenkel keinen Keil zwischen uns treiben. Fünf Paar mussten dran glauben, das sechste hatte ich erst kürzlich eingefädelt.
Und nun das: Beidseitiger, doppelter Sohlenbruch. Der rechte Absatz hatte den Anfang gemacht, der linke folgte wenige Tage später, dann entdeckte ich die Bruchstellen im vorderen Bereich. Und nun? Weg damit. Ich gönnte meinen Italotretern noch ein paar ruhige Tage im Windfang, wo sie neben allerlei anderem Geschuh in Erinnerungen schwelgen durften. Heute hatten wir unseren letzten gemeinsamen Gang. Nicht aus Pietät trug ich sie dabei in der Hand, sondern weil sie in die Mülltonnen kamen. Eine standesgemäße Feuerbestattung im heimischen Kamin unterließ ich wegen der Gummisohlen.
Wer nun glaubt, dass ich jetzt unbeschwarzschuht durchs Leben gehe, irrt. Natürlich habe ich für Ersatz gesorgt und in der vergangenen Woche zwei Paar Italos kommen lassen. Wobei: Sie werden dem Vorgängerpaar nie die Sohlen kratzen können, schließlich sind solche Schuhe nur echt, wenn man sie südlich der Alpen anprobiert und mitnimmt.
Dafür bescherte mir der Ersatzkauf wundersame neue Erkenntnisse. Kaum hatte ich die online-Bestellun getätigt (Nein, nicht bei der schreienden Firma), rutschte ich in eine völlig neue Schublade. Zielgruppenmarktsegmentmäßig scheinen Männer, die Schuhe kaufen, etwas Spezielles zu sein. Vielleicht schwul oder transe, auf alle Fälle aber "anders". Diesen Eindruck gewinne ich zumindest, wenn ich seit besagtem Kauf in meinen Posteingang schaue ... Solange ich "nur" meine Laufschuhe übers Netz kommen ließ, ist mir sowas zumindest nicht passiert.

PS.: Ach ja, die fast neuen Schnürsenkel habe ich vor dem Wegwerfen wieder ausgefädelt.

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