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Donnerstag, 19. April 2012
Das Glück der geographisch richtigen Geburt. Oder: Warum ich heute mal wieder stolz bin, ein Ossie zu sein.
zeitungsdieb, 17:20h
Zu seiner Herkunft sollte man stehen. Ich bin in der dahingeschiedenen DDR geboren und aufgewachsen. Die geneigten LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches wissen, dass ich ein Problem mit all den Idioten habe, die ihre gleichfalls vorhandene DDR-Biographie verleugnen. Sowas gibt es sogar in meinem Umfeld ... Besonders bescheuert finde ich Menschen, die z.B. in Karl-Marx-Stadt geboren wurden, nun aber darauf bestehen, in Chemnitz (so heißt die Stadt heute wieder) zur Welt gekommen zu sein. Stimmt's, Frau Wille?
Da lob ich mir meinen Vater: Der legte sich schon zu tiefen DDR-Zeiten mit einem Funktionär an, der ihn zum Polen machen wollte. Mein alter Herr ist nämlich in Schlesien geboren, in jenem Teil, der 1927 zweifelsfrei deutsches Staatsgebiet war. Papa schrieb in ein Formular bei der Frage nach Ort und Staat seiner Geburt folglich Deutschland, während der dusselige Funktionär ihn in der "Volksrepublik Polen", die damals ebensosehr existierte wie Chemnitz 1980, verorten (endlich bekomme ich dieses blöde Modewort mal unter) wollte. Mit dem lautstark vorgetragenen Empörungsruf "Genosse, Du spinnst, ich bin doch kein Pole" beendete mein alter Herr die Debatte.
Doch zurück zu meiner Biographie. Ich vom Tag meiner Geburt an (welcher übrigens ein Sonntag war) 30 Jahre und ein paar Tage in der DDR verbracht. Und heute war ich wieder mal besonders stolz drauf, ein Ossie zu sein.
Warum? Ganz einfach - guckst Du hier: http://www.welt.de/politik/deutschland/article106201680/Ostdeutsche-sind-groesste-Gott-Zweifler-der-Welt.html
Da wird mir und meinen Landsleuten bescheinigt, die weltweit größten Gottzweifler zu sein. Wenn das kein Grund zum Stolz ist, was dann?
Ich glaube nicht an höhere Wesen, ich gehöre keiner Kinderfickersekte an und ich finde den folgenden Satz von Heinrich Heine ziemlich treffend:
"In dunklen Zeiten wurden die Völker am besten durch die Religion geleitet, wie in stockfinstrer Nacht ein Blinder unser bester Wegweiser ist; er kennt dann Wege und Stege besser als ein Sehender. Es ist aber töricht, sobald es Tag ist, noch immer die alten Blinden als Wegweiser zu gebrauchen."
Da lob ich mir meinen Vater: Der legte sich schon zu tiefen DDR-Zeiten mit einem Funktionär an, der ihn zum Polen machen wollte. Mein alter Herr ist nämlich in Schlesien geboren, in jenem Teil, der 1927 zweifelsfrei deutsches Staatsgebiet war. Papa schrieb in ein Formular bei der Frage nach Ort und Staat seiner Geburt folglich Deutschland, während der dusselige Funktionär ihn in der "Volksrepublik Polen", die damals ebensosehr existierte wie Chemnitz 1980, verorten (endlich bekomme ich dieses blöde Modewort mal unter) wollte. Mit dem lautstark vorgetragenen Empörungsruf "Genosse, Du spinnst, ich bin doch kein Pole" beendete mein alter Herr die Debatte.
Doch zurück zu meiner Biographie. Ich vom Tag meiner Geburt an (welcher übrigens ein Sonntag war) 30 Jahre und ein paar Tage in der DDR verbracht. Und heute war ich wieder mal besonders stolz drauf, ein Ossie zu sein.
Warum? Ganz einfach - guckst Du hier: http://www.welt.de/politik/deutschland/article106201680/Ostdeutsche-sind-groesste-Gott-Zweifler-der-Welt.html
Da wird mir und meinen Landsleuten bescheinigt, die weltweit größten Gottzweifler zu sein. Wenn das kein Grund zum Stolz ist, was dann?
Ich glaube nicht an höhere Wesen, ich gehöre keiner Kinderfickersekte an und ich finde den folgenden Satz von Heinrich Heine ziemlich treffend:
"In dunklen Zeiten wurden die Völker am besten durch die Religion geleitet, wie in stockfinstrer Nacht ein Blinder unser bester Wegweiser ist; er kennt dann Wege und Stege besser als ein Sehender. Es ist aber töricht, sobald es Tag ist, noch immer die alten Blinden als Wegweiser zu gebrauchen."
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Mittwoch, 18. April 2012
Anruf vom Meinungsumfragemenschen. Oder: Nachdenken eines konservativen Nimby über Wählerwanderung
zeitungsdieb, 11:21h
Das Telefon klingelt, d.h. genau das tut es nicht, es chipdudelt irgendwie vor sich hin, da es ja keine Klingel bzw. keinen Wagnerschen Hammer hat (Mein letztes Telefon mit einem solchen Läutwerk, ein originales Siemens W48, habe ich vor gar nicht so langer Zeit außer Dienst gestellt und für ein erkleckliches Sümmchen bei Ebay verklingelt.). Zurück zum Telefon: Es signalisiert mir einen Anrufer. Selbiger stellt sich artig als Mitarbeiter eines Meinungsforschungsunternehmens vor und bittet um einige Minuten meiner kostbaren Zeit und erheischt die Beantwortung einiger Fragen zu stellen. Den LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches sei verraten, dass ich mit ungebetenen Anrufern (und Anruferinnen) gern meinen Spaß treibe, an ihnen meine Gesprächstechnik trainiere und sogar (kaum zu glauben) recht eklig werden kann; bei Meinungsumfragern, sofern es sich nicht um schlecht getarnte Weinhändler oder Amway-Verkäufer handelt, aber eine Ausnahme mache. Zum einen lernt man aus der Fragerei eine ganze Menge, zum anderen bin ich ja gelegentlich selbst auf das Wohlwollen zufälliger Gesprächspartner angewiesen und hoffe, dass mein Entgegenkommen irgendwie meine diesbezüglichen Chancen verbessert. So von wegen Karma und so.
Zurück zum Anrufer. Er hatte es mit politischen Präferenzen, Einschätzungen der Kompetenz dieses und jenes Politikers, meiner Auffassung, welche Angehörigen der in sich geschlossenen politischen Kaste am ehesten die momentane Lage meistern könnten und kam abschließend zur Sonntagsfrage. Natürlich verrate ich den LeserInnen nun nicht, wie ich auf die Frage „Welcher Partei bzw. welchen Parteien würden Sie ihre Stimme geben, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre?“ geantwortet habe. Die regelmäßigen LeserInnen meines Blogs wissen, dass ich ein recht konservativ denkender Typ bin – wobei konservativ nicht (mehr) zwingend schwarz bedeuten muss. Man sinne einfach ein wenig über Herkunft und Bedeutung des Attributes „konservativ“ nach, vor allem darüber, welche Güter es zu schützen gilt und welche Parteien in welcher Frage „konservatives“ Gedankengut vertreten.
Nachdem das recht angenehme und kurzweilige Telefonat vorüber war, dachte ich noch ein Weilchen übers Wählen, übers tumbe Wahlvolk und all die Faktoren nach, die eine Wahlentscheidung beeinflussen (können), über Verstand, Überzeugungen, Bindungen, Gefühle und solchen Kram.
Und über Zweckbestimmungen und Eigennutz. Meine erste Wahlentscheidung für die Piraten stammt aus dem Jahr 2009, damals fand so eine völlig sinnfreie Europawahl statt. Guckst Du hier http://zeitungsdieb.blogger.de/stories/1421434/ Ich entschied mich seinerzeit aus sehr pragmatischen Gründen für die heute boomenden Piraten, weil mich all die Demagogie, die Schäubelei und die Zensursula-Propaganda ankotzte. Das ist (mit anders heißenden Protagonisten) noch heute so, womit meine nächste Europaentscheidung verkündet wäre. Und im Bund? Ich lass' mich doch nicht aushorchen, eh!
Und wie sieht es im Nahbereich aus? Der Sächsische Landtag wurde 2009 gewählt, folglich dürfen die Typen noch bis 2014 ihre Diäten abfassen. Im Klartext: In diesem Jahr gibt’s noch allerlei Grausamkeiten, 2013 entdecken auch die tiefstschlafenden MdL ihre WählerInnen wieder und strömen in die Vereinsversammlungen von Kleingärtnern, Karnickelzüchtern usw., weil dort mit wenig Aufwand (eine Kiste Kugelschreiber und fuffzigmal Bowu und Kartoffelsalat aufs Spesenkonto) viele WählerInnen plattzumachen sind. 2014 wird die Landesregierung ihr Füllhorn öffnen und die tumben Stimmzettelabgeber mit Wohltaten überhäufen. Was ein typischer Vorgang in jeder „Demokratie“ ist, die sich von Zeit zu Zeit Wahlen gönnt.
Und was werde ich dann wählen? Als tiefkonservativer Nimby (guckst Du hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Nimby ) bekommt meine Stimme ganz sicher niemand, der meine Laufstrecke durch die landschaftsgeschützte Parthenaue mit einer autobahnartigen Bundesstraße B87n zubetonieren will. Das gilt nicht allein für besagten Herren, sondern auch für seine politischen Mitstreiter. Ich stelle mir vielmehr die Frage, wer am ehesten einen solch unnötigen Umweltschaden verhindern könnte. Oder wer dafür eintritt, dass die Region Leipziger nachts nicht mehr von turboproppenden Frachtfliegern zugedröhnt wird. Klar ist es ein nettes Gimmick, eine in Australien bestellte Uhr nach vier Tagen in Empfang nehmen zu können; mir würden aber auch sechs Tage reichen – wozu also Nachtflüge?
(Nur am Rande: Der Flughafen Zürich wurde kürzlich mit dem Air Cargo Excellence Award ausgezeichnet. Und hat ein generelles Nachtflugverbot: http://www.flughafen-zuerich.ch/desktopdefault.aspx/tabid-521/ )
Doch zurück zu meinem Wahlverhalten. Ich bin ja kein Herdenmensch, aber mitunter freut es mich doch, mit meiner verschrobenen Denkweise nicht ganz allein herumzustehen. So zum Beispiel, als ich hier http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/handwoerterbuch-politisches-system/40404/wahlkampf?p=all eine Veröffentlichung der Bundeszentrale für politische Bildung las. Fazit: Der Stammwähler wird zum Auslaufmodell, die einst feste Kopplung zwischen Sozialstruktur, Religion und Wählerverhalten bröckelt, Wähler werden mobiler (untreuer), der Einfluss kurzfristiger Faktoren, Stimmungen und Zweckbindungen auf die Wahlentscheidung wächst.
Kaum zu glauben, was der Anruf so eines armen Meinungsumfragewürstchens alles so auslösen kann …
Zurück zum Anrufer. Er hatte es mit politischen Präferenzen, Einschätzungen der Kompetenz dieses und jenes Politikers, meiner Auffassung, welche Angehörigen der in sich geschlossenen politischen Kaste am ehesten die momentane Lage meistern könnten und kam abschließend zur Sonntagsfrage. Natürlich verrate ich den LeserInnen nun nicht, wie ich auf die Frage „Welcher Partei bzw. welchen Parteien würden Sie ihre Stimme geben, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre?“ geantwortet habe. Die regelmäßigen LeserInnen meines Blogs wissen, dass ich ein recht konservativ denkender Typ bin – wobei konservativ nicht (mehr) zwingend schwarz bedeuten muss. Man sinne einfach ein wenig über Herkunft und Bedeutung des Attributes „konservativ“ nach, vor allem darüber, welche Güter es zu schützen gilt und welche Parteien in welcher Frage „konservatives“ Gedankengut vertreten.
Nachdem das recht angenehme und kurzweilige Telefonat vorüber war, dachte ich noch ein Weilchen übers Wählen, übers tumbe Wahlvolk und all die Faktoren nach, die eine Wahlentscheidung beeinflussen (können), über Verstand, Überzeugungen, Bindungen, Gefühle und solchen Kram.
Und über Zweckbestimmungen und Eigennutz. Meine erste Wahlentscheidung für die Piraten stammt aus dem Jahr 2009, damals fand so eine völlig sinnfreie Europawahl statt. Guckst Du hier http://zeitungsdieb.blogger.de/stories/1421434/ Ich entschied mich seinerzeit aus sehr pragmatischen Gründen für die heute boomenden Piraten, weil mich all die Demagogie, die Schäubelei und die Zensursula-Propaganda ankotzte. Das ist (mit anders heißenden Protagonisten) noch heute so, womit meine nächste Europaentscheidung verkündet wäre. Und im Bund? Ich lass' mich doch nicht aushorchen, eh!
Und wie sieht es im Nahbereich aus? Der Sächsische Landtag wurde 2009 gewählt, folglich dürfen die Typen noch bis 2014 ihre Diäten abfassen. Im Klartext: In diesem Jahr gibt’s noch allerlei Grausamkeiten, 2013 entdecken auch die tiefstschlafenden MdL ihre WählerInnen wieder und strömen in die Vereinsversammlungen von Kleingärtnern, Karnickelzüchtern usw., weil dort mit wenig Aufwand (eine Kiste Kugelschreiber und fuffzigmal Bowu und Kartoffelsalat aufs Spesenkonto) viele WählerInnen plattzumachen sind. 2014 wird die Landesregierung ihr Füllhorn öffnen und die tumben Stimmzettelabgeber mit Wohltaten überhäufen. Was ein typischer Vorgang in jeder „Demokratie“ ist, die sich von Zeit zu Zeit Wahlen gönnt.
Und was werde ich dann wählen? Als tiefkonservativer Nimby (guckst Du hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Nimby ) bekommt meine Stimme ganz sicher niemand, der meine Laufstrecke durch die landschaftsgeschützte Parthenaue mit einer autobahnartigen Bundesstraße B87n zubetonieren will. Das gilt nicht allein für besagten Herren, sondern auch für seine politischen Mitstreiter. Ich stelle mir vielmehr die Frage, wer am ehesten einen solch unnötigen Umweltschaden verhindern könnte. Oder wer dafür eintritt, dass die Region Leipziger nachts nicht mehr von turboproppenden Frachtfliegern zugedröhnt wird. Klar ist es ein nettes Gimmick, eine in Australien bestellte Uhr nach vier Tagen in Empfang nehmen zu können; mir würden aber auch sechs Tage reichen – wozu also Nachtflüge?
(Nur am Rande: Der Flughafen Zürich wurde kürzlich mit dem Air Cargo Excellence Award ausgezeichnet. Und hat ein generelles Nachtflugverbot: http://www.flughafen-zuerich.ch/desktopdefault.aspx/tabid-521/ )
Doch zurück zu meinem Wahlverhalten. Ich bin ja kein Herdenmensch, aber mitunter freut es mich doch, mit meiner verschrobenen Denkweise nicht ganz allein herumzustehen. So zum Beispiel, als ich hier http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/handwoerterbuch-politisches-system/40404/wahlkampf?p=all eine Veröffentlichung der Bundeszentrale für politische Bildung las. Fazit: Der Stammwähler wird zum Auslaufmodell, die einst feste Kopplung zwischen Sozialstruktur, Religion und Wählerverhalten bröckelt, Wähler werden mobiler (untreuer), der Einfluss kurzfristiger Faktoren, Stimmungen und Zweckbindungen auf die Wahlentscheidung wächst.
Kaum zu glauben, was der Anruf so eines armen Meinungsumfragewürstchens alles so auslösen kann …
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Dienstag, 17. April 2012
Neues von der IHK zu Leipzig. Oder: Nur noch halb so viel Altpapier. :-(
zeitungsdieb, 10:09h
Wer berufsmäßig schreibt, freut sich, wenn er auch gelesen wird. Manchmal geht die Rückkopplung seltsame Wege, so auch im Fall eines Textes, den ich in meinem kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuch über das Magazin der IHK Leipzig veröffentlicht hatte. Guckst Du hier: http://zeitungsdieb.blogger.de/stories/2028353/
In besagten Zeilen ließ ich mich über dessen schon sehr ... speziellen Gebrauchswert aus und verlieh meiner Freude darüber Ausdruck, dass ich das Magazin doppelt erhalte: zum einen als Zwangsmitglied der IHK zu Leipzig, zum anderen als Pressematerial. Meine Freude rührte daher, dass ich das IHK-Magazin allein nach seinem Gewicht bewerte - ein Kilogramm bringt im Altpapier immerhin 6 Cent.
Doch nun habe ich nur noch die halbe Freude. Unter den recht zahlreichen Zugriffen auf mein Tagebüchlein befanden sich offensichtlich (Oh, Du guter Gott der festen IP-Adressen ...geheiligt sei all Dein Tun!) auch Dienstleser der IHK - und nun bekomme ich nur noch das Mitglieder-Exemplar. Fazit: Wer über die IHK meckert, wird aus dem Presseverteiler gestrichen.
Weil ich aber gerade so schön am Schreiben bin: Kürzlich fabulierte ich hier http://zeitungsdieb.blogger.de/stories/1992861/ ja auch einiges über die IHK-"Wahl". Das Ergebnis liegt nun vor, Trrrrommelwirrrrrbel, Spannung ... und ist dort nachzulesen: http://zeitungsdieb.blogger.de/stories/1992861/
Was leider nicht veröffentlicht wurde, ist die Wahlbeteiligung. Die findet man übrigens auch nicht über die Suchfunktion der Seite http://www.leipzig.ihk.de/desktopdefault.aspx/tabid-247/searchcall-182/182_keepvisible-true/redirected-0/mid-182/tid-247/ct-0/q-Wahlbeteiligung//k-/et-4/rpp-5//iks-129791165010757913
Vielleicht kann mir ja die Pressestelle Auskunft geben ...
In besagten Zeilen ließ ich mich über dessen schon sehr ... speziellen Gebrauchswert aus und verlieh meiner Freude darüber Ausdruck, dass ich das Magazin doppelt erhalte: zum einen als Zwangsmitglied der IHK zu Leipzig, zum anderen als Pressematerial. Meine Freude rührte daher, dass ich das IHK-Magazin allein nach seinem Gewicht bewerte - ein Kilogramm bringt im Altpapier immerhin 6 Cent.
Doch nun habe ich nur noch die halbe Freude. Unter den recht zahlreichen Zugriffen auf mein Tagebüchlein befanden sich offensichtlich (Oh, Du guter Gott der festen IP-Adressen ...geheiligt sei all Dein Tun!) auch Dienstleser der IHK - und nun bekomme ich nur noch das Mitglieder-Exemplar. Fazit: Wer über die IHK meckert, wird aus dem Presseverteiler gestrichen.
Weil ich aber gerade so schön am Schreiben bin: Kürzlich fabulierte ich hier http://zeitungsdieb.blogger.de/stories/1992861/ ja auch einiges über die IHK-"Wahl". Das Ergebnis liegt nun vor, Trrrrommelwirrrrrbel, Spannung ... und ist dort nachzulesen: http://zeitungsdieb.blogger.de/stories/1992861/
Was leider nicht veröffentlicht wurde, ist die Wahlbeteiligung. Die findet man übrigens auch nicht über die Suchfunktion der Seite http://www.leipzig.ihk.de/desktopdefault.aspx/tabid-247/searchcall-182/182_keepvisible-true/redirected-0/mid-182/tid-247/ct-0/q-Wahlbeteiligung//k-/et-4/rpp-5//iks-129791165010757913
Vielleicht kann mir ja die Pressestelle Auskunft geben ...
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Der Herr, die Macht und die geistig Schwachen. Oder: unchristliche Gedanken.
zeitungsdieb, 09:53h
Gestern stoppte eine rote Ampel mein dienstliches Herumgerollere in der Nähe der Paunsdorfer Kirche. Dort, genauer gesagt am Gemeindehaus, hängt ein von der Straße aus gut einsehbarer Schaukasten. Eine Losung fiel mir ins Auge: "Gott ist stark in den Schwachen".
Warum ich gerade in diesem Moment an Starwars denken musste? Da gibt es eine nette Szene, in der Obi-Wan Kenobi auf einige Wachen des Imperators trifft und diese nicht physisch bekämpft, sondern sie einfach nach seinem Willen handeln lässt. Kommentar: "Die Macht hat großen Einfluss auf die geistig Schwachen."
Denjenigen LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches, die nun grübeln, was diese Parallele ihnen sagen soll, kann geholfen werden: Ich hab's nicht so mit den höheren Wesen und bin der Auffassung, dass die ganze Glauberei etwas für zurückgebliebene Spinner ist.
Oder, wie Heinrich Heine so schön formuliert hat: "In dunkeln Zeiten wurden die Völker am besten durch die Religion geleitet, wie in stockfinstrer Nacht ein Blinder unser bester Wegweiser ist; er kennt dann Wege und Stege besser als ein Sehender. Es ist aber töricht, sobald es Tag ist, noch immer die alten Blinden als Wegweiser zu gebrauchen."
In diesem Sinne wünsche ich den LeserInnen meines Tagebuches einen hellen und erleuchtenden Tag.
Warum ich gerade in diesem Moment an Starwars denken musste? Da gibt es eine nette Szene, in der Obi-Wan Kenobi auf einige Wachen des Imperators trifft und diese nicht physisch bekämpft, sondern sie einfach nach seinem Willen handeln lässt. Kommentar: "Die Macht hat großen Einfluss auf die geistig Schwachen."
Denjenigen LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches, die nun grübeln, was diese Parallele ihnen sagen soll, kann geholfen werden: Ich hab's nicht so mit den höheren Wesen und bin der Auffassung, dass die ganze Glauberei etwas für zurückgebliebene Spinner ist.
Oder, wie Heinrich Heine so schön formuliert hat: "In dunkeln Zeiten wurden die Völker am besten durch die Religion geleitet, wie in stockfinstrer Nacht ein Blinder unser bester Wegweiser ist; er kennt dann Wege und Stege besser als ein Sehender. Es ist aber töricht, sobald es Tag ist, noch immer die alten Blinden als Wegweiser zu gebrauchen."
In diesem Sinne wünsche ich den LeserInnen meines Tagebuches einen hellen und erleuchtenden Tag.
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Mittwoch, 4. April 2012
Sockenglück. Oder: Manchmal ist Geiz doch geil.
zeitungsdieb, 10:08h
Laufen ist eine Sportart, die verhältnismäßig geringe Anforderungen ans finanzielle Budget stellt. Sicher, man ( und vor allem "frau") kann jede Menge Knete ausgeben, um stets die angesagten, obersuperdupergeilen Ührleins, Shirts, Hosen und vor allem Laufschuhe in der zur Tagesform passenden Farbe zu erwerben - aber man kann's auch lassen und eher spartanisch rumlaufen.
Da ich mich eher zur Fraktion besagter Spartaner zähle, komme ich mit vier Paar Laufschuhen übers Jahr. Die Hersteller und Händler (alles Gauner) mögen mir verzeihen, dass ich ihre umsatzfördernden Lauftipps ignoriere; aber ich werfe Schuhe erst weg, wenn sie "hin" sind, auf keinen Fall aber schon bei 1000 km. Schließlich wollen auch die Zehen mal was von der Welt sehen.
Ähnlich halte ich es mit den Laufklamotten. Da wahre Schönheit von innen kommt, muss ich mich außen nicht unnötig "trendy" und teuer ausstaffieren, sondern trage allerlei Finishershirts, dazu meine vergammelte Lieblingsweste von Windstopper (sowas wird heute gar nicht mehr hergestellt) und komme mit einer Tchibojacke durch den Winter.
Schwieriger ist es mit den Laufsocken, denn die sind irgendwann einfach "hin". Je nach Hersteller und Modell ist mal zuerst die Ferse durch, mal grient plötzlich eine Zehe fröhlich heraus. Ein kleines Loch ist aus meiner Sicht nicht wirklich ein Grund, eine Socke zu entsorgen. Schließlich gibt es ja auch Barfußläufer ... Und solange der "große Onkel" beim Anziehen der Laufsocke nicht gleich aus dem Loch herausflutscht, darf selbiges guten Gewissens ignoriert werden. Für einige Zeit kann man die teuren Edel-Strümpfchen noch retten, indem der rechte mit dem linken Socken vertauscht wird. Dann landet das Großzehenloch des einen Fußes plötzlich bei der kleinen Zehe des anderen, wo es nicht stört.
Aber erstens klappt das nur bei Sockenpaaren, die "rechts wie links" sind (also nicht bei den besseren, für Läufer manufakturierten Zehengewändern), und zweitens ist die Socke doch irgendwann hin und fliegt in den Müll bzw. in den Ofen (das gibt so schöne Farbspiele ...).
Was bleibt, ist eine eigentlich noch ganz gute, hinterbliebene Socke, die zum Wegwerfen zu schade ist und aufgehoben wird, denn schließlich könnte ja irgendwann mal der Fall eintreten, dass ein Strumpfpaar "andersrum" verschleißt und plötzlich der passende, lochfreie Partner für meine verwitwete Socke angestrumpft kommt.
Bisher war das Theorie. Irgendeine grausame Asymmetrie meines Laufstils, vielleicht auch eine Besonderheit meines linkshänderischen Zehennagelschnitts lstand wohl stets einer erfolgreichen Neuverbandlung der Singelsocken im Wege. Oder es lag immer daran, dass ich irgendwann die übrigen Exemplare wegwarf, um bei einer Hausdurchsuchung (Man weiß ja nie, was irgendwann unter Generalverdacht gestellt wird - erst die Schützen, als nächstes vielleicht die Ultraläufer ...) nicht als rechts(!)sockensammelnder Perversling zu gelten.
Doch in der vergangenen Woche klappte es: Beim Stöbern in meiner großen Laufklamottenkiste (Wer mich kennt: Ich spreche von der rotblauen "Büchse der Pandora") entdeckte ich eine alleinliegende, lochfreie Asicssocke, zu ich an anderer Stelle meiner ausgedehnten Liegenschaft eine passende Witwe wusste.
Hach, was war die Freude doch groß und himmeljauchzend, als ich beide zusammenführte. Rechts und Links endlich vereint; und das, nachdem die linke mindestens zwei Jahre in einem dunklen Winkel meiner Kiste geschlummert hatte, die rechte Socke hingegen frisch verwitwet war. Es gibt sie also, die kleinen Wunder, die das Leben so schön machen ... dafür sollten wir dankbar sein.
PS.: Doch welch weh, die Herbstromanze meiner gebrauchten Laufsocken währte nicht lange. Nach glücklichen, aber nicht wirklich erheblichen 60 gemeinsamen Kilometern war die rechte Socke "durch". Ich gönnte ihr eine feurige Bestattung. Übrigens gemeinsam mit der noch brauchbaren linken. Aber ihr wollte ich den Trennungsschmerz nicht noch einmal zumuten.
Da ich mich eher zur Fraktion besagter Spartaner zähle, komme ich mit vier Paar Laufschuhen übers Jahr. Die Hersteller und Händler (alles Gauner) mögen mir verzeihen, dass ich ihre umsatzfördernden Lauftipps ignoriere; aber ich werfe Schuhe erst weg, wenn sie "hin" sind, auf keinen Fall aber schon bei 1000 km. Schließlich wollen auch die Zehen mal was von der Welt sehen.
Ähnlich halte ich es mit den Laufklamotten. Da wahre Schönheit von innen kommt, muss ich mich außen nicht unnötig "trendy" und teuer ausstaffieren, sondern trage allerlei Finishershirts, dazu meine vergammelte Lieblingsweste von Windstopper (sowas wird heute gar nicht mehr hergestellt) und komme mit einer Tchibojacke durch den Winter.
Schwieriger ist es mit den Laufsocken, denn die sind irgendwann einfach "hin". Je nach Hersteller und Modell ist mal zuerst die Ferse durch, mal grient plötzlich eine Zehe fröhlich heraus. Ein kleines Loch ist aus meiner Sicht nicht wirklich ein Grund, eine Socke zu entsorgen. Schließlich gibt es ja auch Barfußläufer ... Und solange der "große Onkel" beim Anziehen der Laufsocke nicht gleich aus dem Loch herausflutscht, darf selbiges guten Gewissens ignoriert werden. Für einige Zeit kann man die teuren Edel-Strümpfchen noch retten, indem der rechte mit dem linken Socken vertauscht wird. Dann landet das Großzehenloch des einen Fußes plötzlich bei der kleinen Zehe des anderen, wo es nicht stört.
Aber erstens klappt das nur bei Sockenpaaren, die "rechts wie links" sind (also nicht bei den besseren, für Läufer manufakturierten Zehengewändern), und zweitens ist die Socke doch irgendwann hin und fliegt in den Müll bzw. in den Ofen (das gibt so schöne Farbspiele ...).
Was bleibt, ist eine eigentlich noch ganz gute, hinterbliebene Socke, die zum Wegwerfen zu schade ist und aufgehoben wird, denn schließlich könnte ja irgendwann mal der Fall eintreten, dass ein Strumpfpaar "andersrum" verschleißt und plötzlich der passende, lochfreie Partner für meine verwitwete Socke angestrumpft kommt.
Bisher war das Theorie. Irgendeine grausame Asymmetrie meines Laufstils, vielleicht auch eine Besonderheit meines linkshänderischen Zehennagelschnitts lstand wohl stets einer erfolgreichen Neuverbandlung der Singelsocken im Wege. Oder es lag immer daran, dass ich irgendwann die übrigen Exemplare wegwarf, um bei einer Hausdurchsuchung (Man weiß ja nie, was irgendwann unter Generalverdacht gestellt wird - erst die Schützen, als nächstes vielleicht die Ultraläufer ...) nicht als rechts(!)sockensammelnder Perversling zu gelten.
Doch in der vergangenen Woche klappte es: Beim Stöbern in meiner großen Laufklamottenkiste (Wer mich kennt: Ich spreche von der rotblauen "Büchse der Pandora") entdeckte ich eine alleinliegende, lochfreie Asicssocke, zu ich an anderer Stelle meiner ausgedehnten Liegenschaft eine passende Witwe wusste.
Hach, was war die Freude doch groß und himmeljauchzend, als ich beide zusammenführte. Rechts und Links endlich vereint; und das, nachdem die linke mindestens zwei Jahre in einem dunklen Winkel meiner Kiste geschlummert hatte, die rechte Socke hingegen frisch verwitwet war. Es gibt sie also, die kleinen Wunder, die das Leben so schön machen ... dafür sollten wir dankbar sein.
PS.: Doch welch weh, die Herbstromanze meiner gebrauchten Laufsocken währte nicht lange. Nach glücklichen, aber nicht wirklich erheblichen 60 gemeinsamen Kilometern war die rechte Socke "durch". Ich gönnte ihr eine feurige Bestattung. Übrigens gemeinsam mit der noch brauchbaren linken. Aber ihr wollte ich den Trennungsschmerz nicht noch einmal zumuten.
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Freitag, 30. März 2012
Lesebefehl. Oder: Hier gibt es Bildung ...
zeitungsdieb, 12:06h
Viel zu tun, deshalb in aller Kürze eine Leseemfpehlung, ach was - ein Lesebefehl (Dieses sehr schöne Wort ist mit erstmalig bei Burks.de begegnet):
http://immateriblog.de/in-eigener-sache/offener-brief-an-gabor-steingart-uber-verlage-freie-autoren-urheberrecht-und-innere-pressefreiheit/
Wer irgendwie dazu neigt, auf das ganze Gratis-Kultur-Geheul der Großverlage und Contentkonzerne reinzufallen, sollte sich diesen Tag zu Gemüte führen. Alle anderen, die in diesem Thema ein wenig "drin" stecken, werden ihn genießen. Köstlich ist die Ironie des Verfassers, der seine Klatsche für den Chefredakteur mit der Grußformel "Auf weitere gute Zusammenarbeit" würzt. Nach meinen Erfahrungen gibt es die dann eher nicht, denn es gibt ja genug "anschaffende Hausfrauen" und Billiglöhner, die solcherart Honorarbedingungen akzeptieren.
Merke: Wer mit Bananen zahlt, bekommt auch nur Affen.
http://immateriblog.de/in-eigener-sache/offener-brief-an-gabor-steingart-uber-verlage-freie-autoren-urheberrecht-und-innere-pressefreiheit/
Wer irgendwie dazu neigt, auf das ganze Gratis-Kultur-Geheul der Großverlage und Contentkonzerne reinzufallen, sollte sich diesen Tag zu Gemüte führen. Alle anderen, die in diesem Thema ein wenig "drin" stecken, werden ihn genießen. Köstlich ist die Ironie des Verfassers, der seine Klatsche für den Chefredakteur mit der Grußformel "Auf weitere gute Zusammenarbeit" würzt. Nach meinen Erfahrungen gibt es die dann eher nicht, denn es gibt ja genug "anschaffende Hausfrauen" und Billiglöhner, die solcherart Honorarbedingungen akzeptieren.
Merke: Wer mit Bananen zahlt, bekommt auch nur Affen.
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Montag, 26. März 2012
Netzkratzer Markwort. Oder: Glückwunsch an die Piraten.
zeitungsdieb, 10:00h
Erinnert sich noch jemand an die Europawahl im Juni 2009? Nein? Der ganze Europakram ist aus meiner Sicht auch nicht so wichtig ...
Dass ich hier und jetzt das Stichwort gebracht habe, hat einen simplen Grund: Damals tat ich es zum ersten Mal. Nachzulesen hier http://zeitungsdieb.blogger.de/stories/1421434/
Ich habe 2009 die Piraten gewählt und war damit einer von 229.117 wahlberechtigten Deutschen, die ihre Stimme den damals noch belächelten Piraten gegeben haben. Seit der gestrigen Landtagswahl im Saarland ist das mit dem Lächeln vorbei. Denn schließlich sind die Piraten mit 7,5 Prozent drin http://www.welt.de/politik/wahl/saarland-wahl/ , anders als übrigens die FDP. Und sie sind sicher drin, anders als die Grünen, die nach langem Zittern auf 5,0 Prozent gezählt wurden.
Oskar Lafontaine schiebt die Verluste in seinem "onw country" übrigens den Piraten in die Schuhe, so wie auch die Grünen ... auch wenn sie's nicht nzugeben, sondern das Saarland als "speziell" bezeichnen. Nachzulesen hier http://www.tagesspiegel.de/politik/live-ticker-zur-saarland-wahl-cdu-wird-klar-staerkste-kraft/6371170.html Den Absoluten Brüller des Tages lieferte übrigens Medienmensch Helomut Markwort (richtig, der mit dem "Fakten, Fakten, Fakten ...). Der offensichtlich zur Internetausdruckfraktion gehörende Medienmanager wunderte sich über den Erfolg der Piraten angesichts der Tatsache, dass von denen doch kaum Plakate zu sehen gewesen seien und mutmaßte, dass die Piraten sich ihre Wählerschaft irgendwie im Netz "zusammenkratzten". Solcherart Kompetenz bei den deutschen Topjournalisten lässt tief blicken ...
Dass ich hier und jetzt das Stichwort gebracht habe, hat einen simplen Grund: Damals tat ich es zum ersten Mal. Nachzulesen hier http://zeitungsdieb.blogger.de/stories/1421434/
Ich habe 2009 die Piraten gewählt und war damit einer von 229.117 wahlberechtigten Deutschen, die ihre Stimme den damals noch belächelten Piraten gegeben haben. Seit der gestrigen Landtagswahl im Saarland ist das mit dem Lächeln vorbei. Denn schließlich sind die Piraten mit 7,5 Prozent drin http://www.welt.de/politik/wahl/saarland-wahl/ , anders als übrigens die FDP. Und sie sind sicher drin, anders als die Grünen, die nach langem Zittern auf 5,0 Prozent gezählt wurden.
Oskar Lafontaine schiebt die Verluste in seinem "onw country" übrigens den Piraten in die Schuhe, so wie auch die Grünen ... auch wenn sie's nicht nzugeben, sondern das Saarland als "speziell" bezeichnen. Nachzulesen hier http://www.tagesspiegel.de/politik/live-ticker-zur-saarland-wahl-cdu-wird-klar-staerkste-kraft/6371170.html Den Absoluten Brüller des Tages lieferte übrigens Medienmensch Helomut Markwort (richtig, der mit dem "Fakten, Fakten, Fakten ...). Der offensichtlich zur Internetausdruckfraktion gehörende Medienmanager wunderte sich über den Erfolg der Piraten angesichts der Tatsache, dass von denen doch kaum Plakate zu sehen gewesen seien und mutmaßte, dass die Piraten sich ihre Wählerschaft irgendwie im Netz "zusammenkratzten". Solcherart Kompetenz bei den deutschen Topjournalisten lässt tief blicken ...
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Sonntag, 25. März 2012
Schnell Blättern und weg. Oder: Das Magazin der IHK Leipzig kommt schneller in die Tonne als die LVZ
zeitungsdieb, 17:42h
Zur Arbeit eines Schreiberlings gehört das Lesen des Geschreibsels anderer Leute. Und vor allem das Blättern in allen möglichen Zeitungen, Magazinen usw. Immer häufiger ertappe ich mich dabei, dass ich unbewusst die Zeit registriere, die ich mich mit einem bestimmten Titel befasse. Wenn ich zB die TAZ lese, dauert das oft etwas länger, weil gerade diese Zeitung eine Menge interessanter Meinungsbeiträge enthält, dazu einen relativ hohen Anteil "eigener" Berichte (d.h. nicht die übliche Agentursoße) und, wenn's denn doch Agenturware sein muss, so ist diese wenigstens etwas liebevoll angerichtet.
Mein Negativbeispiel ist an fast jedem Tag die Leipziger Volkszeitung LVZ. Etwa 90 Prozent des Inhalts meiner Lokalpostille kenne ich bereits, da es ein lieblos aufgewärmter Agenturauflauf ist. Oft habe ich vermeintlich aktuelle LVZ-Beiträge schon Tage zuvor in anderen Holzmedien gefunden, ganz zu schweigen davon, dass die Themen im Internet längst durch sind. Die restlichen 10 Prozent des LVZ-Inhalts sind in aller Regel Termin- oder Gefälligkeitsjournalismus. Da wird auch schonmal ein gestandener Lokalredakteur verheizt und muss seinen Namen unter den PR-Text über ein neues Einkaufszentrum in der Leipziger Innenstadt setzen.
Okay, es gibt auch gute Tage, an denen gestandene Kollegen wie z.B. Andreas Tappert richtigen Journalismus ins Blatt bringen dürfen. Aber es gibt auch Sechser im Lotto ...
Doch liegt die LVZ in meinem Wettbewerb "Lesen lohnt nicht" vorn. Einmal im Monat schafft sie es nur auf Platz zwei, nämlich dann, wenn die IHK-Zeitschrift "wirtschaft" in meinem Kasten gelandet ist. Besagtes Blatt erhalte ich stets doppelt; einmal als Pressematerial und einmal als Zwangsmitglied der IHK zu Leipzig. Die Dopplung ist das einzig Erfreuliche an diesem Posteingang, denn das bedeutet doppeltes Gewicht für meine Altpapiersammlung.
Ansonsten ist "Das Magazin für Mitglieder der IHK zu Leipzig" eine erschreckende Melange aus Neuem Deutschland (vor 1990) und Anzeigenblatt. Im Klartext: Hier sind staats- bzw. kammertragende Propaganda und Selbstbeweihräucherung so furchtbar mit plumper PR vermauschelt, dass es schon wieder eine eigene Kunstform darstellt. Die aber offensichtlich nicht von Können kommt.
Demnächst wird das Magazin der IHK ja über die Wahl zur Vollversammlung weihräuchern. Dann werde ich die Ausgabe aufmerksam studieren, denn vielleicht gelingt es mir ja diesmal, die Wahlbeteiligung zu entdecken. Bei der Scheinwahl 2008 waren's 6,14 Prozent, was nicht gerade für das Interesse der Zwangsmitglieder an "ihrer" Kammer spricht. Hier: http://zeitungsdieb.blogger.de/stories/1992861/
Vielleicht bleibt die Kammer ja diesmal unter der 5-Prozent-Hürde ...
Mein Negativbeispiel ist an fast jedem Tag die Leipziger Volkszeitung LVZ. Etwa 90 Prozent des Inhalts meiner Lokalpostille kenne ich bereits, da es ein lieblos aufgewärmter Agenturauflauf ist. Oft habe ich vermeintlich aktuelle LVZ-Beiträge schon Tage zuvor in anderen Holzmedien gefunden, ganz zu schweigen davon, dass die Themen im Internet längst durch sind. Die restlichen 10 Prozent des LVZ-Inhalts sind in aller Regel Termin- oder Gefälligkeitsjournalismus. Da wird auch schonmal ein gestandener Lokalredakteur verheizt und muss seinen Namen unter den PR-Text über ein neues Einkaufszentrum in der Leipziger Innenstadt setzen.
Okay, es gibt auch gute Tage, an denen gestandene Kollegen wie z.B. Andreas Tappert richtigen Journalismus ins Blatt bringen dürfen. Aber es gibt auch Sechser im Lotto ...
Doch liegt die LVZ in meinem Wettbewerb "Lesen lohnt nicht" vorn. Einmal im Monat schafft sie es nur auf Platz zwei, nämlich dann, wenn die IHK-Zeitschrift "wirtschaft" in meinem Kasten gelandet ist. Besagtes Blatt erhalte ich stets doppelt; einmal als Pressematerial und einmal als Zwangsmitglied der IHK zu Leipzig. Die Dopplung ist das einzig Erfreuliche an diesem Posteingang, denn das bedeutet doppeltes Gewicht für meine Altpapiersammlung.
Ansonsten ist "Das Magazin für Mitglieder der IHK zu Leipzig" eine erschreckende Melange aus Neuem Deutschland (vor 1990) und Anzeigenblatt. Im Klartext: Hier sind staats- bzw. kammertragende Propaganda und Selbstbeweihräucherung so furchtbar mit plumper PR vermauschelt, dass es schon wieder eine eigene Kunstform darstellt. Die aber offensichtlich nicht von Können kommt.
Demnächst wird das Magazin der IHK ja über die Wahl zur Vollversammlung weihräuchern. Dann werde ich die Ausgabe aufmerksam studieren, denn vielleicht gelingt es mir ja diesmal, die Wahlbeteiligung zu entdecken. Bei der Scheinwahl 2008 waren's 6,14 Prozent, was nicht gerade für das Interesse der Zwangsmitglieder an "ihrer" Kammer spricht. Hier: http://zeitungsdieb.blogger.de/stories/1992861/
Vielleicht bleibt die Kammer ja diesmal unter der 5-Prozent-Hürde ...
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