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Montag, 18. Juni 2012
Kaugummi schwarzrotgold. Oder: Gebt den deutschen Helden andere Verträge!
zeitungsdieb, 11:14h
Die geneigten StammleserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches wissen, dass ich nicht eben ein Fußballfanatiker bin. Im Gegenteil: Ich halte diese Sportart für relativ verzichtbar. Aber wie es so ist, das Konzept "panem et circenses" hat schon bei den Römern funktioniert (guckst Du hier http://www.thelatinlibrary.com/juvenal/10.shtml auf Zeile 80) - und nicht nur dort, folglich wird der Fußball uns wohl erhalten bleiben.
Gestern gab ich mich der trügerischen Hoffnung hin, das EM-Ausscheiden der deutschen Helden vielleicht live (oder was man heute so live nennt) miterleben zu dürfen. Aber gut, ich muss nun wohl noch bis Freitag warten - Griechenland wäre ein würdiger Fels, um die deutschen Recken daran zerschellen zu sehen. Die Hoffnung stirbt zuletzt ...
Was ist mir beim gestrigen Sieg des deutschen Teams aufgefallen?
Erstens musste ich mich angesichts des komischen Gehampels an ein Plakat erinnern, das beim diesjährigen Rennsteiglauf entlang der gut 72 km langen Laufstrecke mehrmals zu sehen war. "Wäre es leicht, hieße es Fußball". Anstrengung und Kampfgeist? Fehlanzeige!
Zweitens empfand nicht das Spiel als peinlichste Nummer des Abends, sondern den Auftritt der deutschen Helden vor Spielbeginn. Da steht eine überbezahlte Nationalmannschaft im deutschen Trikot auf dem Rasen und glänzt beim Spiel der Nationalhymne durch kollektive Verweigerung. Okay, der Bundestrainer hat gesungen und zwei oder drei der Balltreter haben zumindest so getan, als ob. Mehr verlange ich ja schon nicht, ich lasse mich doch gern verarschen. Besser vorgetäuscht ... als gar nicht.
Aber die übergroße Mehrheit der Nationalelfen hielt schlicht und einfach die Schnauze, bei einigen war sogar die bewusste Maulklemme erkennbar.
Mal ehrlich, was haben diese Vögel eigentlich für Verträge? Für das Geld, was die abfahren, gehört da bitteschön ein Passus rein, dass während des Nationalgedudels zumindest ein ehrliches Bemühen erkennbar sein muss, ein Mitsingen zu simulieren. Anderenfalls gibt es Abzug. Vielleicht könnte man den Burschen ja auch schwarzrotgoldenen Kaugummi verpassen ...
Gestern gab ich mich der trügerischen Hoffnung hin, das EM-Ausscheiden der deutschen Helden vielleicht live (oder was man heute so live nennt) miterleben zu dürfen. Aber gut, ich muss nun wohl noch bis Freitag warten - Griechenland wäre ein würdiger Fels, um die deutschen Recken daran zerschellen zu sehen. Die Hoffnung stirbt zuletzt ...
Was ist mir beim gestrigen Sieg des deutschen Teams aufgefallen?
Erstens musste ich mich angesichts des komischen Gehampels an ein Plakat erinnern, das beim diesjährigen Rennsteiglauf entlang der gut 72 km langen Laufstrecke mehrmals zu sehen war. "Wäre es leicht, hieße es Fußball". Anstrengung und Kampfgeist? Fehlanzeige!
Zweitens empfand nicht das Spiel als peinlichste Nummer des Abends, sondern den Auftritt der deutschen Helden vor Spielbeginn. Da steht eine überbezahlte Nationalmannschaft im deutschen Trikot auf dem Rasen und glänzt beim Spiel der Nationalhymne durch kollektive Verweigerung. Okay, der Bundestrainer hat gesungen und zwei oder drei der Balltreter haben zumindest so getan, als ob. Mehr verlange ich ja schon nicht, ich lasse mich doch gern verarschen. Besser vorgetäuscht ... als gar nicht.
Aber die übergroße Mehrheit der Nationalelfen hielt schlicht und einfach die Schnauze, bei einigen war sogar die bewusste Maulklemme erkennbar.
Mal ehrlich, was haben diese Vögel eigentlich für Verträge? Für das Geld, was die abfahren, gehört da bitteschön ein Passus rein, dass während des Nationalgedudels zumindest ein ehrliches Bemühen erkennbar sein muss, ein Mitsingen zu simulieren. Anderenfalls gibt es Abzug. Vielleicht könnte man den Burschen ja auch schwarzrotgoldenen Kaugummi verpassen ...
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Mittwoch, 13. Juni 2012
Die spinnen, die Amis. Oder: Nachdenken über den Friedensnobelpreisträger Barack Obama
zeitungsdieb, 10:13h
Vor ein paar Tagen habe ich in meinem kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuch etwas http://zeitungsdieb.blogger.de/stories/2055906/ über die mittels Drohen ausgeführten signature strikes der Amis geschrieben und mich über die rechtlich sehr fragwürdige Grundlage dieser Morde von Staats wegen ausgelassen.
Hier http://www.tagesspiegel.de/meinung/obamas-targeted-killing-drohnenangriffe-des-friedensnobelpreistraegers/6742590.html findet sich zu diesem Thema ein sehr interessanter Artikel im Berliner Tagesspiegel.
Was bei mir die Frage ans zentrale Erinnerungsorgan ausgelöst hat, wofür Barack Obama seinerzeit den Friedensnobelpreis (!) erhielt. Begründet wurde die Vergabe mit "... seine(n) außergewöhnlichen Bemühungen, die internationale Diplomatie und die Zusammenarbeit zwischen den Völkern zu stärken". Die olle Baracke wurde im Januar 2009 Präsident in Gottes eigenem Land, den Preis erhielt er am 10. Dezember des selben Jahres - Respekt!
Und jetzt sitzt der Typ jeden Dienstag mit seinen Schlapphüten und aktualisiert eine Liste mit Namen derer, die ohne Urteil und Anhörung über den Jordan gesprengt werden. Na, wenn das mal keine besondere Art internationaler Diplomatie und völkerverbindender Zusammenarbeit ist ...
Hier http://www.tagesspiegel.de/meinung/obamas-targeted-killing-drohnenangriffe-des-friedensnobelpreistraegers/6742590.html findet sich zu diesem Thema ein sehr interessanter Artikel im Berliner Tagesspiegel.
Was bei mir die Frage ans zentrale Erinnerungsorgan ausgelöst hat, wofür Barack Obama seinerzeit den Friedensnobelpreis (!) erhielt. Begründet wurde die Vergabe mit "... seine(n) außergewöhnlichen Bemühungen, die internationale Diplomatie und die Zusammenarbeit zwischen den Völkern zu stärken". Die olle Baracke wurde im Januar 2009 Präsident in Gottes eigenem Land, den Preis erhielt er am 10. Dezember des selben Jahres - Respekt!
Und jetzt sitzt der Typ jeden Dienstag mit seinen Schlapphüten und aktualisiert eine Liste mit Namen derer, die ohne Urteil und Anhörung über den Jordan gesprengt werden. Na, wenn das mal keine besondere Art internationaler Diplomatie und völkerverbindender Zusammenarbeit ist ...
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Dienstag, 12. Juni 2012
Afghanischer Teppichnachschlag. Oder: Warum Dirk Niebel den deutschen Fußballern die Daumen drückt
zeitungsdieb, 10:45h
Im Tagesspiegel ist heute ein sehr lesenswertes Kleinkunststück zum Niebelschen Teppichhandel erschienen, nachzulesen hier http://www.tagesspiegel.de/politik/affaere-niebel-teppich-mit-hohem-anspruch/6737342.html Achtung, Bepinkelungsgefahr.
Ich habe diesen Hinweis dem heutigen Eintrag in mein kleines, politisch nicht immer korrektes Tagebuch sicherheitshalber vorangestellt, damit ich ihn nicht vergesse. Die geneigten StammleserInnen wissen, dass ich diesbezüglich schon irgendwie im gefählichen Alter bin.
Doch zurück zu Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel. Wie aus gut unterrichteten Kreisen zu erfahren war, ist Käppiträger Niebel derzeit der glühendste Fan der deutschen Fußballnationalmannschaft. Vor lauter Daumendrücken komme der Minister praktisch nicht mehr zur Wahrnehmung seiner Amtsgeschäfte. Heißt es aus der Pförtnerloge des Ministeriums. Wobei das die Frage aufwirft, wodurch die Nichtwahrnehmung der Amtsgeschäfte aufgefallen ist. Gibt es da einen Unterschied zur Vor-Teppich-Ära?
Zurück zur Fußball-EM, die ja den kuriosen Namen "Euro 2012" trägt. Euro ... bruuuhaaaa.
Dirk Niebel jedenfalls drückt die Daumen dafür, dass unser Heldenteam Spiel um Spiel siegen und den EM-Titel holen möge. Was nichts mit dem Fußball-Interesse des Ministers zu tun hat, sondern nur mit dessen Selbsterhaltungstrieb. Das aktuelle Teppichhändlermotto lautet "Kämpfen, siegen oder untergehen!" Wobei die ersten beiden Verben den teutonischen Stehfußballern gelten, das dritte hingegen klar auf den Minister gemünzt ist.
Hä? Ganz einfach: Solange die deutsche Fußballbegeisterung köchelt und irgendwas in Richtung Sommermärchen läuft, braucht's nicht das liberale Zollvergehen, um die Titelseiten zu füllen und der Teppichhändler kann weiter davon träumen, nicht zu fliegen.
Wobei: So einen seltsamen Traum hatte auch unser einstiger Bundespräsident, der ach so auskömmlich ehrenbesoldete Christian Wulff. Falls sich noch jemand an den Typen erinnert ... der hatte sich auch Hoffnungen gemacht, dass ihn der Jahreswechsel mit all den vielen, schönen zeitungsfreien Feiertagen von aller Pein erlösen möge - aber nichts war, im neuen Jahr gings weiter und der Präsi ging auch.
In diesem Sinne bleibt mir nur, dem ministeriellen Schmuggelteppich gute Langstreckenflugeigenschaften zu wünschen, damit er auch nach der EM noch seine Runden dreht.
Ich habe diesen Hinweis dem heutigen Eintrag in mein kleines, politisch nicht immer korrektes Tagebuch sicherheitshalber vorangestellt, damit ich ihn nicht vergesse. Die geneigten StammleserInnen wissen, dass ich diesbezüglich schon irgendwie im gefählichen Alter bin.
Doch zurück zu Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel. Wie aus gut unterrichteten Kreisen zu erfahren war, ist Käppiträger Niebel derzeit der glühendste Fan der deutschen Fußballnationalmannschaft. Vor lauter Daumendrücken komme der Minister praktisch nicht mehr zur Wahrnehmung seiner Amtsgeschäfte. Heißt es aus der Pförtnerloge des Ministeriums. Wobei das die Frage aufwirft, wodurch die Nichtwahrnehmung der Amtsgeschäfte aufgefallen ist. Gibt es da einen Unterschied zur Vor-Teppich-Ära?
Zurück zur Fußball-EM, die ja den kuriosen Namen "Euro 2012" trägt. Euro ... bruuuhaaaa.
Dirk Niebel jedenfalls drückt die Daumen dafür, dass unser Heldenteam Spiel um Spiel siegen und den EM-Titel holen möge. Was nichts mit dem Fußball-Interesse des Ministers zu tun hat, sondern nur mit dessen Selbsterhaltungstrieb. Das aktuelle Teppichhändlermotto lautet "Kämpfen, siegen oder untergehen!" Wobei die ersten beiden Verben den teutonischen Stehfußballern gelten, das dritte hingegen klar auf den Minister gemünzt ist.
Hä? Ganz einfach: Solange die deutsche Fußballbegeisterung köchelt und irgendwas in Richtung Sommermärchen läuft, braucht's nicht das liberale Zollvergehen, um die Titelseiten zu füllen und der Teppichhändler kann weiter davon träumen, nicht zu fliegen.
Wobei: So einen seltsamen Traum hatte auch unser einstiger Bundespräsident, der ach so auskömmlich ehrenbesoldete Christian Wulff. Falls sich noch jemand an den Typen erinnert ... der hatte sich auch Hoffnungen gemacht, dass ihn der Jahreswechsel mit all den vielen, schönen zeitungsfreien Feiertagen von aller Pein erlösen möge - aber nichts war, im neuen Jahr gings weiter und der Präsi ging auch.
In diesem Sinne bleibt mir nur, dem ministeriellen Schmuggelteppich gute Langstreckenflugeigenschaften zu wünschen, damit er auch nach der EM noch seine Runden dreht.
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Freitag, 8. Juni 2012
Parallelgesellschaft ohne Migrationshintergrund. Oder: Dirk Niebel als Teppichhändler
zeitungsdieb, 11:24h
Seit den 90er Jahren gibt es in Deutschland das schöne Wort Parallelgesellschaft. Wikipedia beschreibt es hier http://de.wikipedia.org/wiki/Parallelgesellschaft als „politischen Kampfbegriff“, der insbesondere in der Debatte um Migration und Integration eingesetzt wird. Im Klartext: Es gibt in Deutschland Gruppen, deren Mitglieder praktisch keinen erkennbaren Bezug zur deutschen Mehrheitsgesellschaft haben, keine Integrationsbereitschaft oder gar -anstrengungen erkennen lassen, die Mehrheitsgesellschaft ggf. nach Kräften unterminieren, gleichwohl aber von dieser auskömmlich alimentiert werden.
Beim Stichwort Parallelgesellschaft wird sehr gern auf die Berlin lebende russische Community verwiesen, in der es mittlerweile Clans gibt, deren Angehörige ausschließlich die russische Sprache beherrschen und gebrauchen, in russischen Läden einkaufen und in russischen Clubs verkehren. Ähnliche ethnische Beispiele werden in Medien und Politik gern auch an anderen ethnischen Gruppen festgemacht, so z.B. die im Leipziger Osten lebenden Iraker, Perser und Araber, an Türken in Berlin und Köln usw.
Allerdings tue ich mich mit der Betonung der „ethnischen Komponente“ im Hinblick auf die Parallelgesellschaftsdiskussion zunehmend schwer, denn inzwischen haben sich in Deutschland auch rein bzw. überwiegend deutsch geprägte Parallelgesellschaften etabliert, um deren Integration es dennoch schlecht bestellt ist bzw. die nach Kräften ihre Abtrennung vom deutschen Wohl und Wehe betreiben. Sollten die geneigten LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches nun erwarten, dass ich jetzt die Harz-IV-Keule raushole und auf die faulen ALG-II-Empfänger eindresche, haben sie sich geirrt.
Die Parallelgesellschaft, die mich mindestens genauso anstinkt, hat sich nicht in prekären Verhältnissen eingerichtet, sondern sieht und präsentiert sich als selbsternannte Elite. Beispiel gefällig? Da gibt es einen gewissen Dirk Niebel http://de.wikipedia.org/wiki/Dirk_Niebel , der mit einer gewissen Chuzpe den Sprung vom Kibbuznik zum Deutschen Entwicklungshilfeminister geschafft hat und heute als eine der weniger hellen Birnen im aktuellen Energiespar-Kabinett gilt.
Dass er dennoch gut in der Parallelgesellschaft der gehobenen Bundespolitik angekommen ist, bewies z.B. die Causa Gabriela Büssemaker http://www.spiegel.de/politik/deutschland/vorwurf-der-untreue-spd-abgeordneter-zeigt-niebel-an-a-811562.html .
So richtig erwachsen geworden ist Parallelgesellschaftler Niebel allerdings mit seinem aktuellen Teppich-Deal. Da ist der Entwicklungshilfeminister in Afghanistan unterwegs, tut dort rein dienstliche Dinge und kauft für die Daheimgebliebenen einen Teppich für 1400 Dollar. Okay, auch das ist Entwicklungshilfe. Dass besagter Teppich dann den Heimflug im Jet des BND-Chefs antritt, hat zwar ein Geschmäckle, aber glauben wir mal der Aussage, dass der Transport der 30-Kilo-Rolle so oder so keine Kosten verursacht hat, sondern einfach nur bequemer war. http://www.welt.de/politik/deutschland/article106437110/Niebel-liess-Teppich-in-BND-Jet-transportieren.html Was allenfalls die Frage aufwirft, in was für einem Düngerstreuer Teppichhändler Niebel am Hindukusch aufgekreuzt ist.
So richtig parallelgesellschaftig wird die Teppichnummer aber erst mit dem Finale: Per BND-Chauffeur wurde das entwicklungshelfende Knüpfwerk dem zuständigen Minister zollfrei frei Haus geliefert. Was tatsächlich 1. bequem und 2. ein Zollvergehen ist. Aber 3. hat Kai Niebel, nachdem seine Selbstbedienungsmissetat „Uuups“ gesagt und die Nachverzollung beantragt. Wer ein paar schöne, verschrubelte Sprüche aus der Niebelschen Alles-war-ein-Missverständnis-Worthülsenmaschine lesen möchte, sollte hier http://www.tagesspiegel.de/politik/am-zoll-vorbei-minister-niebel-kauft-teppich-in-afghanistan-und-vergisst-zu-verzollen/6724118.html reingucken.
Fazit: So geht Parallelgesellschaft und alles ist gut.
Oder doch nicht? Wer ein wenig spielen will, kann hier https://www.gdsk.de/zoll/zoll.php mal die Eckwerte eingeben: 1400 Dollar, (niedrig) geschätzte 100 Dollar Frachtkosten … macht 226 Euro Zoll, dazu das Bußgeld für die Nachverzollung … uups … das ist ja viel mehr als die Einkaufswagenchips, wegen der seinerzeit ein gewisser Herr Möllemann seinen Hut genommen hat. Aber damals war die Sache mit den Parallelgesellschaften ja auch noch ganz anders …
PS.: Bei normalen Menschen, also solchen, die nicht der parallelen Politkaste angehören, könnte aus so einer versehentlichen Nummer ganz schnell ein Anfangsverdacht entstehen. Dann könnte ein eifriger Staatsdiener (Betonung auf Diener!) auf die Idee kommen, sich mal in der Niebelschen Hütte umschauen zu wollen. Bei normalen Menschen würde er dann mit einigen Kollegen ohne vorherige Anmeldung exakt 4.30 Uhr klingeln und Einlass begehren und sich nach möglichen anderen Souvenirs umschauen. Bei normalen Menschen ... aber nicht bei gleicheren.
Beim Stichwort Parallelgesellschaft wird sehr gern auf die Berlin lebende russische Community verwiesen, in der es mittlerweile Clans gibt, deren Angehörige ausschließlich die russische Sprache beherrschen und gebrauchen, in russischen Läden einkaufen und in russischen Clubs verkehren. Ähnliche ethnische Beispiele werden in Medien und Politik gern auch an anderen ethnischen Gruppen festgemacht, so z.B. die im Leipziger Osten lebenden Iraker, Perser und Araber, an Türken in Berlin und Köln usw.
Allerdings tue ich mich mit der Betonung der „ethnischen Komponente“ im Hinblick auf die Parallelgesellschaftsdiskussion zunehmend schwer, denn inzwischen haben sich in Deutschland auch rein bzw. überwiegend deutsch geprägte Parallelgesellschaften etabliert, um deren Integration es dennoch schlecht bestellt ist bzw. die nach Kräften ihre Abtrennung vom deutschen Wohl und Wehe betreiben. Sollten die geneigten LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches nun erwarten, dass ich jetzt die Harz-IV-Keule raushole und auf die faulen ALG-II-Empfänger eindresche, haben sie sich geirrt.
Die Parallelgesellschaft, die mich mindestens genauso anstinkt, hat sich nicht in prekären Verhältnissen eingerichtet, sondern sieht und präsentiert sich als selbsternannte Elite. Beispiel gefällig? Da gibt es einen gewissen Dirk Niebel http://de.wikipedia.org/wiki/Dirk_Niebel , der mit einer gewissen Chuzpe den Sprung vom Kibbuznik zum Deutschen Entwicklungshilfeminister geschafft hat und heute als eine der weniger hellen Birnen im aktuellen Energiespar-Kabinett gilt.
Dass er dennoch gut in der Parallelgesellschaft der gehobenen Bundespolitik angekommen ist, bewies z.B. die Causa Gabriela Büssemaker http://www.spiegel.de/politik/deutschland/vorwurf-der-untreue-spd-abgeordneter-zeigt-niebel-an-a-811562.html .
So richtig erwachsen geworden ist Parallelgesellschaftler Niebel allerdings mit seinem aktuellen Teppich-Deal. Da ist der Entwicklungshilfeminister in Afghanistan unterwegs, tut dort rein dienstliche Dinge und kauft für die Daheimgebliebenen einen Teppich für 1400 Dollar. Okay, auch das ist Entwicklungshilfe. Dass besagter Teppich dann den Heimflug im Jet des BND-Chefs antritt, hat zwar ein Geschmäckle, aber glauben wir mal der Aussage, dass der Transport der 30-Kilo-Rolle so oder so keine Kosten verursacht hat, sondern einfach nur bequemer war. http://www.welt.de/politik/deutschland/article106437110/Niebel-liess-Teppich-in-BND-Jet-transportieren.html Was allenfalls die Frage aufwirft, in was für einem Düngerstreuer Teppichhändler Niebel am Hindukusch aufgekreuzt ist.
So richtig parallelgesellschaftig wird die Teppichnummer aber erst mit dem Finale: Per BND-Chauffeur wurde das entwicklungshelfende Knüpfwerk dem zuständigen Minister zollfrei frei Haus geliefert. Was tatsächlich 1. bequem und 2. ein Zollvergehen ist. Aber 3. hat Kai Niebel, nachdem seine Selbstbedienungsmissetat „Uuups“ gesagt und die Nachverzollung beantragt. Wer ein paar schöne, verschrubelte Sprüche aus der Niebelschen Alles-war-ein-Missverständnis-Worthülsenmaschine lesen möchte, sollte hier http://www.tagesspiegel.de/politik/am-zoll-vorbei-minister-niebel-kauft-teppich-in-afghanistan-und-vergisst-zu-verzollen/6724118.html reingucken.
Fazit: So geht Parallelgesellschaft und alles ist gut.
Oder doch nicht? Wer ein wenig spielen will, kann hier https://www.gdsk.de/zoll/zoll.php mal die Eckwerte eingeben: 1400 Dollar, (niedrig) geschätzte 100 Dollar Frachtkosten … macht 226 Euro Zoll, dazu das Bußgeld für die Nachverzollung … uups … das ist ja viel mehr als die Einkaufswagenchips, wegen der seinerzeit ein gewisser Herr Möllemann seinen Hut genommen hat. Aber damals war die Sache mit den Parallelgesellschaften ja auch noch ganz anders …
PS.: Bei normalen Menschen, also solchen, die nicht der parallelen Politkaste angehören, könnte aus so einer versehentlichen Nummer ganz schnell ein Anfangsverdacht entstehen. Dann könnte ein eifriger Staatsdiener (Betonung auf Diener!) auf die Idee kommen, sich mal in der Niebelschen Hütte umschauen zu wollen. Bei normalen Menschen würde er dann mit einigen Kollegen ohne vorherige Anmeldung exakt 4.30 Uhr klingeln und Einlass begehren und sich nach möglichen anderen Souvenirs umschauen. Bei normalen Menschen ... aber nicht bei gleicheren.
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Mittwoch, 6. Juni 2012
Nachtrag zum Nachtflugterror. Oder: Vulkanasche und Globalisierung
zeitungsdieb, 18:13h
Vor ein paar Tagen hatte ich hier http://zeitungsdieb.blogger.de/stories/2069449/ unter dem Titel "Rosinenbomber und Nachtflugterror" ein wenig über den Wandel meiner Heimatstadt Leipzig zur deutschen Fluglärmdeponie nachgedacht. Meine notierten Gedanken brachten mir ein beachtliches Maß an Resonanz ein; nicht zuletzt, da Heldenstadt.de einen Link auf meine laufenden Nachtfluggedanken gesetzt hatte (Dankefein.)
Die an mich in Sachen Nachtflugterror und "Billighure Leipzig" gerichteten E-Mails bzw. Anrufe waren freundlicher Natur, ein paar Meckerer gibt's immer. Allerdings scheint mir eine Ergänzung angebracht. Eine kleine nur, aber eine notwendige: Ich bin nicht generell gegen die Fliegerei. Aber ich bin dagegen, dass so ziemlich alles und jedes "just in time" rund um die Welt gekarrt bzw. geflogen wird.
Vor allem bin ich aber dagegen, dass die Organisatoren des Nachtflugterrors ihr Tun damit begründen, dass die Weltwirtschaft nur durch Flugbetrieb rund um die Uhr am Laufen gehalten werden kann und dass jegliche Einschränkungen den Untergang der abendländischen Kultur nach sich ziehen. Oder so ähnlich.
Erinnert sich noch jemand an die Sache mit dem isländischen Vulkan? Okay, der Name dieses Dreckspuckers war marketingmäßig ein völliger Flop, kein normaler Mensch kann sich Eyjafjallajökull merken. Ich musste auch nachgucken, wie das Dingens hieß http://de.wikipedia.org/wiki/Ausbruch_des_Eyjafjallaj%C3%B6kull_2010
Erstaunlich, das ist nun auch schon wieder gut zwei Jahre her, dass am Himmel himmlische Ruhe herrschte und dass im Himmelbett himmlisch gepoppt werden konnte, ohne dabei von turboproppenden Cargolinern gestört zu werden.
Noch erstaunlicher ist, dass die deutsche Wirtschaft in den zwei Jahren seit diesem flächendeckenden Flugverbot noch immer nicht den Bach runter gegangen ist; und das, wo Nachtflüge doch angeblich von existenzieller Bedeutung sind. Oder ist das alles nur Geschwafel?
Die an mich in Sachen Nachtflugterror und "Billighure Leipzig" gerichteten E-Mails bzw. Anrufe waren freundlicher Natur, ein paar Meckerer gibt's immer. Allerdings scheint mir eine Ergänzung angebracht. Eine kleine nur, aber eine notwendige: Ich bin nicht generell gegen die Fliegerei. Aber ich bin dagegen, dass so ziemlich alles und jedes "just in time" rund um die Welt gekarrt bzw. geflogen wird.
Vor allem bin ich aber dagegen, dass die Organisatoren des Nachtflugterrors ihr Tun damit begründen, dass die Weltwirtschaft nur durch Flugbetrieb rund um die Uhr am Laufen gehalten werden kann und dass jegliche Einschränkungen den Untergang der abendländischen Kultur nach sich ziehen. Oder so ähnlich.
Erinnert sich noch jemand an die Sache mit dem isländischen Vulkan? Okay, der Name dieses Dreckspuckers war marketingmäßig ein völliger Flop, kein normaler Mensch kann sich Eyjafjallajökull merken. Ich musste auch nachgucken, wie das Dingens hieß http://de.wikipedia.org/wiki/Ausbruch_des_Eyjafjallaj%C3%B6kull_2010
Erstaunlich, das ist nun auch schon wieder gut zwei Jahre her, dass am Himmel himmlische Ruhe herrschte und dass im Himmelbett himmlisch gepoppt werden konnte, ohne dabei von turboproppenden Cargolinern gestört zu werden.
Noch erstaunlicher ist, dass die deutsche Wirtschaft in den zwei Jahren seit diesem flächendeckenden Flugverbot noch immer nicht den Bach runter gegangen ist; und das, wo Nachtflüge doch angeblich von existenzieller Bedeutung sind. Oder ist das alles nur Geschwafel?
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Donnerstag, 31. Mai 2012
Rosinenbomber und Nachtflugterror. Oder: LEJ ist nicht BER
zeitungsdieb, 09:39h
Der Umgang mit einer netten jungen Dame ist schuld daran, dass ich in den vergangenen Wochen häufiger zu später Stunde unterwegs gewesen bin. Zu diesem Unterwegssein gehörte auch, dass ich gegen Mitternacht auf der Autobahn 14 den Leipziger Nordraum durchfuhr.
Wer das wachen Auges tut, sieht vor allem eines: Eine beeindruckende Lichterkette senkt sich vom Nachthimmel herab nach Leipzig.
Frachtflugzeuge sind es, die vor allem ab 23 Uhr den Flughafen Leipzig-Halle LEJ anstreben, um am dortigen Luftfrachtdrehkreuz ent- und beladen zu werden, ehe sie am frühen, sehr frühen morgen wieder in den Himmel entschwinden. Natürlich handelt es sich bei dieser Art des nächtlichen Zwischenstopps ausschließlich um hochnotpeinlichdringliche Expressfracht. Logisch, denn anderenfalls dürften ja auch nicht nachts turbogeproppt werden. Wer's glaubt ...
Als ich diese brummende Perlenkette im LEJ-Anflug zum ersten Mal wahrnahm, drängte sich mir der Vergleich zur berühmten Berliner Luftbrücke http://de.wikipedia.org/wiki/Berliner_Luftbr%C3%BCcke auf. Doch diesen Vergleich verwarf ich schnell. Die grummelnden Rosinenbomber waren 1948/49 fast ein Jahr lang im Einsatz, um eine Stadt zu retten, indem sie sie propagandistisch effektvoll aus der Luft versorgten. Dass Berlin seinerzeit nicht von den Russen überrannt bzw. einfach mal so angeschlossen wurde, ist nicht zuletzt diesen Rosinenbombern zu verdanken.
Und in Leipzig? Was da Nacht für Nacht (außer am Wochenende oder wenn der Vulkan spuckt - gern mal wieder!) die Menschen im Leipziger Nordraum am Schlafen hindert, hat nichts mit Rettung zu tun.
Im Gegenteil, hier wird eine Stadt, die sich zur Hure macht, planmäßig kaputtgedröhnt; hier werden Grundstücksbesitzer kalt enteignet, denn der Wert ihrer Häuser und Wohnungen sackt angesichts (angehörs) des nächtlichen Gerumpels in den Keller.
Und weil ich gerade mal am Meckern bin: Ein wesentlicher Unterschied zwischen Berlin, also BER, und Leipzig, LEJ, besteht darin, dass auf dem einen Flughafen, so er denn einmal in Betrieb geht, ein Nachtflugverbot von 23 bis 5 Uhr gilt. 23 bis 5 Uhr - da würden in Leipzig und Umgebung die Korken knallen. Aber die Berliner sind maßlos ... die fordern jetzt sogar 22 bis 6 Uhr Ruhe am Himmel. Denn in Berlin gilt nächtlicher Fluglärm als gesundheitsschädigend. In LEJ hingegen ...
PS.: Wem muss ich bei der nächsten Bundestagswahl meine Stimme geben, damit der globale Fracht- und Nachtflugirrsinn in die Schranken gewiesen wird?
Wer das wachen Auges tut, sieht vor allem eines: Eine beeindruckende Lichterkette senkt sich vom Nachthimmel herab nach Leipzig.
Frachtflugzeuge sind es, die vor allem ab 23 Uhr den Flughafen Leipzig-Halle LEJ anstreben, um am dortigen Luftfrachtdrehkreuz ent- und beladen zu werden, ehe sie am frühen, sehr frühen morgen wieder in den Himmel entschwinden. Natürlich handelt es sich bei dieser Art des nächtlichen Zwischenstopps ausschließlich um hochnotpeinlichdringliche Expressfracht. Logisch, denn anderenfalls dürften ja auch nicht nachts turbogeproppt werden. Wer's glaubt ...
Als ich diese brummende Perlenkette im LEJ-Anflug zum ersten Mal wahrnahm, drängte sich mir der Vergleich zur berühmten Berliner Luftbrücke http://de.wikipedia.org/wiki/Berliner_Luftbr%C3%BCcke auf. Doch diesen Vergleich verwarf ich schnell. Die grummelnden Rosinenbomber waren 1948/49 fast ein Jahr lang im Einsatz, um eine Stadt zu retten, indem sie sie propagandistisch effektvoll aus der Luft versorgten. Dass Berlin seinerzeit nicht von den Russen überrannt bzw. einfach mal so angeschlossen wurde, ist nicht zuletzt diesen Rosinenbombern zu verdanken.
Und in Leipzig? Was da Nacht für Nacht (außer am Wochenende oder wenn der Vulkan spuckt - gern mal wieder!) die Menschen im Leipziger Nordraum am Schlafen hindert, hat nichts mit Rettung zu tun.
Im Gegenteil, hier wird eine Stadt, die sich zur Hure macht, planmäßig kaputtgedröhnt; hier werden Grundstücksbesitzer kalt enteignet, denn der Wert ihrer Häuser und Wohnungen sackt angesichts (angehörs) des nächtlichen Gerumpels in den Keller.
Und weil ich gerade mal am Meckern bin: Ein wesentlicher Unterschied zwischen Berlin, also BER, und Leipzig, LEJ, besteht darin, dass auf dem einen Flughafen, so er denn einmal in Betrieb geht, ein Nachtflugverbot von 23 bis 5 Uhr gilt. 23 bis 5 Uhr - da würden in Leipzig und Umgebung die Korken knallen. Aber die Berliner sind maßlos ... die fordern jetzt sogar 22 bis 6 Uhr Ruhe am Himmel. Denn in Berlin gilt nächtlicher Fluglärm als gesundheitsschädigend. In LEJ hingegen ...
PS.: Wem muss ich bei der nächsten Bundestagswahl meine Stimme geben, damit der globale Fracht- und Nachtflugirrsinn in die Schranken gewiesen wird?
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Dienstag, 29. Mai 2012
Ein Fall für die FSK. Oder: Ekelfoto mit SPD-Troika in der Welt.
zeitungsdieb, 12:46h
Über Sinn und Unsinn einer Troika habe ich in meinem kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuch ja schon einige Male nachgedacht. Jüngst an dieser Stelle http://zeitungsdieb.blogger.de/stories/1996543/ Doch darum geht es heute nicht, Sondern um einen Artikel in der Welt, nachzulesen hier (Vorsicht! Schockierendes Bild, schicken Sie minderjährige Personen, Schwangere usw. vor Aufrufen dieses Links aus dem Raum!!!) http://www.welt.de/debatte/kommentare/article106384147/Diese-SPD-Troika-ist-zum-Scheitern-verurteilt.html
Nein, ich werde jetzt nicht über diese SPD-Troika und ihre gescheiterten Vorgänger schreiben. Sondern über Ekel: Das Foto, mit dem dieser Kommentar bebildert ist (illustriert widerspräche an dieser Stelle dem Wortsinn) , verursachte bei mir während meiner heutigen Lektüre einen gelinden Brechreiz. Sicher, das Foto ist bewusst ausgewählt worden. Sicher, solcherart Anordnung profilierter Physiognomien weckt bei entsprechend veranlagten Menschen Erinnerungen an das Klassikertrio Marx-Engels-Lenin (welches zeitweilig sogar durchs Stalin-Konterfei zum Quartett ergänzt worden war). Sicher, das Bild zeigt die drei Abgebildeten nicht unbedingt von ihrer Schokoladenseite.
Fragen über Fragen: Haben diese drei Figuren überhaupt eine Schokoladenseite? Oder sind sie nur Fett gewordene Selbstsicherheit karrieregeiler Parteifunktionäre? Wie abgebrüht muss man z.B. als Arzt sein, sowas anzufassen ... brrrrr. Oder gar zu h...
Mal ehrlich: Was da durchs Bild wabbelt, lässt eher an Truthähne denken als an die selbst ernannten Retter Deutschlands. Mit dem Fett, das allein in diesen drei Gesichtern glibbert, steckt genug Brennwert (ich vermeide bewusst das Wort „Energie“) für einen Transeuropalauf. Rechnet man noch den Rest der vollgefressenen Wänste hinzu, reichts für die Strecke Erde-Mond-Erde im Laufschritt.
Daher meine Bitte an die Redakteure der Welt-online-Redaktion: Die meisten Warnungen vor „harten“ Inhalten sind aus meiner Sicht überflüssig, aber bei so viel Ekeligkeit hätte es eines schützenden Hinweises bedurft. FSK, übernehmen Sie!
Nein, ich werde jetzt nicht über diese SPD-Troika und ihre gescheiterten Vorgänger schreiben. Sondern über Ekel: Das Foto, mit dem dieser Kommentar bebildert ist (illustriert widerspräche an dieser Stelle dem Wortsinn) , verursachte bei mir während meiner heutigen Lektüre einen gelinden Brechreiz. Sicher, das Foto ist bewusst ausgewählt worden. Sicher, solcherart Anordnung profilierter Physiognomien weckt bei entsprechend veranlagten Menschen Erinnerungen an das Klassikertrio Marx-Engels-Lenin (welches zeitweilig sogar durchs Stalin-Konterfei zum Quartett ergänzt worden war). Sicher, das Bild zeigt die drei Abgebildeten nicht unbedingt von ihrer Schokoladenseite.
Fragen über Fragen: Haben diese drei Figuren überhaupt eine Schokoladenseite? Oder sind sie nur Fett gewordene Selbstsicherheit karrieregeiler Parteifunktionäre? Wie abgebrüht muss man z.B. als Arzt sein, sowas anzufassen ... brrrrr. Oder gar zu h...
Mal ehrlich: Was da durchs Bild wabbelt, lässt eher an Truthähne denken als an die selbst ernannten Retter Deutschlands. Mit dem Fett, das allein in diesen drei Gesichtern glibbert, steckt genug Brennwert (ich vermeide bewusst das Wort „Energie“) für einen Transeuropalauf. Rechnet man noch den Rest der vollgefressenen Wänste hinzu, reichts für die Strecke Erde-Mond-Erde im Laufschritt.
Daher meine Bitte an die Redakteure der Welt-online-Redaktion: Die meisten Warnungen vor „harten“ Inhalten sind aus meiner Sicht überflüssig, aber bei so viel Ekeligkeit hätte es eines schützenden Hinweises bedurft. FSK, übernehmen Sie!
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