Dienstag, 25. März 2014
GPS gestört. Oder: Was macht die Bullizei in meiner Straße?
Irgendwie muss gerade Krieg sein und die Amis stören das GPS-Signal. Wie ich darauf komme? Heute fuhr ein blaues Auto mit Streifenhörnchen (vulgo: Polizei) durch meine Straße, einfach so und es gab zuvor weder Überfall noch Einbruch. Es ist gefühlt einige Jahre her, dass die Bullizei mein Wohngebiet ohne konkreten Grund bestreift hat ... die müssen sich verirrt haben, da muss was mit dem GPS gewesen sein ... Oder hat der sächsische Staatsminister des Inneren, Markus Ulbig, den Jungs etwa eine Tankfüllung spendiert, weil bald Landtagswahl ist?

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Dienstag, 18. Februar 2014
Aufklärung im Fall Edathy. Oder: Wenn's wichtig ist, schick's mit der Post. Mit der richtigen ...
Keine Angst, ich möchte die LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches nicht mit Spekulationen über die mutmaßlichen sexuellen Absonderlichkeiten des ehemaligen MdB Edathy und deren mögliche Strafbarkeit langweilen.
Statt dessen bin ich mir sicher, zur Aufklärung des Mysteriums um das Schreiben der Staatsanwaltschaft Hannover an Bundestagspräsident Lammert beitragen zu können. Dieser Brandbrief wurde am 7. Februar 2014 abgeschickt und erreichte seinen Empfänger am 12. Februar. Zu diesem Zeitpunkt befand sich der Brief in suboptimalem Zustand; Klartext: Er war offen.
Des Rätsels Lösung ist simpel: "... dass der Brief nach Parlamentssprecher Heber nicht nur unverschlossen im Bundestag ankam, sondern auch zwei verschiedene Aufkleber hatte. Über dem Aufkleber der Citipost mit dem Aufdruck Justizbehörden Hannover mit dem Datum 07.02.2014 fand sich der Aufdruck der Pin Mail AG mit dem Datum 11.02.2014. Abgeschickt wurde der Brief angeblich am 7.2., im Bundestag eingegangen ist er am 12. Februar." Nachzulesen hier http://www.heise.de/tp/artikel/41/41026/1.html

Alles klar soweit? Ich habe mich ja schon häufiger über die Zustell"qualität" hungerlohnzahlender Postdienste ausgelassen, zum Beispiel hier http://zeitungsdieb.blogger.de/stories/2351421/
Also, mich wundert es nicht, dass der Brief ein wenig gemächlich von Hannover nach Berlin reiste. Am 7. Februar wurde er in Hannover an "Citi" übergeben, dann passierte übers Wochenende erstmal nicht viel, dann ging's am Montag Richtung Berlin, wo er am Dienstag eintraf, bei "Pin" bestaunt und in die Verteilung gegeben wurde und bereits am Mittwoch den Bundestag erreichte. Dass bei soviel Spaß dann noch der Umschlag dran glauben musste, ist nun wirklich nebensächlich. Vielleicht war ja auch das Anschreiben im Adressefeld verrutscht und musste geborgen werden ...
Wie ich schon sagte: Wenn's wichtig ist, schick's mit der Post. Aber mit der richtigen ...

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Kontextabhängige Werbung. Oder: Überraschung von meiner Lokalpostille
Den geneigten LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches sei verraten, dass ich ein Faible für Werbung habe. Vor allem die kontextabhängige Werbung im Netz finde ich toll. Beispiel gefällig? Ich klicke in der Online-Ausgabe der LVZ (ja, die haben sowas) auf eine dem Polizeibericht entsprungene Nachricht über die Karambolage eines BMW mit einem Opel. Und prompt finde ich unter der Nachricht ein paar Links ... einen aufs nächste BMW-Autohaus, einen zum Opelhändler und einen zum Verkehrsrechtsanwalt.
Alles klar soweit? Dann gehen wir einen Schritt weiter und klicken hier http://www.lvz-online.de/nacktrodeln-mit-melanie-mueller/r-detailansicht-galerie-30589-1213059.html auf die durchaus entbehrliche Galerie zum ebenso entbehrlichen Bericht über eine Nacktrodelveranstaltung in Cochstedt, bei der natürlich die Dschungelqueen Melanie Müller nicht fehlen durfte.
Und natürlich liefert mir meine Lokalpostille, die nach eigenem Glauben dem Qualitätsjournalismus nahestehende LVZ, auch gleich die passende Werbung dazu:



Und was lehrt uns das (Für Praktikanten im Haus an der Klagemauer: Was lernd uns das?)? Es gibt mannigfaltige Möglichkeiten der Trauerarbeit.
PS.: Eine Frage treibt mich nun noch um ... Wieso hat meine Lokalpostille bei der Story eigentlich die Leipziger Vierlingsfamilie nicht irgendwie mit verwurstet? Die müssen doch sonst für jeden Kram herhalten ...

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Mittwoch, 12. Februar 2014
Deutschland im Sinkflug. Oder: Sagen Sie niemandem, dass ich bei der Polizei bin.
Deutschland entwickelt sich immer mehr zu einem Staat im Sinkflug. Oder, falls Klartext bevorzugt wird: zu einem Scheißstaat. Sorry, das musste mal raus. Die regelmäßigen LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches ob dieser Aussage zwar nicht überrascht sein, da sie der Lebenserfahrung entspricht, werden sich aber fragen, was mich gerade jetzt zu dieser Aussage veranlasst hat.
Ich saß gestern einige Stunden in einer abendlichen Gesprächsrunde, bei der es um einige Veröffentlichungen ging, darunter auch solche, in denen Menschen mit Foto und einigen Angaben zur Person zu sehen sind. Nichts Ehrenrühriges, im Gegenteil.
Eine junge Frau war dort als "Beamtin" aufgeführt. Auf die Frage, ob dies denn nicht zu unkonkret sei und sie nicht die Art ihres Beamtentums benennen wolle, reagierte sie ablehnend und begründete dass mit befürchteten Angriffen auf ihre Person. Die junge Frau ist übrigens Polizistin.
Wie eingangs schon vermerkt: Deutschland ist auf dem besten Weg, ein Scheißstaat zu werden, schon ein sehr großes Stück vorangekommen.
Falls die geneigten LeserInnen das für einen bedauerlichen Einzelfall und außerdem übertrieben halten, sei ihnen die Lektüre dieses Artikels empfohlen:
http://www.lvz-online.de/leipzig/polizeiticker/polizeiticker-leipzig/polizeiposten-in-leipzig-connewitz-attackiert-zerstochener-reifen-und-angriff-auf-beamte/r-polizeiticker-leipzig-a-225991.html
(Die sehr auschlussreichen Kommentare zu diesem Artikel wurden leider gelöscht ...)
Beim folgenden gibt es noch welche:
http://www.lvz-online.de/leipzig/citynews/geniale-idee-buergerbuero-in-leipzig-connewitz-eroeffnet-zusammen-mit-polizeiposten/r-citynews-a-225686.html

Wie gesagt: Scheißstaat!
Um übrigens nicht missverstanden zu werden: Ich habe lange genug erleben dürfen, was ein Polizeistaat ist, das hat mir gereicht. Hier geht es jedoch darum, dass ein Staat zwar das Gewaltmonopol für sich beansprucht, der daraus resultierenden Verantwortung für die Sicherheit "seiner" BürgerInnen jedoch nicht nachkommt. No-go-Areas sind ein Armutszeugnis ... Wer so etwas zulässt bzw. fördert, muss sich nicht wundern, wenn Selbsthilfegruppen (vulgo: Bürgerwehren) diese Lücke zu schließen versuchen und populistische Rattenfänger Zulauf finden.

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Donnerstag, 6. Februar 2014
Europa, SEPA und der ganze Müll. Oder: Überweisungslimit für Banken im Ausland gesenkt
Die regelmäßigen LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches wissen, dass ich die EU und den Euro für Unfug halte. Das mag daran liegen, dass mir bisher noch niemand schlüssig erklären konnte, welche Vorteile der ganze Europakram mir bringt (Um Gutmenschen, die versehentlich auf diese Seite geraten sind, von unüberlegten Agitprop-Einsätzen abzuhalten: Die offizielle Euro-Propaganda lasse ich nicht als schlüssige Erklärung durchgehen. An diesem Geschreibsel hätte zwar Altmeister Joseph Paul Goebbels seine Freude gehabt, aber schlüssige Argumente sehen anders aus).
Zurück zum Text: Schlimmer als der Euro ist aus meiner Sicht nur der Unfug, der unter dem Namen SEPA dargeboten wird. Auch hier gibt es ja viele feine Pseudoargumente, die aber alle eher propagandistischen Wert haben. Nur soviel: Ich habe in der Vor-SEPA-Ära sowohl privat als auch geschäftlich Zahlungen außerhalb unserer Bananenrepublik Deutschland abgewickelt und alles war gut.
Doch lt. offizieller Propaganda macht der einheitliche europäische Zahlungsraum alles besser, schöner und so und überhaupt ...
Meine ohnehin schwache Bereitschaft, so etwas zu glauben, wurde heute erschüttert. Die Leipziger Volksbank ließ mir folgende Mitteilung zukommen:
"Aufgrund jüngster Phishingfälle wurde das Überweisungslimit im Onlinebanking für SEPA-Überweisungen mit Empfängerbanken im Ausland auf 150 € gesenkt. Sie haben jederzeit die Möglichkeit über Ihren Berater, dieses Limit bei Bedarf wieder anpassen zu lassen."
Soviel zum Thema SEPA ...
PS.: Ich muss in den nächsten Wochen noch einige hundert Lastschriften einziehen. Das werde ich wohl - schon aus Prinzip - innerhalb der verlängerten Frist und mit den alten Daten tun ...



Auf folgender Seite haben wir Ihnen noch einmal wichtige Hinweise zusammengestellt:

https://www.leipziger-volksbank.de/privatkunden/girokonto_kreditkarten/sicherheit/phishing-trojaner.html

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Geniale Zitate. Oder: Wehrmacht vor Moskau
Ganz ehrlich: Ich bin ein ziemlich frecher Hund und mache so manchen Spruch, der den strengen Kriterien der political correctness nicht gerecht wird. Die LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer jugendfreien Tagebuches wissen das. Wobei ich an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen möchte, dass der niedergeschriebene Teil meines Schaffens den eher harmlosen Teil meines Spruchwerks dokumentiert. Wer mich unplugged erleben will, möge mich zu sich einladen.
Zurück zum eigentlichen Anliegen: In der Welt las ich kürzlich einen Kommentar von Henryk M. Broder, der sich mit einer genialen TAZ-Seite auseinandersetzte. Die TAZ hatte unter dem Titel "Waffen für Ed Snowden"(im Layout eines beinahe vergessenen Aufrufes "Waffen für Elsalvador" und im herrlichsten RAF-Geschwurbel) einen (satirischen) Spendenaufruf für den Whistleblower gestartet.
Broder schwurbelte daraufhin einen Meinungsbeitrag über den "vierfachen Medienrittberger" zusammen, der für ihn und die "Welt" nicht wirklich toll ist.
Aber: Es findet sich in seinem Opus ein wahrlich güldenes Korn, das ich meinen LeserInnen nicht vorenthalten möchte. Leset ihn und ergötzet Euch ...

"Fährt man zum Beispiel mit der Bundesbahn durch das Land ... muss man sich fragen, wie die Wehrmacht jemals bis kurz vor Moskau kommen konnte. " Nachzulesen hier: http://www.welt.de/kultur/medien/article124419883/Waffen-fuer-den-Whistleblower-Snowden.html

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Freitag, 31. Januar 2014
Neujahrsempfangsgedanken. Oder: Antizyklische Freibiergesichter.
Heute ist der 31. Januar. Ein trauriges Datum. Warum, werden sich nun die geneigten LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches fragen. Ganz einfach: Heute endet der erste Monat des Jahres und damit auch die Zeit der Neujahrsempfänge, zumindest der, die nach "unserem" Kalender abgehalten werden.
Ganz ehrlich: Ich bin ein Liebhaber dieser vollkommen überflüssigen Veranstaltungen. Um nicht missverstanden zu werden - ich meine nicht diese allerhöchst offiziellen Empfänge beim bundesteutschen Grüßaugust usw., ich meine die kleinen, weniger feinen, aber sehr unterhaltsamen Empfänge, die im Januar geradezu endemisch über Deutschland hereinbrechen. Die sind lustig, die sind erlebenswert, weil man da eine Menge netter Typen findet.

Da gibt es zum Beispiel die ganz allgemeinen Freibiergesichter. Statistisch gesehen ist das typische Empfangsfreibiergesicht männlich und Ende 60, hat eine lückenhafte Frisur und sowohl eine Gleitsicht- als auch eine Lesebrille. Während erstere für des Tages Müh'n ausreicht (Lesen von Werbebeilagen und Preisschildern, dazwischen ein Blick über den Tisch zu "Muddi" oder zum Fernseher), wird letztere, also das Single-Use-Lesehilfsmittel, zum Studieren von Tageszeitung, Wochenblatt und amtlichen Nachrichten eingesetzt. Dort finden sich nämlich die heißen News, dort kann der emsige Leser erspähen, wer wann wo was für einen Empfang gibt. Einladung? Braucht man nicht, einfach siebeneinhalb Minuten nach Beginn dazustoßen, schon ist man mittendrin. Außerdem muss man dann nicht so lange warten, bis das Geschwätz vorüber und das Büfett eröffnet ist. Wenn's zu schlimm wird, einfach die Hörhilfe ausschalten.
Landratsempfänge sind sehr zu empfehlen, da ist das Catering meist ganz gut. Nachteil: Landkreise haben immer irgendwelche Musikschulen oder so Zeugs, deren SchülerInnen das Kulturprogramm bestreiten ... und das kann dauern. Da sind kleinere Empfänge in örtlichen Rathäusern besser, dort geht es schneller zum Trog. Ein wenig Recherche ist im Vorfeld sinnvoll; schließlich gibt es auch Kommunen in finanziell suboptimaler Verfassung, da wird der Magen nicht voll, ganz zu schweigen vom mitgebrachten Beutel ...

Einen sehr hohen Unterhaltungswert haben für mich allerdings die besonderen Freibiergesichter. Während die allgemeinen sich beim Date einfach den Wanst füllen wollen, sind die besonderen auch darauf bedacht, zu kommunizieren und aufs Bild zu kommen. Aber satt werden wollen sie auch ... und dieser Spagat will gemeistert werden. Kürzlich erlebte ich als Fotograf wieder einmal, mit welcher Virtuosität sich ein ansonsten recht distinguiert daherschauspielender Kommunalpolitiker dieser Herausforderung stellte: Es gab Kultur auf der Ohren, Auszeichnungen und güldenes Wortwerk aus dem Munde des Oberwichtigen. Der Kommunaldarsteller, von Mutti fein bekämmt, bezwirnt und beschuht, hielt aus, lächelte an den richtigen Stellen und stand trotz gelegentlich herabsinkender Augenlider hoch erhobenen Hauptes in der ersten Reihe das applaudierenden Publikums, auf dass die erschienenen Lichtbildkünstler der örtlichen Medien ihn gut ins Bild bekämen. Als der gülden wortwerkende Oberwichtige zu seinen Schlussbemerkungen ansetzte, war der erstreihige Platz des Kommunaldarstellers verwaist. Just in dem Augenblick, als aus dem Munde des Oberwichtigen das erlösende Wort "Büfett" erscholl und 99 Empfangsgäste in den Rührt-Euch-Modus wechselten und ihrem Nachbarn ein "Na, so schlimm war's ja gar nicht zuraunten", hatte der antizyklisch agierende Oberwichtige seinen Teller mit Filets wohlgefüllt, den ersten Fleischbrocken im Maul und drei weitere auf der Gabel. "So geht das, Ihr Verlierer", blitzten seine Augen den Spätfressern zu, die in der Schlange vor den chromglänzenden Futtertrögen ausharrten. Teller auf den Bistrotisch, schnellen Schrittes zum Tresen, Getränke gegriffen und ... das Gefühl der Überlegenheit genießen.

Um sie nicht zu vergessen: Bei so einem Empfang trifft man natürlich auch die ganz normalen Menschen, denen es um die Sache geht, die sich engagieren, für ihr Gemeinwesen einsetzen und irgendwelche Teile ihres Körpers aufreißen. Die sich benehmen, das kulturelle Programm genießen, den Reden zuhören und wie normale Menschen ein Glas trinken und ein (!) Häppchen am Büfett nehmen. Es gibt sie tatsächlich ... aber für solche Langweiler finden Empfänge ja nun wirklich nicht statt.

PS.: Ehe hier Gerüchte aufkommen ... ich habe die Phase der Büfett-Fresserei seit Jahren hinter mir. Freibiergesichtertreffen suche ich praktisch nur noch aus beruflichen Gründen auf, kann ein gewisses masochistisches Vergnügen beim Betrachten der agierenden Darsteller jedoch nicht verhehlen. Mein Essen zahle ich in aller Regel selbst, das gibt mir die Möglichkeit, die Gesellschaft in gewissen Grenzen selbst zu bestimmen. Ok, vor stinkenden, kotzenden und schreienden Blagen am Nachbartisch ist man nie gefeit, aber das ist Geschrei ist ja Zukunftsmusik, hat zumindest der Kommunaldarsteller mal gesagt.

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Freitag, 27. Dezember 2013
Was ist Luxus? Oder: Platz im Telefonbuch.
Über die Definition von Luxus wird gern und kontrovers debattiert. Ich definiere Luxus anhand zweier Kriterien. Erstens darin, Zeit zum Laufen zu haben. Zweitens darin, anderen Menschen bei Bedarf sagen zu können, was ich von ihnen halte (Das insbesondere dann, wenn dieses halten im Zusammenhang mit dem Stichwort Arschloch steht). Letzteren Luxus gönnte ich mir kürzlich im angeheirateten Familienkreis, krönte das neben dem Hinweis "Verpiss Dich" damit, dass ich zwei Kontakte aus Handy, Telefonanlage und E-Mail-Adressbuch löschte, die betreffenden Daten blacklistete und künftig weitaus weniger Zeit auf magenschmerzerregenden und zeitraubenden (siehe Kriterium 1) Familientreffen verbringen muss. In diesem Sinne: Macht's gut, Ute V. und Jochen K., es war nicht schön Euch gekannt zu haben (ok, was Ute V. betrifft, so hatten wir 1986 ein paar sehr, sehr schöne und nicht garantiert nicht jugendfreie Tage kurz vor ihrer Hochzeit mit Gert N., aber das ist nun wieder ein anderer Film, an den sie sich ebenso wenig erinnern wird wie daran, dass wir mal in der selben Partei waren) ...

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Dienstag, 10. Dezember 2013
Leipziger Millionengrab endlich fertig. Oder: Tunnelwahlkampf in Oschatz
In ein paar Tagen, am 14. Dezember 2013, wird der Leipziger Citytunnel eingeweiht. Dieses Projekt ist ein schönes Beispiel für politisch gewollte Durchsetzung relativ sinnfreier Leuchttürme, vor allem jedoch für die Unfähigkeit öffentlicher Auftraggeber, Vorhaben kosten- und termingerecht umzusetzen. Die Bauzeit für die 3,6, km lange Strecke beträgt zehn statt der ursprünglich geplanten sechs Jahre, die Kosten kletterten von ursprünglich kalkulierten 915 Mio. DM (!) auf nunmehr 960 Mio. Euro (!); aller Wahrscheinlichkeit nach dürfte bei Berücksichtigung der üblichen Nacharbeiten die Milliarde gerissen werden. Reif fürs Lehrbuch ist die an den Tag gelegte, offensichtlich politisch gewollte Ignoranz der Planer, die den bekannt schwierigen Leipziger Untergrund unbeachtet ließen (wir haben hier allerlei Eiszeitrelikte), anerkannte Kenner der Materie missachteten und die reichlich vorhandenen Baugrunduntersuchungen aus DDR-Zeiten nicht wirklich berücksichtigten. Auf diese Weise mangelte es beim Bau nicht an teuren Überraschungen. Aber das macht nichts, es sind ja nur Steuergelder.

Doch nun ist der umstrittene Tunnel fertig und wird nach bester FDJ-Manier* feierlich eingeweiht. Am 14. Dezember wird lautes Schulterklopfen sogar den Leipziger Frachtfluglärm übertönen, denn wenn Politiker eines können, dann sich selbst feiern.
Das treibt mitunter sogar für sächsische Verhältnisse seltsame Blüten. So wird der Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft, Frank Kupfer, ein Grußwort sprechen. Seine staatstragenden Worte sondert er allerdings nicht in Leipzig, sondern auf dem Bahnhof von Oschatz ab. In diesem Städtchen findet aus Anlass der Tunneleröffnung eigens ein Bahnhofsfest statt.
Über so viel volkstümelnde Putzigkeit weit weg von Leipzig könnte man lachen, wäre Oschatz mit seinen 14.000 Einwohnern nicht eine der Metropolen im Landtagswahlkreis eines gewissen Frank Kupfer und würde in Sachsen nicht im kommenden Jahre der Landtag gewählt.

*Das FDJ-Prinzip: Geht etwas schief, nicht blicken lassen. Klappt etwas, Blauhemd anziehen, nach vorn drängeln und "Freundschaft" rufen. Das ist die DDR-Version von "Der Erfolg hat viele Väter, der Misserfolg ist eine Waise"

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