Freitag, 16. Januar 2015
Warum nur Einwanderer? Oder: Deutschkurs für Galeria.
Erinnert sich noch jemand an den Vorstoß aus Bayern, Migranten zum Deutschsprechen am heimischen Herd zu verpflichten? Ok, das Ding ging ein wenig nach hinten los und zwang die CSU zum eiligen Zurückrudern. http://www.welt.de/politik/deutschland/article135158211/Sprachpolizist-Scheuer-fluechtet-sich-in-Ausreden.html

Aber mal ganz ernst: Deutschkurse sind notwendig, nicht nur bei Zuwanderern. Nachhilfe braucht auch Galeria Leipzig:

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Donnerstag, 15. Januar 2015
Lügenpresse. Oder: Gleichgeschaltete Medien.
Ok, ich stimme zu: Lügenpresse ist ein Scheißwort. Das ist es deshalb, weil damit eine Pauschalisierung verbunden ist, die alle Medien in einen Topf haut. Und gegen Pauschalisierungen habe ich etwas. Das wäre ja so, als würde die Lügenpresse behaupten, dass alle alle Pegida-Teilnehmer in Dresden irgendwie rechts und dem Islam feindlich gesonnen seien. Aber das tut ja niemand und die Berichterstattung neigt allenfalls ein wenig zur gesteuert wirkenden Kampagne, aber sie neigt nur (um eine kleine Anleihe bei Rainer Werner Fassbinders "Die Ehe der Maria Braun" aufzunehmen ... da ging's aber um einen sehenswerten weiblichen Körper, der stets ein wenig zur Fülligkeit neigte, aber nur neigte).
Doch zurück zur Lügenpresse: Aus meiner Sicht ist die aktuelle Entscheidung der Unwort-des-Jahres-Jury, "Lügenpresse" zum Unwort 2014 zu erklären, durchaus diskussionswürdig. Wer's mal nachlesen möchte, warum ich dieser Überzeugung bin, wird hier fündig:
http://hinter-der-fichte.blogspot.de/2015/01/ard-ente-unwort-nicht-von-journalisten.html
(Herzlichen Dank an Burks für den Hinweis.)
Besonders köstlich finde ich übrigens den Hinweis auf das Wort Autobahn, welches lt. der dummbräsigen Argumentation der Unwortentscheider ebenfalls als Nazi-Vokabular gebrandmarkt werden müsste.
(Für Eilige zur Herkunft der Lügenpresse: http://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%BCgenpresse )

Mein Fazit: Wenn die Entscheidung der Unwort-Jury etwas gezeigt hat, dann deren Staatsnähe und Systemtreue. Wobei: System darf man ja auch nicht sagen ... das ist ja wirklich ein Nazi-Wort. Aber Systempresse lässt sich auch nicht so schön brüllen.

PS.: Nur zur Sicherheit weise ich darauf hin, dass ich mit all den Dingensgidas nichts am Hut habe. Nur zu gern weise ich darauf hin, dass es ein wirklich immer wieder lesenswertes Buch namens "LTI" (Victor Klemperer) gibt. http://de.wikipedia.org/wiki/LTI_%E2%80%93_Notizbuch_eines_Philologen

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Dienstag, 13. Januar 2015
Peinlichkeit hoch 3. Oder: Mahnwache in Berlin
Ok, das Anliegen der Veranstaltung und des Auftrittes verstehe ich. Aber gibt es etwas, das die Peinlichkeit dieses Gruppenbildes übertrifft?



Ex-Grüßaugust, leider noch nicht Ex-Grüßaugust, Sigipop ... was für eine illustre Gesellschaft, in der Angela Merkel da grinst. Wundert sich da jemand über Politikverdrossenheit?

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Samstag, 3. Januar 2015
Schlimmer geht immer. Oder: Das LVZ-Niveau sucht noch die Talsohle
Ok, die LVZ ist ein ziemliches Mistblatt. Aber mitunter überraschen mich die Macher im Verlagshaus an der Leipziger Klagemauer doch noch ... wenn sie bei der Suche nach der Talsohle in neue Tiefen vorstoßen. Da gibt es in der Online-Ausgabe einen sehr lehrreichen Beitrag von Matthias Puppe, der sich propagandistisch mit der "Anti-Islam-Bewegung" Legida auseinandersetzt. Nachzulesen hier http://www.lvz-online.de/leipzig/citynews/legida-stellt-forderungen-leipziger-islam-gegner-veroeffentlichen-positionspapier/r-citynews-a-268856.html
Würden wir im Jahr 1988 oder 1989 leben, wäre dieser Artikel normal, denn damals schrieb das Organ der SED-Bezirksleitung so. Aber 2015? Da sollte man erwarten, dass ein Journalist Bericht und Meinung voneinander trennt. 2015 ist es auch ungewöhnlich, seine Leser zu entmündigen und ihnen zwar die Taschen vollzuhauen über ein "Positionspapier der Leipziger Islamgegner", das im Internet steht, den Link aber nicht zu nennen. Nur gut, dass die Leser des Holzmediums LVZ offensichtlich kompetenter sind als der Autor des Propaganda-Stückes und den link legida.eu selbst finden und sich über die dort hinterlegten Inhalte ein (durchaus kritisches) Urteil bilden.*
Wer nun glaubt, dass das ein Ausrutscher des Qualitätsmediums LVZ ist, sollte weiterträumen. In ihrer heutigen Holzausgabe (so groß ist der Unterschied zum "Online-Auftritt" nicht) gibt's die heißen news zur Suche nach einem Bankräuber. Dazu hat F.D. weite Teile des Fahndungsaufrufes nochmal ins Blatt kopiert. Kein Problem, es muss ja voll werden. Die wesentliche Information ist allerdings der Fakt, dass die Sparkasse Leipzig eine Belohnung von 5.000 Euro für Hinweise ausgesetzt hat, die zur Ergreifung des Täters führen. Der mutmaßlichen Hilfskraft, die daraus die Überschrift "Sparkasse setzt Kopfgeld auf Bankräuber aus" gezaubert hat, sei erstens in den Arsch getreten, denn am anderen Ende mangelt es der dummen Nuss offensichtlich an Hirn. Zweitens sei der Hilfskraft empfohlen, sich von einem etwas gebildeteren Menschen die Bedeutung des Wortes "Kopfgeld" erklären zu lassen. Mein Tipp: Lesen hilft.

PS.: Heute (4.1.2015) hat die Geschichte sogar den Weg in die "Online"-Ausgabe gefunden. Statt F.D. lautet das Autorenkürzel nun "jas", http://www.lvz-online.de/leipzig/polizeiticker/polizeiticker-leipzig/bankraeuber-noch-immer-nicht-gefasst-sparkasse-setzt-5000-euro-belohnung-aus/r-polizeiticker-leipzig-a-268786.html Aber immerhin: jas scheint mehr Hirn als F.D. zu besitzen, denn trotz der immer noch verblüffenden Ähnlichkeit zur amtlichen Vorlage ist in der Überschrift immerhin von "Belohnung" die Rede. Applaus!

*Um nicht missverstanden zu werden: Ich habe mit Legida & Co. nichts am Hut. Allerdings sollte der Pressekodex auch dann eingehalten werden, wenn man über Leute schreibt, die man nicht leiden kann. Sogar bei der LVZ.

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Dienstag, 30. Dezember 2014
Ein Landei in der Leipziger City. Oder: Städtische Peinlichkeiten
Heute (30.12.) habe ich mich mal aus gegebenem Anlass unters Touristenvolk gemischt und bin am Nachmittag hurtig in die Leipziger City (aka Innenstadt) geeilt. Dort traf ich auf Penner und nervige russische Akkordeonquetscher, vor allem aber auf pensionierte West-Studienräte, die wohl per Bus hierher gekarrt worden waren, um die Stadt der Revolution zu entdecken und morgen die 9. im Gewandhaus zu erleben oder so. Was ich noch sah, war jede Menge Schneematsch, der vor sich hintaute und selbst den StudienrätInnen in ihren Wolfshaut-Klamotten (furchtbar, die tragen den Scheiß ja wirklich!) nasse Füße bescherte.
Mal ehrlich, Herr Religionslehrer, ist es wirklich so ein Problem, bei Schneematschtauwetter ein Dutzend Schneeschieberbeweger in die City zu schicken? Toll wär’s, wenn an dem einen oder anderen Schneeschieber ein Bauverwaltungsarsch hinge, dann könnte der zum Allerwertesten gehörende Kopf z.B. in der Grimmaischen Straße gleich noch die Mängel an der Entwässerung protokollieren. Oder sind die Pleißenburgherren etwa nicht multitaskingfähig?

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Donnerstag, 25. Dezember 2014
Lustiges aus dem Neuland. Oder: Sonneborn im Europäischen Parlament reloaded
Vor einiger Zeit hatte ich hier http://zeitungsdieb.blogger.de/stories/2402711/ ja ein wenig Werbung für die "Die Partei" gemacht. Da ich die LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches auf dem Laufenden halten möchte, lege ich heute mit einem Verweis (aka Link) auf die Heimseite (aka Homepage) der Berner Zeitung nach. Um Frau Merkel zu zitieren: Richtig, das ist alles irgendwo im Neuland (aka Internet), aber man sollte es gelesen haben.

http://www.bernerzeitung.ch/ausland/europa/33-000-Euro-fuer-120-Sekunden-Arbeit/story/23936790

Anfällige Menschen sollten vor dem Lesen allerdings eine Inkontinenzmatte auf ihr Stühlchen legen.

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Dienstag, 23. Dezember 2014
Holz bleibt Holz. Oder: Wenn LVZ-Online Staub ansetzt
Meine Lokalpostille, die nach eigenem Glauben irgendwann mal dem Qualitätsjournalismus begegnete Leipziger Volkszeitung, leistet sich auch einen Online-Auftritt. Und weil der Apfel einem Sprichwort zufolge nicht weit vom Stamm fällt, hat dieser Online-Auftritt eine gewisse Ähnlichkeit zum hölzernen Mutterschiff.
Dass er nicht sonderlich aktuell* ist, muss man als User hinnehmen; Schnelligkeit gibt es nur beim Löschen pöhser, pöhser Lesermeinungen (ok, aber nur während der regulären Bürozeit). Gestern staunte ich wieder über eine "Aktualität", die selbst für die Verhältnisse von lvz-online.de erstaunlich war.



Der oben stehende Bildschirmschuss (aka sreenshot) zeigt, was ich meine: Unter dem Bericht zur Bergparade am 4. Adventswochende in Leipzig wurde der geneigten Leserschaft ein vermeintlich aktuelles Video angepriesen. Nun weiß ich um gewisse Verquickungen, aber ein paar Tage vor Weihnachten hat Kalinki Malinki vom Sommer keinen wirklichen Aktualitätsbezug mehr ... außer bei der Langsamen Volkszeitung LVZ.

*in Anlehnung eines alten Kalauers über Mecklenburg drängt sich mir der folgende Spruch auf: Wo geht man hin, wenn die Welt untergeht? Zur LVZ, da passiert alles viel später.

PS.: Um nicht missverstanden zu werden ... ich hab' nichts gegen die online-Kollegen. Es ist der Kopf, an dem (einem anderen Sprichwort zufolge) der Fisch zu stinken beginnt.

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