Montag, 27. Juni 2016
Udo Lindenberg in concert. Oder: saugeile Mugge mit verzichtbarer Mittellänge
zeitungsdieb, 13:28h
Sachen gibt's ... dank einer sehr lieben Spende war es mir vergönnt, gestern die Stadionshow von Altmeister Udo Lindenberg in Leipzig mitzuerleben. Fazit: Es war sowas von geil, was der hässliche alte Sack mit seinen 70 Jahren da geboten hat, dass mir stellenweise die Spucke wegblieb. Drei Stunden volle Action mit allen Schikanen, einfach toll. Da kommt der Neid des Jüngeren auf ... Udo, ich drück Dir die Daumen, dass es mit dem Club der 100-Jährigen klappt!
So, und jetzt das Aber: Wer einen in Anbetracht des durchschnittlichen Alters der Zuschauer durchaus normalen Harndrang verspürte, hatte im Mittelteil des Konzertes die Gelegenheit, diesem Bedürfnis nachzugeben, ohne (aus meiner Sicht) Wesentliches zu verpassen. Ca. bei Halbzeit startete Udo L. nämlich politische Aufklärung, kramte in der Kiste mit der Aufschrift "Rock gegen rechts" und ließ gleich noch die Bunte Republik Deutschland von der Kette. Das alles wurde gewürzt mit ein paar eher plumpen Sprüchen in Richtung der Nichtgutmenschenfraktion, dem Gauweilergauleiter-Wortspiel, Stinkefinger hoch und dem pauschalen Rundumschlag mit der Nazikeule. Wer's mag ...
Zwei Dinge fielen mir dabei auf: Erstens signalisierten mir meine sehr verlässlichen Ohren in dieser Phase ein Abflauen der allgemeinen Begeisterung und gelegentliche Pfiffe und zweitens haben einige Bekannte, die deutlich weiter links stehen als ich, ihre Konzerterlebnisse mit dem Spruch "Toll, aber das Nazizeug hätte er sich schenken können" kommentiert.
Dass Udo sich erklärtermaßen nicht verbiegen lässt und seinen Weg geht, ist bekannt. Aber Publikumsbeschimpfung ist trotzdem blöd ...
Noch ein PS.: Eine dritte Kleinigkeit hat mich amüsiert. Bei dem sehr schönen Lied "Wozu sind Kriege da" kenne ich die Zeile
"oder geht’s da nebenbei auch um so religiösen Mist
dass man sich nicht einig wird
welcher Gott nun der wahre ist?"
Und vom "religiösen Mist" ist auch unter http://www.udo-lindenberg.de/wozu_sind_kriege_da.57049.htm die Rede. Lustig, dass Udo Lindenberg gestern (war auch auf der Videowand nachzulesen) vom "religiösen Zwist" gesungen hat ... klingt irgendwie ... angepasster.
So, und jetzt das Aber: Wer einen in Anbetracht des durchschnittlichen Alters der Zuschauer durchaus normalen Harndrang verspürte, hatte im Mittelteil des Konzertes die Gelegenheit, diesem Bedürfnis nachzugeben, ohne (aus meiner Sicht) Wesentliches zu verpassen. Ca. bei Halbzeit startete Udo L. nämlich politische Aufklärung, kramte in der Kiste mit der Aufschrift "Rock gegen rechts" und ließ gleich noch die Bunte Republik Deutschland von der Kette. Das alles wurde gewürzt mit ein paar eher plumpen Sprüchen in Richtung der Nichtgutmenschenfraktion, dem Gauweilergauleiter-Wortspiel, Stinkefinger hoch und dem pauschalen Rundumschlag mit der Nazikeule. Wer's mag ...
Zwei Dinge fielen mir dabei auf: Erstens signalisierten mir meine sehr verlässlichen Ohren in dieser Phase ein Abflauen der allgemeinen Begeisterung und gelegentliche Pfiffe und zweitens haben einige Bekannte, die deutlich weiter links stehen als ich, ihre Konzerterlebnisse mit dem Spruch "Toll, aber das Nazizeug hätte er sich schenken können" kommentiert.
Dass Udo sich erklärtermaßen nicht verbiegen lässt und seinen Weg geht, ist bekannt. Aber Publikumsbeschimpfung ist trotzdem blöd ...
Noch ein PS.: Eine dritte Kleinigkeit hat mich amüsiert. Bei dem sehr schönen Lied "Wozu sind Kriege da" kenne ich die Zeile
"oder geht’s da nebenbei auch um so religiösen Mist
dass man sich nicht einig wird
welcher Gott nun der wahre ist?"
Und vom "religiösen Mist" ist auch unter http://www.udo-lindenberg.de/wozu_sind_kriege_da.57049.htm die Rede. Lustig, dass Udo Lindenberg gestern (war auch auf der Videowand nachzulesen) vom "religiösen Zwist" gesungen hat ... klingt irgendwie ... angepasster.
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