Mittwoch, 14. März 2012
Dont call me McGeiz. Oder: Von sparsamen Menschen und neuen Bekanntschaften
Gestern lernte ich einen wirklich netten Menschen kennen. Dieser hat mich zudem sehr beeindruckt. Sollten sich die geneigten LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches nun fragen, womit diese Beeindruckung stattgefunden haben könnte, will ich ihnen die Antwort nicht vorenthalten. Besagter netter Mensch verblüffte mich durch seine Sparsamkeit.
Nun ist ein gewisses Kostenbewusstsein eine Eigenschaft, die auch ich an den Tag lege und die mir von wohlmeinenden Freunden schonmal den Ehrentitel "McGeiz" eingebracht hatte. Um Missverständnisse zu vermeiden: Das war eine überspitzte Darstellung, ich bin nicht geizig, was man schon daran sieht, dass ich bei meinem Lieblingsgriechen und bei meinem Lieblingsitaliener auch schon mal mehr als die gängigen 10 Prozent Trinkgeld gebe.
Mein Kostenbewusstsein äußert sich hingegen darin, dass ich durchaus darauf achte, an welchem Wochentag ich den Dieseldurst meines Dienstautos stille (und dabei auch schon mal mit einer gewissen Zahl Kanister anrücke). Oder dass ich mein Lieblingsmineralwasser mit dem roten Dreieck dann kaufe, wenn es im Angebot ist. Dann aber richtig, sodass es auch schonmal zehn, zwölf Kisten sein dürfen. Einen Bekannter, der darob erhaben grinste und mir was von "Ich kann mir für mein Geld eine bessere Anlage denken" vormümmelte, knockte ich damit aus, dass ich ihm die Einsparung vorrechnete: Zwölf Kisten Wasser sind (konservartiv genuckelt) ein Dreimonatsbedarf. Dank Sonderangebot lag meine Beute im Einkauf um zwölf Prozent unter Normalpreis. Als ich besagten Bekannten dann fragte, wo er für seine Barschaft wohl zwölf Prozent binnen eines Vierteljahres einstreichen könne, zog er sich hinter seinen Schnauzbart zurück und schwieg fein stille.
Apropos zurück: Sicher ist der eine oder andere Leser noch nicht sanft entschlummert und fragt sich noch immer, was es mit dem dem eingangs erwähnten netten Menschen auf sich hat.
Dieser führte mit mir ein Interview, um über meine Lauferei und einige Vorhaben zu berichten. Seine Notizen schrieb er brav auf - in einen Kalender des laufenden Jahres 2012. Auf meine Frage, ob er sein Büchlein vergessen habe, erwiderte er, dass er das generell tue. Er kaufe alljährlich nach Jahresbeginn einige "angerissene" Kalender nur zum Zwecke des Notierens. Diese seien stabiler als normale Notizbücher, sauber eingebunden und außerdem wohlfeil erhältlich.
Und wenn mich nochmal jemand McGeiz nennt, gibt's eins mit dem Kalender 2010 - der ist nämlich noch günstiger zu haben.

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Ach, ich jage auch immer den Sonderangeboten nach und studiere aufmerksam die Werbung. Mit so einem Aufkleber "Keine Werbung" verschenkt man bares Geld.

Das mit den Kalendern wird immer schwieriger. Selbst Anfgang März waren die z.T. nur zum vollen Preis zu haben, offenbar schmeißen die die lieber weg ...

... dafür habe ich für meine auswärtigen Köche mit Migrationshintergrund auch immer ein Trinkgeld, auch wenn ich das Fresschen mit nach Hause nehme.

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