Freitag, 4. Mai 2007
Treibhausgase, Pullover und so
zeitungsdieb, 14:18h
Gestern hörte ich in einer Radiosendung mal wieder viel längst Bekanntes über das derzeit so beliebte Thema Kohlendioxid. Interessant fand ich in diesem Zusammenhang den Hinweis eines Diskutanten auf Sinn und Unsinn von Energiesparlampen. Er verwies darauf, dass diese (wie auch in diesem kleinen Forum schon zu lesen) für ihren rentablen Betrieb eine gewisse Mindestbrenndauer benötigen (Treppenhaus und Pissoir sind eher ungeeignete Einsatzorte). Außerdem machte der Mann deutlich, dass die Entsorgung der Energiesparlampen derzeit in Deutschland zwar noch kein Thema sei, schon bald aber eines werden könne. Stichwort: Elektronikschrott, Problemabfall.
Das Nachdenken über die Treibhausgase setzte ich während meiner gestrigen 30km-Runde durch den Leipziger Auenwald fort. Irgendwie ist es eine typische Eigenart immer mehr moderner Menschen, bei einem Problem zunächst nach einer externen Lösung zu rufen, statt zunächst eigene Möglichkeiten zu aktivieren.
Da heißt es "Die Regierung muss sich darum kümmern ...", "Die Industrie ist gefordert ..." usw. Erst viel, viel später denkt jemand an die Eigenverantwortung. Dabei sind es oft triviale Dinge, die etwas bewegen können. Wenn ich mein Auto (Dieselstinker, 7 bis 8 l/100km) nicht für die morgendliche Fahrt zum Bäcker nutze, spare ich mehr CO2 ein als durch den Umstieg auf ein Ökowunderhybridwasweißichmobil.
Wenn ich morgens mein Büro durchlüfte, ziehe ich mir ein DUV-Sweatshirt (so ein herrliches, altes Kapuzenshirt in unpraktischem Weiß) über und überlebe so den Temperatursturz, ohne die Heizung aufzudrehen.
An dieser Stelle sei eine Erinnerung an die DDR gestattet. Energie kostete im real existierenden Sozialismus (fast) nichts. Strom gab es für 8 (Ost-)Pfennig pro KWh, Heizung im Plattenbau für null, die für meine 120qm-Altbauwohnung benötigten 5 bis 6 Tonnen Kohlen waren zwar lästig, aber wohlfeil zu haben. Also waren Licht und Wärme in der DDR fast allgegenwärtig, Sparsamkeit allenfalls von Staats wegen ein Thema, nicht aber aus privatem Antrieb.
Bei meinen ersten, nach der Wende privat und dienstlich veranlassten Aufenthalten "im Westen" stellte ich fest, dass die Thermometer dort andere Werte anzeigten. Die BRD war "kälter" als die DDR, denn Energie kostete dort schon damals Geld. Da musste ein Büro nicht 24 Grad haben, sondern 21 genügten. Statt des kurzärmligen Hemdes konnte schließlich auch ein Rolli getragen werden.
Bereits durch die Rückbesinnung auf diese "Tugend" lassen sich Kohle (im finanziellen Sinne) und Kohlendioxid (im Wortsinne) sparen.
Diese Aussage gilt mit umgekehrtem Vorzeichen übrigens auch für staionäre und mobile Klimageräte.
"Von nix kommt nix", dieser Weise Spruch gilt auch für Energie. Wenn's über das natürliche Maß hinaus hell, warm, kalt, trocken oder sonstwas werden soll, muss dazu Energie aufgewendet werden. Je größer der angestrebte Unterschied zwischen naturgebenem Ist- und gewünschtem Soll-Zustand ist, desto höher ist die Menge der dazu notwendigen Energie.
In diesem Sinne: Pullover aus, meine Computer haben den Raum wieder gut gewärmt.
Der Zeitungsdieb
Das Nachdenken über die Treibhausgase setzte ich während meiner gestrigen 30km-Runde durch den Leipziger Auenwald fort. Irgendwie ist es eine typische Eigenart immer mehr moderner Menschen, bei einem Problem zunächst nach einer externen Lösung zu rufen, statt zunächst eigene Möglichkeiten zu aktivieren.
Da heißt es "Die Regierung muss sich darum kümmern ...", "Die Industrie ist gefordert ..." usw. Erst viel, viel später denkt jemand an die Eigenverantwortung. Dabei sind es oft triviale Dinge, die etwas bewegen können. Wenn ich mein Auto (Dieselstinker, 7 bis 8 l/100km) nicht für die morgendliche Fahrt zum Bäcker nutze, spare ich mehr CO2 ein als durch den Umstieg auf ein Ökowunderhybridwasweißichmobil.
Wenn ich morgens mein Büro durchlüfte, ziehe ich mir ein DUV-Sweatshirt (so ein herrliches, altes Kapuzenshirt in unpraktischem Weiß) über und überlebe so den Temperatursturz, ohne die Heizung aufzudrehen.
An dieser Stelle sei eine Erinnerung an die DDR gestattet. Energie kostete im real existierenden Sozialismus (fast) nichts. Strom gab es für 8 (Ost-)Pfennig pro KWh, Heizung im Plattenbau für null, die für meine 120qm-Altbauwohnung benötigten 5 bis 6 Tonnen Kohlen waren zwar lästig, aber wohlfeil zu haben. Also waren Licht und Wärme in der DDR fast allgegenwärtig, Sparsamkeit allenfalls von Staats wegen ein Thema, nicht aber aus privatem Antrieb.
Bei meinen ersten, nach der Wende privat und dienstlich veranlassten Aufenthalten "im Westen" stellte ich fest, dass die Thermometer dort andere Werte anzeigten. Die BRD war "kälter" als die DDR, denn Energie kostete dort schon damals Geld. Da musste ein Büro nicht 24 Grad haben, sondern 21 genügten. Statt des kurzärmligen Hemdes konnte schließlich auch ein Rolli getragen werden.
Bereits durch die Rückbesinnung auf diese "Tugend" lassen sich Kohle (im finanziellen Sinne) und Kohlendioxid (im Wortsinne) sparen.
Diese Aussage gilt mit umgekehrtem Vorzeichen übrigens auch für staionäre und mobile Klimageräte.
"Von nix kommt nix", dieser Weise Spruch gilt auch für Energie. Wenn's über das natürliche Maß hinaus hell, warm, kalt, trocken oder sonstwas werden soll, muss dazu Energie aufgewendet werden. Je größer der angestrebte Unterschied zwischen naturgebenem Ist- und gewünschtem Soll-Zustand ist, desto höher ist die Menge der dazu notwendigen Energie.
In diesem Sinne: Pullover aus, meine Computer haben den Raum wieder gut gewärmt.
Der Zeitungsdieb
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