Mittwoch, 19. Dezember 2007
Unicef, alte Männer, junge Frauen und etwas zum Nachdenken
zeitungsdieb, 10:29h
Die Kinderhilfsorganisation hat zum achten Mal Fotografen ausgezeichnet, die die Lebensumstände von Kindern dokumentiert haben. Die Bilder sind – soviel sei der geneigten Leserschaft dieses kleinen Tagebuches verraten – überaus sehenswert. Wer sie sich anschauen will, findet die Galerie auf welt.de, wer sich langes Suchen ersparen will, folge diesem Link http://www.welt.de/politik/article1469852/Der_Braeutigam_ist_40_die_Braut_ist_11.html
Nun wissen die regelmäßigen Leser dieses kleinen, politisch vielleicht nicht immer ganz korrekten Tagebuches, dass ich mich kaum an meine Lieblingstastatur setze, um der Menschheit einen Linktipp zu geben.
Nun gut, ich kann damit leben, in gewisser Hinsicht durchschaubar zu sein. Mich haben die preisgekrönten Fotos beeindruckt. Sicher, ich war ein wenig enttäuscht, dass meine Lokalpostille, nach eigener Aussage dem Qualitätsjournalismus verpflichtet, nicht den Mut hatte, das Platz-1-Foto auf ihre Titelseite zu stellen. Schade nur, dass die Erläuterungen zum drittplatzierten Bild, das die LVZ auf den Titel nahm, etwas dürftig ausfielen.
Die geneigte Leserschaft erfuhr lediglich, dass ein Mädchen an seinem 9. Geburtstag fröhlich auf einem auf der Müllkippe gefundenen Sessel hüpft. Interessant wäre sicher der Hinweis gewesen, dass das Kind samt Familie seit drei Jahren auf dieser Müllkippe nahe Manila wohnt und seinen „Lebens”-raum täglich nach Holz durchsucht. Die Familie des Mädchens stellt daraus Holzkohle her. Auch wenn ich nicht gerade als sensibel bekannt bin: Wenn ich im Frühjahr mal wieder nach Baumarktbilligholzkohle für den heimischen Grill Ausschau halte, wird sich mir dieses Bild aufdrängen – schöne, globalisierte Welt.
Aber zurück zum Erstplatzierten. Dass dieses Foto als kleine Briefmarke auf Seite 2 und nicht auf dem Titel abgebildet wurde, hat mich nicht wirklich überrascht. Es birgt die Gefahr, Ärger zu bekommen. Stichwort: Karrikaturenstreit.
Unter dem Titel „Der Bräutigam ist 40, die Braut ist 11“ zeigt das preisgekrönte Bild ein afghanisches Brautpaar. Sie ist ein schmales Kind von elf Jahren, nicht zu vergleichen mit den elfjährigen Jungdamen hiesiger Herkunft. Bräutigam Mohammed Faiz ist ein 40-jähriger, bärtiger Mann, der dem Foto nach durchaus auch 20 afghanische Winter mehr auf der Uhr haben könnte. Mit dem Motiv vom alten Mann und dem Kind weist Unicef darauf hin, dass weltweit ca. 60 Millionen Mädchen vor Erreichen der Volljährigkeit verheiratet werden, die Hälfte der Kinderbräute kommt aus Südasien. Die Mädchen sind in der Mehrzahl der Fälle ein Handelsgut, das arme Familien bei wohlhabenden Männern in Zahlung geben.
Sehr interessant war bzw. ist es, die zahlreichen Kommentare zu lesen, die die welt.de-Leser auf den Bericht hin abgaben. Jede Menge Kritik am Islam findet sich dort, an Stichworten wie Pädophilie, Schande usw. mangelt es nicht. Dass so mancher Leser den Artikel zum Anlass nahm, um fremdenfeindliche Textbausteine bis hin zu arg rassistischem Gedankengut in die Tastatur zu hämmern – das ist wohl nicht zu vermeiden.
Nun liegt es mir sehr, sehr fern, Verständnis für den Verkauf von Menschen aufzubringen. Allerdings sollte man auch ein wenig über die Verschiedenheit der Kulturen nachdenken. Ein gläubiger Muslim, der dem Koran folgt, ist bei der Heirat eines nicht volljährigen Mädchens durchaus auf der „sicheren Seite“ – schließlich erlaubt der Koran die Heirat nach Eintritt der ersten Menstruation. Sicher, das ist nach deutschem Recht undenkbar, aber – wie schon Asterix sagte – es ist eine andere Kultur.
Und, soviel sei den Lesern dieses kleinen Tagebuches als Denkanstoß noch auf den Bildschirm gegeben: Zwischen Mohammed (40) und Ghulam (11) liegen 29 Jahre. Auch wenn Vergleiche zum Hinken neigen, sei mir doch ein Blick auf die Gepflogenheiten unserer westlichen und demokratischen Kultur gestattet. Von Ehe zu Ehe wird bei Ex-Außen-Joschka der Hang zu jungen Frauen immer deutlicher. Zwischen dem grauen Grünen und seiner aktuellen Minu liegen stolze 28 Jahre – natürlich vollkommen legal, denn die Dame ist alt genug, weil der Joschka noch viel älter ist. 28 Jahre Differenz liegen auch zwischen Sky Dumont und Mirja, immerhin 30 Jahre älter als Karina ist Dieter Bohlen. Drei Jahrzehnte trennen auch Flavio Briatore und seine fast-Gattin Elisabetta. Und dann wäre da ja auch noch Startrompeter Ludwig Güttler, der 2007 eine Kommilitonin seiner Tochter geheiratet hat (Johannes Heesters und seine Simone spare ich bei dieser Betrachtung bewusst aus, obwohl zwischen ihnen 57 Jahre liegen – aber hier weiß man nicht wirklich, wer eigentlich wen …).
Natürlich sind alle genannten Beziehungen von tiefer Liebe und Zuneigung geprägt und frei von wirtschaftlichen Erwägungen irgendwelcher Art. Und die Karina würde den faltigen Dieter auch dann lieben, wenn er als armes Würstchen bei irgendeinem Musikfuzzi das Laub wegkehren würde. Und Elisabetta hätte Flavio während seiner schweren Krankheit bestimmt auch dann die Hand gehalten, wenn er bei Renault am Band Aschenbecher einbauen würde – weil er eine so interessante Persönlichkeit ist. Aber jetzt höre ich auf, sonst werde ich noch ironisch ...
Und Ironie wäre fehl am Platze. Schließlich muss man für die älteren Herrschaften doch Verständnis aufbringen - es ist schließlich eine andere Kultur.
Nun wissen die regelmäßigen Leser dieses kleinen, politisch vielleicht nicht immer ganz korrekten Tagebuches, dass ich mich kaum an meine Lieblingstastatur setze, um der Menschheit einen Linktipp zu geben.
Nun gut, ich kann damit leben, in gewisser Hinsicht durchschaubar zu sein. Mich haben die preisgekrönten Fotos beeindruckt. Sicher, ich war ein wenig enttäuscht, dass meine Lokalpostille, nach eigener Aussage dem Qualitätsjournalismus verpflichtet, nicht den Mut hatte, das Platz-1-Foto auf ihre Titelseite zu stellen. Schade nur, dass die Erläuterungen zum drittplatzierten Bild, das die LVZ auf den Titel nahm, etwas dürftig ausfielen.
Die geneigte Leserschaft erfuhr lediglich, dass ein Mädchen an seinem 9. Geburtstag fröhlich auf einem auf der Müllkippe gefundenen Sessel hüpft. Interessant wäre sicher der Hinweis gewesen, dass das Kind samt Familie seit drei Jahren auf dieser Müllkippe nahe Manila wohnt und seinen „Lebens”-raum täglich nach Holz durchsucht. Die Familie des Mädchens stellt daraus Holzkohle her. Auch wenn ich nicht gerade als sensibel bekannt bin: Wenn ich im Frühjahr mal wieder nach Baumarktbilligholzkohle für den heimischen Grill Ausschau halte, wird sich mir dieses Bild aufdrängen – schöne, globalisierte Welt.
Aber zurück zum Erstplatzierten. Dass dieses Foto als kleine Briefmarke auf Seite 2 und nicht auf dem Titel abgebildet wurde, hat mich nicht wirklich überrascht. Es birgt die Gefahr, Ärger zu bekommen. Stichwort: Karrikaturenstreit.
Unter dem Titel „Der Bräutigam ist 40, die Braut ist 11“ zeigt das preisgekrönte Bild ein afghanisches Brautpaar. Sie ist ein schmales Kind von elf Jahren, nicht zu vergleichen mit den elfjährigen Jungdamen hiesiger Herkunft. Bräutigam Mohammed Faiz ist ein 40-jähriger, bärtiger Mann, der dem Foto nach durchaus auch 20 afghanische Winter mehr auf der Uhr haben könnte. Mit dem Motiv vom alten Mann und dem Kind weist Unicef darauf hin, dass weltweit ca. 60 Millionen Mädchen vor Erreichen der Volljährigkeit verheiratet werden, die Hälfte der Kinderbräute kommt aus Südasien. Die Mädchen sind in der Mehrzahl der Fälle ein Handelsgut, das arme Familien bei wohlhabenden Männern in Zahlung geben.
Sehr interessant war bzw. ist es, die zahlreichen Kommentare zu lesen, die die welt.de-Leser auf den Bericht hin abgaben. Jede Menge Kritik am Islam findet sich dort, an Stichworten wie Pädophilie, Schande usw. mangelt es nicht. Dass so mancher Leser den Artikel zum Anlass nahm, um fremdenfeindliche Textbausteine bis hin zu arg rassistischem Gedankengut in die Tastatur zu hämmern – das ist wohl nicht zu vermeiden.
Nun liegt es mir sehr, sehr fern, Verständnis für den Verkauf von Menschen aufzubringen. Allerdings sollte man auch ein wenig über die Verschiedenheit der Kulturen nachdenken. Ein gläubiger Muslim, der dem Koran folgt, ist bei der Heirat eines nicht volljährigen Mädchens durchaus auf der „sicheren Seite“ – schließlich erlaubt der Koran die Heirat nach Eintritt der ersten Menstruation. Sicher, das ist nach deutschem Recht undenkbar, aber – wie schon Asterix sagte – es ist eine andere Kultur.
Und, soviel sei den Lesern dieses kleinen Tagebuches als Denkanstoß noch auf den Bildschirm gegeben: Zwischen Mohammed (40) und Ghulam (11) liegen 29 Jahre. Auch wenn Vergleiche zum Hinken neigen, sei mir doch ein Blick auf die Gepflogenheiten unserer westlichen und demokratischen Kultur gestattet. Von Ehe zu Ehe wird bei Ex-Außen-Joschka der Hang zu jungen Frauen immer deutlicher. Zwischen dem grauen Grünen und seiner aktuellen Minu liegen stolze 28 Jahre – natürlich vollkommen legal, denn die Dame ist alt genug, weil der Joschka noch viel älter ist. 28 Jahre Differenz liegen auch zwischen Sky Dumont und Mirja, immerhin 30 Jahre älter als Karina ist Dieter Bohlen. Drei Jahrzehnte trennen auch Flavio Briatore und seine fast-Gattin Elisabetta. Und dann wäre da ja auch noch Startrompeter Ludwig Güttler, der 2007 eine Kommilitonin seiner Tochter geheiratet hat (Johannes Heesters und seine Simone spare ich bei dieser Betrachtung bewusst aus, obwohl zwischen ihnen 57 Jahre liegen – aber hier weiß man nicht wirklich, wer eigentlich wen …).
Natürlich sind alle genannten Beziehungen von tiefer Liebe und Zuneigung geprägt und frei von wirtschaftlichen Erwägungen irgendwelcher Art. Und die Karina würde den faltigen Dieter auch dann lieben, wenn er als armes Würstchen bei irgendeinem Musikfuzzi das Laub wegkehren würde. Und Elisabetta hätte Flavio während seiner schweren Krankheit bestimmt auch dann die Hand gehalten, wenn er bei Renault am Band Aschenbecher einbauen würde – weil er eine so interessante Persönlichkeit ist. Aber jetzt höre ich auf, sonst werde ich noch ironisch ...
Und Ironie wäre fehl am Platze. Schließlich muss man für die älteren Herrschaften doch Verständnis aufbringen - es ist schließlich eine andere Kultur.
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