Montag, 1. Oktober 2007
Wochenende & Spartathlon 2007
Es war ein erstaunlich ruhiges Wochenende: Die schon fast zur leidigen Gewohnheit gewordenen MinisterInnen-Ergüsse blieben aus. Na ja: beinahe. Während die rote Brigitte und der schwarze Wolfgang Funkstille wahrten, dröppelte aus des roten Wolfgangs Ministerium die Ankündigung über die Erhöhung der Bußgelder bei Verkehrsdelikten heraus. Na gut, es sei dem Sonnenkönig gegönnt. Will halt auch mal was sagen, solange er noch darf.
Dennoch war das Wochenende alles andere als langweilig. Der Berlin-Marathon (an dem ich wegen der damit verbundenen Abzocke aus Prinzip nicht mehr teilnehme) brachte einen neuen Weltrekord. Für alle, die’s interessiert: Es gibt außer miesem Rasengestolpere deutscher Männer auch noch andere Sportarten.
Aus meiner Sicht weitaus interessanter war jedoch der Spartathlon. Kleine Hilfe: 246km von Athen nach Sparta, Zeitlimit 36h. Laufen, nicht per Auto oder Rad.
2005 habe ich den Lauf selbst gemacht und überlebt, in diesem Jahr fehlte mir einfach die Zeit für diese Unternehmung. Umso sehnsüchtiger verfolgte ich das Geschehen übers Internet. Die griechischen Veranstalter mühten sich mit durchaus geringem Erfolg um eine Live-Berichterstattung auf www.spartathlon.gr und blamierten sich ziemlich gründlich.
Ergiebiger war da schon das DUV-Forum forum.d-u-v.org – dank SMS und Handy wurden einige Infos aus Griechenland übertragen
Fazit: Vorjahressieger Scott Jurek (USA) wiederholte seinen Erfolg, die Plätze 2 und 3 gingen an Piotr Kurylo (Polen) und Valmir Nunes (Brasilien). Bester Deutscher war Jens Lukas auf Platz 4. Obwohl ich nicht zu wilden Spekulationen neige, lässt mich Jureks Sieg grübeln. Kurz zuvor ging es ihm bei einem anderen Rennen nicht wirklich gut, nun so etwas. Aber damit muss man heute wahrscheinlich leben.
Weitaus mehr gab mir zu denken, wie hoch in diesem Jahr die Ausfallquote beim Spartathlon gewesen ist. 2005 und 2006 kam ca. die Hälfte der gestarteten Läufer ins Ziel. In diesem Jahr rutschte die Überlebensquote auf ein Drittel. Eine Reihe mir bekannter, guter Läufer aus Deutschland blieb auf der Strecke. Gut, auf den einen oder anderen Namen hätte ich nicht wetten wollen. Aber so manche vermeintlich sichere Bank hat beim Spartathlon 2007 ein DNF zu stehen. Und auch bei den Überlebenden, um deren Leistungsfähigkeit ich weiß, hat mich die eine oder andere Zielzeit doch überrascht.
Lag’s am in diesem Jahr besonders heißen Wetter? Oder an den erbarmungslosen Veranstaltern, die die in der Vergangenheit mitunter etwas lax gehandhabten cut-off-Zeiten an den einzelnen Kontrollpunkten nun knallhart durchgesetzt haben? Dass schon kurz vor der Marathon ca. ein Zehntel der Läufer „raus“ war, wäre ein Indiz dafür.
Na, mal sehen, wann sich die ersten Heimkehrer melden ...

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