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Donnerstag, 18. Oktober 2007
Rolly, eine reisende Träne, eine Nappsülze und andere Betrachtungen
zeitungsdieb, 13:25h
Das menschliche Gehirn ist wunderbar. Darüber habe ich in diesem kleinen Tagebuch an anderer Stelle schon das eine oder andere Mal philosophiert. Heute bot sich mir wieder Gelegenheit, über die seltsamen Dinge, die in meinem Kopf passieren (ich verzichte bewusst darauf, verallgemeinernd von aller Menschen Gehirn zu reden), nachzudenken.
Im Gespräch mit einem Lauffreund kam die Sprache auf den Weltumrunder Robby Clemens, über den ich ja in diesem Blog nichts mehr schreibe. An diesem Gelübde halte ich fest, der pfundige Tommy von der Suppenillu muss mir also nicht gleich wieder mit Klage und Schlimmerem drohen, sondern kann seine Zeit dafür ver(sch)wenden, Möchtegernfachmagazine vollzutexten.
Nein, ich schreibe an dieser Stelle nicht über den worldrun, sondern über Assoziationen. Kaum hatte ich den Namen Robby Clemens im Ohr, ging mir eine Melodie durch den Kopf. Welche? Es war weder „Money“ von Pink Floyd noch „Sweet Little Lies“ von Fleetwood Mac. Und auch nicht „Guten Morgen, liebe Sorgen“ von Jürgen von der Lippe, obwohl die ja auch alle irgendwie zu Rolly Schlehmens passen.
Fast ist es mir peinlich, es preiszugeben, aber ich dachte in diesem Moment an Slavatore Adamo, ganz konkret an den größten deutschen Erfolg des Belgiers, „Es geht eine Träne auf Reisen“.
Es bereitete mir große Schwierigkeiten herauszufinden, über welche Synapsen dieses Lied, das immerhin 15 Wochen in den deutschen Top-10 dudelte, mit Rolling Rolly verbunden ist. Schuld ist meine sächsische Muttersprache. Kenner meiner feinen Aussprache wissen, dass ich ja eigentlich in reinstem Hochdeutsch parliere und nur ausnahmsweise ins breede Sächssch vorfalle. Schdimmd’s, Bauwerschnegge?
Aber in der wunderbar melodischen sächsischen Sprache gibt es das Wort Träne (sprich: Dräääähne) mit zwiefacher Bedeutung. Zum einen beschreibt diese Vokabel das Wasser, das mitunter aus den Augen dröbbeld, zum anderen aber auch eine bestimmte Art Mensch.
Eine Dräääähne, das ist so ziemlich das Gegenteil von einem erfolgreichen Jungdynamiker, eher so etwas wie eine Plinse (Sächsisch für Eierkuchen). Dräääähne, das kommt irgendwie von Tran. Eine Dräääähne ist nicht der Hellste, nicht der Schnellste, immer mal gut für ein Jammerchen, ist ein Weichei, das sein Umfeld nervt.
Und manchmal geht eine Dräääähne eben auf Reisen.
Ein anderes schönes Wort aus dem herrlichen ursächsischen Sprachschatz ist übrigens „Nabbsülze“. Schade, dass Salvatore Adamo darüber kein Lied gemacht hat. Aber ich kann es ja mal versuchen:
Eine Nabbsülze gullerd um de Weld,
steichd ins Audoh, wenn’s ihr gefälld.
Hadd viel zu jammorn, denn’s dud immor was weh,
mal de Hifde, mal dor Rüggen, mal ä Zeh.
Abor am neundn Novembor, da gehd’s dor Nabbsülze widdor doll,
da fährd se nach Berlin und haud alln de Daschn rischdsch voll.
Für den Fall, dass unter den Lesern meines kleinen Tagebuches ein Schlagerproduzent sein sollte, weise ich vorsorglich auf meine wirklich hörenswerte Gesangsstimme hin. Es bedarf zu ihrem Erklingen zwar eines nicht ganz geringen Bierkonsums, aber die Investition lohnt sich.
Im Gespräch mit einem Lauffreund kam die Sprache auf den Weltumrunder Robby Clemens, über den ich ja in diesem Blog nichts mehr schreibe. An diesem Gelübde halte ich fest, der pfundige Tommy von der Suppenillu muss mir also nicht gleich wieder mit Klage und Schlimmerem drohen, sondern kann seine Zeit dafür ver(sch)wenden, Möchtegernfachmagazine vollzutexten.
Nein, ich schreibe an dieser Stelle nicht über den worldrun, sondern über Assoziationen. Kaum hatte ich den Namen Robby Clemens im Ohr, ging mir eine Melodie durch den Kopf. Welche? Es war weder „Money“ von Pink Floyd noch „Sweet Little Lies“ von Fleetwood Mac. Und auch nicht „Guten Morgen, liebe Sorgen“ von Jürgen von der Lippe, obwohl die ja auch alle irgendwie zu Rolly Schlehmens passen.
Fast ist es mir peinlich, es preiszugeben, aber ich dachte in diesem Moment an Slavatore Adamo, ganz konkret an den größten deutschen Erfolg des Belgiers, „Es geht eine Träne auf Reisen“.
Es bereitete mir große Schwierigkeiten herauszufinden, über welche Synapsen dieses Lied, das immerhin 15 Wochen in den deutschen Top-10 dudelte, mit Rolling Rolly verbunden ist. Schuld ist meine sächsische Muttersprache. Kenner meiner feinen Aussprache wissen, dass ich ja eigentlich in reinstem Hochdeutsch parliere und nur ausnahmsweise ins breede Sächssch vorfalle. Schdimmd’s, Bauwerschnegge?
Aber in der wunderbar melodischen sächsischen Sprache gibt es das Wort Träne (sprich: Dräääähne) mit zwiefacher Bedeutung. Zum einen beschreibt diese Vokabel das Wasser, das mitunter aus den Augen dröbbeld, zum anderen aber auch eine bestimmte Art Mensch.
Eine Dräääähne, das ist so ziemlich das Gegenteil von einem erfolgreichen Jungdynamiker, eher so etwas wie eine Plinse (Sächsisch für Eierkuchen). Dräääähne, das kommt irgendwie von Tran. Eine Dräääähne ist nicht der Hellste, nicht der Schnellste, immer mal gut für ein Jammerchen, ist ein Weichei, das sein Umfeld nervt.
Und manchmal geht eine Dräääähne eben auf Reisen.
Ein anderes schönes Wort aus dem herrlichen ursächsischen Sprachschatz ist übrigens „Nabbsülze“. Schade, dass Salvatore Adamo darüber kein Lied gemacht hat. Aber ich kann es ja mal versuchen:
Eine Nabbsülze gullerd um de Weld,
steichd ins Audoh, wenn’s ihr gefälld.
Hadd viel zu jammorn, denn’s dud immor was weh,
mal de Hifde, mal dor Rüggen, mal ä Zeh.
Abor am neundn Novembor, da gehd’s dor Nabbsülze widdor doll,
da fährd se nach Berlin und haud alln de Daschn rischdsch voll.
Für den Fall, dass unter den Lesern meines kleinen Tagebuches ein Schlagerproduzent sein sollte, weise ich vorsorglich auf meine wirklich hörenswerte Gesangsstimme hin. Es bedarf zu ihrem Erklingen zwar eines nicht ganz geringen Bierkonsums, aber die Investition lohnt sich.
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