Sonntag, 24. Mai 2009
Danke, Wolfgang Schäuble. Oder: Gedanken nach einer Warnung des BKA
Es geht mal wieder eine böse, böse Mail um. Nein, diesmal geht es nicht um potenzstärkendes Zeugs, sondern um eine Mail vom Bundeskriminalamt. Im Namen des BKA wird der Empfänger darüber informiert, dass er gegen irgendeingeltendes Recht verstoßen hat und sich von dieser vermeintlichen Missetat durch Zahlung eines Betrages X auf ein Konto Y freikaufen kann. Der mittelalterliche Ablasshandel lässt schön grüßen.
Nähere dazu findet der geneigte Leser meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches hier: http://www.heise.de/security/Bundeskriminalamt-warnt-vor-gefaelschten-BKA-Mails--/news/meldung/138325
Ich habe ganz bewusst den Link zu Heise verwendet, weil die ewiggestrigen Holzmedien, zu denen auch meine Lokalpostille namens Leipziger Volkszeitung zählt, wohl noch einige Tage brauchen werden, bevor sie über diesen Fake berichten.
Dass nun auch das Bundeskriminalamt höchstselbst davor warnt, dass in seinem Namen E-Mails verschickt werden, die gar nicht amtlicher Natur sind, sondern der Verarschung dämlicher Teutonen dienen, gibt der Geschichte eine wirklich amüsante Note.
Offensichtlich haben die eigentlich unglaublichen, weil arg am Grundgesetz rüttelnden Machenschaften eines gewissen Wolfgang Schäuble und einer gewissen Zensursula von der Leyen dazu geführt, dass das einstige Volk der Dichter und Denker so ziemlich jeden Scheiß für möglich hält, wenn er denn mit einem amtlichen (oder so erscheinenden) Absender daherkommt.
Diese Hirnzersetzung muss nun schon so weit gediehen sein, dass selbst unbescholtene Bürger angesichts einer E-Mail vom (vermeintlichen) BKA das Resthirn ausschalten, lauthals "Mea Culpa" rufen und vorsorglich hundertdreiundzwölfzig Öcken nach Andalusien oder in die Ukraine überweisen, um Ablass für nie begangene Sünden zu erwirken.
Danke, Wolfgang. Armes Deutschland.

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