Donnerstag, 9. Juli 2009
Größe ist nicht alles. Oder: Wenn meine Lokalpostille sportliche Prioritäten setzt
"Größe ist nicht entscheidend." Klar, diesen Spruch kennt jede(r). Und auch die Antwort: "Das sagen nur die, die einen Kleinen haben." Selten so gelacht. Diejenigen Leser meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches, welche nun befürchten, dass es heute im wahrsten Sinne des Wortes unter die Gürtellinie gehen könnte, dürfen beruhigt sein. Und diejenigen, die eben das gehofft und sich bereits mit süffisantem Grinsen die Lesebrille zurecht gerückt hatten, seinen gewarnt: Darum geht's nicht.
Es geht - welche Überraschung - um die Prioritäten bei der Berichterstattung meiner Lokalpostille, der nach eigener Aussage dem Qualitätsjournalismus verpflichteten Leipziger Volkszeitung.
Besagtes Blättchen beweist heute in seinem immerhin zweieinhalb Seiten umfassenden Sportteil, was wichtig ist: Da wird auf einer knappen halben Seite als Aufmacherthema darüber berichtet, dass der FC Sachsen (In welcher Grasklasse spielen die doch noch mal?) demnächst seiner 60 Jahre alten Holztribüne verlustig gehen wird. Stichwort: Sicherheit. Der Beitrag ist mit einem blattbreiten Foto des leeren Tribünenbaus illustriert, dazu prangen die Konterfeis zweier weißgrün gewandeter Rasenschänder - das muss wichtig sein.
Dass in Leipzig die dreitägigen Landesmeisterschaften der sächsischen Sportschützen stattgefunden haben, erfährt der geneigte Leser meiner Lokalpostille auch. Am Ende des Sportteils. Für die mit knapp 600 Aktiven sehr gut besetzten Meisterschaften standen immerhin 11 (elf!) Druckzeilen zur Verfügung. Vier Tage danach.

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