Dienstag, 27. Oktober 2009
Wolfgang Schäuble und die Mini-Playback-Show. Oder: Vom Saulus zum Paulus
Deutsche Bundespolitik ist ein wenig wie Mini-Playback-Show: Wolfgang Schäuble, eben noch Bundesinnenminister, wird plötzlich Bundesfinanzminister. Gerade hat er noch gelauscht und gespitzelt und nun ... soll er den Steuerbürgern in die Taschen spähen; ääähm - so groß ist ja der Unterschied nun doch nicht.

Aber weil ich Eingangs von der Mini-Playback-Show geschrieben habe, fällt mir etwas ein. Diese nette Sendereihe kam (kommt? Gibt es die noch?) aus den Niederlanden. Von dort kommen außer Käse, Tomaten und so auch wirklich hervorragende Journalisten. Mein persönlicher Favorit ist dieser:



Wirklich sehenswert. Dem geneigten Leser meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches sei insbesondere empfohlen, die Mundwinkel der Herren Westerwelle und Seehofer zu beobachten. Auch der rechts neben dem Fragesteller sitzende Journalist ist nochmaliges Anschauen des Videos wert; er demonstriert eine bemerkenswerte Selbstbeherrschung, rutscht aber letzten Endes doch ins Grinsen ab. Schööön.

Wer noch ein paar Minuten Zeit hat, kann seine Erinnerungen zur fiskalischen Vorgeschichte des designierten Bundesfinanzministers hier auffrischen - ebenfalls ein genuss, so nach ca. 4 Minuten hat das Video (obwohl schon alt) eine geradezu beklemmende Aktualität:




Offen bleibt natürlich wirklich die Frage, was einen gescheiterten Kassenwart und Spendenverschwurbelvirtuosen wie Wolfgang Schäuble dazu befähigt, das Finanzministerium zu leiten.

Aber da kommt wieder Ähnlichkeit zur Mini-Playback-Show. Dort muss man ja auch nicht singen können, sondern nur die richtigen Klamotten haben und so tun als ob.

... link (0 Kommentare)   ... comment