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Montag, 26. Februar 2007
Weltenbummler mit Realitätsverlust
zeitungsdieb, 09:46h
Der Mann heißt Robby Clemens, ist ein selbst ernannter Extremläufer und tut das alles für einen guten Zweck. Soweit, sogut, solächerlich.
RC ist in der Extremlaufszene bisher nicht eben durch große Leistungen aufgefallen. Eher gar nicht, denn seine Läufe bzw. die, welche er für sich reklamiert, fanden mehr im Stillen statt.
Seit Jahresanfang läuft RC nun, läuft um die Welt. Oder besser gesagt: Er walkt, humpelt und fährt ausgiebig Auto. Wer sich die Farce etwas genauer anschauen will, hat dazu unter www.worldrun.de Gelegenheit.
Allerdings nicht wirklich, denn die genannte Seite spiegelt wider, was Macher und Mitstreiter des Worldrun über sich lesen wollen. Das war nicht immer so. Gerade in den ersten Wochen des Laufes fanden sich im Gästebuch zahlreiche kritische Stimmen, die im Rahmen eines Wartungsprozesses samt und sonders gelöscht wurden. Nun findet nur noch Eingang, wer dem Weltläufer Lob spendet oder Kritiker, die nicht mehr zu Wort kommen, beschimpft.
Christian Hottas (www.hottas.de) hat es auf sich genommen, den Zustand der Weltlaufseite regelmäßig zu dokumentieren und Eintragungen zu sichern.
Ein wenig erinnert das ganze Weltenlaufgebummel mittlerweile an 1984 und das segensreiche Tun des Ministeriums für Wahrheit. Stichwort: "Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Gegenwart."
Und es zeigt zugleich die Gefahr großer Medienmacht. Da geht ein Hochstapler Medienpartnerschaften ein, die solchermaßen ins Boot geholten Verlage und Sender berichten wunschgemäß, auch wenn sich die Hinweise auf einen Betrug verdichten. Man will ja nicht zugeben, dass man einem Betrügerclan auf den Leim gegangen ist. Da gibt es einen kommunalen Schirmherrn, der schon Ausstiegsszenarien prüfen lässt, um unbeschadet seinen Hut und Schirm nehmen zu können, ehe die Blase platzt. Und da gibt es viele unmündige Medienkonsumenten, die nicht die Bohne Ahnung haben, dass sie einem Riesenfake aufsitzen.
Das Unternehmen Capricorn lässt schön grüßen.
RC ist in der Extremlaufszene bisher nicht eben durch große Leistungen aufgefallen. Eher gar nicht, denn seine Läufe bzw. die, welche er für sich reklamiert, fanden mehr im Stillen statt.
Seit Jahresanfang läuft RC nun, läuft um die Welt. Oder besser gesagt: Er walkt, humpelt und fährt ausgiebig Auto. Wer sich die Farce etwas genauer anschauen will, hat dazu unter www.worldrun.de Gelegenheit.
Allerdings nicht wirklich, denn die genannte Seite spiegelt wider, was Macher und Mitstreiter des Worldrun über sich lesen wollen. Das war nicht immer so. Gerade in den ersten Wochen des Laufes fanden sich im Gästebuch zahlreiche kritische Stimmen, die im Rahmen eines Wartungsprozesses samt und sonders gelöscht wurden. Nun findet nur noch Eingang, wer dem Weltläufer Lob spendet oder Kritiker, die nicht mehr zu Wort kommen, beschimpft.
Christian Hottas (www.hottas.de) hat es auf sich genommen, den Zustand der Weltlaufseite regelmäßig zu dokumentieren und Eintragungen zu sichern.
Ein wenig erinnert das ganze Weltenlaufgebummel mittlerweile an 1984 und das segensreiche Tun des Ministeriums für Wahrheit. Stichwort: "Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Gegenwart."
Und es zeigt zugleich die Gefahr großer Medienmacht. Da geht ein Hochstapler Medienpartnerschaften ein, die solchermaßen ins Boot geholten Verlage und Sender berichten wunschgemäß, auch wenn sich die Hinweise auf einen Betrug verdichten. Man will ja nicht zugeben, dass man einem Betrügerclan auf den Leim gegangen ist. Da gibt es einen kommunalen Schirmherrn, der schon Ausstiegsszenarien prüfen lässt, um unbeschadet seinen Hut und Schirm nehmen zu können, ehe die Blase platzt. Und da gibt es viele unmündige Medienkonsumenten, die nicht die Bohne Ahnung haben, dass sie einem Riesenfake aufsitzen.
Das Unternehmen Capricorn lässt schön grüßen.
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Dienstag, 6. Februar 2007
Hilfe, ich bin ein Staatsfeind
zeitungsdieb, 14:37h
Hilfe, ich bin ein Staatsfeind
Glück gehabt. Da haben die Bundesrichter am gestrigen Montag doch tatsächlich das dummdreiste Vorhaben gestoppt, unter dem demagogischen Arbeitstitel „digitale Hausdurchsuchung“ private Computer auszuspähen bzw. in solche einzudringen.
Doch die Innenministeriellen sinnen schon darauf, wie sie die Lizenz zum Einbruch per Patchkabel und WLAN doch noch bekommen.
Spätestens dann laufen viele unbescholtene Bürger Gefahr, als mögliche Verbrecher oder Staatsfeinde verdächtigt zu werden. Warum? Nun, wer auf die klugen Onkels vom Bundesamt für Datensicherheit hört und seinen Computer schützt – durch Scanner, Firewall, Patches oder gar den Wechsel auf ein sicheres Betriebssystem – der macht sich dann letzten Endes der Behinderung einer polizeilichen Maßnahme schuldig ...
Behindert wird das staatlich sanktionierte Schnüffeln auch, indem man seine privaten Dateien und Mails wirkungsvoll verschlüsselt, gelöschte Dateien mit einem sicheren Tool entfernt und seine IP-Adresse verbirgt. Das alles tut man, um heimlichen Eindringlingen das Spiel nicht allzu leicht zu machen. Hoffentlich haben die Schlapphüte dafür Verständnis. Vielleicht sollten sie sich zur Durchsuchung ja doch anmelden.
Glück gehabt. Da haben die Bundesrichter am gestrigen Montag doch tatsächlich das dummdreiste Vorhaben gestoppt, unter dem demagogischen Arbeitstitel „digitale Hausdurchsuchung“ private Computer auszuspähen bzw. in solche einzudringen.
Doch die Innenministeriellen sinnen schon darauf, wie sie die Lizenz zum Einbruch per Patchkabel und WLAN doch noch bekommen.
Spätestens dann laufen viele unbescholtene Bürger Gefahr, als mögliche Verbrecher oder Staatsfeinde verdächtigt zu werden. Warum? Nun, wer auf die klugen Onkels vom Bundesamt für Datensicherheit hört und seinen Computer schützt – durch Scanner, Firewall, Patches oder gar den Wechsel auf ein sicheres Betriebssystem – der macht sich dann letzten Endes der Behinderung einer polizeilichen Maßnahme schuldig ...
Behindert wird das staatlich sanktionierte Schnüffeln auch, indem man seine privaten Dateien und Mails wirkungsvoll verschlüsselt, gelöschte Dateien mit einem sicheren Tool entfernt und seine IP-Adresse verbirgt. Das alles tut man, um heimlichen Eindringlingen das Spiel nicht allzu leicht zu machen. Hoffentlich haben die Schlapphüte dafür Verständnis. Vielleicht sollten sie sich zur Durchsuchung ja doch anmelden.
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Montag, 5. Februar 2007
Die Worte hör' ich wohl ...
zeitungsdieb, 13:03h
Zur Vorbereitung auf einen Vortrag habe ich mich am Wochenende mal wieder in den Pressekodex vertieft. Wer sich dafür interessiert, findet die aktuelle Fassung bei www.presserat.de zum Nachlesen.
Besonders ergötzlich ist dabei immer wieder das Gebot der Trennung von redaktionellen Inhalten und Anzeigen. Mir kommt an dieser Stellen beim Lesen immer das Kichern, obwohl eigentlich eine andere Körperfunktion mit K angemessener wäre.
Warum? Ein Blick ins Lokalblatt macht's deutlich. Bei der Berichterstattung kann von Gleichheit nicht die Rede sein, da spielt der Anzeigenumsatz schon eine entscheidende Rolle, ob eine Personalie vermeldet wird oder nicht ...
Aber auch die Verquickung der Berichterstattung mit eigenen geschäftlichen Interessen ist interessant. Bei einem Blatt, für das ich einige Jahre tätig war, gab es die klare Anweisung, über die Post (die gelbe) nichts Positives zu schreiben. Also keine nette Story über den dienstältestens Briefträger der Region oder über die Postfrau, die einem Kunden wie auch immer das Leben gerettet hat.
Warum? Nun, die betreffende Zeitung hat einen eigenen Zustelldienst und ist als Postdienstleister aktiv. Folglich existierte die "gelbe Post" nur dann, wenn's Negatives zu vermelden gab. Als ein Zusteller mal Briefe verschmissen hatte, gab's prompt einen extragroßen Bericht ...
Wie gesagt: Der Pressekodex ist ein ständiger Quell der Freude.
Besonders ergötzlich ist dabei immer wieder das Gebot der Trennung von redaktionellen Inhalten und Anzeigen. Mir kommt an dieser Stellen beim Lesen immer das Kichern, obwohl eigentlich eine andere Körperfunktion mit K angemessener wäre.
Warum? Ein Blick ins Lokalblatt macht's deutlich. Bei der Berichterstattung kann von Gleichheit nicht die Rede sein, da spielt der Anzeigenumsatz schon eine entscheidende Rolle, ob eine Personalie vermeldet wird oder nicht ...
Aber auch die Verquickung der Berichterstattung mit eigenen geschäftlichen Interessen ist interessant. Bei einem Blatt, für das ich einige Jahre tätig war, gab es die klare Anweisung, über die Post (die gelbe) nichts Positives zu schreiben. Also keine nette Story über den dienstältestens Briefträger der Region oder über die Postfrau, die einem Kunden wie auch immer das Leben gerettet hat.
Warum? Nun, die betreffende Zeitung hat einen eigenen Zustelldienst und ist als Postdienstleister aktiv. Folglich existierte die "gelbe Post" nur dann, wenn's Negatives zu vermelden gab. Als ein Zusteller mal Briefe verschmissen hatte, gab's prompt einen extragroßen Bericht ...
Wie gesagt: Der Pressekodex ist ein ständiger Quell der Freude.
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Es lässt schon wieder nach ...
zeitungsdieb, 12:48h
Alljährlich der gleiche Anblick: Mit dem neuen Jahr tauchen auf meinen Trainingsstrecken neue Gesichter samt daran hängenden Figuren auf. Fleischgewordene gute Vorsätze sind es, die sich Silvester wohl geschworen haben "jetzt aber mehr Sport" zu treiben. Und sie tun es. Mit zumeist nigelnagelneuen Sachen sausen und schnaufen sie durch die Kante.
In diesem Jahr spielte sogar das Wetter mit, ein milder Winter (oder besser: Nichtwinter) machte Neuläufern das Leben leichter. Doch während die milde Witterung noch anhält, ist die Läufer- (und Walker-) schar schon wieder geschrumpft. Um all die klappernden Nordic-Walking-Stöcke, die in diesem Zusammenhang wieder mit in der Versenkung verschwinden, ist es nicht schade.
Aber um die guten Vorsätze ...
Na, vielleicht bleibt ja der/die eine oder andere doch dabei und hält durch.
In diesem Jahr spielte sogar das Wetter mit, ein milder Winter (oder besser: Nichtwinter) machte Neuläufern das Leben leichter. Doch während die milde Witterung noch anhält, ist die Läufer- (und Walker-) schar schon wieder geschrumpft. Um all die klappernden Nordic-Walking-Stöcke, die in diesem Zusammenhang wieder mit in der Versenkung verschwinden, ist es nicht schade.
Aber um die guten Vorsätze ...
Na, vielleicht bleibt ja der/die eine oder andere doch dabei und hält durch.
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Sonntag, 4. Februar 2007
Wer ist denn das?
zeitungsdieb, 18:00h
Neuer Blog, neues Glück. Dennoch stellt sich die Frage, wer hinter den "laufenden Gedanken" steht.
Ganz einfach: Der Typ heißt André Dreilich, verdient seine Brötchen als freiberuflicher Journalist, hat Familie und führt ein "zweites Leben" als Läufer im Ultrabereich. Für alle Nicht-Ultras: Nach dem Marathon ist lange nicht Schluss, dann wird es erst richtig interessant. Bei einem solchen Lauf entstand auch das oben stehende Foto, konkret: Nach 246 am Stück gelaufenen Kilometern im Ziel des Spartathlon.
Ganz gleich, ob Beruf oder Hobby - an "laufenden Gedanken" herrscht bei mir kein Mangel. Vieles davon veröffentliche ich in gedruckter Form in allerlei Zeitschriften, einiges soll sich in diesem Blog wiederfinden. Viel Spaß beim Lesen.
André

Ganz einfach: Der Typ heißt André Dreilich, verdient seine Brötchen als freiberuflicher Journalist, hat Familie und führt ein "zweites Leben" als Läufer im Ultrabereich. Für alle Nicht-Ultras: Nach dem Marathon ist lange nicht Schluss, dann wird es erst richtig interessant. Bei einem solchen Lauf entstand auch das oben stehende Foto, konkret: Nach 246 am Stück gelaufenen Kilometern im Ziel des Spartathlon.
Ganz gleich, ob Beruf oder Hobby - an "laufenden Gedanken" herrscht bei mir kein Mangel. Vieles davon veröffentliche ich in gedruckter Form in allerlei Zeitschriften, einiges soll sich in diesem Blog wiederfinden. Viel Spaß beim Lesen.
André
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