Montag, 21. Juli 2008
Wenn alte Männer reden und junge Männer sterben. Oder: Ist schon Krieg in Berlin?
zeitungsdieb, 11:26h
500 Bundeswehrrekruten wurden am Wochenende im Rahmen einer feierlichen Zeremonie vor dem Berliner Reichstag vereidigt. Das finde ich gut, denn die Bundeswehr ist eine Parlamentsarmee – wo, wenn nicht am Sitz des Parlaments, soll dieser symbolische Akt zelebriert werden? Allen Grünflächenämtlern, linken Spinnern und ehemaligen Topterroristen zum Trotz! Und – auch das sei nicht verschwiegen – ich finde die aktuelle Ausrichtung der Bundeswehr samt ihrer Einsätze jenseits der deutschen Grenzen gut und richtig.
Schlichtweg erbärmlich fand ich allerdings das anfängliche Gezeter um den Ort des Geschehens (Baustelle Bendlerblock oder Reichstag?) und um die Teilnahme oder besser Nichtteilnahme prominenter Bundespolitiker. Da haben wir mit Franz-Josef Jung endlich mal einen gedienten Verteidigungsminister, der zudem nicht mit dem Fahrradhelm auf der bärtigen Rübe ankommt, und was passiert? Die Bundeskanzlerin zickt und will dem Event aus Termingründen fernbleiben. Na gut, ein wenig öffentlicher Druck hat ja wohl dazu geführt, dass die Berater der Kanzlerin in deren Kalender noch eine klitzekleine Lücke entdeckten. Ähnliche Terminwunder ereigneten sich auch bei Frank-Walter Steinmeier und Volker Kauder. Dass der rosarote Wowereit der olivgrünen Veranstaltung fernblieb ist zu verschmerzen.
Ins Grübeln geriet ich allerdings angesichts der Tatsache, das der im 90. Lebensjahr stehende Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt den jungen Rekruten als Redner vorgesetzt wurde. Meine Lokalpostille zeigte von der Vereidigung ein einziges Foto: Helmut Schmidt – ausnahmsweise ohne Kippe, Respekt! – im Sessel vor dem Mikrofon sitzend, bei seiner Ansprache. Unweigerlich drängte sich mir eine Szene aus dem Kinofilm Troja auf: Superheld Achilles alias Brad Pitt wird zu einer Besprechung der großkopferten, zumeist alten Führer der Griechen geholt, bei der diese den Angriff auf Troja planen, einander zumeist jedoch die Taschen mit angeblichen Heldentaten vollhauen. Achilles kommentiert diesen Anblick mit dem Satz: „Wenn alte Männer reden und junge Männer sterben, dann ist Krieg.“
Obwohl ich es ansonsten mehr mit der Clausewitzschen Definition (Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit militärischen Mitteln) halte, ist mir dieser Satz im Gedächtnis geblieben – und er meldete sich beim Anblick des alten Mannes Schmidt, der den jungen Männern (und wahrscheinlich auch einigen Quotenfrauen) eine Rede redete, zurück.
Wenn alte Männer reden und junge …
Schlichtweg erbärmlich fand ich allerdings das anfängliche Gezeter um den Ort des Geschehens (Baustelle Bendlerblock oder Reichstag?) und um die Teilnahme oder besser Nichtteilnahme prominenter Bundespolitiker. Da haben wir mit Franz-Josef Jung endlich mal einen gedienten Verteidigungsminister, der zudem nicht mit dem Fahrradhelm auf der bärtigen Rübe ankommt, und was passiert? Die Bundeskanzlerin zickt und will dem Event aus Termingründen fernbleiben. Na gut, ein wenig öffentlicher Druck hat ja wohl dazu geführt, dass die Berater der Kanzlerin in deren Kalender noch eine klitzekleine Lücke entdeckten. Ähnliche Terminwunder ereigneten sich auch bei Frank-Walter Steinmeier und Volker Kauder. Dass der rosarote Wowereit der olivgrünen Veranstaltung fernblieb ist zu verschmerzen.
Ins Grübeln geriet ich allerdings angesichts der Tatsache, das der im 90. Lebensjahr stehende Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt den jungen Rekruten als Redner vorgesetzt wurde. Meine Lokalpostille zeigte von der Vereidigung ein einziges Foto: Helmut Schmidt – ausnahmsweise ohne Kippe, Respekt! – im Sessel vor dem Mikrofon sitzend, bei seiner Ansprache. Unweigerlich drängte sich mir eine Szene aus dem Kinofilm Troja auf: Superheld Achilles alias Brad Pitt wird zu einer Besprechung der großkopferten, zumeist alten Führer der Griechen geholt, bei der diese den Angriff auf Troja planen, einander zumeist jedoch die Taschen mit angeblichen Heldentaten vollhauen. Achilles kommentiert diesen Anblick mit dem Satz: „Wenn alte Männer reden und junge Männer sterben, dann ist Krieg.“
Obwohl ich es ansonsten mehr mit der Clausewitzschen Definition (Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit militärischen Mitteln) halte, ist mir dieser Satz im Gedächtnis geblieben – und er meldete sich beim Anblick des alten Mannes Schmidt, der den jungen Männern (und wahrscheinlich auch einigen Quotenfrauen) eine Rede redete, zurück.
Wenn alte Männer reden und junge …
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