Montag, 6. Juli 2009
Publizistische Fettnäpfe. Oder: Bimbo-Präsident und Ameisenbelegschaft.
zeitungsdieb, 12:41h
Meine sonntägliche Zeitungslektüre bescherte mir einige – vorsichtig gesagt – Überraschungen. Beim Blättern in der wirklich sehr guten und lesenwerten „Welt am Sonntag“ (WamS) blieb ich am Aufmacher des Wirtschaftsteils hängen. Dieser befasste sich unter der Überschrift „Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen“ mit der neuen globalen Finanzordnung, die auf der Agenda des am Mittwoch beginnenden G8-Gipfels steht. Guckst Du hier: http://www.welt.de/wams_print/article4060426/Nichts-sehen-nichts-hoeren-nichts-sagen.html
Der Text berichtet darüber, dass dieser Gipfel zumindest im Hinblick auf die Finanzordnung wohl wenig Neues bringen wird, weil zumindest einige der beteiligten Staaten massiv mauern. Illustriert wurde der Artikel in der Printausgabe mit dem angesichts der Überschrift naheliegenden Motiv der drei Affen. Allerdings nicht mit dem Original (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Drei_Affen ), sondenr mit einer Zeichnung, auf der drei Politiker die Affenrolle einnehmen: der britische Premier Gordon Brown, der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi und – ähem – US-Präsident Barack Obama.
Die geneigte Stammleserschaft meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches weiß um die Tatsache, dass ich nicht wirklich empfindlich bin und auch zu etwas unüblichen Vergleichen tendiere. Dass die WamS allerdings den ersten farbigen US-Präsidenten in Affenpose zeigt, hat mich denn doch überrascht. Offensichtlich auch andere Leser, denn in der Online-Ausgabe fehlt diese Illustration, auch die unter www.welt.de ansonsten beinahe allgegenwärtige Kommentar-Funktion ist deaktiviert. Uuups.
Eine zweite Überraschung bescherte mir ein Anzeigenmotiv der Deutschen Post DHL, das in der Juli-Ausgabe des Fachblattes „Journalist“ zu bestaunen ist http://www.journalist.de/ . Die Postler verkünden dort „Wir halten Dinge in Bewegung und achten dabei auf die Umwelt: Das verstehen wir unter go green.“ Mit viel Marketing-Blabla wird auf einer ganzen A4-Seite über Logistik, Verantwortung und Umwelt wortgehülst. Illustriert ist die Anzeige mit einem Foto, auf dem Blattschneiderameisen http://de.wikipedia.org/wiki/Blattschneiderameisen zu sehen sind, die allerlei Grünzeugs durch die Gegend schleppen.
Nun sind das durchaus interessante Tiere, ob aber der Vergleich der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des gelben Riesen mit solcherart Krabbelzeugs angebracht ist, darf durchaus in Frage gestellt werden. Schließlich sind Ameisen in erster Linie tumbe Schwarmwesen ohne nennenswerte Einzelintelligenz, die man bei Bedarf auch eben mal hundertstückweise zertrampeln, verbrennen oder vergiften darf. Uuups.
Irgendwann habe ich mal gelernt, dass man Vergleiche von Menschen mit Tieren tunlichst unterlassen sollte. Gebraucht man sie doch, sind Vorsicht und Sensibilität geboten, ansonsten droht mindestens ein Fettnapf.
Der Text berichtet darüber, dass dieser Gipfel zumindest im Hinblick auf die Finanzordnung wohl wenig Neues bringen wird, weil zumindest einige der beteiligten Staaten massiv mauern. Illustriert wurde der Artikel in der Printausgabe mit dem angesichts der Überschrift naheliegenden Motiv der drei Affen. Allerdings nicht mit dem Original (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Drei_Affen ), sondenr mit einer Zeichnung, auf der drei Politiker die Affenrolle einnehmen: der britische Premier Gordon Brown, der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi und – ähem – US-Präsident Barack Obama.
Die geneigte Stammleserschaft meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches weiß um die Tatsache, dass ich nicht wirklich empfindlich bin und auch zu etwas unüblichen Vergleichen tendiere. Dass die WamS allerdings den ersten farbigen US-Präsidenten in Affenpose zeigt, hat mich denn doch überrascht. Offensichtlich auch andere Leser, denn in der Online-Ausgabe fehlt diese Illustration, auch die unter www.welt.de ansonsten beinahe allgegenwärtige Kommentar-Funktion ist deaktiviert. Uuups.
Eine zweite Überraschung bescherte mir ein Anzeigenmotiv der Deutschen Post DHL, das in der Juli-Ausgabe des Fachblattes „Journalist“ zu bestaunen ist http://www.journalist.de/ . Die Postler verkünden dort „Wir halten Dinge in Bewegung und achten dabei auf die Umwelt: Das verstehen wir unter go green.“ Mit viel Marketing-Blabla wird auf einer ganzen A4-Seite über Logistik, Verantwortung und Umwelt wortgehülst. Illustriert ist die Anzeige mit einem Foto, auf dem Blattschneiderameisen http://de.wikipedia.org/wiki/Blattschneiderameisen zu sehen sind, die allerlei Grünzeugs durch die Gegend schleppen.
Nun sind das durchaus interessante Tiere, ob aber der Vergleich der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des gelben Riesen mit solcherart Krabbelzeugs angebracht ist, darf durchaus in Frage gestellt werden. Schließlich sind Ameisen in erster Linie tumbe Schwarmwesen ohne nennenswerte Einzelintelligenz, die man bei Bedarf auch eben mal hundertstückweise zertrampeln, verbrennen oder vergiften darf. Uuups.
Irgendwann habe ich mal gelernt, dass man Vergleiche von Menschen mit Tieren tunlichst unterlassen sollte. Gebraucht man sie doch, sind Vorsicht und Sensibilität geboten, ansonsten droht mindestens ein Fettnapf.
... comment