Mittwoch, 15. Juli 2009
Mein erstes Mal. Oder: Tipps für profilneurotische Bundespolitiker
zeitungsdieb, 13:27h
Ich hab’s getan. Zum ersten Mal. Und das im zarten Alter von 48 Jahren. Mich an einer Petition beteiligt. Nein – sogar gleich an zweien, online beim Deutschen Bundestag. Guckst Du hier: https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=list2;limit=10;start=0;sort=pet_subtitle;dir=down
Bei meinem ersten Anlauf bin ich noch gescheitert. Vor wenigen Wochen, als das Zugangserschwerungsgesetz – hinter dieser verschwurbelten Bezeichnung verbirgt sich das scheinheilige Tun einer gewissen Zensursula, die Kipo- und sonst was für Seiten durch Schilder abdecken will – Gegenstand einer Petition war, kam ich nicht zum Zug. Der müde Bundestagsserver nahm meine Registrierung nicht an – siehe http://zeitungsdieb.blogger.de/stories/1395999/
Gestern klappte es. Ich bin nun ein ordnungsgemäß beim Bundestag angemeldeter, mündiger Bürger, der sich – nach umfassender Registrierungsprozedur – an Onlinepetitionen beteiligen darf. Und so machte ich gestern mein Häkchen bei einer Petition gegen das Verbot von so genannten „Killerspielen“ und gegen das Verbot von „Paintball“.
Nun mag sich der eine oder andere Leser meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches fragen, ob ich etwa meinen Tag damit verbringe, am Computer und in finsteren Lagerhallen rumzuballerm, virtuelle Gegner per Mausklick bzw. reale per Farbkügelchen zu zerdeppern und womöglich eines Tage zum Amokläufer werde.
Keine Sorge – ich habe weder ein Faible für ausufernde Ballereien noch markiere per Farb- oder Laserschuss. Und auch die Sache mit dem Amok ist nicht zu befürchten. Nein. Ich habe aber etwas gegen Politiker, die sich anmaßen, über Dinge zu entscheiden, die sie nicht kennen. Gegen Leute, die vom Internet Null Ahnung haben und sich allerlei Inhalte von ihren Kofferträgern ausdrucken und auf den Schreibtisch legen lassen, weil sie selbst dazu zu blöd sind. Kurzum: Ich habe etwas gegen populistisch angehauchte Schnellschüsse unter dem Motto „Wir wissen zwar nicht, was wir beschließen; aber es muss schnell gehen, schließlich haben wir ein Wahljahr.“
So unerfreulich es für Betroffene ist, einem Amokläufer zum Opfer zu fallen, so unwahrscheinlich ist es auch. Viel größer ist die Zahl der Opfer anderer Arten von Fremdeinwirkungen: Als da wären Passivraucher, Raseropfer, Tote durch besoffene Autofahrer usw. Wenn sich unterbelichtete Bundestagsabgeordnete, nicht sonderlich helle Parteivorsitzende und ministerielle Dunkelstrahler profilieren möchten, finden sie dort ein reiches Betätigungsfeld. Ganz ohne das böse, böse Internet; und sogar noch vor der Wahl.
Bei meinem ersten Anlauf bin ich noch gescheitert. Vor wenigen Wochen, als das Zugangserschwerungsgesetz – hinter dieser verschwurbelten Bezeichnung verbirgt sich das scheinheilige Tun einer gewissen Zensursula, die Kipo- und sonst was für Seiten durch Schilder abdecken will – Gegenstand einer Petition war, kam ich nicht zum Zug. Der müde Bundestagsserver nahm meine Registrierung nicht an – siehe http://zeitungsdieb.blogger.de/stories/1395999/
Gestern klappte es. Ich bin nun ein ordnungsgemäß beim Bundestag angemeldeter, mündiger Bürger, der sich – nach umfassender Registrierungsprozedur – an Onlinepetitionen beteiligen darf. Und so machte ich gestern mein Häkchen bei einer Petition gegen das Verbot von so genannten „Killerspielen“ und gegen das Verbot von „Paintball“.
Nun mag sich der eine oder andere Leser meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches fragen, ob ich etwa meinen Tag damit verbringe, am Computer und in finsteren Lagerhallen rumzuballerm, virtuelle Gegner per Mausklick bzw. reale per Farbkügelchen zu zerdeppern und womöglich eines Tage zum Amokläufer werde.
Keine Sorge – ich habe weder ein Faible für ausufernde Ballereien noch markiere per Farb- oder Laserschuss. Und auch die Sache mit dem Amok ist nicht zu befürchten. Nein. Ich habe aber etwas gegen Politiker, die sich anmaßen, über Dinge zu entscheiden, die sie nicht kennen. Gegen Leute, die vom Internet Null Ahnung haben und sich allerlei Inhalte von ihren Kofferträgern ausdrucken und auf den Schreibtisch legen lassen, weil sie selbst dazu zu blöd sind. Kurzum: Ich habe etwas gegen populistisch angehauchte Schnellschüsse unter dem Motto „Wir wissen zwar nicht, was wir beschließen; aber es muss schnell gehen, schließlich haben wir ein Wahljahr.“
So unerfreulich es für Betroffene ist, einem Amokläufer zum Opfer zu fallen, so unwahrscheinlich ist es auch. Viel größer ist die Zahl der Opfer anderer Arten von Fremdeinwirkungen: Als da wären Passivraucher, Raseropfer, Tote durch besoffene Autofahrer usw. Wenn sich unterbelichtete Bundestagsabgeordnete, nicht sonderlich helle Parteivorsitzende und ministerielle Dunkelstrahler profilieren möchten, finden sie dort ein reiches Betätigungsfeld. Ganz ohne das böse, böse Internet; und sogar noch vor der Wahl.
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