Mittwoch, 29. Juli 2009
Ullas Benz ist wieder da. Oder: Nun wird's noch teurer
Ulla Schmidts 100.000-Euro-Dienstwagen ist wieder da. Auch Autodiebe gehen ihrem Handwerk lieber ohne unnötige Publicity nach - und der Medienrummel der vergangenen Tage war ihnen bzw. ihrem Auftraggeber offensichtlich spanisch vorgekommen.
Dass Ullas Ferientaxi nun wieder aufgetaucht ist, sollte allerdings keinen deutschen Steuerzahler zu übereilter Freude verleiten. Schließlich wird nun alles noch teurer. Warum?
1. Wird das Wägelchen natürlich gründlich untersucht. Wäre er verschwunden geblieben, hätte man daran keine Spuren sichern können. Und weil das BKA nun schonmal Beamte nach Alicante geschickt hat, werden die ihren Sonderurlaub unter südlicher Sonne auch auskosten wollen und folglich gründlich nach Spuren der Missetäter suchen.
2. Wird danach eine Grundreinigung des Fahrzeugs erforderlich sein. Kein Staubsaugergeschwummsel an der Tanke für einen Euro, sondern eine intensivsuperduperministerielle Putzaktion. Schließlich kann doch die Bundesgesundheitsulla nicht in einem womöglich verkeimten zur Paella fahren.
3. Wird nach dem BKA nun wohl auch der BND seine Fachleute schicken. Schließlich kann's ja nicht angehen, dass nur die BKA-Jungs frische Bräune zur Schau stellen. Auch die Schlapphüte wollen mal an die Luft. Kein Problem: Womöglich hat ein böser Feind den Klau nur vorgetäuscht und den Ministerboliden verwanzt oder versprenggürtelt. Also intensive Suche, und das kostet. Vor allem Zeit.
4. Danach wieder Reinigung, denn schließlich ... s.o.
5. Muss die Kiste dann auch wieder nach Good old Germany zurück. Den Fahrer wird's freuen, schließlich hätte sein Filius sonst auf Papas Kosten zurückfliegen müssen. So zahlt's der deutsche Michel.
Die Rückfahrt hatte der Bund der Steuerzahler in seiner 10.000-Euro-Schätzung aber noch gar nicht berücksichtigt, weil ein geklauter Dienstwagen ja nicht betankt werden muss und auch keine Maut kostet.

Bis der Chauffeur wieder per S-Klasse nach Deutschland dieseln darf, wird er Ullas Urlaub gegessen sein. Ganz klar, dass sie solange nicht auf ihren Dienstwagen verzichten kann, denn schließlich ist sie ja 1. wichtig und 2. im Wahlkampf und 3. hat ja alles seine Ordnung. Also Leihwagen, standesgemäß.

Glaubt nun noch irgendein Leser meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches, dass durch das wundersame Wiederauftauchen des Ministerwagens irgendein Euro gespart werden wird?

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