Dienstag, 27. April 2010
Die Welt und die Laufsüchtigen. Oder: Was für ein armer Wicht
zeitungsdieb, 09:56h
Oh, das war gestern ein überaus angenehmes Läufchen. Nicht, wie geplant, schon mittags, sondern erst kurz vor 16 Uhr. Zwischendurch hatte es kräftig gegossen, dann gab es noch die eine oder andere Sache zu erledigen. Also kurz vor vier raus zur lockeren Entspannungsrunde, der Oberelbemarathon vom Vortag war in den Oberschenkeln noch zu spüren, da wirken 15km in mäßigem Tempo wie ein Jungbrunnen.
Am Himmel polterte es, ein anständiges Gewitter zog auf. Am Horizont waren schon dunkle Regenfäden zu sehen. Kurz vor km 4 hatte es mich dann; es goss in kräftigen Schüben. Auf den nächsten 7 km blieb es dabei: Gelegentliche Blitze, viel Donner, zwischendurch ein Hagelschauer, der mir aufs Mützchen klopfte und auf der Haut der unbedeckten Arme und Beine zwackte.
Das letzte Stück, gute 4 km, war dann der abschließende Höhepunkt des Laufes: Die Gewitterfront war vorbei, die Sonne schien mir ins Gesicht, hinter mir grummelte noch der Donner. Die letzten Tropfen bildeten im Gegenlicht einen goldglänzenden Perlenvorhang. Und weil ich in Physik aufgepasst hatte, drehte ich mich zur richtigen Zeit um und sah einen herrlichen Regenbogen am dunklen Himmel. Was scherte es mich da, dass die Haut noch immer vom Eis-Peeling prickelte, dass in den Schuhe das Wasser quietschte und die Beine voller Schlammspritzer waren ...
Warum ich das so ausführlich schreibe? Weil in der „Welt am Sonntag“ (hier http://www.welt.de/die-welt/sport/article7324942/Wenn-Laufen-zur-Sucht-wird.html ) so ein Blindschreiber namens Jens Hungermann einen Artikel über die Laufsüchtigen verbrochen hat, die angeblich nur noch „im Tunnel“ unterwegs sind und nichts mehr mitkriegen ...
Um mit Hans Albers zu sprechen. Der Typ ist "ein armer Wicht, denn er kennt es nicht ..."
Am Himmel polterte es, ein anständiges Gewitter zog auf. Am Horizont waren schon dunkle Regenfäden zu sehen. Kurz vor km 4 hatte es mich dann; es goss in kräftigen Schüben. Auf den nächsten 7 km blieb es dabei: Gelegentliche Blitze, viel Donner, zwischendurch ein Hagelschauer, der mir aufs Mützchen klopfte und auf der Haut der unbedeckten Arme und Beine zwackte.
Das letzte Stück, gute 4 km, war dann der abschließende Höhepunkt des Laufes: Die Gewitterfront war vorbei, die Sonne schien mir ins Gesicht, hinter mir grummelte noch der Donner. Die letzten Tropfen bildeten im Gegenlicht einen goldglänzenden Perlenvorhang. Und weil ich in Physik aufgepasst hatte, drehte ich mich zur richtigen Zeit um und sah einen herrlichen Regenbogen am dunklen Himmel. Was scherte es mich da, dass die Haut noch immer vom Eis-Peeling prickelte, dass in den Schuhe das Wasser quietschte und die Beine voller Schlammspritzer waren ...
Warum ich das so ausführlich schreibe? Weil in der „Welt am Sonntag“ (hier http://www.welt.de/die-welt/sport/article7324942/Wenn-Laufen-zur-Sucht-wird.html ) so ein Blindschreiber namens Jens Hungermann einen Artikel über die Laufsüchtigen verbrochen hat, die angeblich nur noch „im Tunnel“ unterwegs sind und nichts mehr mitkriegen ...
Um mit Hans Albers zu sprechen. Der Typ ist "ein armer Wicht, denn er kennt es nicht ..."
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torsten hentsch,
Dienstag, 21. September 2010, 11:15
Zustimmung
Hallo André,
ich kann dir nur zustimmen. Extreme Einzelentwicklungen werden manchmal auf uns Ultraläufer verallgemeinert. Dabei kann so ein Läufchen im Regen ganz toll sein. Vorsicht bei Blitzen! Habe auch schon ganz dumme Dinge gesehen!
Gruß Torsten
www.torsten-hentsch.de
ich kann dir nur zustimmen. Extreme Einzelentwicklungen werden manchmal auf uns Ultraläufer verallgemeinert. Dabei kann so ein Läufchen im Regen ganz toll sein. Vorsicht bei Blitzen! Habe auch schon ganz dumme Dinge gesehen!
Gruß Torsten
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