Montag, 1. November 2010
Triplettenspaß in der Lokalpostille. Oder: Einmal werden wir noch wach ...
Wenn eine Nachricht doppelt in der Zeitung steht, nennt man das im Redaktionsjargon "Dublette" und ist üblicherweise unangenehm berührt. Warum? Weil's ein Indiz dafür ist, dass geschlampt wurde und dass die Kommunikation zwischen den Ressorts nicht funktioniert (hat). Und weil's in der Regel Mecker bei der Blattkritik gibt.
Noch unangenehmer ist es, wenn sich eine solche Dublette innerhalb eines Ressorts ereignet oder wenn sie sich gar zu einer Triplette auswächst. Beides durfte die schrumpfende Leserschaft meiner Lokalpostille, der nach eigener Aussage dem Qualitätsjournalismus verpflichteten "Leipziger Volkszeitung", in den vergangenen Tagen erleben.
Der Auftritt des "Sängers, Schauspielers und Buchautors Frank Schöbel" im Leipziger Gespräch im Gewandhaus am heutigen 1. November war dem Lokalteil der LVZ innerhalb einer Woche gleich drei fast wortgleiche Ankündigungen von knapp 30 Zeilen wert. Mindestens, denn ich lese das Käseblatt längst nicht mehr so genau, also könnte mir die eine oder andere Ankündigung glatt durchgerutscht sein.
Interessant finde ich an der putzigen Triplette, dass da stets neben Frank Schöbel auch noch ein anderer Name zu lesen ist, der des LVZ-Chefredakteurs Bernd Hilder, welchselbiger allerhöchst die Veranstaltung moderieren wird. Himself.
Sollte die Triplette etwa wirklich keine peinliche Panne, sondern eine noch peinlichere Absicht sein?
Na. spätestens morgen werde ich es wissen - wenn ich meine Lokalpostille aufschlage und mir ein dem epoachalen Ereignis sehr angemessen platzierter und dimensionierter, der Wichtigkeit der Protagonisten entsprechend illustrierter Bericht über den Auftritt von Bernd Hi..., ähhh Frank Schöbel das Frühstück versüßen wird. Schaunmermal.
In diesem Sinne: Ich bin gespannt und summe leise eine Melodie vor mich hin ... "Einmal werden wir noch wach, heißa ...

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