Montag, 1. November 2010
Schöne Grüße aus dem Jemen. Oder: In dieser Woche sind in den USA Kongresswahlen
zeitungsdieb, 09:04h
Also eines muss man den Jungs von al-Quaida (vulgo: El Kaida) ja lassen: Ideen haben sie, die Burschen. Vor allem Ibrahim Hassan al-Asiri, der mit geradezu beneidenswerter Kreativität und gottbegnadeter Fingerfertigkeit allerlei Teufelszeug bastelt, das nur dem einen Zweck dient, nämlich Feinde Allahs in möglichst viele, möglichst kleine Stücke zu zersprengen.
Was er so draufhat, demonstrierte der Bombenbauer erst vor kurzem mit der Sprengung eines vermeintlichen Überläufers, in dessen Gedärm sich ein Bömbchen befand, das justament im Beisein eines saudischen Prinzen (http://www.heise.de/tp/blogs/8/146279 ) ferngezündet wurde und seine lebende Ummantelung im prinzlichen Gemach verteilte. Dumm nur, dass der Bombenbauer wohl die dämmende Wirkung des Bombenträgers unterschätzt hatte, der wider Willen zum menschlichen Schutzschild wurde ...
Doch zurück zu al-Asiri: Sein neuester Coup hat es wieder auf die Titelseiten aller Holzmedien geschafft und natürlich auch die Nachrichtensendungen erreicht. Vom Jemen aus gingen zwei Luftfrachtpäckchen auf die Reise nach den USA. In den Päckchen befanden sich Liebesgrüße aus al-Asiris Werkstatt: mit PETN (http://de.wikipedia.org/wiki/PETN), besser bekannt als Nitropenta bzw. Semtex, gefüllte Tonerpatronen (http://www.heise.de/tp/blogs/8/148657), versehen mit einer Möglichkeit zur Zünddung „by call“, und alles so solide und liebevoll zusammengesetzt, dass es im Röntgenbild keine unnötigen Fragen provoziert – außer vielleicht der, weshalb Tonerpatronen aus dem nicht eben als Hightech-Land bekannten Jemen gen USA reisen sollten. Aber wer einige Zeit vor einem Monitor sitzend stichprobenartig in irgendwelche Kartons gucken muss, stellt keine so anspruchsvollen Fragen mehr.
Wobei: Ein paar Fragen sollte man sich schon stellen, denn die Tonerpäckchen haben’s nicht nur sprengtechnisch in sich. Kaum auszudenken, was da alles für Zufälle passiert sind: Es gab da einen Tipp aus Saudi-Arabien, dann hat auch noch das BKA eine plötzliche Eingebung gehabt und putzigerweise eine schon am Luftfracht-Drehkreuz Köln abgefertigte und auf die Reise nach London weitergeleitete Bombensendung „nachträglich enttarnt“, und dann bellen plötzlich auch noch alle üblichen Verdächtigen lauthals nach mehr Sicherheit, mehr Kontrollen, mehr Geld ... und außerdem finden in dieser Woche in den USA Kongresswahlen statt.
Ein Schelm, wer da nicht auf arge Gedanken kommt ...
PS.: Denjenigen Leserinnen und Lesern meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches, die nun schon das Schimpfwort „Verschwörungstheoretiker“ buchstabieren, sei ein wenig Erinnerung empfohlen: Wie war das doch gleich mit den Masservernichtungswaffen im Irak, mit deren von US-Geheimdiensten nachgewiesenen Existenz ein gewisser George Bush jr. den Einmarsch seiner Truppen in den Irak begründete?
Im Zusammenhang mit einem ähnlich plumpen fake ist vor über 70 Jahren der Ausspruch geprägt worden, dass die Glaubwürdigkeit gleichgültig sei. „Im Sieg liegt das Recht.“
Was er so draufhat, demonstrierte der Bombenbauer erst vor kurzem mit der Sprengung eines vermeintlichen Überläufers, in dessen Gedärm sich ein Bömbchen befand, das justament im Beisein eines saudischen Prinzen (http://www.heise.de/tp/blogs/8/146279 ) ferngezündet wurde und seine lebende Ummantelung im prinzlichen Gemach verteilte. Dumm nur, dass der Bombenbauer wohl die dämmende Wirkung des Bombenträgers unterschätzt hatte, der wider Willen zum menschlichen Schutzschild wurde ...
Doch zurück zu al-Asiri: Sein neuester Coup hat es wieder auf die Titelseiten aller Holzmedien geschafft und natürlich auch die Nachrichtensendungen erreicht. Vom Jemen aus gingen zwei Luftfrachtpäckchen auf die Reise nach den USA. In den Päckchen befanden sich Liebesgrüße aus al-Asiris Werkstatt: mit PETN (http://de.wikipedia.org/wiki/PETN), besser bekannt als Nitropenta bzw. Semtex, gefüllte Tonerpatronen (http://www.heise.de/tp/blogs/8/148657), versehen mit einer Möglichkeit zur Zünddung „by call“, und alles so solide und liebevoll zusammengesetzt, dass es im Röntgenbild keine unnötigen Fragen provoziert – außer vielleicht der, weshalb Tonerpatronen aus dem nicht eben als Hightech-Land bekannten Jemen gen USA reisen sollten. Aber wer einige Zeit vor einem Monitor sitzend stichprobenartig in irgendwelche Kartons gucken muss, stellt keine so anspruchsvollen Fragen mehr.
Wobei: Ein paar Fragen sollte man sich schon stellen, denn die Tonerpäckchen haben’s nicht nur sprengtechnisch in sich. Kaum auszudenken, was da alles für Zufälle passiert sind: Es gab da einen Tipp aus Saudi-Arabien, dann hat auch noch das BKA eine plötzliche Eingebung gehabt und putzigerweise eine schon am Luftfracht-Drehkreuz Köln abgefertigte und auf die Reise nach London weitergeleitete Bombensendung „nachträglich enttarnt“, und dann bellen plötzlich auch noch alle üblichen Verdächtigen lauthals nach mehr Sicherheit, mehr Kontrollen, mehr Geld ... und außerdem finden in dieser Woche in den USA Kongresswahlen statt.
Ein Schelm, wer da nicht auf arge Gedanken kommt ...
PS.: Denjenigen Leserinnen und Lesern meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches, die nun schon das Schimpfwort „Verschwörungstheoretiker“ buchstabieren, sei ein wenig Erinnerung empfohlen: Wie war das doch gleich mit den Masservernichtungswaffen im Irak, mit deren von US-Geheimdiensten nachgewiesenen Existenz ein gewisser George Bush jr. den Einmarsch seiner Truppen in den Irak begründete?
Im Zusammenhang mit einem ähnlich plumpen fake ist vor über 70 Jahren der Ausspruch geprägt worden, dass die Glaubwürdigkeit gleichgültig sei. „Im Sieg liegt das Recht.“
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